100 Jahre Stadtarchiv Gera

Vor hundert Jahren, am 1. Dezember 1915, wurde der Geraer Lehrer Ernst Paul Kretschmer (1887-1957) auf Vorschlag des Jenaer Professors Mentz nebenamtlich zum Stadtarchivar in Gera berufen. Damit begann die Geschichte des öffentlich nutzbaren Stadtarchivs von Gera, wie die OTZ berichtet.

Zwar existierte bereits zuvor ein Stadtarchiv, doch dieses war den Geraer Bürgern nicht öffentlich zugänglich. Noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die aus dem Geschäftsgang ausgesonderten Registraturen der Stadtverwaltung weder geordnet, noch sicher untergebracht. 1915 lagerte das Archivgut der Stadt Gera in einem Keller unter der Küche des Ratskellers.

Der heutige Leiter des Geraer Stadtarchivs, Klaus Brodale, erinnert aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums an die Lebensleistung, die sein Vorgänger ehrenamtlich erbracht hat: „Er erstellte Findkarteien, leistete Auskunft für städtische Dienststellen, Wissenschaftler, Vereine, Privatpersonen und baute selbst Sammlungen auf. So die zeitgeschichtliche Sammlung, die Material-, Bild und Kartensammlung, er erfasste die Ratsbibliothek und legte den Grundstein für einen lückenlosen Zeitungsbestand ab 1795, erforschte Regionalgeschichte.“

Ernst Paul Kretschmer, zuletzt Realoberlehrer, war von 1915 bis 1945 nebenamtlich, bis 1952 dann hauptamtlich Stadtarchivar in Gera. Der vom Thüringischen Landesarchiv im Jahre 1959 erworbene Nachlass Kretzschmers ist im Wesentlichen ein Niederschlag der sehr produktiven Tätigkeit Kretschmers auf dem Gebiet der Geraer Ortsgeschichte und der reußischen Heimatgeschichte. Er enthält großenteils druckfertige Ausarbeitungen, vermischt mit gesammeltem sonstigem Material, darunter einzelne Originalschriftstücke.

Kontakt:
Stadtverwaltung Gera
Fachdienst Zentrale Dienste
Stadtarchiv
Gagarinstraße 99
07545 Gera
Fon: 0365 838-2140 bis -2144
Fax: 0365 838-2145
stadtarchiv@gera.de

Quelle: Elke Lier / OTZ, 1.12.2015

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