Kreisarchiv Warendorf stellt standesamtliche Register zur Benutzung bereit

„Menschen machen Geschichte“ – Aber wie können diese „einfachen“ Menschen in den Archiven gesucht, gefunden und untersucht werden? Wo haben sie Spuren hinterlassen? Jeder, der im Gebiet des heutigen Kreises Warendorf seit 1874 geboren worden ist, geheiratet hat oder gestorben ist, wird bzw. wurde von einem Standesamt registriert. Diese so genannten Personenstandsregister werden für den gesamten Kreis im Kreisarchiv in Warendorf gesichert und für alle interessierten Benutzerinnen und Benutzer im Lesesaal bereitgestellt. Nur die Stadt Telgte verwahrt die Bände in einem eigenen Archiv.

„Die Personenstandsregister sind eine wahre Fundgrube für die Erforschung der eigenen Familie“, sagt Jannik Schröder, Auszubildender im Kreisarchiv, der sämtliche rund 1700 Registerbände verzeichnet hat. Der so entstandene Katalog kann über das NRW-Internetportal (www.archive.nrw.de) online eingesehen werden.

Im Gegensatz zu einer Bibliothek oder einem Museum befassen sich die Unterlagen in einem kommunalen Archiv wirklich mit jeder Person: Die standesamtlichen Register behandeln nämlich jeden gleich, so dass die Kerndaten eines jeden Menschen im Kreis auf ewig im Kreisarchiv gesichert sind. „An jeden wird man sich erinnern können, keiner wird vergessen“, so Archivmitarbeiter Ludger Pohlplatz. Jahr für Jahr transportiert er 2000 bestellte Bände aus dem Endarchiv im Keller in den Kreisarchiv-Lesesaal im Erdgeschoss des Kreishauses.

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Abb.: Fundgrube für Familienforscher: Im Kreisarchiv lagern Personenstandsregister ab 1874, die die Mitarbeiter Jannik Schröder (l.) und Ludger Pohlplatz auf Wunsch in den Lesesaal bringen (Foto: Kreis Warendorf).

Zu vielen Registereinträgen sind darüber hinaus weitere Unterlagen in den so genannten „Sammelakten“ überliefert. Mehr als 1200 dieser Sammelakten werden im Kreisarchiv verwahrt und sind wie die Personenstandsregister erschlossen sowie online recherchier- und bestellbar. „Im Mittelpunkt steht immer der einzelne Mensch“, so Jannik Schröder, der zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen des Kreisarchivs jährlich hunderte von telefonischen und schriftlichen Anfragen beantwortet. „Viele sind ganz erstaunt, dass es so viele Informationen gibt, die sich nicht via Google oder Family Search ermitteln lassen“, so Jannik Schröder weiter.

Allerdings hat die Benutzung der Personenstandsregister auch Grenzen, die der Datenschutz bestimmt: So dürfen die Register, die Geburten beurkunden, erst nach 110 Jahren genutzt werden, die Heiratsregister erst 80 Jahre nach der Beurkundung und die Register zu den Todesfällen erst nach 30 Jahren.

Die persönliche Einsichtnahme der Register erfolgt im Lesesaal des Kreisarchivs in Warendorf, im Erdgeschoss des Kreishauses, Waldenburger Straße 2, Warendorf. Der Lesesaal hat von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 Uhr und am Donnerstag zwischen 8 und 16 Uhr geöffnet.

Quelle: Kreis Warendorf, Pressemitteilung, 8.10.2015

Ausstellung „Luther und Europa“ in Marburg

Die Ausstellung „Luther und Europa – Wege der Reformation und der fürstliche Reformator Philipp von Hessen“ bietet die Erstpräsentation einer für ein breites Publikum und insbesondere Schulen konzipierten Wanderausstellung sowie hierzu passend arrangierter einschlägiger und hochkarätiger Dokumente zur Reformationsgeschichte aus dem Staatsarchiv Marburg, vor allem aus dem »Politischen Archiv« Philipps des Großmütigen von Hessen. Ist die Ausstellung somit zunächst als hessischer Beitrag zur Luther-Dekade zu verstehen, so setzt sie doch einen bisher erstaunlich wenig beachteten Akzent, denn sie fragt konsequent nach den europäischen Dimensionen der Reformation.20151026

Aus dieser Perspektive zeigt sich, dass neben Wittenberg auch andere Reformationszentren wie Zürich und Genf von Bedeutung sind, ohne die die Ausbreitung des neuen Glaubens in Europa nicht denkbar gewesen wäre.

Vor dem Hintergrund der »gespaltenen Reformation« rückt zugleich die Landgrafschaft Hessen als weiteres Kernland der Reformation in den Fokus. Der fürstliche Reformator Landgraf Philipp von Hessen führt nicht nur als einer der ersten den neuen evangelischen Glauben in seinem Lande ein, sondern agiert – weit über das Marburger Religionsgespräch von 1529 hinaus – als europäischer Mittler und zentraler »European Player« im Reformationszeitalter.

Info:
Ausstellungseröffnung „Luther und Europa – Wege der Reformation und der fürstliche Reformator Philipp von Hessen“ am 5. November 2015
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Landgrafensaal

Begrüßung
Dr. Andreas Hedwig, Hessisches Staatsarchiv Marburg

Grußworte
Jörg Meyer-Scholten, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für die Luther-Dekade

Vortrag
Zwischen Wittenberg und Zürich – Der selbstbewusste Weg der Reformation in Hessen
Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff, Augustana Hochschule Neuendettelsau

Einführung in die Ausstellung
Justa Carrasco, Marburg
Prof. Dr. Reinhard Neebe, Marburg
Musikalische Begleitung ( Luther-Lieder)

Ensemble des Gymnasium Philippinum Marburg
im Anschluss kleiner Empfang im Foyer des Staatsarchivs

Um Anmeldung wird gebeten bis zum 30. Oktober 2015 per E-Mail

Öffnungszeiten der Ausstellung:
5. November 2015 bis 25. Mai 2016
Mo /Fr 8.30 – 16.30 Uhr, Di – Do 8.30 – 19.00 Uhr
der Eintritt ist frei
Hessisches Staatsarchiv Marburg
Friedrichsplatz 15
35037 Marburg
Telefon: 06421 9250 – 0 Fax: 06421 161125
poststelle@stama.hessen.de
www.staatsarchiv-marburg.hessen.de

Ausstellung »Die Kunst des Aufbewahrens«

20151019Als institutionelle Einrichtung wie auch als Metapher versinnbildlicht das Archiv Prozesse wie Verbergen und Entdecken, Bewahren und Vernichten, Erinnern und Vergessen. Es verbirgt Geschichte(n) und bringt sie zugleich hervor. Damit verknüpft es Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber wie funktioniert das?

Was wird in welcher Gestalt und unter welchen Bedingungen erhalten und was nicht? Welche Erinnerungen bleiben im kollektiven Gedächtnis präsent, welche geraten in Vergessenheit?

Die Ausstellung »Die Kunst des Aufbewahrens«, die vom 19. Oktober 2015 bis zum 31. Januar 2016 gezeigt wird, berührt diese Fragen, ohne jedoch erklärende Antworten geben zu können. Vielmehr möchte sie für derartige Kontexte sensibilisieren. Schlaglichtartig beleuchtet sie alltägliche Handgriffe und Arbeitsvorgänge, die mit dem Archiv in Verbindung stehen.

Der Fokus liegt auf Themenbereichen, die den Stichworten Bewahren, Dokumentieren, Sammeln und Erkunden gewidmet sind. Die Bild-, Schrift- und Tonträger aus dem Archiv der Draiflessen Collection werden dabei in Dialog mit künstlerischen Positionen gesetzt. Gezeigt werden Arbeiten von Candida Höfer, Julian Rosefeldt, Arnold Dreyblatt, Gianfranco Baruchello, Hans-Peter Feldmann, Bernd und Hilla Becher, Hannah Höch und Kurt Schwitters sowie Mariana Castillo Deball.

Unterstützt durch filmische und digitale Medien lädt die Ausstellung so zu ästhetischen Erfahrungen ein, die das Archiv als moderne und innovative Ausdrucksform, als Grenzgänger zwischen Verwaltung und Kunst begreifbar machen sollen.

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Ein reich bebilderter Katalog vertieft und ergänzt die einzelnen Themenbereiche der Ausstellung.

Die begleitende Publikation greift die vier Ausstellungsbereiche – Bewahren, Dokumentieren, Sammeln und Erkunden – als Gliederung auf. Diese werden in reichbebilderten Beiträgen erläutert und durch Ausstellungsansichten anschaulich gemacht. Weiterführende Essays von Experten unterschiedlichster Couleur ergänzen und vertiefen die Themenbereiche. Archivare, Wissenschaftler aus musealem sowie aus universitärem Kontext und Restauratoren blicken auf das Phänomen / Wesen Archiv“ aus ihrer Perspektive. Sie sensibilisieren den Leser für die Bedeutungen der Archive und für Herausforderungen, vor denen die Archive heute stehen.
Der Katalog erscheint in jeweils einer deutschen sowie englischen und niederländischen Ausgabe.
Herausgegeben von: Barbara Segelken 2015, 140 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Softcover

ISBN 978-3-942359-23-8 (D)
ISBN 978-3-942359-24-5 (NL)
ISBN 978-3-942359-25-2 (GB)

Kontakt:
Draiflessen Collection
Georgstraße 18
D-49497 Mettingen
Telefon: +49 (0) 54 52. 91 68-0
info@draiflessen.com
www.draiflessen.com

420 Jahre alter Grenzstein restauriert und am Originalplatz wieder aufgestellt

Einer der ältesten Grenzsteine auf dem Gebiet der Großen Kreisstadt Mühlacker wurde nach fachmännischer Reparatur auf der Gemarkungsgrenze zwischen Lomersheim und Mühlhausen wieder aufgestellt. Der Stein mit der Jahreszahl 1595 und den historischen Dorfzeichen der beiden Orte ist ein besonders wertvolles Kleindenkmal.

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Abb. 1: Die Lomersheimer Seite des Grenzsteins mit Jahreszahl 1595 und dem Fleckenzeichen.

Der insgesamt 110 Zentimeter lange Geschichtszeuge im Gewann „Dahgrund“ am Binsachgraben markiert die Grenze der bis 1971/72 selbständigen Gemeinden Lomersheim und Mühlhausen an der Enz. Als er Anno 1595 gesetzt worden war, markierte er nicht nur die damalige Gemeindegrenze, sondern zugleich eine Herrschaftsgrenze. Denn während Lomersheim wie Mühlacker und die meisten Orte der Umgebung zum seit 1504 württembergischen Kloster Maulbronn gehörte, war Mühlhausen ein reichsritterschaftliches Dorf. Zwar hatte Maulbronn auch diesen Ort besessen, jedoch 1508 verzichtet. Der Kaiser belehnte den Adeligen Konrad Thumb von Neuburg mit Mühlhausen, dessen Familie das dortige Schloss erbaute und das Dorf bis 1648 besaß. Erst 1785 schließlich gelangte Mühlhausen an das Herzogtum Württemberg.

Der alte Grenzstein war etwa mittig in zwei Hälften auseinander gebrochen. Um seinen weiteren Zerfall zu stoppen, wurde er nun von einem Fachbetrieb repariert. Zuvor war er – in noch beschädigtem Zustand – Ende August auf der Gartenschau „Enzgärten“ ausgestellt gewesen. Das Kreisarchiv des Enzkreises präsentierte ihn dort im Enzkreis-Pavilllon als „erhaltenzwertes“ Kleindenkmal. Archivleiter Konstantin Huber mahnt: „Unachtsamkeit, Baumaßnahmen, Diebstahl oder schlicht Wind und Wetter sind drohende Gefahren für Kleindenkmale. Um sie zu schützen, müssen die Wertschätzung erhöht und ihre Bedeutung stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.“ Deshalb wurden im Enzkreis in den Jahren 2003 bis 2009 über 5.000 Kleindenkmale mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher dokumentiert und fotografiert. Die 46 Aktenordner umfassende Dokumentation befindet sich im Kreisarchiv. Als Ergebnis des Dokumentationsprojektes erschien 2013 das Buch „Kleindenkmale im Enzkreis“. Der nun wieder aufgestellte Stein ist darin beschrieben und abgebildet. Er war im Jahr 2006 als Objekt 153-02 von den Heimatfreunden von Hans-Peter Schmitt und Albrecht Rheinwald dokumentiert worden.

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Abb. 2: Kreisarchivar des Enzkreises Konstantin Huber (links) und der bei der Stadt Mühlacker für Denkmalschutz zuständige Mitarbeiter Ulrich Tschätsch mit dem wieder gesetzten Stein.

Auf den beiden Seiten der oberen Steinhälfte sind die Dorf- oder Fleckenzeichen der beiden Ortschaften eingehauen. Auf der Lomersheimer Seite steht darüber die Jahreszahl 1595. Das Lomersheimer Dorfzeichen ähnelt einem Mauleisen (Trense) und findet sich auf anderen Steinen in abweichender Form. Das Fleckenzeichen von Mühlhausen besteht aus einem Kreis, der von zwei senkrechten Linien geteilt wird. Die uralten Dorfzeichen zeigen oft bäuerliche Handwerkszeuge (Beispiel Lomersheim), mitunter auch Tiere (Ötisheim: Eidechse – Freudenstein: Schwan). Häufig aber bestehen die Dorfzeichen auch nur aus einfachen Symbolen wie Kreisen, deren Bedeutung sich dann nicht erschließt (Beispiel: Mühlhausen). Viele Dorfzeichen wurden in die Siegel und Wappen der Orte übernommen.

Für die Stadtverwaltung Mühlacker als Eigentümer des Steins war es selbstverständlich, dieses besonders wertvolle Kleindenkmal reparieren zu lassen. Ulrich Tschätsch, der bei der Stadt Mühlacker für Denkmalschutz zuständig ist und sich um die Sache kümmerte, betont: „Das war eine sehr interessante Angelegenheit mit Bezug zur Geschichte. Seitens der Stadt ist man darum bemüht solche Kleindenkmale zu erhalten.“ Mit tatkräftiger Unterstützung des Enzkreis-Vermessungsamtes wurde nun dafür gesorgt, dass der steinerne Geschichtszeuge wieder an seinem angestammten Platz steht und hoffentlich auch in den kommenden Jahrhunderten seinen Dienst als historische Grenzmarkierung versieht.

Ehrenamtlicher Verfasser von 32 Ortssippenbüchern geehrt

Heimatmedaille Baden-Württemberg für Burkhart Oertel

Für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit hat das Land Baden-Württemberg Professor Dr. Burkhart Oertel die Heimatmedaille verliehen. Oertel hat unter anderem die Ortssippenbücher von Diefenbach und Ölbronn verfasst. Übergeben wurde die Medaille von Staatssekretärin Gisela Splett anlässlich der Heimattage in Bruchsal. „Baden-Württemberg ist als zukunftsorientiertes und traditionsreiches Land von großem bürgerschaftlichen Engagement geprägt. Die aktuellen Geschehnisse in der Welt zeigen uns deutlich, wie wichtig Heimat für die Menschen ist“, sagte Splett in ihrer Laudatio.

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Abb.: Der Mathematiker und Familienforscher Burkhart Oertel vor einem Teil der von ihm erarbeiteten Ortssippenbücher.

 

Neben seiner Lehrtätigkeit als Professor für Mathematik und Bauphysik an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg bei München hat sich der 1940 in Westpreußen geborene Burkhart Oertel schon früh der wissenschaftlichen Familienforschung (Genealogie) verschrieben. Dabei machte er es sich zur Aufgabe, die systematische Erfassung und Veröffentlichung personengeschichtlicher Quellen in Form von Ortssippenbüchern in Baden-Württemberg voranzubringen.

Auf Initiative des Kreisarchivs des Enzkreises wertete Burkhart Oertel in akribischer Detailarbeit unter anderem die bis ins 16. und 17. Jahrhundert zurückreichenden handschriftlichen Kirchenbücher der evangelischen Pfarreien Diefenbach und Ölbronn aus. Dabei verknüpfte er die Geburts-, Heirats- und Sterbeeinträge der darin eingetragenen Familien über viele Generationen hinweg. Als Ergebnis dieser umfangreichen Arbeit präsentieren die Ortssippenbücher nun in gut lesbarer und übersichtlicher Form die historische Einwohnerschaft der Orte. Für die Gemeinden Sternenfels und Ölbronn-Dürrn erwies sich die ehrenamtliche Arbeit Oertels als Glücksfall: Sie hatten sich für eine gute Verbreitung der Bände lediglich an der Vorfinanzierung der Druckkosten zu beteiligen.

Rund 60 weitere Ortschaften – überwiegend in den Räumen Altensteig, Nagold, Herrenberg, Backnang und Gaildorf – bearbeitete Oertel seit 1979 in ähnlicher Weise in 32 Bänden. Damit stammt fast ein Drittel der in der Reihe „Württembergische Ortssippenbücher“ erschienenen gut 100 Bände von ihm. „Seine hervorragende Arbeitsweise setzte Maßstäbe und besitzt Vorbildfunktion für viele Nachahmer“, lobt Kreisarchivar Konstantin Huber. Laut Huber können sich die Familienforscher der Region auf ein neues Werk aus Oertels Feder freuen: Das Ortssippenbuch für die Pfarrei Langenbrand mit den Ortschaften Engelsbrand, Grunbach, Salmbach und Kapfenhardt steht kurz vor der Fertigstellung.

Für seine Leistung erhielt Burkhart Oertel bereits 1984 von der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte in Frankfurt die Medaille Pro Merito Genealogiae, 2003 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2005 die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe. Über Seminare warb der Geehrte neue Bearbeiter für ähnliche Projekte und gab dort seine Erfahrungen weiter. Mit der von ihm unterhaltenen historisch-demographischen Dokumentationsstelle in Neubiberg hat er eine wichtige Grundlage für die Familien-, Lokal- und Regional-Geschichtsforschung geschaffen. Die Daten der Projekte fließen dort in einer Zentraldatei aller ermittelten historischen Personendaten zusammen, die sie überörtlich vernetzt und auch für die universitäre Forschung nutzbar macht.

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung, 12.10.2015

 

„Archiv und Wirtschaft“ 3/2015

Bereits erschienen ist die neue Ausgabe (3/2015) von „Archiv und Wirtschaft“ erschienen.

Inhaltsverzeichnis „Archiv und Wirtschaft“ 3/2015

AUFSÄTZE

Michael Müller: Die Kraft des Erzählens: Storytelling im Unternehmen (109-116)

Fabian Raabe: Die FC Bayern Erlebniswelt – Ein Vereinsmuseum als emotionale Visitenkarte (116-122)

WIRTSCHAFTSARCHIV DES JAHRES

Martin Cordes: Gotthardvertrag und Krokodil: Quellen zum Bahnland Schweiz bei SBB Historic (123-130)

BERICHTE

Petra Spona und Fabian Würtz: Einführung in das Wirtschaftsarchivwesen (Einsteigen – Aufsteigen – Auffrischen). 81. VdW-Lehrgang vom 21. bis 26. Juni 2015 in Basel (VdW on Tour: Schweiz) (131-136)

REZENSIONEN

Alexander Donges: Die Vereinigten Stahlwerke AG im Nationalsozialismus. Konzernpolitik zwischen Marktwirtschaft und Staatswirtschaft (Benjamin Obermüller) (137-138)

Simon Gonser: Der Kapitalismus entdeckt das Volk. Wie die deutschen Großbanken in den 1950er und 1960er Jahren zu ihrer privaten Kundschaft kamen (Edoardo Beretta) (138-140)

Michael Hochedlinger: Österreichische Archivgeschichte. Vom Spätmittelalter bis zum Ende des Papierzeitalters (Sina Steglich) (140-142)

Wolfgang König: Der Gelehrte und der Manager. Franz Reuleaux (1829–1905) und Alois Riedler (1850–1936) in Technik, Wissenschaft und Gesellschaft (Dirk Wiegand) (142-144)

Thomas Mayer und Thomas Brandt: Hafenwelten (Siegfried Buchhaupt) (144-145)

Wilfried Reininghaus und Marcus Stumpf (Hrsg.): Schatzungs- und Steuerlisten als Quellen der landesgeschichtlichen Forschung (Sebastian Beck) (145-146)

Rezensionsliste (147-148)

Impressum (152)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion „Archiv und Wirtschaft“
c/o Bertelsmann SE & Co. KGaA
Corporate History
Carl-Bertelsmann-Straße 270 | 33311 Gütersloh
Telefon: 030-2093-70571
Telefax: 05241-80689992
Martin_Muenzel@Yahoo.com
http://www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

„Mit Papier und anderm getreulich umbzugehen.“ Ein Streifzug durch 1000 Jahre Thüringer Geschichte

Neue Publikation des Staatsarchivs Gotha

Das Thüringische Staatsarchiv Gotha wird im Jahr 2015 nach über 350 Jahren im Schloß Friedenstein in das neue Archivdomizil Perthes-Forum umziehen. Dieser Umzug, der von Bund und Land mit 18 Mio. € Baumitteln für das Gesamtvorhaben ermöglicht wurde, war dringend notwendig, da die Klima- und Arbeitsbedingungen im Schloß der Bestandserhaltung höchst abträglich waren. Schon allein die Höhe der Bausumme bezeugt, wie hoch der kulturelle und geschichtliche Wert der Gothaer Sammlungen eingestuft werden.

Buch

Der Ursprung des Archivs in Gotha ist eng verbunden mit der 1640/1641 erfolgten Gründung des Herzogtums Gotha. Nach Übernahme der Urkunden, u.a. für die Klöster Reinhardsbrunn, Georgenthal und Ichtershausen, von Amtsbüchern und Akten für das Gebiet des neuen Herzogtums wurde in Gotha das Archivgewölbe in Schloß Friedenstein erbaut. Bereits in den Bauplänen von 1643 war dieses Archivgewölbe vorgesehen, das dann zwischen 1646 und 1649 bezogen werden konnte. Der Herzog überwachte persönlich dessen Einrichtung. Mit der Gründung des Herzogtums Gotha errichtete Ernst der Fromme einen protestantischen Musterstaat, der für seine Staatsreform, aber auch für seine Schulen und Bildungsstätten berühmt war und zum Vorbild für die Reformen protestantischer Staaten, z.B. Preußens unter Friedrich Wilhelm I. wurde.

Gleichzeitig entstand in Gotha die Keimzelle dessen, was im 18. Jahrhundert als barocker Hof weite Ausstrahlung in Europa erreichte, den Vergleich mit Paris standhalten konnte, und Philosophen(könige) wie Voltaire und Friedrich den Großen anzog. Die Förderung von Kunst und Wissenschaft fand ihren Ausdruck nicht nur in den wissenschaftlichen Sammlungen, sondern auch in der Begründung ganzer Wissenschaftsrichtungen wie der Äthiopistik, der Astronomie oder der Geographie. Ein Beispiel: die Astronomie in Gotha hatte einen so hohen Ruf, daß die britische Admiralität die Berechnungen für ihre Navigationskarten und -tabellen hier erstellen ließ.

Heute werden im Staatsarchiv Gotha 10.000 Urkunden, 9.400 lfm. Akten und ca. 60.000 Karten von der Gründung der Landgrafschaft Thüringen im Mittelalter, der kulturellen barocken Glanzzeit des Herzogtums Sachsen-Gotha im 18. Jahrhundert, der preußische Geschichte der Stadt Erfurt, des Wiederaufstiegs des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gothas durch die Heirat Prinz Alberts mit Queen Victoria bis hin zum 1. Weltkrieg und der Gründung der Volksstaates Gotha verwahrt. Das Staatsarchiv Gotha sichert damit bedeutende Zeugnisse des ernestinischen Erbes in Thüringen von der Gründungsurkunde des Klosters Reinhardsbrunn aus dem Jahr 1092, über eine Kaiserurkunde Friedrich Barbarossas für das Kloster Ichtershausen 1179, eine Papstbreve Leo X. an Kurfürst Friedrich den Weisen zum Kampf gegen Martin Luther von 1518, den Briefwechsel von Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha mit Friedrich dem Großen 1756 bis 1767 bis hin zur Sammlung von diplomatischen Grußadressen an Prinz Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha, Sohn von Queen Victoria, auf seinen Reisen durch das britische Empire.

Die positive Zäsur des Umzugs nimmt das Staatsarchiv Gotha zum Anlaß, die Archivschätze gedruckt und kommentiert vorzulegen. Diese Publikation soll die neue Ausstellung zur Eröffnung wirkungsvoll ergänzen und bei der offiziellen Neueröffnung des Perthes-Forums im Oktober präsentiert werden. Ebenso wird eine positive Langzeitwirkung dieser Publikationsart erhofft. Da ja die gedruckten Archivschätze nie veralten, liegt hier nicht nur ein Katalog kultureller Spitzenstücke vor, sondern auch eine Argumentationshilfe in Richtung Verwaltung und Politik.

Die Publikation entsteht in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein für Schwarzburg, Hohenlohe und Gleichen, zum einen, weil von dort die technische und logistische Unterstützung erfolgt, zum anderen, weil sich im Staatsarchiv Gotha die Adelsarchive der Grafen von Gleichen bzw. Fürsten von Hohenlohe befinden, aus denen bedeutende Stücke, z.B. die Ersterwähnung des Erfurter Rats im Jahr 1217, die Archivschätze bereichern werden.

Der Band ist ab Oktober 2015 beim Staatsarchiv Gotha und im Buchhandel für € 25 erhältlich.

(Steffen Arndt)

 

ITS stellt Dokumente über NS-Verfolgung online

Das neue Archivportal des International Tracing Service (ITS) wird am 7.10.2015 online gestellt wird. Von diesem Zeitpunkt an können Interessierte eine Auswahl der zum UNESCO Weltdokumentenerbe gehörenden Originaldokumente über das Internet einsehen und für Recherchen nutzen

Der International Tracing Service (ITS) bewahrt in seinem Archiv bedeutende Dokumente über NS-Verfolgte und die befreiten Überlebenden. Ein kleiner Teil der Sammlung, die seit 2013 zum UNESCO Weltdokumentenerbe gehört, ist nun in einem kostenlos nutzbaren Online-Portal einsehbar. Drei Bestände veröffentlicht der ITS im ersten Schritt: Abbildungen persönlicher Gegenstände, die Inhaftierten in Konzentrationslagern abgenommen wurden mit Angaben zu ihren Besitzern. Außerdem ein Dokumentenbestand über Todesmärsche sowie Akten des Kindersuchdienstes aus der Zeit unmittelbar nach der Befreiung.

Programm der Portaleröffnung:

– Begrüßung
Prof. Dr. Rebecca Boehling (Direktorin des International Tracing Service)
Information über die Ziele, die der ITS mit der Bereitstellung der Dokumente im Online-Portal verfolgt

– Präsentation des Online-Portals
Dr. Christian Groh (Leiter Abteilung Archiv beim ITS)
Recherchemöglichkeiten und Darstellung der Dokumente

– Hintergrundinfos
Kay Heiligenhaus (Geschäftsführer semantics Kommunikationsmanagement)
Fragen der Umsetzung und der Nutzung von Archiv-Portalen

Kontakt:
International Tracing Service (ITS)
Große Allee 5-9
34454 Bad Arolsen
www.its-arolsen.org

Über 4.000 neue historische Aufnahmen im Pforzheimer Stadtarchiv

Um 4.400 Postkarten und 2.500 Negative reicher sind die Fotobestände des Pforzheimer Stadtarchivs durch eine bedeutende Neuerwerbung. Das Bildmaterial stammt von den Fotografen Hans Römpler und Karl Bolz, die nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1950 bis 1965, eine Fotowerkstatt mit Postkartenverlag in Pforzheim in der Leopoldstraße 20 führten.

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Abb.: Der Waisenhausplatz vor 1945 (Foto: Römpler & Bolz, Stadtarchiv Pforzheim)

Die Motive zeigen Pforzheim vor der Zerstörung (die ältesten Aufnahmen sind aus den 1940er Jahren), nach der Zerstörung und in der Zeit des Wiederaufbaus bis zu den 1970er Jahren. Auch Eingemeindungen wie Eutingen und Würm sind gut repräsentiert. Für Geschichtsinteressierte aus der Region ist der Bildbestand ebenfalls eine neue Quelle: Etliche Abbildungen zeigen die Pforzheimer Umgebung, beispielsweise Maulbronn, Niefern und Ispringen; zu finden sind ferner Fotos aus dem gesamten süddeutschen Raum von Würzburg über Heidelberg bis zum Bodensee.

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Abb.: Stadtkirche und Elektrizitätswerk im Rennfeld (Foto: Römpler & Bolz, Stadtarchiv Pforzheim)

Sobald die Aufnahmen erschlossen sind, sind sie im Stadtarchiv für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar, denn zusammen mit den Aufnahmen konnte das Stadtarchiv die Nutzungsrechte erwerben. Wer sich für historisches Bildmaterial interessiert, kann schon jetzt die über 150.000 Aufnahmen der Fotosammlung sowie Bildmaterial aus anderen Beständen des Stadtarchivs nutzen.

Nähere Informationen zum Archivbesuch gibt es Internet unter www.stadtarchiv.pforzheim.de.

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 307 / 2015 (Dee)

Tausend Jahre altes Buchfragment im Stadtarchiv Maulbronn

Nein, mittelalterliche Dokumente und Bücher des weltberühmten Zisterzienserklosters befänden sich leider nicht in „seinen“ Beständen, muss Maulbronns Stadtarchivar Martin Ehlers einräumen, wenn ihn Besucher danach fragen. Deren Interesse gilt vor allem dem Alltagsleben der Mönche, aber auch ihrem Wirken und den Besitzungen in den einstigen klösterlichen Orten – immerhin war die Abtei in rund 55 Dörfern und Städten der Region bis zum Rhein hin begütert.

Im Stadtarchiv Maulbronn wurde zwar eine umfassende Dokumentation zum Kloster und seiner Geschichte angelegt, doch befinden sich die Originalunterlagen vorwiegend im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Von der einstigen Klosterbibliothek und den im klösterlichen Skriptorium entstandenen Schriften sind dagegen bis heute nur wenige Relikte, die auf mehrere Bibliotheken verteilt sind, erhalten geblieben.

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Dafür gibt es mehrere Ursachen: Während des Bauernkriegs plünderten im Jahr 1525 mehrmals Aufständische das Kloster. Sie fielen auch über das Archiv und die Bibliothek her, weil sie die Zinsbücher vernichten wollten, in denen die verhassten Abgaben und Fronleistungen festgeschrieben waren. Da sie aber nicht lesen konnten, zerstörten sie alle Bände, die ihnen in die Hände fielen. Georg Schwartzerdt, der Bruder des aus Bretten stammenden Reformators Philipp Melanchthon, bedauerte, dass die aufständischen Bauern in Maulbronn zahlreiche gute Bücher der bedeutenden Bibliothek „zerrissen“ hätten.

Abb.: Buchfragment mit einem Text des Kirchenlehrers Augustinus aus dem 10. Jahrhundert im Stadtarchiv Maulbronn: die älteste Handschrift in der Region (Bildnachweis: Stadtarchiv Maulbronn)

Während der Reformationszeit flohen die Mönche 1534 zunächst in ihren Pfleghof nach Speyer und dann in das ihnen unterstellte Priorat Pairis im Elsass. Dorthin hatten sie Urkunden und Bücher mitgenommen. Pairis wiederum wurde infolge der französischen Revolution aufgelöst. Nur wenige Maulbronn betreffenden Unterlagen sind bis heute in den Archives Départementales du Haut-Rhin in Colmar überliefert.

Bei der Auflösung der Zisterzienserabtei Maulbronn im Jahr 1556 wird es hier wahrscheinlich nur noch wenige theologische Schriften, liturgische Bücher und Choralhandschriften gegeben haben. Was über Jahrhunderte mühevoll von Hand in klösterlichen Skriptorien geschrieben und kopiert wurde, erklärte die protestantische Kirche nun für Makulatur. Die Folge war, dass man die in Maulbronn vorliegenden Notenbücher und Bände fledderte und als Einbandmaterial für Amtsbücher verwendete. Maulbronn war als Sitz des sogenannten Klosteramts nach wie vor Verwaltungsmittelpunkt geblieben, wodurch Bedarf an Schreib- und Einbandmaterialien herrschte.

Spektakulärer Fund auf dem Dachboden

Doch nicht nur in der staatlichen Überlieferung finden sich Pergamenthandschriften unter den Bucheinbänden, sondern auch in den Beständen des Stadtarchivs Maulbronn. Unter den Amtsbüchern der Gemeinde Schmie finden sich entsprechende Beispiele. Ein spektakulärer Fund ereignete sich im Jahr 2003 auf dem Dachboden des alten Rathauses von Schmie, einem stattlichen Fachwerkbau aus dem Jahr 1568, als man Räumlichkeiten für das Dorfmuseum, die Steinhauerstube, einrichtete: Unter dem damals undichten Rathausdach lag eine völlig vermoderte Forstordnung aus der Zeit Herzog Carl Eugens von Württemberg.

Solche Schriften sind in vielen Gemeinden zu finden – hier jedoch war der Einband des eigentlich unspektakulären Druckwerks als Pergament identifizierbar, das wohl über viele Jahre durch Regenwasser, Staub, Vogelkot und Schimmel bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet wurde; mit viel Phantasie waren noch einzelne Buchstaben erkennbar.

Nach einer zunächst oberflächlichen Reinigung im Stadtarchiv Maulbronn entschloss man sich für die aufwändige Restaurierung des Pergaments. Die Investition sollte sich auszahlen, denn nach der Wiederherstellung erwies es sich als beidseitig mit karolingischen Minuskeln beschriebenes Pergamentblatt. Eine Begutachtung durch die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart ergab, dass es sich um eine in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Italien entstandene Handschrift handelt. Damit ist die Handschrift rund 200 Jahre älter als das Kloster Maulbronn, dessen Gründung erst Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgte. Sie war Teil eines Bandes, der in der Klosterbibliothek aufbewahrt wurde.

Der in Latein verfasste Text geht auf Augustinus von Hippo (354-430) zurück, der einen im Mittelalter weit verbreiteten Psalmenkommentar verfasste. Der Kirchenlehrer ist auf einem Schlussstein im Oratorium des Klosters Maulbronn mit seinen Attributen dargestellt. Dort, im Obergeschoss des sogenannten Schrägbaus am östlichen Ende der Klausur, soll auch der Bibliotheksaal des Klosters gewesen sein.

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Abb.: In der städtischen Dauerausstellung zur Literatur im Kloster Maulbronn (Infozentrum) wird ein Faksimile der Augustinus-Handschrift gezeigt (Bildnachweis: David Franck, Ostfildern) 

Ein Faksimile der Pergamenthandschrift wird in der Ausstellung „Besuchen – Bilden – Schreiben. Das Kloster Maulbronn und die Literatur“ im städtischen Museum im Kloster-Infozentrum gezeigt. Weitere Informationen gibt es bei Martin Ehlers im Stadtarchiv Maulbronn.

Kontakt:
Stadtarchiv Maulbronn
Martin Ehlers
Klosterhof 31
75433 Maulbronn
Tel. 07043 103-16
ehlers@maulbronn.de

Quelle: Enzkreis, Pressemitteilung 352 / 2105