Leitungswechsel im Landeskirchlichen Archiv Hannover

Mit einem Gottesdienst wird Professor Dr. Hans Otte (65) am 31.8.2015 vom Hannoverschen Landesbischof Ralf Meister aus seinem Amt als Archivdirektor der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers verabschiedet. Seit 1981 hatte er die Leitung des Landeskirchlichen Archivs Hannover inne, 1994 kam die Bibliothek des Landeskirchenamts hinzu. Zum 1.10.2015 tritt er in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird Dr. Mareike Rake (42).

Abb. Otte und Rake, LKA Hannover

Otte studierte in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie und legte das 1. und 2. theologische Examen wie auch die archivarische Staatsprüfung für den höheren Archivdienst ab. 1989 wurde er mit einer kirchengeschichtlichen Arbeit promoviert. Seit 1995 hat er einen Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen im Fach „Niedersächsische Kirchengeschichte“; 2012 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für niedersächsische Kirchengeschichte berufen. Er ist Mitglied in der Historischen Kommission der Länder Niedersachsen und Bremen.

Mareike Rake studierte Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Greifswald und Göttingen und legte das 1. Theologische Examen ab. Ihre Dissertation im Alten Testament wurde 2005 von der Universität Göttingen angenommen. Von 2006 bis 2008 war sie Referendarin an der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel und legte 2008 ihre bibliothekarische Staatsprüfung an der Humboldt-Universität Berlin ab. Im Anschluss arbeitete sie als Fachreferentin für Theologie an der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Mareike Rake ist verheiratet und hat eine Tochter.

Zu den Aufgaben der leitenden Archivdirektorin zählt unter anderem die Leitung, Organisation und konzeptionelle Weiterentwicklung des Landeskirchlichen Archivs und der Landeskirchlichen Bibliothek. Weitere Zuständigkeitsbereiche sind die Erhaltung, archivfachliche Ordnung und wissenschaftliche Erschließung und Betreuung der Archivalien der Landeskirche Hannovers und ihrer Körperschaften sowie die Organisation des Bibliothekswesens der Landeskirche Hannovers und ihrer Körperschaften.

Mit mehr als 14 Kilometer Akten vom Spätmittelalter bis zur Moderne gehört das Landeskirchliche Archiv in Hannover zu den großen Kirchenarchiven in Deutschland. Die Bibliothek des Landeskirchenamts fungiert als Leitbibliothek der kirchlichen Bibliotheken im Bereich der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und ist öffentlich zugänglich.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv Hannover
Goethestraße 27
30169 Hannover
Tel.: 0511 1241-983
Fax: 0511 1241-770
archiv@evlka.de
www.landeskirchlichesarchiv-hannover.de

Quelle: Landeskirche Hannover, Pressemitteilung, 27.8.2015

Literaturgeschichte des Ruhrgebiets: Asso-Verlag im Fritz-Hüser-Institut

Mit dem Archiv des Asso-Verlages Oberhausen hat das Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt ein Stück Literaturgeschichte des Ruhrgebiets in seine Bestände aufnehmen können. 12 große Umzugskisten mit Manuskripten und Korrespondenzen, Mappen mit Rezensionen, Verlagsanzeigen und -prospekten, Plakaten und Büchern fanden u.a. durch die Vermittlung des Schriftstellers Heinrich Peuckmann, selbst Autor des Verlags, den Weg nach Dortmund.

Der Verlag bot über ein Vierteljahrhundert regionalen Autoren die Möglichkeit sich im Zuge der politischen Bewegung nach 1968 mit engagierter Literatur zu Wort zu melden.

FHI (Bild: Markus Steur)

Die Berliner Publizistin Annemarie Stern und die aus Oberhausen stammende Anneliese Althoff gründeten gemeinsam 1970 den Asso-Verlag. Das programmatische Anliegen der Gründerinnen erklärt sich aus dem Zitat Alfred Döblins: Bücher sind Fahrpläne, die mitteilen können, wann man in den Städten namens Widerstand, Freiheit und Veränderung ankommt.

Als Lektorin legte Annemarie Stern die Schwerpunkte der Publikationen auf die Ruhrgebietsliteratur, die „Geschichte von unten“ und die literarische und künstlerische Darstellung des Arbeitslebens von Bergleuten, Stahlarbeitern und anderen Werktätigen. Die Abkürzung Asso, die sie von dem Wort Assoziation ableitete, bedeutete für sie die Zusammenarbeit von Menschen mit gemeinsamen Interessen.

Zu den wichtigsten Büchern der 95 Titel des Verlages gehören das Hochlarmarker Lesebuch: Kohle war nicht alles, 1981, eine Reihe von politischen Liederbüchern Anfang der 1970 Jahre und das in mehreren Auflagen erschienene Lesebuch Für eine andere Deutschstunde 1972.

2005 verkauften die Gründerinnen den Verlag an den ehemaligen Mülheimer Oberstadtdirektor und Vorstandsvorsitzenden der NRW.BANK, Ernst Gerlach. Die Leitung des Verlags übernahm Ingrid Gerlach. Unter dem neuen Label assoverlag erscheinen Belletristik und Sachbücher aus und über das Ruhrgebiet und das Land NRW.

Kontakt:
Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Telefon: 0231 50-23135
Fax: 0231 50-23229
fhi@stadtdo.de
fhi.dortmund.de