Die britische Armee beschießt Wedel von der gegenüberliegenden Elbseite. Parteigrößen vernichten belastendes Material. Angst, Ungewißheit, Reinwaschen. Die letzten braunen Tagen in der Stadt. Wie geht es weiter? – Seit dem 1. April 2015 betreiben Archivarin Anke Rannegger (Stadtarchiv Wedel) und Dr. Arno Schöppe (Geschichtswerkstatt Wedel) einen tagesaktuellen „Live-Ticker“ auf der Website der Stadt Wedel. Jeden Tag können Besucher dort nachvollziehen, was genau vor 70 Jahren in Wedel und beim britischen A-Squadron geschah.
Akten aus dem Stadtarchiv Wedel, Briefe und Zeitzeugenberichte, das Kriegstagebuch der 11 Husaren ‚Prince Albert´s Own‘. Mit diesen Quellen nähert sich der Tages-Ticker dem Geschehen bei Kriegsende in Wedel an. Und während die Wedeler in ihrer Stadt vor 70 Jahren auf das Ende des Krieges warteten, herrschten in Norddeutschland Chaos und viel Bewegung. Flüchtlinge aus den Ostprovinzen und von Helgoland wurden in Wedel einquartiert. Am 19. April 1945 überquerte ein Zug aus tausenden russischer Kriegsgefangenen die Elbe. Sie kamen vermutlich aus dem KZ Neuengamme und wurden in Richtung Elmshorn getrieben. Am Ende blieb den Wedelern der verbissene Kampf um jedes Haus erspart. Am 3. Mai 1945 übergab der Hamburger Reichsstatthalter Karl Kaufmann die Hansestadt kampflos an die Allierten. Einen Tag später nahmen die Briten auch Wedel ohne Widerstand ein. – Anke Rannegger und Arno Schöppe tickern noch bis Ende Mai 2015 auf der Website der Stadt.
Link:
Tages-Ticker Wedel 1945
Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Anke Rannegger
Rathausplatz 3-5
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
Quelle: Stadt Wedel, Tages-Ticker; Wedel-Schulauer-Tageblatt, 29.4.2015