Notfallverbund Augsburg gegründet

Am 3. März 2015 unterzeichneten sieben kommunale, staatliche, kirchliche und universitäre Träger von zehn Archiven, Bibliotheken und Museen mit Sitz in Augsburg den „Notfallverbund Augsburg“. Es ist der erste seiner Art in Bayern. Die Vereinbarung bildet den rechtlichen Rahmen für gegenseitige Hilfeleistungen im Schadens- oder Katastrophenfall und benennt die Ziele und Aufgaben des Notfallverbundes. Dessen Geschäftsführung übernimmt eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Werner Lengger, der hauptamtlich das Universitätsarchiv Augsburg leitet.

„Dass die Gründung des ‚Notfallverbundes Augsburg‘ auf den Tag genau sechs Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 stattfindet, ist nur bedingt Zufall. Denn es waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Augsburger Archive, die vor dem Hintergrund ihrer Erinnerungen an das unglaubliche Schadensereignis für diesen Notfallverbund die Initiative ergriffen haben. Ein solches Engagement zum Schutz unserer Kulturgüter wird von der Stadt selbstverständlich wohlwollend unterstützt“, so der Augsburger Kulturreferent Thomas Weitzel.

Beteiligt am Notfallverbund sind das Stadtarchiv Augsburg sowie die Stadtarchäologie der Kunstsammlungen und Museen Augsburg, das Universitätsarchiv Augsburg und die Universitätsbibliothek Augsburg, das Staatsarchiv Augsburg, die Staats- und Stadtbibliothek, das Archiv des Bistums Augsburg und das Diözesanmuseum St. Afra, das Staatliche Textil- und Industriemuseum tim sowie das Architekturmuseum Schwaben. Für weitere Mitglieder ist der Verbund grundsätzlich offen.

Insgesamt verwahren die genannten Einrichtungen mehrere Millionen Archivalieneinheiten aus der Zeit vom 9. Jahrhundert bis zur Gegenwart im Umfang von rund 50.000 laufenden Metern, über drei Millionen Bücher und Handschriften, davon rund 300.000 aus der Zeit vor 1800, sowie zahllose archäologische und museale Objekte, die Zeugnis von der bewegten Geschichte Augsburgs seit über 2000 Jahren ablegen.

Schadensereignisse wie Hochwasserkatastrophen, der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004 oder der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009 machen den Schutz von Kulturgütern unerlässlich. Vor diesem Hintergrund existieren in Deutschland bereits mehrere lokale und regionale Notfallverbünde. Sie stellen sicher, dass im Notfall kompetente Kräfte schnell zur gegenseitigen Unterstützung zusammengezogen werden können. Voraussetzung dafür sind eine gemeinsame Notfallprävention sowie Schulungen mit der Feuerwehr und anderen Organisationen des Katastrophenschutzes.

Quelle: Stadt Augsburg, Pressemitteilung, 26.2.2015

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