Am 11. Januar 2015 starb Studiendirektor i.R. Heinz Maibach im Alter von 81 Jahren. Er war 38 Jahre lang ehrenamtlicher Archivar der Stadt Limburg, Mitglied des Denkmalbeirates, langjähriger Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg im Nassauischen Altertumsverein, Vorstandsmitglied des Fördervereins Limburger Schloss sowie des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst“.
Heinz Maibach, geboren am 12. Juli 1933 in Limburg, wuchs in Oberbrechen auf. Als einer der ersten des Ortes besuchte er nach dem Krieg das Limburger Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Frankfurt Germanistik, Geschichte und Philosophie mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Sein Referendariat leistete er in Wiesbaden ab, anschließend war er Lehrer am Gymnasium Johanneum in Herborn. 1966 kam Heinz Maibach an die Tilemannschule in Limburg. Hier unterrichtete er nicht nur, sondern war seit 1969 auch als Fachsprecher und seit 1973 als Fachbereichsleiter für Sprachen, Literatur und Kunst und Studiendirektor tätig. 1998 trat er in den Ruhestand.
1969 übernahm Heinz Maibach von seinem Kollegen Eugen Stille die Aufgabe des ehrenamtlichen Archivars der Stadt Limburg. Diese Funktion übte er bis 2007 aus – unter den Limburger Archivaren seit 1876 ist dies ein Rekord, der noch lange Bestand haben wird. In seine Amtszeit fällt der Umzug des Archivs von Haus Trombetta ins Schloss. Hier stand ihm der Platz zur Verfügung, den er für seine viel beachteten Ausstellungen benötigte. Es war ihm damit wie auch in seinen Publikationen und zahlreichen Vorträgen immer ein Anliegen, historisches Wissen gut verständlich zu vermitteln. Die geschah nicht selten mit einer Prise feinsinnigen Humors.
Welchen Stellenwert für Heinz Maibach die Geschichte seiner Heimat hatte, zeigt sein Engagement in diversen Vereinen. Von 1972 bis 2011 war er Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg des Nassauischen Altertumsvereins. In diesen 39 Jahren organisierte er zahlreiche Vortragsveranstaltungen und andere Aktivitäten. Häufig stand er selbst dabei als Vortragender am Rednerpult. Er hatte die Gabe, sein Publikum gleichermaßen zu informieren und zu unterhalten. Heinz Maibach war außerdem in den Vorständen des Fördervereins Limburger Schloss und der Kunstfreunde Limburg aktiv. Seit 1975 brachte er sein Wissen und seine Erfahrung im Denkmalbeirat der Stadt ein, dessen Vorsitzender er von 1998 bis 2002 war.
Schon 1976 war er in die Historische Kommission für Nassau berufen worden.
Heinz Maibach veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Limburger und Nassauischen Geschichte, unter anderem in den renommierten Fachzeitschriften „Nassauische Annalen“ und „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte“. Intensiv befasste er sich mit dem Juristen und Schriftsteller Leo Sternberg, der 1876 in Limburg als Sohn einer jüdischen Familie zur Welt kam und 1937 in Jugoslawien starb. Auch mit der Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen, die zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Stadtchronistik zählt, setzte er sich auseinander, zuletzt in einem Beitrag anlässlich des Stadtjubiläums 2010 im Band „Limburg im Fluss der Zeit“. Weitere Forschungsgebiete waren die demokratische Tradition Limburgs, vor allem im Kontext der Revolution von 1848, und das Erscheinungsbild der Stadt in Literatur und bildender Kunst. Heinz Maibach widmete sich auch der Dialektpflege, indem er Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ und Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ in die Nassauische Mundart übertrug.
Auch am Aufbau der städtischen Kunstsammlungen wirkte Heinz Maibach als Gründungs- und Vorstandsmitglied des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst in Limburg“ mit, ebenso als sachkundiger Bürger im Kuratorium der Prof. Ernst-Moritz Engert-Stiftung.
Für sein Wirken erhielt Heinz Maibach mehrfach hohe Auszeichnungen. 1996 verlieh ihm der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz, 1998 ehrte die Stadt Limburg ihn mit der Ehrenplakette. Anlässlich der 1100-Jahr-Feier 2010 trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein, eine der höchsten in Limburg zu vergebenden Auszeichnungen.
In Erinnerung bleiben wird Heinz Maibach als ein Mann von hoher fachlicher Kompetenz, Menschlichkeit und Fairness, gepaart mit Witz und Esprit.
Quelle: Stadt Limburg an der Lahn, Pressemitteilung, 13.1.2015