20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck

Das kirchliche Archivwesen dient der Dokumentation kirchlichen Wirkens in der Vergangenheit und hat damit Teil an der Erfüllung des kirchlichen Auftrags. Das Archiv der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verwahrt die Unterlagen der EKKW sowie ihrer Rechts- und Funktionsvorgänger. Es übernimmt die Nachlässe bedeutender evangelischer Persönlichkeiten. Das Landeskirchliche Archiv Kassel hat die Aufgabe, das Archivgut festzustellen, auf Dauer zu verwahren, zu erschließen und nutzbar zu machen. Dies schließt den Vermittlungsauftrag ein.

Seit 1994 gibt das Landeskirchliche Archiv Tätigkeitsberichte heraus, die die geleistete Arbeit dokumentieren und sie für Insider wie für interessierte Außenstehende transparent gehalten haben.

Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Kirchenbuchportal Archion, dem Archivportal-D und dem Archivportal Europa gleich drei neue zukunftsweisende digitale Zugriffs- und Recherchemöglichkeiten mit maßgeblichem Dazutun des Landeskirchlichen Archivs realisiert werden konnten, wird dies der letzte herkömmlich gedruckte Tätigkeitsbericht sein. Der kommende findet sich dann in anderen Formen auf der Archiv-Website www.ekkw.de/archiv wieder, deren Auftritt demnächst zukunftsfähig gemacht werden wird.

20 Jahre Archivpflege in Kurhessen-Waldeck – Tätigkeitsbericht des Landeskirchlichen Archivs Kassel 2014

Unter dem zentralen Dach der ARCHIVPFLEGE, das die Farben des Archiv-Logos aufnimmt (gelbes Gebäude, rotes Dach), kommt der aktuelle Flyer des Landeskirchlichen Archivs Kassel zunächst traditionell in Form einer Postkarte daher. Er stellt die Umrisse der Landeskirche in den Mittelpunkt und verweist im Übrigen auf die eben erwähnten zukunftsweisenden Internetauftritte des Archivs. Der Tätigkeitsbericht 2014 ist über das Landeskirchliche Archiv Kassel zu beziehen (5,- €) und steht auch als Download bereit.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Call for Papers zur Tagung »Collaboration and networking for a digital archival future«

Vom 7. bis 9. September 2015 findet in Budapest die zweite Konferenz des APEx-Projekts zum Thema „Collaboration and networking for a digital archival future“ statt. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Erfahrungen und aktuelle wie voraussichtlich zukünftige Herausforderungen, die Archive mit den Möglichkeiten der digitalen Präsentation und Vernetzung sowie der Nachhaltigkeit dieser Infrastrukturen verbinden. Gleichzeitig markiert die Konferenz die Übergabe des Archivportals Europa vom APEx-Projekt an die Stiftung Archivportal Europa, die bereits am 27.10.2014 gegründet wurde.

Der Call for Papers richtet sich daher an alle, die ihre Themen, Diskussionsvorschläge und Erfahrungen in diesem Rahmen einbringen möchten. Beiträge können bis zum 28. Februar 2015 elektronisch eingereicht werden. Die Konferenzsprache ist Englisch. Weitere Informationen sowie Einzelheiten zur Konferenz und dem Call for Papers sind auf der APEx-Projektwebseite zu finden:

http://www.apex-project.eu/index.php/en/news-events/budapest-conference

Kontakt:
editor@apex-project.eu

Tilemannschule auf den Spuren jüdischer Geschichte in Limburg

Wie sah das Leben jüdischer Mitbürger in Limburg vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten aus? Und welche Spuren aus dieser Zeit gibt es heute noch zu sehen? – Den 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9g5 der Tilemannschule in Limburg an der Lahn und ihre Geschichtslehrerin Elke Schönfeld zum Anlass, mit Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker einen Rundgang an einige markante Punkte im Limburger Stadtbild zu planen.

Limburger Archivveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag

Nach dem Besuch einer thematisch passenden Filmveranstaltung im Cineplex, die durch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg e. V. organisiert wurde, war die erste Station der Standort der ehemaligen jüdischen Synagoge an der Schiede. Es folgten u. a. das Gericht, der jüdische Friedhof oder die Thauschule in der Parkstraße.

Dr. Waldecker informierte dabei anhand einzelner Schicksale z. B. über den Umgang mit jüdischen Richtern oder jüdischen Schülern ab dem Jahr 1933. „In den letzten Jahren nehmen immer öfter überlebende Nachfahren der zweiten oder dritten Generation zu uns Kontakt auf und kommen nach Limburg, um zum ersten Mal das Grab ihrer Großeltern oder das ehemalige Haus zu sehen – ein großer und wichtiger Schritt zur Versöhnung“, sagte Waldecker. Er informierte zudem die Schülerinnen und Schüler über das im Jahr 2013 angelaufene Stolperstein-Projekt in Limburg.

Kontakt:
Dr. Christoph Waldecker M.A., Dipl.-Archivar (FH)
-Leiter des Stadtarchivs-
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Stadtarchiv
Werner-Senger-Str. 10
65549 Limburg a. d. Lahn
Telefon 06431 203-368
Fax 06431 584 3947
christoph.waldecker@stadt.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg, Pressemitteilung, 27.1.2015

Weiterbildung »Archive im Informationszeitalter« startet im April 2015

Am 20./21. April 2015 startet ein neuer Durchlauf der Weiterbildung mit Zertifikat Archive im Informationszeitalter. Das Programm wird gemeinsam von der Fachhochschule Potsdam und dem Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Susanne Freund angeboten. Der Kurs wurde speziell für Archivbeschäftigte entwickelt, die sich in den Bereichen Bestandserhaltung, digitale Langzeitarchivierung und Öffentlichkeitsarbeit weiterbilden möchten. Ein weiteres Modul ist dem Urheberrecht sowie anderen für Archive relevante Rechtsfragen gewidmet.

Das Programm richtet sich an interessierte Mitarbeiter/innen von Archiven aller Sparten und verwandten Einrichtungen. Es umfasst insgesamt 10 überwiegend zweitägige Module, die am Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin durchgeführt werden:

Ö1 Historische Bildungsarbeit, Archivpädagogik und Bewahrung erinnerter Geschichte,
Mo/Di, 20./21.4.2015
Ö2 Ausstellungskonzeption und -management,
Mo/Di, 11./12.5.2015
Ö3 Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit im modernen Archiv,
Mo/Di, 8./9.6.2015
D1 Das digitale Archiv – Normen, Konzepte und Modelle,
Mo/Di, 6./7.7.2015
D2 Metadaten und Standards für die digitale Archivierung
Do/Fr, 10./11.9.2015
D3 Informationstechnologie für Archive,
Mo/Di, 28./29.9.2015
D4 Anwendungen und Praxis der digitalen Langzeitarchivierung,
Mi/Do/Fr, 4./5./6.11.2015
B1 Restauratorische und konservatorische Maßnahmen,
Do/Fr, 3./4.12.2015
B2 Bestandserhaltung als Grundlage der (digitalen) Nutzung,
Mo/Di, 11./12.1.2016
R Urheberrecht und andere Rechtsfragen für Archive,
Mo/Di, 8./9.2.2016

Die Programmbroschüre können Sie gern anfordern bei Angela von der Heyde angela.vonderheyde@fu-berlin.de
Tel.: +49/(0)30-838 51458, oder herunterladen unter:
www.fu-berlin.de/wbz/bib

Ausführliche Informationen sind erhältlich bei:
Christiane Preißler
Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin
Tel. 030 – 838 51475
E-Mail: christiane.preissler@fu-berlin.de 

Christina Thomas
Leiterin der Zentralen Einrichtung Weiterbildung
der Fachhochschule Potsdam
Tel.: 0331 5802440
E-Mail: c.thomas@fh-potsdam.de 
http://www.fh-potsdam.de/weiterbilden

Langjähriger ehrenamtlicher Limburger Stadtarchivar verstorben

Am 11. Januar 2015 starb Studiendirektor i.R. Heinz Maibach im Alter von 81 Jahren. Er war 38 Jahre lang ehrenamtlicher Archivar der Stadt Limburg, Mitglied des Denkmalbeirates, langjähriger Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg im Nassauischen Altertumsverein, Vorstandsmitglied des Fördervereins Limburger Schloss sowie des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst“.

Heinz Maibach, geboren am 12. Juli 1933 in Limburg, wuchs in Oberbrechen auf. Als einer der ersten des Ortes besuchte er nach dem Krieg das Limburger Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Frankfurt Germanistik, Geschichte und Philosophie mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Sein Referendariat leistete er in Wiesbaden ab, anschließend war er Lehrer am Gymnasium Johanneum in Herborn. 1966 kam Heinz Maibach an die Tilemannschule in Limburg. Hier unterrichtete er nicht nur, sondern war seit 1969 auch als Fachsprecher und seit 1973 als Fachbereichsleiter für Sprachen, Literatur und Kunst und Studiendirektor tätig. 1998 trat er in den Ruhestand.

1969 übernahm Heinz Maibach von seinem Kollegen Eugen Stille die Aufgabe des ehrenamtlichen Archivars der Stadt Limburg. Diese Funktion übte er bis 2007 aus – unter den Limburger Archivaren seit 1876 ist dies ein Rekord, der noch lange Bestand haben wird. In seine Amtszeit fällt der Umzug des Archivs von Haus Trombetta ins Schloss. Hier stand ihm der Platz zur Verfügung, den er für seine viel beachteten Ausstellungen benötigte. Es war ihm damit wie auch in seinen Publikationen und zahlreichen Vorträgen immer ein Anliegen, historisches Wissen gut verständlich zu vermitteln. Die geschah nicht selten mit einer Prise feinsinnigen Humors.

Welchen Stellenwert für Heinz Maibach die Geschichte seiner Heimat hatte, zeigt sein Engagement in diversen Vereinen. Von 1972 bis 2011 war er Vorsitzender des Zweigvereins Limburg-Weilburg des Nassauischen Altertumsvereins. In diesen 39 Jahren organisierte er zahlreiche Vortragsveranstaltungen und andere Aktivitäten. Häufig stand er selbst dabei als Vortragender am Rednerpult. Er hatte die Gabe, sein Publikum gleichermaßen zu informieren und zu unterhalten. Heinz Maibach war außerdem in den Vorständen des Fördervereins Limburger Schloss und der Kunstfreunde Limburg aktiv. Seit 1975 brachte er sein Wissen und seine Erfahrung im Denkmalbeirat der Stadt ein, dessen Vorsitzender er von 1998 bis 2002 war.
Schon 1976 war er in die Historische Kommission für Nassau berufen worden.

Heinz Maibach veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Limburger und Nassauischen Geschichte, unter anderem in den renommierten Fachzeitschriften „Nassauische Annalen“ und „Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte“. Intensiv befasste er sich mit dem Juristen und Schriftsteller Leo Sternberg, der 1876 in Limburg als Sohn einer jüdischen Familie zur Welt kam und 1937 in Jugoslawien starb. Auch mit der Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen, die zu den bedeutendsten Werken mittelalterlicher Stadtchronistik zählt, setzte er sich auseinander, zuletzt in einem Beitrag anlässlich des Stadtjubiläums 2010 im Band „Limburg im Fluss der Zeit“. Weitere Forschungsgebiete waren die demokratische Tradition Limburgs, vor allem im Kontext der Revolution von 1848, und das Erscheinungsbild der Stadt in Literatur und bildender Kunst. Heinz Maibach widmete sich auch der Dialektpflege, indem er Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ und Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“ in die Nassauische Mundart übertrug.

Auch am Aufbau der städtischen Kunstsammlungen wirkte Heinz Maibach als Gründungs- und Vorstandsmitglied des „Förderkreises der Freunde der bildenden Kunst in Limburg“ mit, ebenso als sachkundiger Bürger im Kuratorium der Prof. Ernst-Moritz Engert-Stiftung.

Für sein Wirken erhielt Heinz Maibach mehrfach hohe Auszeichnungen. 1996 verlieh ihm der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz, 1998 ehrte die Stadt Limburg ihn mit der Ehrenplakette. Anlässlich der 1100-Jahr-Feier 2010 trug er sich ins Goldene Buch der Stadt ein, eine der höchsten in Limburg zu vergebenden Auszeichnungen.

In Erinnerung bleiben wird Heinz Maibach als ein Mann von hoher fachlicher Kompetenz, Menschlichkeit und Fairness, gepaart mit Witz und Esprit.

Quelle: Stadt Limburg an der Lahn, Pressemitteilung, 13.1.2015

Findbuchübergabe: Archivbestand Südbadischer Fußballverband

Auf der Präsidiumsbeiratssitzung des Badischen Sportbundes am 22. November 2014 in Kirchzarten-Burg übergaben Erich Hägele (Vorsitzender IfSG) und Dr. Kurt Hochstuhl (Abteilungsleiter Staatsarchiv Freiburg) das Findbuch zum Bestand des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV) an Norbert Schlageter vom SBFV. Das Institut für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. (IfSG) konnte dieses wichtige Archivprojekt durch einen Werkvertrag realisieren. Nun liegen für alle drei regionalen Fußballbünde Archivbestände vor. Die Unterlagen werden zukünftig als Bestand „U 303/1“ im Staatsarchiv Freiburg verwahrt.

Von links: Erich Hägele, Dr. Kurt Hochstuhl, Uwe Schellinger, Norbert Schlageter, Gundolf Fleischer (Foto: Joachim Spägele).

Von links: Erich Hägele, Dr. Kurt Hochstuhl, Uwe Schellinger, Norbert Schlageter, Gundolf Fleischer (Foto: Joachim Spägele).

Kontakt:
Uwe Schellinger M.A.
u.schellinger@scfreiburg.com
https://igpp.academia.edu/UweSchellinger

CFP zur ICA/SPP-Konferenz in Berlin, Oktober 2015

Vom 28. bis zum 30. Oktober 2015 veranstaltet die Sektion Archive der Parteien und der politischen Stiftungen (SPP) im Internationalen Archivrat ICA eine internationale Konferenz zum Thema Digitale Archivierung. Die Tagung findet in Berlin statt, sie wird von Professor Dr. Hanns Jürgen Küsters, dem Leiter der Hauptabteilung Wissenschaftliche Dienste/Archiv für Christlich-Demokratische Politik, in seiner Funktion als Chef der Sektion Archive der Parteien und der politischen Stiftungen organisiert.

Ein hier herunterladbares Call for papers zur Tagung „Web Archiving – Social Media – Communication“ bittet Interessierte um Vortragsvorschläge an hanns.kuesters@kas.de bis zum 1. März 2015.

Call for papers
ICA/SPP Conference in Berlin 28-30 October 2015
Web Archiving – Social Media – Communication Strategies

The World Wide Web has enabled an unprecedented era of knowledge sharing, creativity, innovation, and connection. It has also created new challenges for institutions whose mission it is to document and preserve contemporary knowledge and culture. Web archiving is the process of collecting portions of the World Wide Web, preserving the collections in an archival format, and then serving the archives for access and use. Web pages are increasingly dynamic, they are constantly changing. The explosive growth of the Internet and social medias have influenced not only the archives sector, but also the creators and users of archives.

The Conference will focus the discussion on:
-The role of archives in the digital world
• challenges and changes for the archives
• archives confronting European regulation
-The role of archivists and users
• how should collections of documents be organized, described to facilitate access and what’s their value
• how internet-based research is transforming the historian’s and archivist’s work
• digital history
• digital publication
-The role of National and International networks
• National and International Archivist Portals, content and standardisation

Papers have to be presented in English. Please, send your exposé (maximum 2500 signs) by no later than 1 March 2015 to ICA/SPP Vice-Chair, Professor Dr. Hanns Jürgen Küsters (hanns.kuesters@kas.de), Head Department of Research Services/Archives, Konrad-Adenauer-Foundation, Germany. The selection of the contributions will take place by the end of March 2015.

Darmstädter Bombennacht-Dokumentation ans Stadtarchiv

Der englische Regisseur Martin Greaves übergab am 9.1.2015 die Originalbänder seiner Filmdokumentation „Running with Mum – der Weg meiner Mutter“ an das Stadtarchiv Darmstadt. Der Film schildert die sog. „Brandnacht“ des 11./12. Septembers 1944 in Darmstadt anhand eines Einzelschicksals. Beim damaligen britischen Luftangriff auf Darmstadt, der im Kontext der sog. Moral-bombing-Strategie stand, wurde die Stadt weitgehend zerstört. Rund 11.500 Menschen fielen dem kaum halbstündigen Angriff um Mitternacht zum Opfer. Ein Fünftel der Opfer waren Kinder.

Die damals siebenjährige Aloisia Kopf entstammte einer katholischen Familie, eine Minderheit in der protestantisch geprägten Stadt. Die Familie Kopf besaß eine kleine Gärtnerei. Nach Angriffsbeginn um 23:55 Uhr am 11. September 1944 kroch die kleine Aloisia mit ihrer Familie aus dem Fenster ihres Hauses in der Kiesstraße 9, rannte an der Hand ihrer Mutter durch den Feuersturm. Die Kirche St. Ludwig, in der sie Schutz suchen wollten, brannte ebenfalls. Schließlich schafften es beide bis zum Marienplatz, wo das schwerverletzte Kind am Morgen von Sanitätern gerettet wurde. Phosphor hatte ihre Beine verbrannt. Über ein Jahr musste sie im Krankenhaus liegen, viele weitere Jahre noch litt sie unter Schmerzen.

Das Mädchen mit den verbrannten Beinen ist die Mutter des Regisseurs Martin Greaves. Aloisia hatte als junge Frau den englischen Motorradtouristen John Greaves in Darmstadt kennengelernt, ihn dort geheiratet und war mit ihm nach London gezogen. Über ihr Trauma der Brandnacht 1944 hat sie lange nicht gesprochen – bis ihr Sohn Martin Greaves mit ihr nach Darmstadt fuhr und mit ihr den Weg jener Septembernacht ablief. Dort erzählte die Mutter ihre Geschichte, die so zur Filmgeschichte wurde. Seit 2008 wird der Film jährlich am Gedenktag des Bombenangriffs in der Centralstation gezeigt, zusammen mit dem Film „Brandmale“ von Christian und Jutta Gropper.

Mit der nunmehrigen Übergabe der Mastertapes des rund einstündigen Film an das Stadtarchiv Darmstadt will der Regisseur erreichen, dass sein Film auch zukünftig nutzbar ist. Mit der Schenkung trat Greaves auch alle Rechte ans Stadtarchiv ab, das den Film ausschließlich zu nicht-kommerzieller Nutzung und zur wissenschaftlichen Auswertung freigeben wird.

Link: www.runningwithmum.com

Kontakt:
Haus der Geschichte
Karolinenplatz 3
64289 Darmstadt
Telefon: 06151 / 16 50 10
Fax: 06151 / 16 50 11

Quelle: Frankfurter Rundschau, 9.1.2015; Echo online, 9.1.2015; Echo online, 11.2.2011

Ausstellung zu den Luftangriffen auf Magdeburg im Zweiten Weltkrieg

Das Stadtarchiv Magdeburg stellt am 12. Januar 2015 um 15.00 Uhr Dokumente zu den Luftangriffen auf Magdeburg im Zweiten Weltkrieg und zu deren Auswirkungen vor. Gezeigt werden unter anderem historische Akten, Briefe, Tagebücher, Fotos und andere Archivalien. Der Eintritt ist frei.

Eine Anmeldung ist erforderlich, weil die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Interessierte können sich per Mail unter archiv@magdeburg.de oder vom 7. bis 11. Januar telefonisch unter den Rufnummern 03 91/5 40 27 27 und 03 91/5 40 27 21 anmelden.

Hintergrund der Veranstaltung aus der Reihe „Im Stadtarchiv gefunden“ ist die Zerstörung Magdeburgs vom 16. Januar 1945. In dieser Woche jährt sich dieser Tag zum 70. Mal.

Aufzeichnungen in einem Notizbuch eines Magdeburgers über Fliegeralarme in seiner Stadt vom 31. Dezember 1944 bis 14. Februar 1945. © Stadtarchiv Magdeburg

Abb.: Aufzeichnungen in einem Notizbuch eines Magdeburgers über Fliegeralarme in seiner Stadt vom 31. Dezember 1944 bis 14. Februar 1945. © Stadtarchiv Magdeburg

Kontakt:
Stadtarchiv Magdeburg
Mittagstraße 16
39124 Magdeburg
Telefon +49 391 540- 2515
archiv@magdeburg.de

Quelle: Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg, 2.1.2015