Dank einer Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und durch finanzielle Beteiligung der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung Lübeck“ konnte Mitte 2014 die Verzeichnung und Erschließung des Bestandes „Altes Senatsarchiv Externa Suecica“ (die Beziehung der Hansestadt Lübeck zu Schweden) im Archiv der Hansestadt Lübeck abgeschlossen werden. Damit wurde eine weitere durch kriegsbedingte Auslagerung entstandene Verzeichnungslücke des Lübecker Archivs geschlossen. Inhaltlich spiegeln die Lübecker Suecica oder „Schweden-Akten“, welche sich über einen Zeitraum vom 13. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erstrecken, nicht nur die Gesamtbreite diplomatischer Beziehungen Lübecks, sondern auch und insbesondere die der hansischen Wirtschafts- und Außenpolitik mit dem Schwedischen Reich wider, weil die Politik der Stadt bis zum Ende des 17. Jahrhunderts untrennbar mit ihrer Funktion als „Haupt der Hanse“ verbunden war.
Abb. 1: Manu propria von König Gustav Wasa vom 10.5.1545 (Quelle: AHL ASA Externa Suecica 128)
Da der Lübecker Bestand Suecica u. a. wegen des Verlusts eines Teils der Bestände des schwedischen Reichsarchivs im 17. Jahrhundert eine herausragende Bedeutung für die nordeuropäische, vorrangig für die schwedische Geschichte hat, waren durch die Neuverzeichnung wesentliche Impulse u. a. für die historische Forschung in Schweden zu erwarten, insbesondere für die Zeit vom 13. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts mit dem Herrschaftsbeginn Gustav Wasas und dem darauffolgenden Aufstieg Schwedens zur Großmacht. Diese Vermutung bestätigte sich am Ende der Förderzeit (s. u.). Ebenso bietet die jetzige Neuverzeichnung hervorragende Möglichkeiten neue Erkenntnisse zu wirtschafts-, alltags- und sozialgeschichtlichen Fragestellungen zu gewinnen.
Unter den Suecica-Akten, die ca. 7 Regalmeter umfassen, befinden sich beispielsweise das für die schwedische Nationalgeschichtsschreibung äußerst wichtige Tagebuch der Lübecker Gesandtschaft Bomhower-Plönnies 1523 nach Schweden (Königswahl Gustav Wasas) sowie auch andere, für die Diplomatie und die hansische Geschichtsschreibung aufschlussreiche Unterlagen, hierbei vor allem die Wirtschaftsgeschichte des Ostseeraumes betreffend. Die Akten wurden, wo es sich als erforderlich erwies, im Einzelblattverfahren von der Projektmitarbeiterin Frau Dr. Dagmar Hemmie erschlossen.
Eine Reihe von Akten des Bestandes wurde bereits während des laufenden Projektes durch Wissenschaftler als Benutzer des Archivs der Hansestadt Lübeck ausgewertet.
Nach Ende des Projektzeitraums wurde die Verzeichnung direkt ins Internet gestellt und ist über die Internetseite des Archivs jederzeit abruf- und recherchierbar. Die Datenbank des Archivs ist bei Google registriert.
Kontakt:
Archiv der Hansestadt Lübeck
Dr. Jan Lokers
Mühlendamm 1-3
23552 Lübeck
archiv@luebeck.de
www.archiv.luebeck.de