Kriegschronik der Stadt Münster 1914/18 – Neues Online-Angebot des Stadtarchivs

Das Stadtarchiv Münster hat 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges eine neue Internetpräsentation zu den Auswirkungen des Krieges auf die Stadt Münster freigeschaltet. Die vom damaligen Stadtarchivar Dr. Eduard Schulte verfasste Kriegschronik stellt die Grundlage für das neue stadtgeschichtliche Angebot dar. Noch im August 1914 erhielt Schulte vom Magistrat der Stadt Münster den offiziellen Auftrag, eine Chronik des Krieges zu führen. Das Konzept Schultes sah vor, die Wirkungen des Krieges auf die ‚Heimatfront‘ in Münster für die Nachwelt festzuhalten. Ganz modern eingestellt, hatte er auch die Medien im Blick. Es sollte nicht nur ein Kriegstagesbuch geführt, sondern dies auch mit vielen Bildern illustriert werden.

Abb.: Eduard Schulte im Jahr 1916 inmitten eines Trupps von Soldaten des Infanterie-Regiments Nr. 13, die er zum Bahnhof begleitet (Foto: Stadtarchiv Münster).

Abb.: Eduard Schulte im Jahr 1916 inmitten eines Trupps von Soldaten des Infanterie-Regiments Nr. 13, die er zum Bahnhof begleitet (Foto: Stadtarchiv Münster).

Eine ausdrucksstarke Auswahl an Texten und Bildern aus dieser Kriegschronik der Stadt Münster 1914-1918 hat das Stadtarchiv zusammengestellt und präsentiert sie im Internet:
www.muenster.de/stadt/kriegschronik1914

Die Lage in Münster während der schwierigen Juliwochen und auch die ,denkwürdigen Tage der Mobilmachung‘ lassen sich gut nachvollziehen. Der Alltag des Krieges von 1914 bis Ende 1918 mit seinen teilweise dramatischen Konsequenzen für die Bevölkerung steht im Mittelpunkt der Webseite. Dutzende von Chronikeinträgen, Fotos und Plakaten geben einen Einblick in die Lebens- und auch Gefühlsumstände der damaligen Bevölkerung. Ein chronologischer Aufbau der Präsentation erlaubt einen Überblick über den Kriegsbeginn, die vielen Truppenausmärsche, die dramatische Zuspitzung der Versorgungslage der Bevölkerung, über die Kriegspropaganda und die Begegnungen mit tausenden von Kriegsgefangenen, die zum alltäglichen Bild während der Kriegszeit gehörten. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Informationen zur Entstehung der Chronik und zum Chronisten.

Die Webseite zur Kriegschronik ist ein anschauliches Beispiel für einen zentralen Arbeitsschwerpunkt des Stadtarchivs Münster – der Stadtgeschichtlichen Dokumentation. Es geht dem Stadtarchiv nicht nur um die Darstellung eines stadtgeschichtlich interessanten Abschnittes, die einzigartigen Quellen zur Stadtgeschichte Münsters sollen lebendig werden. Mit der Chronik liegt nicht nur ein Kriegstagebuch vor, sondern zu diesem Zeitabschnitt sind über 2000 Fotos, über 400 Plakate und Bekanntmachungen archiviert, die jetzt in Auswahl einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.

Das Stadtarchiv Münster kann mit dem neuen Angebot zur Geschichte des Ersten Weltkriegs in Münster bereits das sechste stadtgeschichtliche Internetangebot vorstellen. Vor dem aktuellen Projekt hat das Stadtarchiv Münster bereits virtuelle Präsentationen zur Geschichte der Armenstiftungen, der Zwangsarbeit, zur Kongressstadt Münster 1643 bis 1649 und zur Chronik des Zweiten Weltkriegs erarbeitet.

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
http://www.muenster.de/stadt/archiv

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