Am 19.5.2014 hat der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil zusammen mit dem Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, den Neubau des Standorts Stade des Niedersächsischen Landesarchivs eingeweiht. Die länderübergreifende Zusammenarbeit beim Bau dieses mit modernster Archivtechnik ausgestatteten Gebäudes – eines der größten Archivgebäude in Norddeutschland – ist innovativ und bundesweit einmalig und findet sowohl regional wie auch überregional große Beachtung. Nach einem Tag der offenen Tür am 24.5. öffnete ab dem 26.5.2014 auch wieder der Lesesaal.
Der Neubau des Niedersächsischen Staatsarchivs in Stade wurde vom Land Niedersachsen errichtet, die Freie und Hansestadt Hamburg beteiligt sich anteilig an den Baukosten und erhält das Recht zur Nutzung des Magazins bis zu einer Lagerkapazität von rund 20.000 laufenden Regalmetern. Dies entspricht 40 Prozent der Magazinfläche. Insgesamt hat der Neubau eine Magazinkapazität von etwa 50.000 Regalmetern. Damit ist für Niedersachsen eine hohe Magazinreserve entstanden, die für das Staatsarchiv insgesamt genutzt werden kann und zu Entlastungen anderer Standorte führt.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro, der Anteil Hamburgs beträgt etwa 4,8 Millionen Euro. Der Magazintrakt ist, durch Klimaschleusen abgetrennt, als energieneutrales Gebäude errichtet, das sich dauerhaft selbst klimatisiert. Damit ist keine Klimaanlage erforderlich, die Unterhaltungskosten konnten so reduziert werden.
Für das aus dem Jahr 1965 stammende Archivgebäude in Stade war ein Neubau erforderlich, da die Magazinkapazität weitgehend erschöpft war und ein Ergänzungsbau am bisherigen Standort nicht realisiert werden konnte. Zudem standen bereits größere Zuwächse, insbesondere an Grundbüchern, im Raum – und zwar sowohl in Niedersachsen als auch in Hamburg.
Die Fertigstellung des Neubaus erfolgte vergleichsweise rasch und ohne Kostenexplosion. Ein von der Landesregierung bei den Planungen vorgesehener Kostenpuffer in Höhe von zehn Prozent habe eingehalten und damit bereits vor der endgültigen Schlussrechnung knapp zwei Millionen Euro wieder dem Landeshaushalt zugeführt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Staatsarchiv, so Ministerpräsident Weil, leisteten eine wertvolle Arbeit. Ein Staatsarchiv sei das historische Gedächtnis eines Landes und sichere wertvolle Erinnerungsstücke über Jahrhunderte hinweg. Der Ministerpräsident freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Niedersachsen und Hamburg bei der Finanzierung und dem anstehenden Betrieb des Staatsarchivs.
Auch für den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, gehen von der Eröffnung drei gute Botschaften aus: Die Verwaltung sei modern. Die norddeutschen Länder arbeiteten prima zusammen. Und öffentliche Bauprojekte können manchmal weniger kosten als veranschlagt. Das gemeinsame hamburgisch-niedersächsische Grundbucharchiv in Stade sei eines von vielen Projekten, die für die auf vielen Ebenen erfolgreiche regionale und norddeutsche Zusammenarbeit stehen. Die Metropolregion mit ihren nun schon mehr als fünf Millionen Einwohnern wachse seit Jahrzehnten immer mehr zusammen. Hunderttausende pendelten in der Region zur Arbeit nach Hamburg und wieder zurück. Ihre große Zahl, so Scholz, belege tagtäglich, dass der vermeintliche Gegensatz zwischen der Großstadt und dem Umland faktisch kaum noch besteht.
Öffnungszeiten:
Montag – Donnerstag: 9.00 – 17.00 Uhr, ab 15.00 Uhr nur Vorlage vorbestellter Akten
Freitag: 9.00 – 13.00 Uhr
Archivalien-Ausgabezeiten:
Montag – Donnerstag: 10.00, 13.00, 15.00 Uhr
Freitag und vor Feiertagen: 10.00, 11.30 Uhr
Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv
Standort Stade
Am Staatsarchiv 1 (ehemals Grabenweg)
21680 Stade
Telefon: (04141) 66060-0
Fax: (04141) 66060-35
Stade@nla.niedersachsen.de
Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei, Pressemitteilung, 19.5.2014