Siegfried Lenz hat sich entschlossen, sein persönliches Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach anzuvertrauen. Der Schriftsteller verkündete diese Entscheidung am 5.4.2014 anlässlich einer Matinée in Marbach. Eine detaillierte Planung für die Übergabe gibt es derzeit noch nicht.
"Jedem Autor ist das Deutsche Literaturarchiv in Marbach ein Begriff. Und es macht mich glücklich, dass man allem, was sich in den Jahrzehnten auf, neben und unter meinem Schreibtisch angesammelt hat, hier mit dem Gefühl froher Erwartung begegnet. Ich spüre den enormen Sachverstand, ich bewundere die Leidenschaft aller an diesem Projekt Beteiligten; darauf kann ich nur mit Dankbarkeit reagieren", so Siegfried Lenz
Ulrich Raulff, der Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, freut sich auf die Sammlung: "Seit sechzig Jahren ist Siegfried Lenz einer der bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Seit fast genauso langer Zeit wünscht Marbach sich, irgendwann seine Manuskripte und Briefe aufnehmen zu dürfen. Sie ahnen, was dieser Tag für uns bedeutet."
Die Romane und Erzählungen des vielfach ausgezeichneten Autors haben Generationen von Lesern geprägt. Handschriften, Bücher und Dokumente von und über Siegfried Lenz werden in Marbach seit den 1950er Jahren kontinuierlich gesammelt. Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach verfügt über all seine Werke, zudem über eine umfassende Dokumentation seiner Präsenz im literarischen Leben und öffentlichen Diskurs der Bundesrepublik. Neben seinen Büchern umfasst die Sammlung u. a. Zeitungsausschnitte, audiovisuelle Medien (insgesamt 529 Dokumente) und eine reiche Sammlung Sekundärliteratur (520 Dokumente). In zahlreichen Vor- und Nachlässen finden sich Handschriften von Siegfried Lenz u. a. Briefe an Alfred Andersch, Paul Celan, Hilde Domin, Günter Kunert, Marcel Reich-Ranicki und Carl Zuckmayer.
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Quelle: DLA Marbach, Pressemitteilung 18/2014, 5.4.2014