Stadtarchiv Gera erhält Antiquarischen Stammbaum

Das Stadtarchiv Gera ist seit dem 14.10.2013 um ein Unikat reicher. Einen „Antiquarischen Stammbaumes“ (für die Familien Riemer, Lubold und Just, Gera 1793) übergab Dr. Hans-Jürgen Noczenski an das Geraer Stadtarchiv. Dr. Noczenski hatte den antiquarischen Stammbaum im August 2013 auf einer Auktion in Plauen erworben. Der aufwendig gestaltete Stammbaum für mehrere bedeutende Geraer Familien aus dem Jahr 1793 wurde von dem Geraer Stadtchronisten Carl Gottfried Felbrig gefertigt und gezeichnet. Er enthält Einträge vom 16. bis zum 18. Jahrhundert.

Abb.: Klaus Brodale (l.), Leiter des Geraer Stadtarchivs und Dr. Hans-Jürgen Noczenski präsentieren stolz den Stammbaum (Foto: Stadt Gera)

Abb.: Klaus Brodale (l.), Leiter des Geraer Stadtarchivs und Dr. Hans-Jürgen Noczenski präsentieren stolz den Stammbaum (Foto: Stadt Gera).

Der Stammbaum ist ein wertvolles und einmaliges Dokument zur Geraer Stadt- und Familiengeschichte. Obwohl von Felbrig fast der gesamte schriftliche Nachlass, unter anderem seine handschriftlichen Stadtchroniken und Landkarten, im Stadtarchiv aufbewahrt wird, ist bisher kein einziges Exemplar seiner damals sehr bekannten Stammbäume überliefert. Das Stadtarchiv Gera bedankte sich bei Dr. Hans-Jürgen Noczenski für die Schenkung dieses einmaligen Unikates.

Kontakt:
Stadtarchiv Gera
Gagarinstraße 99
07545 Gera
Fon: 0365 838-2140 bis -2144
Fax: 0365 838-2145
stadtarchiv@gera.de 

Quelle: Stadt Gera, Pressemitteilung, 14.10.2013

Archivcomic zum FAMI-Abschluss

Im Rahmen ihrer Ausbildung zu Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv hat archivarischer Nachwuchs jüngst ein Abschlussprojekt angefertigt. In diesem entstanden ein Memoryspiel, ein witziges Musikvideo, eine nicht-repräsentative Umfrage und ein Archivcomic.

Dieser Comic kann von Interessierten käuflich erworben werden, zum Preis von 3,00 € zzgl. Versandkosten. Bestellungen sind zu richten an das-archivwesen@web.de

Bestellungen an: das-archivwesen@web.de

Kontakt:
Das ArchivWesen
André Sömisch und Christian Kuner
E-Mail: das-archivwesen@web.de
www.facebook.com/dasarchivwesen

Roland Böckmann übergibt Privatarchiv ans Stadtarchiv Greven

Die Reckenfelder Geschichte ist für Roland Böckmann seit Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Daher ist es ein starker Vertrauensbeweis, dass er sein Privatarchiv zur Geschichte des Ortsteils anlässlich seines 80. Geburtstages nun dem Stadtarchiv Greven geschenkt hat. Böckmanns "Schätze" umfassen rund drei Dutzend Akten, etwa 7.200 Fotos und Negative, einige Hundert Plakate, rund 1.000 Zeitungen und zahlreiche Broschüren.

Bürgermeister Peter Vennemeyer nahm dies nun zum Anlass, Roland Böckmann im Namen der Stadt Greven seinen großen Dank auszusprechen. Eingeschlossen in den Dank war auch der ehemalige Stadtdirektor Dr. Bernhard Schneider, der die Kontakte zwischen Böckmann und den Stadtarchivaren Dr. Stefan Schröder und Angelika Haves hergestellt und begleitet hatte, bis der Schenkungsvertrag unter Dach und Fach war. Anlässlich des offiziellen Danks, der passend im Stadtarchiv stattfand, erläuterte Böckmann viele Details zu seiner jahrzehntelangen Sammelleidenschaft, deren ältere Stücke auch die Eigentumsverhältnisse des Reckenfeldes im 19. Jahrhundert beinhalten. Auch Dr. Schneider versäumte es nicht, den gelungenen Abschluss zu würdigen und ließ einen persönlichen Eindruck folgen, wie sehr sich der Ortsteil in den vergangenen Jahrzehnten positiv verändert hat. Umso wertvoller schätzten alle Anwesenden die Fotosammlung ein, die diese Veränderungen im Bild festhält. Diesen besonders umfangreichen Teil seines Archivs hat Roland Böckmann selbst geschaffen. Sein Fotoarchiv aus jahrzehntelanger journalistischer Tätigkeit umfasst Tausende Motive aus Greven und Reckenfeld. Bei der inhaltlichen Beschreibung wird er dem Stadtarchiv zukünftig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Abb.: Roland Böckmann (rechts) übergab seine umfangreiche Sammlung ans Stadtarchiv Greven, sehr zur Freude vom ehemaligen Stadtdirektor Dr. Bernhard Schneider, von Bürgermeister Peter Vennemeyer, Angelika Haves (Stadtarchiv) und Dr. Stefan Schröder (Stadtarchiv) (Foto: Stadt Greven).

Abb.: Roland Böckmann (rechts) übergab seine umfangreiche Sammlung ans Stadtarchiv Greven, sehr zur Freude vom ehemaligen Stadtdirektor Dr. Bernhard Schneider, von Bürgermeister Peter Vennemeyer, Angelika Haves (Stadtarchiv) und Dr. Stefan Schröder (Stadtarchiv) (Foto: Stadt Greven).

Das Stadtarchiv präsentierte bei der offiziellen Dankesfeier auch einen kleinen Vorgeschmack auf die Veränderungen, die mit dem nicht unbeträchtlichen Zuwachs historischer Dokumente einhergehen. Am Beispiel einer besonders wichtigen Akte der Königlichen Eisenbahndirektion Münster zum Bau des Munitionslagers Hembergen, der Keimzelle der späteren Siedlung Reckenfeld, demonstrierte Schröder, wie die Lagerungsbedingungen im Stadtarchiv so verändert werden, dass eine langfristige, dauerhafte Archivierung gewährleistet ist. "Die fachgerechte Lagerung ist unser erstes Ziel, dafür benötigen wir angesichts vielfältiger Arbeiten allerdings auch Zeit", freuen sich Schröder und Haves über den Zuwachs. Auch inhaltlich sind die Fachleute sehr angetan: "Die Reckenfelder Geschichte ist nun noch viel besser bei uns dokumentiert und über einige in den Unterlagen enthaltene wichtige Ergänzungen zu Grevener Angelegenheiten freuen wir uns natürlich ebenfalls!" Sobald die Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten im Stadtarchiv beendet sind, stehen die Archivalien und Sammlungsstücke der Öffentlichkeit auf der Grundlage des Archivgesetzes NRW zur Benutzung zur Verfügung.

Kontakt:
Stadtarchiv Greven
Rathausstr. 6
D-48268 Greven
Telefon: 02571/920-358 (-458)
Telefax: 02571/920-320
archiv@stadt-greven.de

Quelle: Stadt Greven, Pressemitteilung, 16.10.2013; WN, 14.10.2013; WN, 15.10.2013

Landeskirchliches Archiv Kassel präsentiert »Geschichten aus dem Konfirmationsmuseum«

Vom 24. Oktober 2013 bis zum 24. Februar 2014 zeigt das Landeskirchliche Archiv Kassel im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten zum Jahr der Konfirmation 2014 in seinen Räumlichkeiten Tafeln und Originale aus dem Konfirmationsmuseum in Neumünster. Dokumentiert sind rund 200 Jahre Konfirmation, zu sehen sind Konfirmationsatteste und -scheine aus ganz Deutschland und aller Welt, Fotos, Andenkenbilder und Glückwunschkarten, Konfirmationstassen und Andenkengeschenke sowie Gottesdienstbesuchskarten, Konfirmanden-Pass und der Wanderpokal des Fußball-Sommer-Cups (Kirchenkreis Wolfhagen). Der „erste große Auftritt“ der Jugendlichen findet sich auch in Menuplänen und Geschenklisten wieder.

Abb. 1: Die Schlacht war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges

Abb. 1: Zur Erinnerung an den Tag der Konfirmation (1939) König Adolf von Schweden im Gebet vor der Schlacht von Lützen. – Die Schlacht war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges. Sie fand im November 1632 bei Lützen zwischen einem protestantischen, überwiegend schwedischen Heer unter Führung des schwedischen Königs Gustav Adolf und den katholischen kaiserlichen Truppen unter Wallenstein statt. Politisch wesentliche Folge der Schlacht war der Tod von König Gustav II. Adolf von Schweden auf dem Schlachtfeld, die Ausrichtung der protestantischen Kampagne ging somit verloren.

Zahlreiche Exponate hat Christian Matthes, der 40 Jahre Gemeindepastor in Hamburg, Südafrika und Norderstedt war, in langjähriger Sammeltätigkeit zusammengetragen und zu der vorliegenden Ausstellung verdichtet. Er erzählt en passant die Geschichte der Konfirmation, eines Festes, das im nächsten Jahr auf eine 475-jährige Tradition zurückblicken kann. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige Originale aus Kurhessen-Waldeck.

Abb. 2: Pfarrer Wilhelm Niemöller (Bielefeld) Konfirmationsunterricht, Stoffplan und Anwesenheitsliste (1962)

Abb. 2: Pfarrer Wilhelm Niemöller (Bielefeld) Konfirmationsunterricht, Stoffplan und Anwesenheitsliste (1962)

Der Konfirmation im Ersten Weltkrieg sowie zu Zeiten des Nationalsozialismus wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So sind etwa Konfirmationspredigten der Niemöller-Familie von 1907 bis 1962 zu sehen (von Heinrich Niemöller, Pfarrer in Elberfeld aus den Jahren 1907-1934, seinem Sohn Martin, Pfarrer in Berlin-Dahlem aus den Jahren 1933 bis 1936 und seinem Sohn Wilhelm, Pfarrer in Bielefeld aus den Jahren 1935 bis 1962. Eine Konfirmationspredigt, die Vikarin Katharina Staritz 1947 in Albertshausen gehalten hat, ergänzt dieses Modul (Unterlage aus dem Vorlass von Dietgard Meyer).

Abb. 3: Glückwunschkarte Konfirmation Adolf Hitler (o. D.)

Abb. 3: Glückwunschkarte Konfirmation Adolf Hitler (o. D.)

Die Anfänge finden sich in der Ziegenhainer Zuchtordnung von 1539. Mit dem dritten Kapitel dieser von Martin Bucer verfassten und Landgraf Philipp überarbeiteten Kirchenordnung wird die Konfirmation als neues Fest eingeführt:

„Dem allen nach sol dann der pfarher den selbigen Kindern / die hende aufflegen / und sie also im Namen des Herrn Confirmiren / unnd zu Christlicher gemeynschafft bestetigen / Auch darauff zum Tisch des Herrn gehen heyssen.“

Das „fürneme Fest“ mit dem ersten Abendmahl für die Konfirmanden sollte zu Ostern, Weihnachten oder Pfingsten begangen werden. Hintergrund sind Auseinandersetzungen des Landgrafen Philipp mit den Wiedertäufern. In Zeiten, als der Prozess der Reformation in vollem Gange war, wollten diese die Erwachsenentaufe durchsetzen. Sie sollten eingebunden werden mit dem Angebot, nicht Erwachsene, sondern Kinder die Taufe selbst und aktiv bestätigen zu lassen.

Martin Luther betrachtete die Konfirmation als entbehrlich, mit der Taufe sei alles Wesentliche gesagt. Wohl aber sollte der Getaufte wissen, was die Taufe für ihn bedeutet. Den Katechismus, den er 1529 geschrieben hat, sollen die Getauften kennen. Dann seien sie reif, am Abendmahl teilzunehmen. Ein öffentliches Fest war nach Luther nicht notwendig. Als solches hat sich die Konfirmation jedoch durchgesetzt.

Die Konfirmation wird wie bei ihrem katholischen Gegenstück, der Firmung (anders als die Konfirmation ein Sakrament) bei vierzehnjährigen Kindern vollzogen. Das Alter ergab sich nach kanonischem Recht durch die Definition der „Unterscheidungsjahre“, die Jahre, in denen Kinder einer Religionsveränderung fähig erachtet werden und noch heute strafmündig werden.

Die liebevoll zusammengetragenen Originale sollen dazu anregen, sich an die eigene Konfirmation zu erinnern oder über die eigene bevorstehende Konfirmation nachzudenken. Daher bietet das Landeskirchliche Archiv nach Absprache montags und freitags Führungen an. Die Exponate sind im Übrigen zu den Öffnungszeiten des Archivs zu betrachten (Dienstag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr).

Infomaterial:
Christian Matthes, Verkonfirmiert – Geschichten aus dem Konfirmationsmuseum, Nübbel-Risum 2009, ISBN 978-3-938718-094

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv Kassel
Lessingstraße 15 A
34119 Kassel
0561 / 788 76-0
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Bettina Wischhöfer

Workshop des VdA-Arbeitskreises Archivische Bewertung

Der Arbeitskreis „Archivische Bewertung“ im VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare hat ein neues Papier zur Bewertung elektronischer Fachverfahren erarbeitet (siehe hier). Anders als die bisherigen Positionspapiere des Arbeitskreises soll dieses Papier nicht sofort veröffentlicht, sondern vorab innerhalb der Fachgemeinschaft zur Diskussion gestellt werden.

Zu diesem Zweck veranstaltet der Arbeitskreis am 7. November 2013 von 11 bis 15.30 Uhr im Hauptstaatsarchiv Stuttgart einen Workshop zum Diskussionspapier des VdA-Arbeitskreises „Archivische Bewertung“ zur Bewertung elektronischer Fachverfahren. Der Workshop steht allen Interessierten offen, die Teilnahme ist kostenlos. Für den Workshop können Sie sich formlos per E-Mail anmelden unter andreas.pilger@lav.nrw.de.

(Vorläufiges) Programm des Workshops

1. Begrüßung durch Dr. Robert Kretzschmar (Landesarchiv Baden-Württemberg) und Dr. Andreas Pilger (Landesarchiv NRW/VdA-Arbeitskreis „Archivische Bewertung“)

2. Einführungsvortrag von Dr. Christian Keitel (Landesarchiv Baden-Württemberg) zum aktuellen Forschungsstand bei der Bewertung elektronischer Unterlagen/Fachverfahren

3. Kurze Vorstellung des Diskussionspapiers durch den Leiter des Arbeitskreises Dr. Andreas Pilger

Mittagspause

4. Erster Kommentar zum Diskussionspapier von Dr. Peter Worm (LWL-Archivamt für Westfalen)

5. Offene Diskussion des Papiers

6. Ausblick auf die weitere Redaktion und Veröffentlichung des Papiers

Kontakt:
Dr. Andreas Pilger
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze
Dezernat F 2 – Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion "Archivar"
Graf-Adolf-Straße 67
40210 Düsseldorf
Telefon 0211 159238-201
Telefax 0211 159238-222
andreas.pilger@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de
https://www.facebook.com/landesarchivnrw

Neue VdA-Vorsitzende gewählt

Urkunden und Dokumente in den Archiven sollen für die Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht werden. Die "Chancen der digitalen Welt" müssten noch stärker genutzt werden, hieß es zum Abschluss des 83. Deutschen Archivtages in Saarbrücken. "Wir müssen den User im Blick haben", sagte der bisherige Verbandsvorsitzende Dr. Michael Diefenbacher vom Stadtarchiv Nürnberg auf der Jahrestagung des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. mit rund 600 Teilnehmern.

Zur neuen VdA-Vorsitzenden wurde die Leiterin der Archivschule Marburg, Dr. Irmgard Christa Becker, gewählt. Sie erklärte, aktuell veränderten sich das Berufsfeld und die Aufgaben der Archivare technisch und inhaltlich grundlegend. Ihr Verband stelle sich "den Herausforderungen durch die digitale Welt". Der 1946 gegründete Berufs- und Fachverband nimmt die Interessen von rund 2.400 Archivaren wahr.

Kontakt:
VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.
Wörthstraße 3
36037 Fulda
Telefon: +49 (0) 661/29109-72
Telefax: +49 (0) 661/29109-74
info@vda.archiv.net 
www.vda.archiv.net

Neue Leiterin für Bistumsarchiv Trier

Dr. Monica Sinderhauf ist neue Leiterin des Bistumsarchivs Trier. Sie hat zum 1. Oktober 2013 die Nachfolge von Dr. Martin Persch angetreten, der im Frühjahr in den Ruhestand getreten ist. Sinderhauf, 1962 in Köln geboren, war zuletzt Leiterin des Archivs des Katholischen Militärbischofs in Berlin. Zuvor hatte sie Geschichte, Katholische Theologie und Kunstgeschichte in Münster studiert. Ihr Archivreferendariat absolvierte sie am Staatsarchiv Münster und am Institut für Archivwissenschaft in Marburg.

Abb.: Dr. Monica Sinderhauf und Dr. Martin Persch (Fotos: Bistum Trier)

Abb.: Dr. Monica Sinderhauf und Dr. Martin Persch (Fotos: Bistum Trier)

Das Archiv des Bistums Trier war 35 Jahre lang der Arbeitsplatz von Dr. Martin Persch, davon leitete er das Archiv 26 Jahre als Direktor. Am 26. April ist er in den Ruhestand verabschiedet worden. Generalvikar Dr. Georg Bätzing würdigte damals Perschs Verdienste um das Bistumsarchiv. „Martin Persch ist wie ein wandelndes Lexikon oder wie Google auf zwei Beinen“, erklärte auch Archivarin Marita Kohl. „Man muss nur einen Namen oder einen Sachverhalt antippen und schon „sprudeln“ Quellen, Literaturangaben oder Hinweise aus ihm heraus.“ Persch habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen der vielen Archiv-Besucher gehabt. Auch Stefan Nicolay, stellvertretender Leiter des Archivs, betonte, Persch sei immer ein gern gefragter Ratgeber gewesen, besonders in Fragen der Bistums- und Regionalgeschichte. „Aber ihn hat als Kollegen und Chef auch ausgemacht, dass er loyal und mitfühlend war, und durch seine Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auch ein gutes Vorbild war und ist.“

Martin Persch wurde 1948 in Linz am Rhein geboren und wuchs in Adenau auf. An der Theologischen Fakultät Trier und in Regensburg studierte er Theologie – unter anderem bei Professor Joseph Ratzinger. Mit seiner Familie kam er 1978 nach Trier und begann die zweijährige Ausbildung für den Archivdienst im Trierer Bistumsarchiv. Bücher und die Archivarbeit prägen seither das Leben und Arbeiten Perschs. So promovierte er sich 1987 mit einer Arbeit über das Trierer Diözesangesangbuch an der Theologischen Fakultät Trier. Im selben Jahr trat er dann zunächst kommissarisch die Nachfolge von Prälat Alois Thomas als Leiter des Bistumsarchivs an, ab 1989 wurde er zum Archivdirektor ernannt. Perschs wissenschaftliche Publikationen spiegeln sowohl persönliche Interessen wider, als auch das Aufgabenspektrum eines Bistumsarchivs: Schwerpunktmäßig setzte er sich etwa mit der Geschichte des Bistums Trier und seiner Bischöfe, mit den im KZ Dachau umgekommenen Priester-Märtyrern des Bistums Trier oder mit der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 auseinander.

Aufgabe des Bistumsarchivs ist es, das amtliche Schrift- und Dokumentationsgut der Trierer Bischöfe, des Domkapitels, der Bistumsverwaltung, verschiedener kirchlicher Institutionen sowie der Pfarreien des Bistums zu sichern. Es stellt diese Dokumente allen zur Verfügung, die sich mit der Geschichte der katholischen Kirche im Bistum beschäftigen. Das Bistumsarchiv hat seinen Sitz in der Jesuitenstraße 13c in Trier sowie in der Außenstelle Duisburger Hof.

Kontakt:
Bistumsarchiv Trier
Jesuitenstraße 13c
54290 Trier
Tel: 0651/96627–0
Fax: 0651/96627–20
bistumsarchiv@bgv-trier.de
www.bistumsarchiv-trier.de

Quelle: Bistum Trier, Pressemitteilung, 26.4.2013; Bistum Trier, Pressemitteilung, 1.10.2013