Bildungspartnerschaft zwischen Stadtarchiv Euskirchen und GGS Weststadt

Vor wenigen Tagen haben das Stadtarchiv Euskirchen und die Gemeinschaftsgrundschule Weststadt eine Bildungspartnerschaft geschlossen. Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung und dem Abschluss einer Bildungspartnerschaft unterstützt die Kreisstadt Euskirchen die effektive Vernetzung in ihrer Bildungsarbeit und will den aktiven Austausch in ihrer Stadt fördern. Die Zusammenarbeit zwischen der Schulform Grundschule und einem Stadtarchiv ist außergewöhnlich und wird bisher nur von zwei weiteren Städten in NRW praktiziert.

Ab dem Schuljahr 2013/2014 werden die beiden vierten Klassen der Weststadtschule sich mit der Geschichte der Stadt Euskirchen beschäftigen und dabei das Stadtarchiv besuchen. Sie werden viele verschiedene historische Quellen (Urkunden, Schriftmaterial, Fotos, Karteien oder Tondokumente) sehen und dürfen auch selbst erste kleine Rechercheaufgaben mit den Originalquellen bearbeiten. In einem zweiten Schritt besuchen die Archivmitarbeiterinnen die Klassen 4a und 4b in der Weststadtschule in ihren Klassenräumen. Mit dabei haben sie dann Urkunden aus verschiedenen Zeiten. Zum Beispiel Siegerurkunden, Ehrenurkunden oder eine Urkunde zur Grundsteinlegung einer Schule. Die Schülerinnen und Schüler dürfen dann ihre eigene Urkunde herstellen. Mit sauberer, sorgfältiger Schrift wird auf altem Papier ein eigener Wunsch oder eine Bitte festgehalten und am Ende wird dann diese Urkunde mit einem roten Siegel versehen. Das ganze Projekt hat den Namen "Mit Brief und Siegel".
Die jetzigen Klassen 4a und 4b können schon von ihren Erfahrungen berichten. Sie waren die Probeschülerinnen und -schüler, mit denen zum ersten Mal eigene Urkunden hergestellt wurden.

Im Jahr 2011 riefen die Archivberatungsstellen und das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen zur Initiative auf, Bildungspartnerschaften zwischen Archiven und Schulen vertraglich abzuschließen. Ziel dieser Kooperationen war die Förderung einer systematischen Zusammenarbeit von Archiven und Schulen.

Forschend entdeckendes Lernen gestaltet den Geschichtsunterricht lebendig. Die Schülerinnen und Schüler haben im Archiv die einzigartige Möglichkeit, sich anhand authentischer Materialien, anhand von Originalquellen, mit der Geschichte des eigenen Ortes und der eigenen Region auseinanderzusetzen. So erhalten historische Themen einen Bezug zum Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen. Das Lernen im und über das Archiv legt einen Grundstein für die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit ihrer Heimatregion.

In jedem Kreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde in Nordrhein-Westfalen gibt es ein Archiv. Archive sind ideale Orte für das historische Lernen und damit starke Partner für die Bildungsarbeit in den Schulen. Den Archiven bietet die Kooperation mit den Schulen den Vorteil, dass sie als Akteure in der regionalen Bildungsarbeit sichtbar sind und insgesamt eine stärkere öffentliche Wahrnehmung erfahren. Bei ihrer Bildungsarbeit können sie sich direkt mit den Schulen und ihren Lehrkräften abstimmen.

Die vertraglich vereinbarten Kooperationen zwischen Archiven und Schulen werden von der Medienberatungsstelle NRW gelenkt. Bislang wurden in ganz NRW insgesamt 35 Bildungspartnerschaften zwischen Archiven und Schulen abgeschlossen, davon 18 im Rheinland (Stand Mai 2013). Von diesen 18 Bildungspartnerschaften bestehen z. Zt. zwei in Euskirchen, nämlich zwischen dem Kreisarchiv Euskirchen und der Marienschule und zwischen dem Stadtarchiv Euskirchen und dem Emil-Fischer-Gymnasium. Nur vier Archive haben bisher, wie das Stadtarchiv Euskirchen, eine Bildungspartnerschaft mit zwei oder mehreren Schulen abgeschlossen. Nur bei zwei Archiven im gesamten Rheinland ist eine Partnerschaft mit einer Grundschule vereinbart worden, die Gemeinschaftsgrundschule Weststadt und das Stadtarchiv Euskirchen sind seit dem 07.06.2013 die Dritten im Bunde.

Kontakt:
Stadtarchiv Euskirchen
Kölner Straße 75
53879 Euskirchen
Dr. Gabriele Rünger
Tel.: 02251 / 14 361
gruenger@euskirchen.de

Quelle: Kreisstadt Euskirchen, Pressemeldung, 10.6.2013

Stadtarchiv Lübbecke nach Umzug wieder einsatzbereit

Das Stadtarchiv Lübbecke hatte sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, nach dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten im Südtrakt der Hauptschule, der als Gebäudekomplex stehen bleibt, ab Mitte Juni für Anfragen und Nutzungen wieder zur Verfügung zu stehen. Dank guter Vorbereitung und vieler tatkräftiger Helfer kann das Archiv nun sogar schon seit dem 10. Juni 2013 und damit eine Woche früher als geplant wieder eröffnet werden. Die Leitung des Stadtarchivs hat zum 1. Juni Diplom-Archivarin Christel Droste übernommen. Damit hat sie die Nachfolge von Helmut Hüffmann angetreten, der dieses Amt mehr als 40 Jahre inne hatte.

Christel Droste arbeitet bereits seit 2004 im Lübbecker Stadtarchiv und ist auch für die Gestaltung der Museumsausstellung im Kultur- und Medienzentrum verantwortlich. Darüber hinaus bietet sie Stadtführungen in Lübbecke an und hat ein umfangreiches Programm für Archiv- und Museumspädagogik entwickelt, das insbesondere von Schulen sehr stark nachgefragt wird. Angeregt durch die von Droste eingeführten Aktionstage und Einzelveranstaltungen haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen von den Angeboten des Archivs Gebrauch gemacht. Die beiden Umzüge im Jahr 2006 aus dem Alten Rathaus in das Gebäude der Hauptschule und aktuell in den Südtrakt der Hauptschule hat Christel Droste federführend begleitet. Hinzu kommt die Tätigkeit für die Gemeinde Stemwede, die ihre Archivalien seit 2011 durch das Stadtarchiv Lübbecke betreuen lässt. Unterstützt wird sie in der Archivarbeit durch ihre Kollegin Bettina Rohlfing, die für die technischen Arbeiten verantwortlich ist.
Anlässlich der jetzt erfolgten Ernennung zur Archivleiterin wünschte Bürgermeister Eckhard Witte Christel Droste viel Erfolg und ein gutes Händchen im Umgang mit den vielen ‚Schätzen’, die im Archivbestand gesichert werden. Gleichzeitig dankte er Helmut Hüffmann für dessen jahrzehntelanges Engagement, mit dem er „Ordnung in die Lübbecker Geschichte gebracht“ und die Lübbecker Bürger durch seine zahlreichen Publikationen immer wieder mit interessanten Episoden aus der Stadtgeschichte überrascht habe. Hüffmann wird weiterhin als wissenschaftlicher Berater des Archivs tätig sein und als Stadtchronist für die Fortschreibung der Lübbecker Annalen verantwortlich bleiben.

Im Stadtarchiv können die Archivbestände der Stadt Lübbecke und der Gemeinde Stemwede sowie die der früheren Ämter Gehlenbeck, Levern und Dielingen-Wehdem genutzt werden. Die Öffnungszeiten sind unverändert montags bis donnerstags von 8 bis 11:30 Uhr und nach Vereinbarung. Auch die telefonische Erreichbarkeit unter 05741/232034 ist gleich geblieben. Geändert hat sich hingegen der Zugang zu den neuen Räumlichkeiten, da der bisherige Archivbereich abgebrochen wurde. Das Archivteam weist darauf hin, dass der Zugang zurzeit über den Haupteingang der Hauptschule unmittelbar vom Wiehenweg aus erfolgt. Interessierte werden daher gebeten, die Klingel im Windfang der Schule zu betätigen und dort zu warten. Sie werden von einer Archivmitarbeiterin in Empfang genommen und zum augenblicklichen Nutzerraum begleitet.

Kontakt:
Stadtarchiv Lübbecke
Wiehenweg 33
32312 Lübbecke
Telefon: +49 5741 232034
Telefax: +49 5741 232035
c.droste@luebbecke.de

Quelle: Stadt Lübbecke, Pressemitteilung, 6.6.2013

Blog zum Rheinischen Archivtag 2013

Information und Dokumentation der Jahrestagung der rheinischen Archive am 13. und 14. Juni 2013 werden im Internet abrufbar sein. Nach den positiven Reaktionen auf das Blog "Rheinischer Archivtag 2012" wird dieses zusätzliche Angebot im Internet, das sowohl den Tagungsteilnehmenden als auch den Daheimgebliebenen als Informations- und Diskussionsforum dienen soll, als Tagungsblog "Rheinischer Archivtag" unter http://lvrafz.hypotheses.org/ fortgesetzt.

Die am 13. und 14. Juni 2013 in Aachen stattfindende Fachtagung widmet sich in diesem Jahr dem Thema "Betrieb versus Projekt? Finanzierung der Archive in der Zukunft". Das Blog bietet dem veranstaltenden LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum die Möglichkeit, bereits im Vorfeld Informationen zu den Referierenden und ihren Vorträgen sowie Hinweise auf Publikationen oder Projekte zum Tagungsthema zu veröffentlichen, aber auch den Tagungsort und seine Archivlandschaft vorzustellen. Während der Veranstaltung plant die Redaktion eine möglichst zeitnahe Dokumentation der Rede- und Diskussionsbeiträge. Fragen und Kommentare im Blog sollen im zeitlich möglichen Rahmen an das Plenum weitergeleitet und dort auch erörtert werden. Die Plattform steht mit allen Artikeln auch nach der Veranstaltung als Forum zum weiteren fachlichen Austausch zum Tagungsthema zur Verfügung.

Link: Programm 47. Rheinischer Archivtag in Aachen

Kontakt:
LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstraße 19
50259 Pulheim
Tel 02234 9854-468 und -466
Fax 02234 9854-349
afz.fortbildungszentrum@lvr.de

Stadtarchiv Bocholt mit historischem Foto des Monats zur Eröffnung des Schützenhauses

Das historische Foto des Monats des Stadtarchivs Bocholt beschäftigt sich diesmal mit der Geschichte des Bocholter Schützenhauses (heute Brauhaus). Acht Monate nach seiner Grundsteinlegung wurde das neu errichtete Schützenhaus am 15. Juni 1913 feierlich seiner Bestimmung übergeben. Mit der Fertigstellung des "Saalbaues des St.-Georgius-Schützenvereins und der Stadt Bocholt" – so der offizielle Titel -, konnte den Erwartungen sowohl von Seiten des Vereins als auch von der Stadtverwaltung Rechnung getragen werden.

Saalbau des St.-Georgius-Schützenvereins und der Stadt Bocholt (Foto: Stadt Bocholt)

Abb.: Saalbau des St.-Georgius-Schützenvereins und der Stadt Bocholt (Foto: Stadt Bocholt)

Der Schützenverein als Bauherr und Eigentümer bekam eine neue Wirkungsstätte für seine Schützenfeste, karnevalistischen Sitzungen, Frühlings- und Sommerbälle. Die Stadt Bocholt, die den Bau mit finanziellen Mitteln förderte, erhielt im Gegenzug das Recht, das neue Haus als Stadthalle für Konzerte, Theaterveranstaltungen, Versammlungen, Verbandstage und patriotische Festlichkeiten zu benutzen. Ein Vertrag zur Wahrung der beiderseitigen Interessen regelte alle Einzelheiten.

Das nach den Plänen des Architektenbüros Wellbrock und Schäfers in Essen entworfene Schützenhaus errichtete man etwa an der gleichen Stelle, wo schon der Vorgängerbau gestanden hatte. Die Erd- und Maurerarbeiten führte das Bocholter Unternehmen August Hülskamp aus. Kernstück des exklusiv gestalteten Neubaus war der 18 m breite, 32 m lange und 10,50 m hohe, mit einer Galerie ausgestattete Saal im Erdgeschoss. Dieser fasste 1.350 Personen und wurde an seiner Nordseite mit dem Bühnenhaus und nach Süden hin mit dem 150 qm großen Speisesaal verbunden. Nach dem Verlassen der Säle gelangte man in eine Wandelhalle. Von dort führten drei Ausgänge nach draußen zu den großzügig angelegten Terrassen. Eine Freitreppe wies den Weg in den Park. Auch dieser war im Einklang mit dem neuen Haus entworfen worden, und zwar von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Buerbaum. Er gestaltete die Grünanlage so, dass der monumentale Mittelbau des Schützenhauses von der Kaiser-Wilhelm-Straße aus gut zur Geltung kam.

Die Einweihung des neuen Hauses geschah an einem freundlich-warmen Frühsommertag im Beisein von Vereinsmitgliedern und von Vertretern des öffentlichen Lebens. Architekt Dipl.-Ing. Heinrich Wellbrock hielt die Eröffnungsrede und überreichte dem Präsidenten des Schützenvereins, Theodor Schwartz, den Schlüssel des Hauses. Am Ende des Tages sah man überaus zufriedene Gesichter und vernahm, frei nach der oberhalb der Bühne angebrachten Inschrift "Eintracht-Geselligkeit-Gemeinsinn", allseits vorbehaltlose Anerkennung über den gelungenen Saalbau.

Kontakt:
Stadtarchiv Bocholt
Münsterstraße 76
46397 Bocholt
Telefon: 02871 24110-10 oder -12
Telefax: 02871/24110-17
stadtarchiv@mail.bocholt.de

Quelle: Stadt Bocholt, Pressemitteilung, 31.5.2013

Kreisarchiv Borken präsentiert Quellen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

Die "Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes" und der Kreis Borken laden am Dienstag, 11. Juni 2013, zu einer Führung durch das Kreisarchiv Borken im Borkener Kreishaus, Burloer Straße 93, ein. Ab 18 Uhr geht es dann um die Aufgaben dieses regional bedeutsamen Archivs, seine Quellen und Bestände sowie um die Möglichkeiten der Benutzung und Forschung. Besonders interessant dabei: Ein Blick in das eigentlich für Besucher verschlossene Archivmagazin zeigt, wie die Akten, Urkunden, Karten, Pläne, Fotos und andere Dokumente dauerhaft und sicher aufbewahrt werden. Eingeladen sind alle historisch-politisch interessierten Bürgerinnen und Bürger, Heimatfreunde und besonders die Mitglieder der "Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes". Das Kreisarchiv bittet um eine Anmeldung per Mail an kreisarchiv@kreis-borken.de oder telefonisch unter 02861/82-1347.

Anlässlich des anstehenden 100. Jahrestages des Kriegsausbruchs von 1914 wird Kreisarchivarin Renate Volks-Kuhlmann Quellen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges in den Mittelpunkt des Abends stellen. Anhand von Kreistagsprotokollen, Schulchroniken, Feldpostbriefen oder Tagebuchaufzeichnungen zeigt sie dann Beispiele dafür, wie sich der Erste Weltkrieg und der Übergang vom Kaiserreich zur Weimarer Republik im Westmünsterland ausgewirkt haben. Wichtig ist der Kreisarchivarin auch, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit der Führung Anregungen und Austauschmöglichkeiten für eigene Forschungen zu geben.

Kontakt:
Kreisarchiv Borken
Kreishaus in Borken, Etage 3D/9D
Burloer Str. 93
46325 Borken
Telefon 02861/ 821347
kreisarchiv@kreis-borken.de

Quelle: Kreis Borken, Pressemitteilung, 3.6.2013

Geschichte in Orange. Oranien und die Niederlande in den Beständen des Hessischen Hauptstaatsarchivs

Der Besuch des Königs Willem Alexander der Niederlande mit seiner Gattin in Hessen ist für das Hessische Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden willkommener Anlass, die in seinen Magazinen verwahrten Bestände zu den Oraniern und den Niederlanden in einer Ausstellung zu präsentieren. Prächtig verzierte Urkunden, Briefe, Zeichnungen, Karten und Siegel aus sieben Jahrhunderten vergegenwärtigen familiäre Verflechtungen, internationale politische und dynastische Beziehungen sowie kulturelle Einflüsse der Oranier insbesondere in Hessen.

Die ausgewählten Exponate reichen von den Anfängen und dem weiteren Aufstreben der Dynastie über den Unabhängigkeitskrieg der Niederlande bis hin zu der 1814 erfolgten Aufgabe der deutschen Besitzungen. Neben dem Aufstieg zur europäischen Großmacht wird auch die aufblühende Wirtschaft dokumentiert. Das barocke Hofleben auf Schloss Oranienstein in Diez wird eben so veranschaulicht wie das Schicksal der skandalumwitterten Prinzessin Marianne von Oranien-Nassau. Einen Einblick in die Überlieferungsgeschichte bieten Ausstellungsstücke zur Entstehung des nassauischen Hausarchivs in Dillenburg in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Erbverein (Abb.: Hess. HSTA Wiesbaden)

Die Ausstellung ist vom 3. Juni bis zum 30. August 2013 montags bis freitags von 9:00 bis 17:30 Uhr im Foyer des Hauptstaatsarchivs zu sehen; der Eintritt ist frei.

Kontakt:
Hessisches Hauptstaatsarchiv
Mosbacher Straße 55
65187 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 8 81-0
Telefax: +49 (0) 611 8 81-1 45
Poststelle@hhstaw.hessen.de 
www.hauptstaatsarchiv.hessen.de

Stadtarchiv Zwickau für öffentliche Nutzung bis auf Weiteres geschlossen

Das Stadtarchiv Zwickau in der Lessingstraße musste für die öffentliche Nutzung seit dem 1. Juni 2013 geschlossen werden. Die Ursache für diesen gravierenden Schritt sind statische Probleme. Interessenten können jedoch weiterhin schriftliche Anfragen stellen. Geöffnet bleiben zudem die Teilbereiche, die im Verwaltungszentrum angesiedelt sind.

Der historische Bestand des Zwickauer Stadtarchivs befindet sich seit 1921 im Gebäude des damaligen König-Albert-Museums (heute: Kunstsammlungen). Obwohl das Haus in der Lessingstraße 1 ursprünglich nur für die musealen Sammlungen und die Ratsschulbibliothek gedacht war, mussten aus Platzgründen zu Beginn der 1920er Jahre die Archivbestände aus dem Rathaus in ein anderes Haus umgelagert werden. Die inhaltliche Verbindung zu den Beständen der Ratsschulbibliothek legte damals den Gedanken einer räumlichen Zusammenführung mit dieser nahe.

Seit dieser Zeit sind allerdings die Bestände von beiden Einrichtungen deutlich gewachsen und haben seit einigen Jahren zur allmählichen Überlastung der Raumkapazität geführt. Bereits seit Jahren wurde daher befürchtet, dass die statischen Bedingungen dem Gewicht auf Dauer nicht gewachsen sein könnten. Diese Sorgen wurden nun von zwei unabhängigen Gutachtern, die von der Stadtverwaltung beauftragt waren, bestätigt. Da in Teilbereichen von einer bis zu 60%igen Überlastung ausgegangen werden muss, ist in den oberen Etagen des Archivmagazins nur noch eine sehr eingeschränkte Begehbarkeit gegeben, so dass Publikumsverkehr nicht mehr zugelassen werden kann.

Das Kulturamt Zwickau geht davon aus, dass das Problem perspektivisch nur mit einem Umzug des Stadtarchivs gelöst werden kann. Ob ein neues Gebäude errichtet oder ein geeignetes Objekt genutzt bzw. gemietet wird, steht nicht fest. In der mittelfristigen Finanzplanung wurden vorsorglich gut 7 Millionen Euro für das Jahr 2016 eingestellt. Das Finanzdezernat will dem Stadtrat mit der Planung des Haushaltes 2014 vorschlagen, diesen Betrag schon ein Jahr eher einzuordnen.

Aus diesem Grund wurde der historische Bestand des Stadtarchivs im Westflügel der Kunstsammlungen für die öffentliche Nutzung am 1. Juni bis auf Weiteres geschlossen. Schriftliche Anfragen sind weiterhin möglich. Außerdem sind die Teilbereiche Bauaktenarchiv, Verwaltungsarchiv sowie die Außenstelle des historischen Archivs im Verwaltungszentrum (Personenstands- und Melderegister) weiterhin geöffnet.

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Lessingstr. 1
08058 Zwickau
stadtarchiv@zwickau.de

Quelle: Stadt Zwickau, Pressemitteilung, 29.5.2013