Der Notenschatz des Oldenburger Singvereins von 1821 lagert nunmehr im Niedersächsischen Staatsarchiv Oldenburg. Unter der Signatur „Dep 118 Singverein Oldenburg“ finden sich aber nicht nur 4,2 Meter Noten, sondern auch Protokolle, Rechnungen und Korrespondenzen des Vereins mit zusammen 179 Verzeichnungseinheiten.
Schon 2008 hatten die Singvereinsmitglieder ihre Notenblätter im Umfang von 330 Kompositionen in 30 Umzugskartons verstaut und auf sechs Privatwohnungen verteilt. Das neue Depositum im Staatsarchiv bleibt rechtlich Eigentum des Singvereins.
Der Singverein Oldenburg war am 25. Juni 1821 im Saal eines Gastwirts gegründet worden. Er gehört zu den zehn ältesten Mitgliedschören des Verbandes Deutscher Konzertchöre (VDKC) und zu den ältesten Kulturinstitutionen der Stadt Oldenburg. Durch das Engagement des Singvereins wurde 1921 eine Oper in Oldenburg gegründet. Bis 1994 bildete der Singverein den Extrachor des Staatstheaters.
Erhalten geblieben sind dem Verein die Notenblätter, aus denen Staatsarchivar Dr. Wolfgang Henninger eine für das Archiv sinnvolle Auswahl getroffen hat – Noten mit besonderem Bezug zur Musikgeschichte des Landes Oldenburg sowie für Ausstellungszwecke (zum Beispiel zum Jubiläum des Singvereins im Jahr 2021) geeignete Drucke aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Einige Noten gehörten zum Nachlass des Oldenburger Organisten Ludwig Meineke. Wiederaufgefunden wurde zudem ein nur noch in Oldenburg nachweisbares Chorwerk von Albert Dietrich („Die Braut von Liebenstein“, 1865 uraufgeführt). Ein Augenmerk des Staatsarchivars lag zudem auf den Werken des in Hooksiel geborenen und in Bielefeld verstorbenen Komponisten Ludwig Meinardus.
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Quelle: Thomas Husmann, NWZ Online, 19.6.2013