Bei der Besetzung der nördlichen Teile Malis durch Islamisten waren viele der reichen Kulturschätze des Landes zerstört worden. Unter anderem Mausoleen, aber auch die berühmte Manuskriptesammlung in Timbuktu, welche das naturwissenschaftliche, philosophische und theologische Wissen der arabischen Welt vereint und teilweise bis ins 9. und 10. Jahrhundert zurückgeht, waren der Zerstörungswut der Fundamentalisten ausgeliefert.
Unter Führung des Leiters der Mamma-Haidara Bibliothek in Timbuktu, Dr. Abdel Kader Haidara, gelang es, 200.000 der 350.000 Manuskripte vor der Zerstörung zu bewahren. 4.000 dieser Manuskripte wurden mit deutscher Hilfe in die Hauptstadt Bamako evakuiert, die deutsche Botschaft bezahlte Benzin für den Transport der Dokumente und stellte Archivkartons zur Verfügung.
Außenminister Guido Westerwelle äußerte sich in Berlin: "Ich freue mich, dass ein großer Teil dieses wertvollen Kulturschatzes auch mit deutscher Hilfe gesichert werden konnte." Beim Wiederaufbau der Bibliothek beteiligt sich auch die deutsche Gerda-Henkel Stiftung, welche sich besonders für den Erhalt islamischer Kultur einsetzt.
Quelle: Auswärtiges Amt, Pressemitteilung, 25.2.2013; Der Spiegel, 14.2.2013, S. 19; Süddeutsche Zeitung, 26.2.2013, S. 12