Insbesondere Mitte Februar 1969 aber schneite es im Münsterland fast ununterbrochen. Was für die Kinder eine große Freude war, bereitete den Verkehrsteilnehmern erhebliche Schwierigkeiten. So erfolgte etwa die Briefzustellung in einzelnen Bocholter Außenbezirken sowie in den nördlichen Gemeinden des Amtes Liedern-Werth zeitweise beritten zu Pferd. Pendler mussten sich im Busverkehr auf erhebliche Verspätungen einstellen, der Individualverkehr war stark eingeschränkt. Die Räumung der Straßen von den Schneemassen erforderte einige heute ungewöhnlich erscheinende Maßnahmen, zumal der Rosenmontagsumzug durch die Innenstadt unbedingt stattfinden sollte. So wurde dort der Schnee mit Baggern auf Lastwagen verladen und an Orte gebracht, an denen er weniger störte. Insgesamt waren rund 150 Personen und 30 Fahrzeuge im Räumeinsatz, um den Umzug zu ermöglichen.
Abb.: Das Foto des Monats zeigt eine winterliche Szene aus dem Februar 1969. Der Winter war insgesamt recht schneereich (Foto: Stadtarchiv Bocholt).
Das Foto zeigt einen der \“Schneeabladeplätze\“, den Parkplatz neben dem Café Eilers an der Kaiser-Wilhelm-Straße, das nur zwei Monate später abgerissen und durch das Gebäude eines großen Kaufhauskonzerns ersetzt wurde. Im Hintergrund erkennt man das Lichtburg-Kino, das heute gleichfalls nicht mehr existiert. Ende Oktober 1998 geschlossen, wurden an seiner Stelle die Shopping Arkaden errichtet. Die Schneeberge im Vordergrund lassen erahnen, welche Mengen der weißen Pracht in den Vortagen gefallen waren. Kurz nach Aschermittwoch war es aber auch damit in Bocholt vorbei. Eine Warmfront mit Regen beendete die vorausgegangene Frostperiode und verwandelte den Schnee binnen kürzester Zeit in Schneematsch und Wasser.
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Quelle: Axel Metz, Stadtarchiv Bocholt, Foto des Monats Februar 2013 – Winter 1968/69