Bistumsarchiv Essen erhält Papsturkunde zurück

Papst Innozenz VIII. schlichtete mit einer Urkunde im Jahr 1488 den so genannten „Schleierstreit“ zwischen den Stiften Essen und Stoppenberg. Nachdem das Stift Essen im Jahr 1803 aufgehoben wurde, gelangte die päpstliche Bulle in staatliche Hände, später ging sie in privaten Besitz über. Mit Hilfe des Historischen Archivs des Erzbistums Köln konnte die alte Urkunde jetzt wieder ins Bistumsarchiv Essen geholt werden. Bis jetzt war sie nur als Abschrift zu sehen. Von nun an steht die Urkunde der Forschung im Archiv zur Verfügung.

Mit der Urkunde erklärt Papst Innozenz VIII., dass die Stoppenberger Stiftsdamen das Recht haben ein weißes Überkleid tragen zu dürfen. „Vordergründig ging es um die Kleidung, in Wirklichkeit aber um die Ausrichtung des Damenstiftes“, sagt Christoph Moß vom Bistumsarchiv.

Die Frauen, die dort lebten, waren meist adelig und legten großen Wert auf die ihnen wichtige freiweltliche Eigenständigkeit ihres Stiftes. Mit seinem Urteil bestätigte der Papst diesen freiweltlichen Charakter des Stiftes. „Insoweit ist die Urkunde ein wichtiges Dokument für die Geschichte Stoppenbergs“, so Ingrid Ehlers-Kisseler, Historikerin und Spezialistin für mittelalterliche Klöster und Stifte im Rheinland.
Die Stiftskirche in Stoppenberg wurde 1074 geweiht und ist heute Heimat des Frauenordens der unbeschuhten Karmeliterinnen und eine der bedeutendsten sakralen Sehenswürdigkeiten in Essen.

Kontakt:
Bistumsarchiv Essen
Grüne Aue 2
45307 Essen
Telefon: +49 201 2204-314 (-315 oder -316)
Telefax: +49 201 2204-570
archiv@bistum-essen.de

Quelle: WAZ, 27.12.2012

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