Das Landesarchiv NRW übergibt dem Historischen Archiv der Stadt Köln 1,5 Mio. Digitalisate von Kölner Personenstandsunterlagen. Die Digitalisate wurden auf der Grundlage der Zweitschriften angefertigt, die im Personenstandsarchiv Rheinland in Brühl lagern.
Die Erstschriften der Personenstandsüberlieferung der Stadt Köln sind infolge des Einsturzes des Historischen Archivs am 3. März 2009 bis auf Weiteres nicht benutzbar. Wann und in welchem Umfang die Originale, die unmittelbar vor dem Archiveinsturz an das Stadtarchiv übergeben worden waren, wieder zur Verfügung stehen, ist zurzeit nicht absehbar. Fest steht, dass über Jahre bis zum Abschluss der konservatorischen und restauratorischen Arbeiten die Zweitschriften die einschlägige Quelle zur Kölner Personengeschichte darstellen. Die Zweitschriften übernehmen in der Zwischenzeit die ihnen auch von Rechts wegen zugedachte Funktion als Sicherungsmedien für Personenstandsinformationen. Ihre Digitalisierung erleichtert zum einen den Kolleginnen und Kollegen im Personenstandsarchiv Rheinland die Beauskunftung aus diesen Quellen; zum anderen eröffnet sie eine Möglichkeit zur Nutzung dieser Quellen auch vor Ort in Köln.
Der jetzt übergebene Bestand an Digitalisaten umfasst die Zivilstandsregister der Stadt Köln für den Zeitraum 1833-1875. Darüber hinaus decken die Digitalisate mit dem Großteil der Sterberegister auch einen Teil der Personenstandsunterlagen aus der Zeit seit 1876 ab.
Mit der Übergabe der Digitalisate setzt das Landesarchiv NRW seine Hilfe für das Historische Archiv der Stadt Köln nach dem Einsturz weiter fort. Die Bereitstellung der digitalisierten Personenstandsunterlagen ist ein wichtiger Baustein zum Aufbau eines attraktiven digitalen Angebots für die Kund(inn)en des Kölner Stadtarchivs. Die Personenstandsunterlagen werden gerade von der Familienforschung intensiv genutzt. Darüber hinaus stellen sie einen zentralen Quellenfundus für wissenschaftliche Forschungen zur Geschichte einzelner Bevölkerungsgruppen dar und ermöglichen den Bürgerinnen und Bürgern die Wahrnehmung rechtlicher Interessen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz am 15. Januar 2013 um 11 Uhr im Lesesaal des Historischen Archivs der Stadt Köln stellen die Leiterin des Stadtarchivs Dr. Bettina Schmidt-Czaia und der Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Prof. Dr. Wilfried Reininghaus die Digitalisate der Kölner Personenstandsunterlagen vor.
Abbildung: Geburtseintrag des Komponisten Max Bruch (1838-1920) in der Zweitschrift der Zivilstandsregister der Bürgermeisterei Köln (Nr. 44/1838), Landesarchiv NRW Abt. Rheinland Standort Brühl, Zivilstandsregister Köln G 1838.
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Quelle: LAV, PM, 10.1.2013