Der Nachlass Karl Itzingers (1888-1948) wird nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus äußerst umstritten, wurde der Heimatdichter vor allem wegen seines 1925 veröffentlichten Romans „Der Bauerntod“ bekannt. Der Roman diente als Grundlage für das Theaterstück „Das Frankenburger Würfelspiel“.
In dem Roman werden die Geschehnisse rund um das „Blutgericht auf dem Haushamerfeld“ im Jahr 1625 dargestellt. Aufgrund einer zweifelhaften ideologischen Ausrichtung sind Werk und Autor für Historiker und Theaterwissenschafter von großem Interesse.
2007 hat sich die Würfelspielgemeinde intensiv mit den historischen Grundlagen des Theaterstücks auseinandergesetzt. Dazu wurde auch die Instrumentalisierung des Stückes durch die Nazis und die NS-Vergangenheit Itzingers dargestellt. Im selben Jahr wurde der Nachlass des Autors von seinem Sohn Hermann Itzinger an die Gemeinde übergeben.
Die Dokumente wurden vom Obmann der Gemeinde, Anton Streicher, zur wissenschaftlichen Auswertung an das Oberösterreichische Landesarchiv in Linz weiter gereicht. Die Dokumente sollen dort für die Nachwelt gesichert werden.
Der Nachlass besteht aus 160 Blättern, Briefen und Karten. Sie beleuchten die Persönlichkeit Itzingers und seine Arbeit an dem bereits erwähnten Theaterstück. Zukünftig soll der Nachlass im Bergbauarchiv Ampflwang, einer regionalen Außenstelle des Landesarchivs, aufbewahrt werden. Dort steht er Interessenten zu Forschungszwecken gegen Voranmeldung zur Verfügung.
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Quelle: OÖNachrichten, 7.12.2012