Aufbau eines digitalen Archivs in Lippe beginnt

Bei der Sicherung ihres Archivmaterials wollen sechs lippische Kommunen mit dem Kreisarchiv Lippe zusammenarbeiten. In einem klimatisierten Keller des Kreishauses in Detmold soll langfristig ein digitales Archiv aufgebaut werden. Dort stehen die Server der Kreisverwaltung, auf denen zukünftig auch das Archivgut der Kommunen gespeichert werden könnte.

„Ziel ist der Aufbau eines digitalen Langzeitarchivs“, erklärt Dr. Hansjörg Riechert. Gemeinsam mit dem Kreisrechenzentrum soll ein solches System entstehen. „In den Rathäusern soll es möglich werden, Dokumente per Mausklick direkt an das Kreisarchiv übertragen zu können“, sagt er. Riechert und sein Team aus dem Kreisarchiv hat mit den Städten und Gemeinden ohne hauptamtliche Archivare, wie Barntrup, Horn-Bad Meinberg, Lügde, Schieder-Schwalenberg, Schlangen und Leopoldshöhe, eine „Interkommunale Kooperation zum Archivwesen“ vereinbart.

Die Städte sollen dem Kreisarchiv ihr Archivgut zur Aufarbeitung und Einlagerung überlassen. Je nach Menge sollen sie dafür einen gewissen Obolus zahlen. „Das hat für uns den Vorteil, dass sich im Kreisarchiv Menschen damit befassen, die sich richtig mit der Materie auskennen“, sagt Ingo Barz, Kämmerer der Stadt Horn-Bad Meinberg. Da die Dokumente dort vorher in einem feuchten Keller lagerten, lässt diese Stadt das Archivgut bereits seit 2009 vom Kreis sichern.

Schieder-Schwalenberg, Barntrup und Schlangen tun das Gleiche. Mit Lügde und Leopoldshöhe kommen zwei weitere Kommunen hinzu. Es sei eine Arbeitserleichterung, sagt Frank Sommer von der Gemeinde Leopoldshöhe. Er wird die Digitalisierung begleiten. Die Kooperation mit sechs Kommunen sieht Riechert als Startschuss. Dies sei ein Prozess, an dem sich im Laufe der Zeit vielleicht noch weitere Kommunen beteiligen werden.

Das heißt aber nicht, dass es die klassische Archivarbeit bald nicht mehr gibt. „Wir werden weiterhin die alten Akten, Karten und Dokumente aufbewahren und nur einige ausgewählte Materialien digitalisieren. Alles auf Festplatten zu speichern, ist ein wesentlich zu hoher Aufwand“, sagt Riechert.

Kontakt:
Kreisarchiv Lippe
im Landesarchiv NRW Abt. Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Str. 2
32758 Detmold

Quelle: Lippische Landes-Zeitung, 10.12.2012

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