Seit vor zwölf Jahren der erste Archivführer für den Kreis Kleve erschien, hat sich vieles geändert. „Es kommen dauernd neue Unterlagen hinzu“, sagt Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm. Auch die Kontaktdaten der Ansprechpartner haben sich teilweise geändert.
Vor zwei Jahren fing die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalarchive im Kreis Kleve an sich um eine Neuauflage zu kümmern. Diese ist nun fertig. Sie umfasst 1500 Exemplare mit je 114 Seiten. Der neue Archivführer wurde Ende November im Kreisarchiv Geldern vorgestellt.
Zielgruppe sind all diejenigen, die sich für die historischen Quellen interessieren. Experten bestätigen, dass diese Zahl wächst. Vor allem Schulen, Familien- und Heimatforscher wenden sich an die Archive, erklärt die Kreisarchivarin. Beginnend mit der Frage wie der Besuch des Archivs am besten vorbereitet wird, soll der neue Archivführer Anfängern wie auch Erfahrenen die Orientierung erleichtern.
Porträts der 16 Kommunalarchive und des Kreisarchivs bilden den Kern des Buches. Sie stellen sich auf fast 60 Seiten mit allen wichtigen Informationen, zum Beispiel Öffnungszeiten und Sammlungen, vor. Eine Zusammenstellung von Personalstandsunterlagen in den Archiven schließt sich an. Die sei besonders für Familienforscher sehr interessant, betont Dr. Beate Sturm. Außerdem sind ein Verzeichnis der Zeitungsbestände in den Archiven, die Adressen auswärtiger Archive, der Kontakt zu Adelsarchiven mit Bezug zum Kreisgebiet sowie Literaturhinweise und die Erklärung von Fachbegriffen vorhanden.
Den neuen Archivführer gibt es für einen Euro in den Kommunalarchiven. Eine Version für das Internet (www.kreis-kleve.de) ist bereits in Planung. Später soll er dann auch auf den kommunalen Homepages einsehbar sein.
Finanziert wurde die Veröffentlichung vom Kreis Kleve, von den Sparkassen im Kreis sowie vom Landschaftsverband Rheinland (LVR). Für Dr. Peter Weber vom LVR ist dieses neue Buch nicht zuletzt ein Indiz für das Selbstverständnis der Archive als Bürgerarchive. Den Kreis Kleve lobte er als einen der wenigen Landkreise mit einer guten Archiv-Infrastruktur. "Sonst wäre ein solches Werk wie dieser Archivführer nicht denkbar."
Quelle: RP Online, 28.11.2012