Gemeindearchiv Burbach offiziell eröffnet

Burbach hat ein neues "Gedächtnis der Gemeinde". Es ist schon etwas Besonderes, das neue Archiv der Gemeinde Burbach. Seit einiger Zeit stand das Thema schon auf der Agenda von Politik und Verwaltung. 2008 beschloss der Rat, dass die Gemeinde Burbach ein eigenes Archiv bekommen soll. Jetzt kann mit der Eröffnung das Kapitel der Planung und Einrichtung zugeschlagen werden. Ab sofort sind die Türen im Kellergeschoss der Grundschule Burbach geöffnet.

„Es soll ein lebendiges und offenes Archiv sein“, formuliert Bürgermeister Christoph Ewers die Ausrichtung der neuen gemeindlichen Institution. „Die Menschen und Vereine in unserer Gemeinde sollen es nutzen, um ihre eigene Geschichte zu recherchieren oder aber die Historie eines Vereins aufzuarbeiten.“ Seinen ausdrücklichen Dank richtet Ewers‘ an die Politik. „Es ist in Zeiten knapper Kassen sicherlich keine Selbstverständlichkeit, dass entsprechende Gelder für Sachmittel und Personal bereitgestellt werden. Doch das zeugt auch davon, dass es allen Entscheidungsträgern ein wichtiges Anliegen ist, die Geschichte der Gemeinde Burbach und ihrer Rechtsvorgänger zu sichern und für die Nachwelt zu bewahren.“ Rund 150.000 € hat die Einrichtung des Archivs gekostet. Das LWL-Archivamt für Westfalen hat dazu einen Zuschuss gegeben. Deshalb war unter den Gästen auch Katharina Tiemann vom LWL. Sie schilderte in ihrem Festvortrag die Entstehungsgeschichte des Gemeindearchivs Burbach.

Viel ist seit der Ratsentscheidung passiert. „Entsprechende Räumlichkeiten mussten gefunden werden, Ausschreibungen für Bauarbeiten und Regalanlagen erfolgten, Um- und Einbaumaßnahmen wurden durchgeführt und nicht zuletzt musste auch eine Personalentscheidung getroffen werden,“ erinnert sich Rolf Winkel, zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, an die zurückliegende Zeit. Im September 2010 nahm dann Patricia Ottilie ihren Dienst bei der Gemeinde Burbach auf. Die in Sachsen-Anhalt aufgewachsene Fachangestellte für Medien und Informationsdienste, die ihre Ausbildung beim Sächsischen Staatsarchiv absolviert hat, ist damit das Gesicht des Burbacher Gemeindearchivs. „Am Anfang musste ich mir erst mal einen Überblick über die vielen Aktenberge im Keller und am Dachboden des Rathauses machen“, erzählt Patricia Ottilie. Daher lag viel Arbeit vor der jungen Frau. Neben dem Sichten der einzelnen Akten und der Abwägung, ob sie archivwürdig sind, stand die Aufbereitung der historischen Unterlagen an, die ihren Platz jetzt in den rund 450 Regalmetern haben. Unter anderem mussten die Akten von Metall, sprich von Büro- und Heftklammern, befreit werden.

Untergebracht ist die Einrichtung im Kellergeschoss der Burbacher Grundschule. Ab sofort können Interessierte jeden Donnerstag von 13 bis 18 Uhr im Gemeindearchiv vorbeischauen und mit Hilfe von Patricia Ottilie auf Entdeckungstour durch die Kommunalgeschichte gehen. Aber auch nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung steht die junge Frau gerne bereit, um Hobbyforscher zu unterstützen.

Am Samstag, 27. Oktober 2012, fand zudem ein Tag der offenen Tür statt mit einem kleinen Rahmenprogramm für die Besucher, erklärt Patricia Ottilie, die zuständige Mitarbeiterin. Neben einem geführten Rundgang mit Erläuterungen wurde eine Schreibwerkstatt für Kinder angeboten und ein kleiner Exkurs gegeben, wie man richtig im Archiv recherchiert.

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Abb.: Das neue Gemeindearchiv Burbach ist eröffnet. Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers, Archivarin Patricia Ottilie und Katharina Tiemann vom LWL-Archivamt für Westfalen freuen sich, dass die neue Einrichtung in Burbach nun offensteht (Foto: Gemeinde Burbach).

Aufgaben des Gemeindearchivs Burbach:

– Gedächtnis der Gemeinde
Das Gemeindearchiv ist das Gedächtnis der Gemeinde Burbach. Mit rund 450 Metern Akten und Urkunden, Karten, Plänen, Fotos, Filmen und anderen Archivalien dokumentiert es in Bild und Schrift die Geschichte der Gemeinde und ihres Verwaltungsvorgängers, des Amtes Burbach.

– Bewertung
Dieses Archivgut wird laufend durch Unterlagen ergänzt, die in den einzelnen Fachbereichen des Rathauses, sowie in den Außenstellen entstehen und aus denen das Gemeindearchiv aus fachlichen Kriterien jene auswählt, denen ein dauerhafter Wert für die Verwaltung, Bürger und Wissenschaft zukommt. Es übernimmt auch archivwürdige Unterlagen aus dem privaten Bereich, zum Beispiel Nachlässe bedeutender Persönlichkeiten.

– Quellen erschließen
Damit die Bestände des Gemeindearchivs von den Nutzern für ihre Forschungszwecke ausgewertet werden können, werden sie im Gemeindearchiv Burbach nach ihrer Herkunft, auch Provenienz genannt, geordnet und mittels einer speziellen Archivsoftware verzeichnet. Für Recherchezwecke stehen Findbücher zur Verfügung.

– Kulturgut erhalten
Um das Archivgut auch künftigen Generationen zu erhalten, wird es in Magazinen mit konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit verwahrt. Des Weiteren werden besonders bedeutende Archivalien zu ihrem Schutz digitalisiert.

– Wissen publizieren
Durch Ausstellungen und Vorträge leistet das Gemeindearchiv Burbach einen wichtigen Beitrag zur historischen Bildungsarbeit. Durch die Einbindung von archivischen Quellen in den Geschichtsunterricht kann das Gemeindearchiv als außerschulischer Lernort genutzt werden.

Benutzung des Gemeindearchivs Burbach:
Jeder, der ein berechtigtes Interesse hat, kann Archivgut des Gemeindearchivs benutzen. Als Einrichtung für die Öffentlichkeit verfügt das Gemeindearchiv über einen Benutzersaal, versehen mit Findmitteln für die Recherche in den Beständen. Vor der ersten Benutzung empfiehlt es sich, eine schriftliche oder mündliche Anfrage zu stellen, ob Unterlagen zum gewünschten Thema vorhanden sind und zur Einsichtnahme bereitgestellt werden können.

Kontakt:
Gemeindearchiv Burbach
Marktplatz 2
57299 Burbach
Telefon: (02736) 45-46
Telefax: (02736) 45-55
p_ottilie@burbach-siegerland.de

Quelle: Gemeinde Burbach, Pressemitteilung, 25.10.2012

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