Tarkowski-Archiv kehrt nach Russland zurück

Am 29. Dezember 1986 starb der sowjetische Filmregisseur Andrei Arsenjewitsch Tarkowski im Alter von 54 Jahren an Krebs. 26 Jahre später kehrt nun sein Archiv nach Russland zurück. Vergangenen Mittwoch hat die Regierung der Provinz Iwanowo die einzigartige Sammlung für fast zwei Millionen Euro ersteigert. das ist das 15-fache des Schätzpreises, teilte das Auktionshaus Sotheby\’s in London mit.

Das Werk des früher geächteten Tarkowski gehöre heute zu Russlands Nationalerbe, sagte Gouverneur Michail Men. Das Archiv soll dem Geburtshaus des Regisseurs in Jurewez übergeben werden. Es liegt etwa 240 Kilometer nordöstlich von Moskau und ist als Museum geöffnet. Nach Sergej Eisenstein galt Tarkowski als der bedeutendste russische Regisseur. Wo sich das Archiv zuvor befand, ist nicht bekannt.

Beim Filmfest Zerkalo im Juni 2013 soll die Sammlung gezeigt werden, sagte der Gouverneur. Während der Auktion sei unter anderem auch der dänische Regisseur Lars von Trier ausgestochen worden. Der Kauf für 1,5 Millionen Pfund sei mit dem Kulturministerium in Moskau abgestimmt worden, sagte Men. Das Geld stamme von Spenden gesellschaftlicher Organisationen und Geschäftsleuten.
Bei dem Kauf handele es sich um einen "historischen Kauf in der Geschichte des Kinos", sagte Stephen Roe, Experte für Sotheby\’s. In den Akten befinden sich Manuskripte und Fotos sowie Belege für Tarkowskis Kampf um Anerkennung in der Sowjetunion.

Quelle: Stern, 28.11.2012

Mögglinger Archivar erhält Staufermedaille

Am 24. November 2012 wurde im Alten Schulhaus in Mögglingen dem Gemeindearchivar Alfred Hudelmaier für sein jahrzehntelanges Ehrenamt die Staufermedaille verliehen. Bürgermeister Ottmar Schweizer begrüßte viele Vertreter der Gemeinde und aus der Politik, die sich versammelt hatten, um der Überreichung der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg an den Gemeindearchivar durch Landrat Klaus Pavel beizuwohnen.

Auf der Suche nach wertvollen Dokumenten aus längst vergangener Zeit, die Aufschluss über die Mögglinger Geschichte geben, liest sich der Archivar seit Jahren durch die Landesarchive und Kirchenbücher. „Er verbrachte Tage und Wochen im nassen Rathauskeller“ schilderte Ottmar Schweizer.

Die Stadt hat dem ehrenamtlichen Archivar viel zu verdanken. Unter anderem erinnerte der Bürgermeister an die Umbenennung der Rathausadresse in „Zehnthof 1“ – „tolle Idee und sein Verdienst“, oder auch die Ortschronik, die Alfred Hudelmaier 1993 anlässlich der 850-Jahr-Feier herausbrachte.

Ottmar Schweizer erwähnte auch die Einrichtung des Archivs des Alten Schulhauses: „Er hat alten Büchern und Akten zu neuem Leben verholfen“, sagte Schweitzer. Er dankte Alfred Hudelmaier herzlich für alles, was er für den Ort getan hat. „Immer ehrenamtlich und freiwillig.“

Landrat Klaus Pavel schloss sich dem Mögglinger Bürgermeister an: „Es tut der Gesellschaft sehr, sehr gut, dass es Bürger gibt, die mehr tun, als sie müssen“, sagte er. Die Staufermedaille wird seit 1977 als größte Auszeichnung des Landes für besonders großes ehrenamtliches Engagement verliehen. Sie sei eine schöne Form des öffentlichen Dankes, sagte der Landrat. Pavel betonte, dass das Gemeinwesen von diesem zusätzlichen Engagement profitiere. „Das spürt man, das ist das i-Tüpfelchen“, und sei besonders in Mögglingen sichtbar. Durch das Archiv im Schulhaus habe Hudelmaier im wahrsten Sinn des Wortes „der Geschichte Raum gegeben.“ Er bezeichnete den Archivar als „personifizierte Mögglinger Geschichte“. Als Geschenk der Gemeinde wurde Alfred Hudelmaier eine Ton-Büste mit dem Namen „Alfredissimo“ überreicht.

Kontakt:
Gemeindearchiv Mögglingen
\’Altes Schulhaus\‘
Schulstraße 3
Tel.: (07174) 8047727

Quelle: Gmünder Tagespost, 26.11.2012

Staatsarchiv Leipzig erhält wertvolle Archivalien des Ritterguts Eythra

Am 15. November 2012 übergab Dr. Rudolf Binsack, der Sohn des letzten Eigentümers des Ritterguts Eythra, mehrere Archivalien aus seinem Besitz zur Verwahrung an das Staatsarchiv Leipzig. Es handelt sich um fünf Lehns- und Kaufurkunden zwischen 1527 und 1750 sowie Akten zu den Besitzverhältnissen des einstigen Ritterguts nahe Zwenkau.

Die sehr gut erhaltenen Pergamenturkunden und Papiere stammen aus dem Gutsarchiv und waren Gegenstand einer früheren Restitution. Besonderes Anliegen Rudolf Binsacks war, die wertvollen Originale klimagerecht verwahrt zu wissen und der öffentlichen Nutzung zugänglich zu machen.

„Die Abgabe dieser Archivalien zeugt vom großen Vertrauen in die Arbeit des Staatsarchivs“, freut sich Dr. Volker Jäger, Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsarchiv, der ein steigendes Interesse an den Quellen der früheren Rittergüter feststellen kann – von Historikern, Heimatforschern oder Genealogen.

Das Staatsarchiv Leipzig verwahrt fast 300 Bestände der ehemaligen Rittergüter der Leipziger Region mit einem Gesamtumfang von 1.200 laufenden Metern, darunter einen umfangreichen Bestand zum Rittergut Eythra mit Mausitz (1527-1930). Ein entsprechendes Verzeichnis der Unterlagen ist seit einigen Wochen online auf der Homepage des Staatsarchivs verfügbar (http://www.archiv.sachsen.de/ofind/StA-L/20380/index.htm). Die Gemeinde Eythra fiel in den 1980er Jahren den Devastierungen durch den Braunkohlentagebau zum Opfer.

Kontakt:
Sächsisches Staatsarchiv
Staatsarchiv Leipzig
Schongauerstraße 1
04328 Leipzig
Telefon: 0341/255-5500
Telefax: 0341/255-5555
poststelle-l@sta.smi.sachsen.de
http://www.archiv.sachsen.de/106.htm

Quelle: Staatsarchiv Leipzig, Medieninformation 8/2012, 16.11.2012

Herkunft des rätselhaften Kellergewölbes in Orlamünde geklärt

Auf dem Gelände der Orlamünder Kemenate war ein altes Kellergewölbe entdeckt worden. Die Herkunft des Gewölbes wurde nun geklärt. Dr. Peter Lange, Stadtrat und seit 2008 Archivar der Stadt Orlamünde, konnte das Rätsel um das mittelalterliche Kellergewölbe und dem abgehenden Gang in Orlamünde aufklären.

Dies hätte bereits früher geschehen können, wäre er gefragt worden. Denn Aufzeichnungen mit dem Grundriss des alten Diakonats und des Kellers gebe es im Archiv im Rathaus. "Sie hängen aber auch unweit der derzeitigen Baustelle in der Kemenate", sagt Lange gegenüber der OTZ. In den Gebäuden befanden sich eine Schule und die Wohnungen des Diakons und des Kirchners. Sie wurden 1906 für den Bau einer neuen Schule vor der Kirche abgerissen.

Die Aufzeichnungen dazu seien sehr ausführlich, so Lange. Sogar das Abrissholz der Hundehütten und Schweineställe seien als Feuerholz verkauft worden. Laut der Dokumente stammt der Keller aus dem 16. Jahrhundert. Allerdings liegt er nicht genau unter dem Gebäude. Dies hänge mit der Stadtmauer zusammen. Dort einen Keller anzulegen, sei einfach nicht möglich gewesen, sagt er. Der abführende Gang müsse jünger sein als der Keller selbst. Auch für den Gang gibt es im Archiv einen Grundriss. "Der Gang endet blind. Es ist also davon auszugehen, dass er wirklich nur zum Aufbewahren von Kartoffeln und Rüben genutzt wurde und nicht irgendwo hinführt", sagt Dr. Lange.

Zu den Aufgaben des Archivars gehören unter anderem sich einen Überblick über unzählige Aktenordner zu verschaffen. 20 Stunden im Monat ist er im Archiv tätig. Dazu gehört die Erfassung und die Verzeichnung der Akten. Das schließt alle Dokumente der Stadt ein, bis sie 1994 Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal wurde. Von da an wurden alle Akten ins Kreisarchiv gebracht.
Eine weitere Aufgabe wird sein die historischen Dokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Dokumente, die das alte Diakonat und den Grundriss der mittelalterlichen Kelleranlage zeigen, lagern im Archiv des Rathauses. Sie sind in der Kemenate ausgestellt.

Quelle: OTZ, 7.11.2012

Rolle der Konstanzer Verwaltung im Nationalsozialismus

Am 7. November 2012 wurden im Konstanzer Rosgartenmuseum die Untersuchungen des Konstanzer Stadtarchivars Jürgen Klöckler zur Rolle der Konstanzer Verwaltung im Nationalsozialismus der Öffentlichkeit übergeben. Die Untersuchungen stellen den 43. Band der Reihe der „Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen“ dar, die vom Stadtarchiv Konstanz herausgegebenen wird.

In Anwesenheit des Museumsdirektors Tobias Engelsing und des Oberbürgermeisters Uli Burchardt referierte Jürgen Klöckler über den Umgang mit der NS-Zeit in der Konstanzer Stadtverwaltung mit dem lokalen NS-Herrschaftssystem. Dabei sollte die Mitwirkung von Ehemaligen, wie Oberbürgermeister Albert Herrmann, Bürgermeister Leopold Mager, Stadtrechtsrat Franz Knapp und des stellvertretenden Finanzamtsvorstehers Bruno Helmle, im Zentrum stehen. Die Frage nach dem Verhalten der einstigen Akteure nach 1945 war dabei von besonderem Interesse.

Im Archiv der Stadt Konstanz befinden sich Dokumente vom Mittelalter bis in die heutige Zeit. Neben Verwaltungsschriften lagern dort unter anderem auch historische Bauakten, persönliche Nachlässe, Bildsammlungen und eine Bibliothek.

Kontakt:
Stadtarchiv Konstanz
Dr. Jürgen Klöckler
Benediktinerplatz 5
78459 Konstanz
Telefon: 07531 900-600
Fax: 07531 61743
KloecklerJ@stadt.konstanz.de

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag: 08:00 – 12:30 Uhr und 14:00 – 17:00 Uhr
Freitag: 08:00 – 12:30 Uhr und 14:00 – 16:00 Uhr

Quelle: Südkurier, 5.11.2012

Archivverbund Langgöns/Grünberg erhält den Hessischen Archivpreis 2012

Einmal im Jahr verleiht der Landesverband Hessen des VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. den Hessischen Archivpreis an eine Einrichtung, die sich in vorbildlicher Weise um den Kulturgutschutz und die Archivierung von Schriftquellen und Dokumentationsgut verdient gemacht hat. Im Jahr 2012 wählte die Jury den Archivverbund Langgöns/Grünberg für herausragende Leistungen im Bereich der Sicherung und Zugänglichmachung von Archivgut aus.

\"Abb.:

Der seit Januar 2009 durch die Historikerin und Diplom-Archivarin Marei Söhngen-Haffer M.A. geleitete Archivverbund entstand Mitte 2008 und beruht auf einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen der Gemeinde Langgöns und der Stadt Grünberg. Die Bildung des Archivverbundes und die gemeinschaftliche Finanzierung einer Archivarsstelle ermöglichen es seither beiden Kommunen in Zeiten knapper Kassen, eine wichtige kommunale Aufgabe – die Sicherung, Erhaltung und Zugänglichmachung historischer Dokumente – durch eine archivarische Fachkraft wahrnehmen zu lassen.

Frau Söhngen-Haffer ist derzeit zwei Tage pro Woche im Langgönser Gemeindearchiv und drei Tage im Stadtarchiv Grünberg tätig. Ihr Aufgabenspektrum erstreckt sich dabei von der Beratung der Kommunen in Fragen der Schriftgutverwaltung, von der Bewertung und Übernahme analoger und digitaler Unterlagen der Verwaltungen einerseits und Schrift- und Sammlungsgutes aus Privatbesitz andererseits über die Erschließung der Archivalien im Archiv mittels Online-Datenbank sowie deren fachgerechte Verwahrung unter bestmöglichen Bedingungen bis hin zur Anfragenbeantwortung, Benutzerbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit.

Mit dem von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gestifteten Preis werden das Engagement des Archivverbundes bei der Sicherung von Schrift- und Dokumentationsgut, herausragende Erschließungsleistungen, der Ausbau des Nutzerservices – beispielsweise durch die Anbindung an die Online-Archivdatenbank HADIS -, die Pressearbeit und besondere Leistungen auf dem Gebiet der Restaurierung sowie der geeigneten Unterbringung der historisch wertvollen Archivalien gewürdigt. Zudem hat der Archivverbund Langgöns/Grünberg – der bislang einzige hessische Archivverbund – Modellcharakter. Die Verbundlösung der Gemeinde Langgöns und der Stadt Grünberg kann als Vorbild für weitere hessische Kommunen dienen und ist beispielhaft dafür, dass auch unter schwierigen finanziellen Bedingungen Lösungen für die dauerhafte Sicherung einzigartigen Kulturguts in kommunalen Archiven gefunden werden können – frei nach dem Motto: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Die Preisverleihung, bei der neben dem Archivverbund Langgöns/Grünberg auch drei ehrenamtlich in Archiven tätige Personen ausgezeichnet werden, findet am 5. Dezember 2012 in Grünberg statt.

Kontakt:
Stadtarchiv Grünberg
Archivleiterin Dipl.-Archivarin (FH) Marei Söhngen-Haffer M.A.
Rabegasse 1
35305 Grünberg
Telefon: 06401/8040 oder 06401/2107717
Fax: 06401/804103
m.soehngen@gruenberg.de

Benutzung:
Das Grünberger Stadtarchiv befindet sich im Gebäude des Freibades: Alsfelder Straße 57, 35305 Grünberg
Öffnungszeiten: Das Stadtarchiv Grünberg ist in der Regel zu folgenden Zeiten für die Benutzung geöffnet:

Donnerstag: 9:00 Uhr-12:00 Uhr und 13:30 Uhr-15:30 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr-12:00 Uhr
(nach Voranmeldung per Telefon oder E-Mail)

Gemeindearchiv Langgöns
St.- Ulrich-Ring 13
35428 Langgöns
Tel 06403 – 928108
m.soehngen@langgoens.de

Benutzung:
Besucheradresse: Gemeindearchiv Langgöns im Bauhof, Perchstetten 8, 35428 Lang-Göns

Öffnungszeiten:
Mo u. Di: 08:30 – 12:00 Uhr, 13:30 – 15:30 Uhr
(nach Voranmeldung per Email o.Telefon)

Abb.: Die Leiterin des Archivverbundes Langgöns/Grünberg, Marei Söhngen-Haffer, mit einer Schülergruppe im Grünberger Stadtarchiv

Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek online

Am 28. November 2012 geht die Beta-Version der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) online. Diese erste öffentliche Version vermittelt bereits einen Eindruck von den Möglichkeiten, die die DDB bieten wird. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Alten Museum Berlin wird die Beta-Version vorgestellt und dabei ein Ausblick auf das gegeben, was die Nutzerinnen und Nutzer im kommenden Jahr an Erweiterungen erwarten können.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Sprecher des Vorstands der DDB, Elke Harjes-Ecker, Kulturabteilungsleiterin im Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und Vorsitzende des Kuratoriums des Kompetenznetzwerks DDB, Matthias Harbort, Referatsleiter Medien beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums des Kompetenznetzwerks DDB sowie Jill Cousins, Executive Director Europeana, werden das Projekt vorstellen und die Website offiziell starten. Danach werden "DDB-Technikexperten", darunter Dr. Uwe Müller, Deutsche Nationalbibliothek, und Matthias Razum, FIZ Karlsruhe, den Journalisten das Beta-Portal und die zukünftigen Recherche-Möglichkeiten live präsentieren.

Die Veranstaltung wird am 28. November 2012 ab 11:00 Uhr unter http://livestream.deutsche-digitale-bibliothek.de live im Internet übertragen. Im Anschluss an die Präsentation wird die DDB unter http://www.deutsche-digitale-bibliothek.de freigeschaltet, bis dahin befindet sich dort noch die Projektwebseite.

Quelle: Deutsche Nationalbibliothek via Mailingliste Archivliste, 26.11.2012

Akademie der Künste eröffnet Otto-Brahm-Archiv

Am 25. November 2012 hat die Berliner Akademie der Künste mit einer Matinee offiziell ihr Otto-Brahm-Archiv eröffnet. Zu dem Archiv gehören die von ihm verfassten Theaterkritiken, Theaterschriften und über 1.000 Briefe. Gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in den USA konnte die Akademie den Nachlass erwerben.

Otto Brahm, der Theaterkritiker und Intendant war, hatte engen Kontakt zu großen Schriftstellern seiner Zeit, wie Hugo von Hofmannsthal, Gerhart Hauptmann oder auch Arthur Schnitzler. Am Mittwoch ist Otto Brahms 100. Todestag.

Otto Brahm kam 1856 in Hamburg als Sohn eines jüdischen Kaufmanns zu Welt. Ab 1881 war er, wie Theodor Fontane, Theaterkritiker bei der Vossischen Zeitung. 1886 wurde er Direktor des Deutschen Theaters in Berlin. Dort inszenierte er die ersten Dramen von Gerhard Hauptmann. Ab 1889 war er Chefredakteur der neuen Literaturzeitschrift „Freie Bühne für modernes Leben“ vom S. Fischer Verlag. Die Naturalisten Berlins nutzten die Zeitschrift als Kampfblatt. Insofern gilt Brahm heute als Wegbereiter des Naturalismus.

Kontakt:
Akademie der Künste
Pariser Platz 4
10117 Berlin
Telefon +49(0)30-200 57-0 / -1000
Telefax +49(0)30-200 57-1702
info@adk.de
www.adk.de

Quelle: rbb online, 25.11.2012

Ehrenlandrat übergab persönliches Archiv der Adenauer-Stiftung

Ehrenlandrat Dr. Franz Möller, von 1974 bis 1999 Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, ließ in seinen Dienstjahren alle Akten, Mitschriften, Korrespondenzen und Vermerke ablegen. Diese Unterlagen übergab er nach seinem aktiven Wirken dem Archiv des Rhein-Sieg-Kreises. Dort wurden sie über einen längeren Zeitraum eingelagert. Nun war es dem Kreisarchiv aus Personalgründen nicht mehr möglich Franz Möllers Akten aufzuarbeiten. Deshalb übergab er die Akten vor zwei Jahren der Konrad-Adenauer-Stiftung, die aktuell über 940 Nachlässe von Politikern, vom Abgeordneten bis zur Top-Ebene, archiviert hat.

Archivar Dr. Stefan Marx sortierte die Möller-Akten, dokumentierte sie und erstellte ein Findbuch. Die Akten zeigen, dass der Politiker bereits unmittelbar nach der Wende die möglichen Folgen für die Region erkannt und Gegensteuerversuche eingeleitet hatte. "Die damalige Abstimmung zum Bonn-Berlin-Gesetz wäre anders verlaufen, wenn Möller in den Jahren 1990/91 nicht so für die Region gekämpft hätte. Er ist die Triebfeder gewesen, das geht ganz klar aus den Akten hervor", so Prof. Dr. Hanns Jürgen Küsters, Leiter der Wissenschaftlichen Dienste und des Archivs für Christlich-Demokratische Politik in der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Außerdem sind in den 350 sortierten Akteneinheiten Entscheidungen aus dem wichtigen Bundestagsausschuss für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau – der Schnittstelle der Planung zwischen Bund und Kommunen enthalten. Die Unterlagen sind nun für jeden Interessierten einsehbar.

Kontakt:
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Archiv für Christlich-Demokratische Politik
Rathausallee 12
53757 Sankt Augustin
Telefon: +49 2241 2462240
Telefax: +49 2241 2462669
zentrale-wd@kas.de

Quelle: Schaufenster Bonn, 8.11.2012

Überblick über mehr als 700 historische Bilder Bad Königs

Mehr als 700 historische Ansichten Bad Königs, die im Archiv des Heimat- und Geschichtsvereins Bad König und einer privaten Sammlung vorhanden sind, sind nun digital erfasst. Durch die Digitalisierung des Bestandes wurde das Auffinden einzelner Bilder und Postkarten sehr erleichtert. Vorher habe man verschiedene Ordner und Alben durchblättern müssen, so Vorstandsmitglied Reinhold Veit und Vorsitzender Karl-Ludwig Kraft.

Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König bediente sich in den vergangenen Monaten moderner Methoden, um die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig zu halten. Mit der Digitalisierung konnte eine Fülle historischer Abbildungen der Kurstadt katalogisiert und damit leichter greifbar gemacht werden. Der Bestand umfasst etwa 720 Ansichtskarten und Bilder, Material, das zum einen aus dem Archiv des Geschichtsvereins, zum anderen aus der Sammlung Katharina Haase stammt. Die Dokumentation umfasst die Zeit von 1805 bis 1991, ein beträchtlicher Teil der Gebäude ist heute nicht mehr vorhanden: „An vieles davon können wir selbst uns nicht mehr erinnern“, sagt Vereinsvorsitzender Karl-Ludwig Kraft, der mit Reinhold Veit und Katharina Haase bei der Zusammenstellung mitwirkte.

Nicht alle Motive ließen sich so einfach lokalisieren, folglich war nicht nur beim Digitalisieren selbst mühsame Kleinarbeit gefragt. Bei vielen Aufnahmen, die vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind, erforderte die Zuordnung das Wissen älterer Bad Königer. Letztendlich ist ein großes Werk entstanden, auch wenn einzelne Abbildungen darin auf Miniaturformate beschränkt sind; ein Bildband über Bad König sollte jedoch auch nicht entstehen, sondern ein Überblick über das vorhandene Material.

Die Dokumentation ist in neun Kapitel unterteilt, deren Überschriften von „Straßen mit Häusern“ oder Tempel und Anlagen über Personen/Personengruppen bis hin zu Ansichten „Außerhalb und Stadtteile“ reichen. Wer darin gefunden hat, was ihn speziell interessiert, kann sich die Bilder dann auch größer anschauen: Zu dem Band gehören vier CDs, auf denen alle enthaltenen Aufnahmen gespeichert sind.
Die Dokumentation steht nicht zum Verkauf, sondern soll ausschließlich für Archivzwecke zur Verfügung stehen. Interessierte können die Dokumentation während der Öffnungszeiten des Bad Königer Heimatmuseums einsehen. Auch Abzüge einzelner Bilder können bestellt werden, Ansprechpartner dafür ist Reinhold Veit (Telefon 06063 3296).

Kontakt:
Heimat -u. Geschichtsverein Bad König e.V.
Jahnstraße 20
64732 Bad König

Quelle: Echo Online, 8.11.2012