Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939

Vom 10. Oktober 2012 bis 30. Januar 2013 zeigt das Stadtarchiv Bielefeld die Ausstellung „Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939“, die ab dem 15. Oktober 2012 auch in der polnischen Partnerstadt Rzeszów gezeigt wird.

Vier Wochen im September 1939 veränderten die Verhältnisse dramatisch: Das nationalsozialistische Deutschland überfiel Polen, die gleichrangigen Gesellschaften beider Länder entwickelten sich auseinander, auch in Bielefeld und Rzeszów. Polen war nach dem Überfall zum Experimentierfeld nationalsozialistischer Eroberungs-, Besatzungs- und Vernichtungspolitik degradiert worden.

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Am lokalen Beispiel der heutigen Partnerstädte Rzeszów und Bielefeld wird das ideologisch diktierte und militärisch erzwungene Auseinanderdriften der Lebensverhältnisse in beiden Städten ab September 1939 illustriert. Die asymmetrische Entwicklung städtischer Gesellschaften aber auch Entwicklungen zuvor – das Bild der Deutschen in Rzeszów und der Polen in Bielefeld – und danach werden thematisiert:

  • Der Überfall 1939 und dessen Vorgeschichte
  • Besatzungsherrschaft und Kriegswirtschaft
  • Bildung und Schule
  • Jugend
  • Judenverfolgung
  • Zwangsarbeit
  • Stadt und Krieg 1939 bis 1945.

Zusätzlich werden Fotos aus dem Album eines Bielefelder Offiziers gezeigt, der mit seiner Einheit von 1940 bis 1941 in Rzeszów stationiert war.

Die Ausstellung ist vom Stadtarchiv Bielefeld mit Schülerinnen und Schülern des Bielefelder Helmholtz-Gymnasiums und vom Staatsarchiv Rzeszów mit der Zespo³ Szko³ Ekonomicznych in Rzeszów realisiert worden. Sie wird gleichzeitig in den seit 1991 partnerschaftlich verbundenen Städten gezeigt. Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog erschienen, der für 5 € an beiden Ausstellungsorten oder über das Stadtarchiv Bielefeld erworben werden kann.

Das Projekt ist im Rahmen des NRW-Landeswettbewerbs \“Archiv und Jugend\“ als Landessieger ausgezeichnet worden. Die Ausstellung ist Teil des Programms \“Klopsztanga. Polen grenzenlos NRW\“, das 2012 in 20 Städten in NRW stattfindet.

Info:
Vier Wochen im September – Die Stadtgesellschaften Rzeszów und Bielefeld 1939
10-10-2012 – 30-01-2013, Mo 14-18 Uhr, Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr
Eintritt frei

Gefördert durch
– NRW KULTURsekretariat
– Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen
– Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Kontakt:
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Neumarkt 1
33597 Bielefeld
stadtarchiv@bielefeld.de
www.stadtarchiv-bielefeld.de

Aufstockung des Stadtarchivs Karlsruhe läuft

Das "Gedächtnis" der Stadt Karlsruhe kann wachsen. Bevor Karlsruhe 2015 seinen 300. Geburtstag feiert, ist die Zukunft des Stadtarchivs Karlsruhe gesichert. Gute Voraussetzungen für die Geschichtsschreibung der Zukunft werden gerade durch die mehrmals verschobene Aufstockung des Archivs in der Markgrafenstraße 29 geschaffen. Durch die Investition von 2,1 Millionen Euro nimmt die Magazinkapazität für die Akten um 1.400 auf 6.400 Regalmeter zu.

"Bei einem jährlichen Zuwachs von rund 100 laufenden Metern" sorge man also bis etwa 2025 vor, betont Ernst Otto Bräunche, der Leiter des Stadtarchivs. Zudem bestünde später noch die Möglichkeit in der alten Pfandleihe, wo das Stadtarchiv 1990 einzog, weiteren Raum in Magazinfläche zu verwandeln, erklärt Bräunche.

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Abb.: Ein Bogen für das Tonnendach, das bald zwei auf der Pfandleihe von 1906 aufgesetzte Etagen überspannt, wurde vom Kran nach oben gehievt (Foto: jodo)

Der zweistöckige Aufbau über den sechs Etagen des denkmalgeschützten Gebäudes von 1906 werde im März 2013 fertig, sagt Anne Sick, Leiterin des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft. Dieser Tage hob ein Kran den dritten von fünf weißen Stahlbögen vom Hof hinter der Carl-Hofer-Schule auf den Archivbau. "Das helle Joch mit Fünf-Meter-Radius wird in dem zweigeschossigen Aufbau sichtbar sein", erläutert Projektleiter Josef Kaltenbach vom Hochbauamt. Eine silbern schimmernde Haut aus Titanzink umhülle die Bögen auf den historischen Backsteinmauern, berichtet Architekt Peter Eisemann, der bereits 2006 den Wettbewerb für die Erweiterung des Stadtarchivs gewann.

Zum Ausbauprogramm gehöre auch eine neue Klimaanlage für das gesamte Haus, unterstreicht Sick. Die dadurch garantierten 18 Grad seien für das Aufbewahren der kostbaren Archivalien unverzichtbar, ergänzt Bräunche. Zum Umbauprogramm für 2,1 Millionen Euro zählen überdies ein neuer Aufzug sowie eine Toilette für Behinderte.

Bräunche wertet die Aufstockung als zentrales Element einer gelungenen Karlsruher Archiv-Geschichte. "Mit einem Gesamteinsatz von unter zehn Millionen Euro, ein hervorragendes Gebäude in Citylage mit der Aufnahmekapazität von 40 Jahren zu bekommen, "damit bleibt die Stadt bei den Kosten deutlich unter denen für vergleichbar gute Archive in anderen Städten", meint er. Der Umbau der Pfandleihe zum Archiv hatte 1990 fünf Millionen Mark gekostet.

Den Aufbau beziehen im März Bräunche und die weiteren 15 Angestellten, welche die zehn Planstellen des Stadtarchivs besetzen. Sie machen damit im zweiten Obergeschoss Platz für die Magazinerweiterung. Für die rund 400 Nutzer des Stadtarchivs pro Jahr sowie die Besucher von Ausstellungen und Vorträgen im Lesesaal ändert sich durch den Wandel hinter den Kulissen nichts.

Kontakt:
Stadtarchiv Karlsruhe
Leitung: Dr. Ernst Otto Bräunche
Markgrafenstraße 29
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721-133 4225, 4223, 4224
Fax: 0721-133 4299
archiv@kultur.karlsruhe.de
www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/stadtarchiv.de

Quelle: Rupert Hustede, Stadt Karlsruhe, Pressemitteilung, 23.9.2012

Archiv und Wirtschaft Heft 3/2012

In Kürze erscheint Heft 3/2012 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Die Aufsätze behandeln die Überlieferungsbildung zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte sowie die Stiftung Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen in Emden. Näheres im Inhaltsverzeichnis des Heftes:

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 3/2012

AUFSÄTZE

Ulrich Heß: 150 Jahre Wirtschaftskammern in Sachsen. Blick auf eine wechselvolle Geschichte (117-125)

Thekla Kluttig: Archivgut der Wirtschaft in einem ostdeutschen Staatsarchiv – das Beispiel Leipzig (125-132)

Holger Czapski: Die Stiftung Wirtschaftsarchiv Nord-West-Niedersachsen in Emden – Aufgaben, Projekte und Perspektiven (133-144)

BERICHTE

Thomas Toms: www.wirtschaftsarchive.de. Zahlen – Daten – Fakten (145-146)

Dietrich Kuhlgatz und Thore Grimm: Medienkompetenz für Wirtschaftsarchivare: Fachspezifisches Video- und Kommunikationstraining. 74. VdW-Lehrgang vom 20. bis 23. Mai 2012 in Heidelberg (146-148)

REZENSIONEN

Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck bis zum Fernsehen (Edgar Lersch) (148-149)

Karl Ditt: Zweite Industrialisierung und Konsum. Energieversorgung, Haushaltstechnik und Massenkultur am Beispiel nordenglischer und westfälischer Städte 1880–1939 (Peter Döring) (149-153)

DLM Forum Foundation (Hrsg.): MoReq2010®. Modular Requirements for Records Systems, Volume 1: Core Services & Plug-in Modules, Version 1.0, 2010–2011 (Peter Toebak) (153-157)

Volker Hirsch (Hrsg.): Golden die Praxis, hölzern die Theorie? Ausgewählte Transferarbeiten des 41. und 42. wissenschaftlichen Kurses an der Archivschule Marburg (Christian Wolfsberger) (157-158)

Theo Horstmann und Regina Weber (Hrsg.): „Hier wirkt Elektrizität“. Werbung für Strom 1890 bis 2010. Begleitband zur Ausstellung Elektrisierend! Werbung für Strom 1890 bis 2010 im Umspannwerk Recklinghausen – Museum Strom und Leben (Dirk Schaal) (159-160)

Gert Kollmer-von Oheimb-Loup und Götz Adriani (Hrsg.): Firmenmuseen in Baden-Württemberg (Renate Schwärzel) (160-162)

Roman Köster: Hugo Boss, 1924–1945. Die Geschichte einer Kleiderfabrik zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“ (Dirk Wiegand) (162-163)

Jens Niederhut und Uwe Zuber (Hrsg.): Geheimschutz Transparent? Verschlusssachen in staatlichen Archiven (Klaus Graf) (163-164)

Rezensionsliste (164-165)

Impressum (168)

Kontakt:
Dr. Martin Münzel
Redaktion "Archiv und Wirtschaft"
c/o Bertelsmann AG
Corporate History
Carl-Bertelsmann-Straße 270 | 33311 Gütersloh
Telefon: 030-25561150 | 0160-96736653 (mobil)
Telefax: 05241-80689992
Martin_Muenzel@Yahoo.com
www.wirtschaftsarchive.de/veroeffentlichungen/zeitschrift

1.000 Krankenakten fürs Kärntner Landesarchiv

Rund eintausend Krankenakten von der Vorgängereinrichtung des Klinikums Klagenfurt werden derzeit dem Landesarchiv Kärnten übergeben. Die älteste dieser Krankenakten stammt aus dem Jahr 1873, der Großteil der Akten hingegen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Der Kärntner Landesarchiv-Direktor Wilhelm Wadl erklärt die Besonderheit der Krankenakten gegenüber der Kleinen Zeitung mit den darin dokumentierten Lebens- und Leidensgeschichten. Man habe die Menschen und ihre Schicksale unmittelbar vor sich. Dies gelte insbesondere für die sogenannten Euthanasie-Opfer; allein 1940/41 wurden 740 Personen von Klagenfurt nach Hartheim gebracht und dort vergast.

Kontakt:
Kärntner Landesarchiv
St. Ruprechter Straße Nr. 7,
A-9020 Klagenfurt
Telefon: (0463) 56 2 34/14
Telefax: (0463) 56 2 34/20
post.landesarchiv@ktn.gv.at 
www.landesarchiv.ktn.gv.at

Quelle: Jochen Bendele, Kleine Zeitung, 20.9.2012

Verlängerung der Ausstellung »Konfirmationszeiten« in Speyer

Als Erinnerung an den großen Tag im Leben der jungen Protestanten entstehen seit Ende des 19. Jahrhunderts Fotos des jeweiligen Konfirmationsjahrgangs. Die Ausstellung "Konfirmationszeiten" präsentiert einige der über 700 Konfirmationsfotografien aus der Bildsammlung des Zentralarchivs Speyer, deren Entstehungszeit vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart reicht. Ergänzend zu den acht Fototafeln erläutern vier Texttafeln Ursprünge und Traditionen des christlichen Familienfestes. So spiegelt die Ausstellung anschaulich die gesellschaftlichen Veränderungen, Sitten und Gebräuche rund um die Konfirmation wider. Bestand beispielsweise vor hundert Jahren die Konfirmandengarderobe vornehmlich aus Stoffen von würdevollem Schwarz und feierlichem Dunkelgrau, ist seit den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts Farbe in die Kleiderordnung gekommen. Die älteste Gruppenaufnahme der Ausstellung zeigt Konfirmanden aus Oberlustadt um 1918.

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Aufgrund der Nachfrage insbesondere von Gruppen wird die Ausstellung „Konfirmationszeiten. Auf dem Weg zum eigenen Glaubensbekenntnis“ bis zum 15. November 2012 verlängert. Die Ausstellung im Gebäude des Zentralarchivs Speyer (Domplatz 6, Speyer) kann besichtigt werden zu folgenden Zeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 – 16.00 Uhr; Freitag 8.00 – 13.00 Uhr. Bei Besuchen von Gruppen wird Anmeldung erbeten unter archiv@evkirchepfalz.de oder 06232 667 182 (Dr. Gabriele Stüber).

Ab 26. November 2012 steht die Ausstellung „Konfirmationszeiten“ als Wanderausstellung zur Verfügung. Informationen über alle Ausstellungen des Zentralarchivs finden Sie unter www.zentralarchiv-speyer.de Menüpunkt Ausstellungen.

Link: www.zentralarchiv-speyer.de

Landeskirchliches Archiv Kassel und Grundschule Dörnberg besiegeln Bildungspartnerschaft

Am 14. September 2012 haben das Landeskirchliche Archiv Kassel und die Grundschule Dörnberg eine Kooperation vereinbart. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Schulleiterin Uta Dotting und Archivleiterin Dr. Bettina Wischhöfer in der Grundschule Habichtswald-Dörnberg. Dabei machten 60 Grundschüler und Grundschülerinnen erste spannende Erfahrungen mit der „Geheimschrift“ Sütterlin und figürlich verzierten Buchstaben des 15. Jahrhunderts.

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Abb.: Alle Kinder der Grundschule Dörnberg waren bei der Besiegelung der Bildungspartnerschaft dabei: Schulleiterin Uta Dotting und Archivleiterin Dr. Bettina Wischhöfer nach der Unterzeichung der Vereinbarung (Foto: Landeskirchliches Archiv Kassel)  

Bereits 2006, 2008 und 2011 besuchten Grundschulklassen das Archiv in der Lessingstraße in Kassel und tauchten in eine für sie fremde Welt mit unbekannten Schriften und Räumen ohne Fenster (Magazine) ein. Mit der nun vereinbarten Bildungspartnerschaft wird der Besuch des außerschulischen Lernorts Archiv regelmäßig stattfinden. Das Archiv unterstützt dabei die Schule bei der Erfüllung ihres Bildungsauftrags und nimmt gleichzeitig seine Aufgabe im Rahmen der archivischen Aus- und Fortbildung wahr.

Das Landeskirchliche Archiv plant, Bildungspartnerschaften mit weiteren Schulen und Gymnasien in Kassel abzuschließen.

Weitere Informationen:
Bettina Wischhöfer, Erlebniswelt und Lernort Landeskirchliches Archiv Kassel,
Schriften und Medien des Landeskirchlichen Archivs Kassel 29, Kassel 2011, 5,- €,
zu bestellen über www.ekkw.de/archiv oder archiv@ekkw.de

Ausstellung im Stadtarchiv Leipzig gewährt Einblicke in das Stadtleben

Einblicke in die vielfältige und dynamische Entwicklung Leipzigs gewährt die Ausstellung „Leipzig im Fokus – EinBlicke in das Stadtleben“ im Stadtarchiv Leipzig. Sie wird am 20. September 2012, 18:30 Uhr, eröffnet und ist bis 19. Dezember 2013 zu sehen. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Eröffnung eingeladen. Ergänzend zur Ausstellung werden themenbezogene Vorträge angeboten. Die Veranstaltungstermine sind dem Programmheft und der Internetseite des Stadtarchivs www.leipzig.de/stadtarchiv zu entnehmen. Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Vorträgen ist frei.

Mit historischen und zeitgenössischen Fotografien, Plänen, Zeitungsartikeln, Urkunden, Plakaten und Flyern beleuchtet die Ausstellung Themen wie das Wohnen in Leipzig, Sport und Erholung, Messe und Handel sowie Kultur und Wissenschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Nachlass des Leipziger Fotografen Eberhard Mai (1940-2012). Eberhard Mai schuf u. a. von 1998 bis 2008 im Auftrag verschiedener Ämter der Leipziger Stadtverwaltung eindrucksvolle Luftaufnahmen der Stadt und Fotos bedeutender Bauprojekte. Seit 2009 ist das Stadtarchiv im Besitz seiner Fotosammlung.

Das Stadtarchiv Leipzig (Torgauer Straße 74) ist mit der Straßenbahn der Linie 3 Taucha bzw. 3E Sommerfeld zu erreichen. Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Lesesaals ohne Voranmeldung besichtigt werden: montags 9-15 Uhr, dienstags 10-18 Uhr, mittwochs 9-15 Uhr, donnerstags 10-19 Uhr. Freitags ist geschlossen.

Quelle: Stadt Leipzig, Medieninformation, 14.9.2012

Hohe Auszeichnung für die Kieler Archivarin Jutta Briel

In einer Feierstunde hat Ministerpräsident Torsten Albig Diplom-Archivarin Jutta Briel am 12. September 2012 mit der Ehrennadel des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Damit würdigt der Ministerpräsident den langjährigen ehrenamtlichen Einsatz von Frau Briel für das schleswig-holsteinische Archivwesen.

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Abb.: Diplom-Archivarin Jutta Briel und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig am 12. September 2012 (Foto: VKA)

Bereits 1999 initiierte Jutta Briel die Gründung des Verbands der schleswig-holsteinischen Kommunalarchivarinnen und -archivare e.V. (VKA). Als Erste Vorsitzende des Verbands setzte sie sich insbesondere für den Aufbau von Archiven in den Kommunen ein. Zudem organisierte der Verband Fortbildungen für Mitarbeiter in den Archiven und förderte den fachlichen Austausch. Davon profitierten besonders die kleineren Archive Schleswig-Holsteins. Zentrale Aufgabe von kommunalen Archiven ist die Sicherung des schriftlichen Erbes der schleswig-holsteinischen Gemeinden, Städte, Ämter und Kreise.

Der Verband der schleswig-holsteinischen Kommunalarchivarinnen und -archivare e.V. (VKA) freut sich sehr über die verdiente Ehrung von Jutta Briel, die seit Jahren als Archivarin im Stadtarchiv Kiel arbeitet und in Heikendorf wohnt.

Link: www.vka-sh.de

»Geschichte im Gewölbekeller«: Neue Reihe des Archivs im Rhein-Kreis Neuss

Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss startet eine neue Vortragsreihe. Unter dem Titel „Geschichte im Gewölbekeller“ werden Referate zu unterschiedlichen historischen Themen angeboten – teilweise in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen oder Vereinen. Das passende Ambiente dafür bietet der Gewölbekeller in der Nordhalle von Burg Friedestrom im Kulturzentrum des Rhein-Kreises Neuss in Dormagen-Zons.

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Abb.: »Geschichte im Gewölbekeller« (von links): Tillmann Lonnes, Jürgen Waldeck, Joachim Fischer, Landrat Petrauschke und Dr. Stephen Schröder. Foto: Rhein-Kreis Neuss

Vorgestellt wurde das Projekt jetzt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes sowie Jürgen Waldeck (Denkmalschutzbeauftragter der Stadt Dormagen), Joachim Fischer (Geschichtsverein Dormagen) und Dr. Stephen Schröder (Leiter des Archivs im Rhein-Kreis Neuss).

Die Vortragsreihe richtet sich an alle geschichtlich Interessierten aus der Region und darüber hinaus. Dem Zuständigkeitsbereich des Archivs entsprechend wird der inhaltliche Schwerpunkt auf der Geschichte des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Dormagen liegen. Die Reihe ist jedoch offen für interessante allgemeinhistorische Themen.

Die Reihe „Geschichte im Gewölbekeller“ beginnt am Dienstag, 18. September 2012. Prof. Dr. Joachim Scholtyseck, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bonn, spricht über das Thema „Der Nationalsozialismus in der Region – Entwicklung, Stand und Perspektiven seiner Erforschung“. Unter dem Leitwort „Wir sind Bayer – Eine Mentalitätsgeschichte der deutschen Industriegesellschaft am Beispiel des rheinischen Dormagen“ steht am 23. Oktober das Referat von Dr. Markus Raasch von der Universität Eichstätt-Ingolstadt. Archivleiter Dr. Stephen Schröder beleuchtet am 27. November das Thema „Für Vaterland und Republik – Verfassungsfeiern im Gebiet des Rhein-Kreises Neuss während der Weimarer Republik“.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Sie beginnen jeweils um 19 Uhr und schließen mit einem gemütlichen Beisammensein. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt:
Archiv im Rhein-Kreis Neuss
Schloßstraße 1
41541 Dormagen
Telefon 02133 530210
kreisarchiv@rhein-kreis-neuss.de

Quelle: Rhein-Neuss Kreis, Pressemitteilung Nr. 575/2012, 10.9.2012

Berliner Unternehmer Julius Berger zum 150. Geburtstag

Der Konzern Bilfinger Berger SE gehört heute weltweit zu den bekanntesten im Engineering- und Dienstleistungsbereich. Der Begründer eines der in Berlin ansässigen Vorgängerunternehmen, Julius Berger, wurde am 22. September 1862 geboren – Anlass für das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V., dieser heute fast vergessenen Berliner Unternehmerpersönlichkeit eine besondere Veranstaltung zu widmen.

Vom Fuhrgeschäft zum Bauunternehmen
Der in Westpreußen geborene Julius Berger besuchte die Volksschule und absolvierte eine Lehre in einer Berliner Ledergroßhandlung. Um 1880 übernahm er das Fuhrgeschäft seines Vaters in seiner Heimatstadt Zempelburg und bemühte sich um zusätzliche Aufträge für Materialien zum Straßenbau. 1890 erhielt er seinen ersten Bauauftrag, übersiedelte 1895 in die Provinzhauptstadt Bromberg und gründete dort ein Baugeschäft. 1905 wandelte er sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um: die Julius Berger Tiefbau AG (JBTAG).

Bauen im Berliner Untergrund
Der Schwerpunkt des Geschäfts verlagerte sich bald in den Berliner Raum, und 1910 verlegte Julius Berger den Firmensitz in die deutsche Hauptstadt. Der Unternehmer avancierte daraufhin zu einer der führenden Persönlichkeiten des Berliner Wirtschaftslebens.

In Berlin beteiligte sich die JBTAG unter anderem am Ausbau folgender U-Bahn-Strecken: 1913-1923 – U6 zwischen Oranienburger Tor und Reinickendorfer Straße, 3 Bahnhöfe; 1928-1930 – U2 zwischen Schönhauser Allee und Pankow, Bahnhof Vinetastraße; 1927-1928 – U6 Bahnhof Tempelhof; 1928-1930 – U5 zwischen Lichtenberg und Friedrichsfelde, Bahnhof Friedrichsfelde.

Die Julius Berger Tiefbau AG war in der Zeit der Weimarer Republik bereits weltweit tätig und zählte schließlich zu den wichtigsten Unternehmen der deutschen Baubranche. Unter dem Druck der Nationalsozialisten trat Berger im Dezember 1933 als Vorstandsvorsitzender seiner Gesellschaft zurück; 1942 wurde er mit seiner Frau Flora in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo beide nach kurzer Zeit starben.

Themenabend des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs e.V.
Aus Anlass seines 150. Geburtstages erinnert das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. an Julius Berger und seine Stellung in der Berliner Gesellschaft und lenkt den Blick in den Berliner Untergrund. Gemeinsam mit dem Verein für die Geschichte Berlins, gegr. 1865 e.V., veranstaltet das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv einen Themenabend zur Wirtschaftsgeschichte Berlins.

Durch den Abend führt Dr. Manfred Uhlitz, Vorsitzender des Vereins für die Geschichte Berlins. Dr. Martin Krauß, Unternehmenshistoriker der Bilfinger Berger SE, spricht über »Julius Berger – eine Berliner Unternehmerpersönlichkeit« und beleuchtet dessen Wirken im Berlin des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik und im Berliner Untergrund. Über diesen Berliner Untergrund und insbesondere die U-Bahn referiert Dietmar Arnold, Vorsitzender der Berliner Unterwelten, in seinem Vortrag »Berlin von unten«.

Termin und Veranstaltungsort:
21. September 2012, 18 Uhr im Goldberger-Saal, Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin, (U + S Bahnhof Zoo)
Kostenbeitrag: 5,00 €

Kontakt und Anmeldung:
Herr Berghausen, Geschäftsführer Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
www.bb-wa.de

Quelle: BBWA, Pressemitteilung, 11.9.2012