Neue Beständeübersicht des Staatsarchivs Rudolstadt erschienen

Nach mehrjähriger Arbeit legte das Staatsarchiv Rudolstadt im Juni 2012 eine neue Beständeübersicht in gedruckter Form vor. Sie löst die im Jahr 1964 herausgegebene Übersicht ab, seit deren Erscheinen sich der Umfang der im Staatsarchiv Rudolstadt verwahrten Unterlagen mehr als verdoppelt hat.

\"Beständeübersicht

Zu den wichtigsten Beständen gehören die Gesamtüberlieferung der beiden Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, die Akten des Rates des Bezirkes Gera sowie Unterlagen verschiedener Parteien und Massenorganisationen dieses Bezirkes der ehemaligen DDR. Das Staatsarchiv Rudolstadt verwahrt rund 10.000 Regalmeter Akten, mehr als 11.000 Urkunden sowie 45.000 Karten.

Das älteste Dokument des Staatsarchivs Rudolstadt ist eine Urkunde aus dem Jahr 1068, seine jüngsten Archivalien stammen aus dem Jahr 2009 und liegen teilweise nur noch in elektronischer Form vor.

Die neue Beständeübersicht enthält auch Informationen darüber, welche Findbücher und Bestände des Staatsarchivs schon im Internet verfügbar sind.

Das Buch kann zu einem Preis von 20,00 € (bei Postversand zzgl. 4,10 Versandkosten) über das Thüringische Staatsarchiv Rudolstadt bezogen werden.

Info:
Übersicht über die Bestände des Thüringischen Staatsarchivs Rudolstadt.
Bearbeitet von Katrin Beger, Frank Esche, Erdmute Geidel, Uwe Grandke, Dieter Marek, Barbara Müller und Andrea Steinbrücker. Redaktion: Uwe Grandke
(Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Band 11). Verlag VOPELIUS Jena 2012.
480 Seiten mit 6 farbigen Karten und 16 Abbildungen. – ISBN 978-3-939718-62-8.

Kontakt:
Thüringische Staatsarchiv Rudolstadt
Schloss Heidecksburg
07407 Rudolstadt
rudolstadt@staatsarchive.thueringen.de

Quelle: Thüringer Staatsarchive, Meldungen, Juni 2012; OTZ, 11.7.2012

Alzeyer Patientenbilder zur Zeit des Ersten Weltkriegs

Welche Spuren die Umstände eines nahen Krieges in der Seele eines Menschen hinterlassen, zeigt eindrucksvoll eine Ausstellung im Stadtarchiv Worms. Gezeigt werden Bilder und Texte von Patienten der früheren Heil- und Pflegeanstalt Alzey, die vor bzw. zu Beginn des Ersten Weltkrieges entstanden.

\“Spiegel der Seele – Spiegel der Zeit\“ – Ausstellung im Stadtarchiv Worms
Das Stadtarchiv im Raschi-Haus präsentiert eine ungewöhnliche Ausstellung der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz. Nachdem seit vielen Jahren die Heidelberger Prinzhorn-Sammlung auf eindrucksvolle Weise die ästhetisch-künstlerischen Ausdrucksformen von Patienten psychiatrischer Anstalten wie Bilder und Skulpturen vor Augen führt, werden nun im Raschi-Haus Bilder und Selbstzeugnisse aus Akten der früheren Heil- und Pflegeanstalt Alzey aus der Zeit nach 1914 gezeigt.

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Abb.: Feuerschein oder Abendrot über grünen Hügeln? – Gemälde entstanden im Oktober 1914 (Quelle: Stadtarchiv Worms)

Die eindrucksvollen Bilder und Texte entstammen Unterlagen aus dem Landesarchiv Speyer und sind authentische Zeugnisse des Innenlebens der Patienten. Sie spiegeln die Bewegungen, Emotionen und Ängste ihrer Zeit wieder – hier die Stimmung im Jahre 1914, als sich die Jahrhundertkatastrophe des Ersten Weltkriegs anbahnte. Individuelle Biographien und historische Entwicklungen vermischen sich in den gezeigten Bildern in eindrucksvoller Weise.

Die Ausstellung \“Spiegel der Seele – Spiegel der Zeit\“, Zeichnungen von Patienten der Psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalt Alzey am Rande des \“Großen Krieges\“ 1914, wurde am 16. Juni eröffnet und ist noch bis zum 23. Juli 2012 im Stadtarchiv Worms zu sehen.

Kontakt:
Stadtarchiv Worms
Raschi-Haus
Hintere Judengasse 6
D-67547 Worms
Telefon: (0 62 41) 8 53 – 47 00 (bis – 47 07)
Telefax: (0 62 41) 8 53 – 47 99
stadtarchiv@worms.de
www.stadtarchiv.worms.de

Quelle: Stadt Worms, Pressemitteilung, 5.6.2012

Marburger Online-Lexikon »Terminologie der Archivwissenschaft«

Seit dem 29. Juni 2012 präsentiert die Archivschule Marburg ihr Online-Lexikon „Terminologie der Archivwissenschaft“ auf der Homepage der Archivschule. Das langfristig angelegte Projekt wurde 2009 begonnen und zielt auf die Erstellung eines terminologischen Gesamtwerks. Die einheitliche Verwendung von Fachbegriffen ist im Archivwesen wie in anderen Berufsfeldern auch für eine reibungslose Verständigung von größter Bedeutung. Sprachliche Exaktheit erleichtert die Fachdiskussion, ist daneben aber auch hilfreich bei der Verständigung von Archivaren mit Benutzern, Verwaltungsmitarbeitern und weiterem nicht-archivarischen Fachpersonal.

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Abb.: Gruppenbild vor dem Neubau der Archivschule Marburg: Leitende Archivdirektorin und Leiterin der Archivschule Dr. Irmgard Christa Becker, hinten links, Natascha Noll, Björn Schmalz, Esther-Julia Howell, Klara Deecke, Johanne Küenzlen, Dr. Andreas Jobst, Dr. Christine Juliane Henzler, Dr. Katrin Minner. Vordere Reihe Clemens Joos, links, Sabine Eibl, Hendrik Friggemann, Dr. Carsten Stühring, Michael Ucharim, Mirko Crabus (Foto: Archivschule Marburg).

Für dieses Online-Lexikon verfassten die Archivreferendare der Archivschule Marburg im Rahmen ihrer Ausbildung Definitionen zentraler Begriffe des Archivwesens. Insgesamt liegen bislang 58 Beiträge zu den Themenfeldern „Schriftgutverwaltung“, „Erschließung“ und „Sammlungsgut“ vor. Zukünftige Wissenschaftliche Kurse werden das Lexikon erweitern. Neben der Online-Veröffentlichung ist langfristig eine Drucklegung des Lexikons geplant.

Das nun ins Netz gestellte Online-Lexikon wurde von den Referendaren des 46. Wissenschaftlichen Kurses konzipiert und technisch umgesetzt. Die Realisierung des Projektes erfolgte im Rahmen der von der Leiterin der Archivschule, Frau Dr. Irmgard Becker, gehaltenen Lehrveranstaltung „Öffentlichkeitsarbeit“.

Versuche, eine gemeinsame Berufssprache unter den Archivaren zu entwickeln, gab es bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert (zum Beispiel durch Heinrich Otto Meisner). Sie führten jedoch nicht zu der Entstehung eines allgemein anerkannten Wörterbuchs. In jüngerer Zeit verfasste Angelika Menne-Haritz, die frühere Leiterin der Archivschule Marburg, den Band „Schlüsselbegriffe der Archivterminologie“, der zunächst vornehmlich Ausbildungszwecken dienen sollte und mehrfach neu aufgelegt wurde. Ein Lexikon kann indes auch dieser Band nicht ersetzen.

Das Online-Lexikon der Archivschule wurde 2009 begonnen, als die Lehrenden Dr. Alexandra Lutz und Dr. Volker Hirsch sich gemeinsam mit dem 43. Wissenschaftlichen Kurs dem Themenschwerpunkt „Schriftgutverwaltung“ widmeten. 2011 folgte mit dem 45. Wissenschaftlichen Kurs die nächste Projektgruppe, die sich mit dem Dozenten Dr. Dominik Haffer dem Themenfeld „Erschließung“ widmete. Der 46. Wissenschaftliche Kurs konzentrierte sich im darauf folgenden Frühjahr auf zentrale Archivbegriffe zum „Sammlungsgut“. Die inhaltliche Leitung übernahm wiederum Dr. Haffer.

Kontakt:
Archivschule Marburg
– Hochschule für Archivwissenschaft –
Bismarckstraße 32
35037 Marburg
Telefon: 06421/16971-0
Fax: 06421/16971-10
archivschule@staff.uni-marburg.de
www.archivschule.de

Grundsteinlegung für neues Staatsarchiv in Stade

Die Chefin der Niedersächsischen Staatskanzlei, Staatssekretärin Dr. Christine Hawighorst, und der Kulturstaatsrat der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Nikolas Hill, haben heute den Grundstein für den Neubau des Niedersächsischen Staatsarchivs in Stade gelegt. Niedersächsischen Staatsarchivs in Stade

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Abb.: Mit einer Ziegelfassade soll sich der Neubau am Grabenweg in das backsteingeprägte Stader Stadtbild harmonisch einfügen (Foto: Lars Koch/Hamburger Abendblatt)

„Das Neubauvorhaben ist eine länderübergreifende norddeutsche Kooperation, die Vorbildfunktion hat“, betonten Staatssekretärin Hawighorst und Staatsrat Hill einhellig. Die jetzige Kooperation der beiden Länder hat historische Anknüpfungspunkte. Das Staatsarchiv verwahrt seit 1805 das Archiv des aufgehobenen Hamburger Domkapitels.

„Die Kunst der Archive besteht darin, relevantes Schriftgut als Spiegel der jeweiligen gesellschaftlichen Entwicklung für die Nachwelt zu erhalten und damit heutige Geschichte künftig erlebbar zu machen“, so Christine Hawighorst.

Kulturstaatsrat Dr. Nikolas Hill erklärte: „Der gelungene Neubau des gemeinsamen Staatsarchivs strahlt Offenheit und Transparenz aus und wird damit dem Geist moderner Verwaltungen gerecht. Gemeinsam werden die Staatsarchive Niedersachsen und Hamburg künftig wesentlich kundenorientierter arbeiten können.“

Das Vorhaben war notwendig geworden, da das bisherige Gebäude an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Bauherr und Eigentümer ist das Land Niedersachsen. Für den Neubau sind im Haushalt 22 Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt Hamburg beteiligt sich an den Investitionskosten entsprechend des genutzten Flächenanteils sowie an den späteren Betriebskosten. Die Fertigstellung ist für Anfang 2014 geplant.

Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei, Pressemitteilung, 4.7.2012; Hamburger Abendblatt, 4.7.2012

»Das große Düsseldorf-Lexikon« zum Amtsantritt des neuen Stadtarchivleiters erschienen

Dr. Benedikt Mauer ist neuer Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers hat Mauer mit Wirkung vom 1. Juli 2012 zum Archivleiter bestellt. Der 1969 in Düren geborene Historiker studierte und promovierte in Bonn und schloss daran die Ausbildung für den höheren Archivdienst an. Seit 2004 ist er beim Düsseldorfer Stadtarchiv als stellvertretender Leiter tätig. In seiner bisherigen Tätigkeit hat er Ausstellungen kuratiert, Beiträge zur Düsseldorfer Stadtgeschichte publiziert und die Herausgabe mehrerer Bücher betreut, darunter das jetzt erschienene "große Düsseldorf Lexikon". Darüber hinaus ist Mauer seit 2008 Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität. Benedikt Mauer hat sich vorgenommen, das Kulturinstitut Stadtarchiv noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Hinsichtlich der archivischen Kernaufgaben will er die Präsenz des Stadtarchivs und eine bessere Recherche der Bestände im Internet vorantreiben.

Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, das im Frühjahr 2010 von der Heinrich-Ehrhardt-Straße in die alte Paketpost am Hauptbahnhof umzog (siehe Bericht vom 30.6.2010), zählt mit seinen fast 14 Kilometern Archivalien zu den großen deutschen Kommunalarchiven. Seine im 14. Jahrhundert beginnenden Bestände füllen mehr als 13 Regalkilometer, die jährlich von mehreren tausend Besuchern genutzt werden. Es gehörte seit 1947 zum Hauptamt und wurde erst 1995 dem Kulturdezernat unterstellt. 2011 wurde dem Stadtarchiv das SchifffahrtMuseum angegliedert. Seine Aufgabe ist es, die Unterlagen der Stadtverwaltung, die aus rechtlichen oder historischen Gründen auf Dauer aufzuheben sind, zu übernehmen und zu sichern sowie das Stadtbild und das Stadtgeschehen zu dokumentieren. Das Archiv ist qua Satzung das Geschichtsinstitut der Stadt. Behörden und Privatpersonen erhalten Auskünfte aus Standesamtsunterlagen, Akten und Dokumenten. Wissenschaftler, Journalisten, Studenten, Schüler, Heimatforscher und Genealogen suchen das Archiv auf, um sich über spezielle Themen der Stadtgeschichte zu informieren oder Familienforschung zu betreiben.

Benedikt Mauer tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem an, der fast ein Vierteljahrhundert an der Spitze des Stadtarchivs Düsseldorf stand und bereits am 29. Februar 2012 in den Ruhestand verabschiedet worden war. Der Historiker, seit 1985 im Stadtarchiv tätig, hatte nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Hugo Weidenhaupt am 1. Juli 1988 die Leitung des Instituts übernommen. Dr. von Looz-Corswarem wurde am 30. Januar 1947 in Koblenz geboren, hat in Bonn und Münster Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte studiert, 1976 über ein Kölner Thema promoviert, war Mitarbeiter am Institut für vergleichende Städtegeschichte und Assistent an der Universität Münster, hat als Referendar des Landes Nordrhein-Westfalen die Archivausbildung in Marburg absolviert und dann von 1982 bis 1985 beim Historischen Archiv in Köln gearbeitet, bevor er ans Stadtarchiv Düsseldorf ging. Er ist durch zahlreiche Veröffentlichungen zur rheinischen Geschichte und zur Stadtgeschichte hervorgetreten, so dass er ab den 1990er-Jahren auch Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität wurde. Sein Bemühen war es, Studenten an die Geschichte Düsseldorfs heranzuführen und die Verbindung von Universität und Stadt zu intensivieren. 1997 wurde er von der Heine-Universität zum Honorarprofessor ernannt. Darüber hinaus war Prof. Dr. von Looz-Corswarem seit 1985 Mitglied im Vorstand des Düsseldorfer Geschichtsvereins und ab 1989 stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter des Düsseldorfer Jahrbuchs. Auch hat er das Stadtarchiv Düsseldorf in zahlreichen wissenschaftlichen und fachlichen Gremien und Organisationen vertreten.

Seine letzte größere Arbeit ist die Mitherausgabe des "Großen Düsseldorf-Lexikons", das nun zum 100. Jubiläum des Stadtarchivs Düsseldorf erschienen ist.

»Das große Düsseldorf-Lexikon«
Aalschokker und Altbier, Heine und Henkel, Beuys und Bundesliga, Mode und Musik – das ist Düsseldorf. Und noch viel mehr. Das alles zusammen – wirklich alles – findet der Düsseldorfer, der Kölner, der Mitbürger aus Japan und jeder andere in einem einzigen Buch: im großen Düsseldorf-Lexikon. Das hat 2.124 Artikel, verfasst von 97 Autoren, und ist gespickt mit großformatigen, farbigen Bildern. Im Jan-Wellem-Saal des Rathauses überreichten Herausgeber und Verlag am 3. Juli 2012 das erste Exemplar dieses Buches an Oberbürgermeister Dirk Elbers. "Auf dieses Buch kann Düsseldorf stolz sein", erklärte der Oberbürgermeister, "ich werde wohl einige Wochen Urlaub nehmen müssen, um es ganz zu lesen."

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Abb.: Verleger Dr. Damian van Melis, Oberbürgermeister Dirk Elbers sowie die Herausgeber: der neue Stadtarchivleiter Dr. Benedikt Mauer und sein Amtsvorgänger Professor Dr. Clemens Graf von Looz-Corswarem (von links) bei der Vorstellung des Düsseldorf Lexikons (Foto: Stadt Düsseldorf).

"Das große Düsseldorf-Lexikon" informiert schnell, umfassend und präzise über eine tolle Stadt – über ihre Geschichte genauso wie über ihre Gegenwart. Zahlreiche Fakten und Sachverhalte wurden eigens für dieses Werk recherchiert und zusammengetragen. Dieses neue Standardwerk zur Landeshauptstadt zeigt deutlich, warum aus dem kleinen Dorf an der Düssel eine prosperierende Großstadt geworden ist. Eine Metropole, die wichtig ist für die Region, das Land und manchmal auch für die ganze Welt. Eine Stadt, die so facettenreich ist wie kaum eine zweite – auch im internationalen Vergleich.

Weiße Dame und Schwarze Madonna
Eine Stadt mit einer Weißen Dame und einer Schwarzen Madonna, mit den Toten Hosen und Fortuna Düsseldorf muss etwas Besonderes sein. Und darum hat sie auch ein besonderes Lexikon verdient. Das bekommt die Stadt nun – zu einem besonderen Anlass: zum 100. Geburtstag des Stadtarchivs. Dieses Archiv beweist seit 100 Jahren, dass es nicht totes Papier verwaltet, sondern lebendige Stadtgeschichte immer wieder neu entdeckt. Und macht so das 856-Seiten-Porträt einer Stadt mit vielen Charakteren und vielfältigem Charakter erst möglich.

Landeshauptstadt unterstützte das Projekt
Auf Anregung des Greven Verlags machten sich die Herausgeber ab 2007 daran, ein passgenaues Konzept für ein Düsseldorfer Stadtlexikon zu entwickeln, Stichwörter zusammenzutragen und Autorinnen und Autoren – allesamt ausgewiesene Experten ihrer Fachgebiete – zu gewinnen. Dabei war es den Herausgebern wichtig, Vergangenheit und Gegenwart der Stadt ebenso in den Blick zu nehmen wie die Besonderheiten der Metropole am Rhein. Die Landeshauptstadt unterstützte das Projekt durch die Bewilligung einer koordinierenden Projektstelle, die mit Dr. Peter Henkel besetzt wurde. Die für die Arbeit an diesem Werk gewonnenen Autorinnen und Autoren stellten ihr Können und ihre Anregungen kostenlos zur Verfügung – ein starkes Zeichen bürgerschaftlichen Engagements. Nach dem Redaktionsschluss im Februar 2012 konnten Ergänzungen nur noch in Ausnahmefällen eingearbeitet werden – aber der Aufstieg Fortunas ist dabei!

Das Lexikon lädt gleichermaßen zum gezielten Nachschlagen wie zum Stöbern ein, zahlreiche Querverweise dienen der Vertiefung dessen, was in den jeweiligen Texten steht und weisen einen Weg, den die Leserinnen und Leser gehen können – aber nicht müssen. Ein umfangreicher Anhang bietet Zahlen, Statistiken und Daten zur Stadtgeschichte bis in die Gegenwart hinein.

Info:
Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.), Das große Düsseldorf-Lexikon,
856 Seiten mit 640 Abbildungen, Format 21 x 27 cm, Leinen mit Schutzumschlag,
Greven Verlag Köln 2012,
68 Euro bis zum 31. Januar 2013; danach: ca. 88 Euro
ISBN 978-3-7743-0485-7

Kontakt:
Stadtarchiv Düsseldorf
Worringer Straße 140
40200 Düsseldorf
Telefon 0211 89-99230
Telefax 0211 89-29155
stadtarchiv@duesseldorf.de
www.duesseldorf.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Düsseldorf, Pressemitteilung, 3.7.2012; Pressemitteilung, 26.6.2012; Pressemitteilung, 28.2.2012

Stadtarchiv Lemgo sucht Fotos, Berichte und Zeitzeugen zur Migrations- und Vertriebenengeschichte

Der Arbeitskreis ostwestfälisch-lippische Archive hat in langjähriger Projektarbeit eine Wanderausstellung zum Thema "Heimat für Fremde? Migration und Integration in OWL" seit 1945 erarbeitet. Diese Wanderausstellung wird ab Herbst 2012 auch in Lemgo Station machen. Begleitend zu den OWL-Überblickstafeln der Wanderausstellung werden im Stadtarchiv Lemgo auch einige ausgewählte Originale aus den Archivbeständen zu sehen sein.

Lemgo und die 1969/70 eingemeindeten Ortsteile erlebten nach 1945 verschiedene Phasen von Wanderungsbewegungen. Zunächst die Rückführung der Zwangsarbeiter und Displaced Persons, dann aber zunehmend und im starken Maße die Flüchtlinge und Vertriebenen aus den Ostgebieten des Reiches, deren Aufnahme und Integration letztlich erfolgreich, aber nicht problemlos verlief.

Die begleitende Archivalienschau im Stadtarchiv soll sich schwerpunktmäßig mit dieser Migrationsgruppe und ihren Schicksalen befassen, nachdem 2011 an anderer Stelle ein aufschlussreicher Blick auf 50 Jahre türkischer Migration in Lemgo geworfen wurde. Die Rolle der sogenannten Gastarbeiter in den 1960er und 1970er Jahren wird jedoch auch Thema sein, genauso wie die Asyl- und Aussiedlerproblematik in den 1980er und 1990er Jahren.

Die Migrations- und Integrationsentwicklungen spiegeln sich zwar in den Archivbeständen wieder, allerdings fehlen in hohem Maße Fotos und Bilder, die die Lage der Migranten in den verschiedenen Jahrzehnten anschaulich zeigen könnten. Berichte und Erinnerungen von Zeitzeugen und Betroffenen könnten ebenfalls helfen, die Überlieferung zu bereichern und unterschiedliche, auch durchaus subjektive Sichtweisen wiederzugeben.

Das Stadtarchiv möchte deshalb dazu aufrufen, wer noch über solche Unterlagen verfügt, diese dem Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. Falls gewünscht, können die Originale auch wieder zurück gegeben werden. Berichte und Erinnerungen zum Thema sind sehr willkommen, ob in schriftlicher oder mündlicher Form. Sonstige Informationen oder Hinweise nimmt das Stadtarchiv gerne entgegen. Interessierte wenden sich an Stadtarchivar Marcel Oeben.

Kontakt:
Stadtarchiv Lemgo
Süsterhaus
Rampendal 20a
32657 Lemgo
Tel.: 05261/213413
stadtarchiv@lemgo.de

Quelle: Mailingliste Westfälische Geschichte, Marcel Oeben, 29.6.2012

Straelener Stadtarchiv langfristig sichern

In Straelen am Niederrhein gibt es Überlegungen der Verwaltung, das Stadtarchiv aus dem historischen Gebäude an der Kuhstraße in Räume des Schulzentrums an der Fontanestraße zu verlegen. Die SPD Straelen setzt sich hingegen für den Verbleib des Stadtarchivs Straelen im denkmalgeschützten Gebäude ein. In einer einstimmigen Erklärung sprachen sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Straelener SPD dafür aus, die Arbeitsmöglichkeiten des Stadtarchivs, die Erschließung seiner Bestände und deren Präsentation langfristig zu sichern. Für die Sozialdemokraten ist der Erhalt des „Gedächtnisses der Stadt“ unverzichtbar. Das Stadtarchiv enthalte das, was von den Menschen geblieben ist, die über Jahrhunderte die Stadt erhalten und das Leben in ihr geprägt haben.

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Abb.: Die SPD Straelen setzt sich für den Verbleib des Stadtarchivs im denkmalgeschützten Gebäude ein (Foto: SPD Straelen)

Die vielfältigen Aufgaben des Archivs auch in der Kooperation mit anderen Archiven stellten einen wertvollen Baustein des kulturellen Lebens und der geschichtlichen Bildung dar; der Blick in die Geschichte gebe wichtige Orientierung auch für die Zukunft. Die Stadtratsfraktion der SPD wurde deshalb beauftragt, der Aufgabe der Räumlichkeiten und dem weiteren Abbau der personellen Ausstattung des Straelener Stadtarchivs nachdrücklich zu widersprechen.

Die Sozialdemokraten in Straelen bringen mit ihrer Erklärung die Erwartung zum Ausdruck, dass Rat und Verwaltung dem Stadtarchiv die gleiche Aufmerksamkeit entgegen bringen wie den Schulen. Die langfristige Sicherheit der Arbeit des Straelener Stadtarchivs sei in räumlicher wie in personeller Hinsicht zu gewährleisten.

Mit Blick auf die von der Verwaltung zu den Haushaltsberatungen vorgelegte Liste der „Handlungsoptionen“ stellt Straelens SPD-Vorsitzender Otto Weber fest: „Es ist nicht akzeptabel, wenn aus kurzfristigem Haushaltsdenken die Dinge weggespart werden, die unsere Stadt zu etwas Besonderem gemacht haben“. Das gelte neben dem Erhalt des Stadtarchivs unter anderem auch für den Zuschuss an das Europäische Übersetzer-Kollegium mit seiner Ausstrahlung weit über Straelen hinaus oder für die Förderung der herausragenden Sportlandschaft in Straelen, der die Umsetzung der beschlossenen Sportstätten-Nutzungsgebühren immer noch droht.

Kontakt:
Stadtarchiv Straelen
Kuhstraße 21
Tel. 02834/6598
47638 Straelen
Stadtarchiv@Straelen.de

Quelle: SPD Straelen, Meldung, 21.6.2012; RP Online, 28.6.2012

Lambert und Laurin nun online spielbar

Im Rahmen des Landesprogramms "Archiv und Jugend" entstand im Jahr 2008 in Siegen das Computerspiel "Lambert und Laurin" mit der Maßgabe, dass die Spielenden in die Archive gehen mussten. Rahmenhandlung des Spieles ist die Amtskette des Bürgermeisters, die auf kuriose Weise verschwindet. Die Spieler haben die Aufgabe, sie wiederzufinden. Um bei der Suche erfolgreich sein zu können, müssen Quizfragen beantwortet und Geschicklichkeitsspiele bestanden werden.

Laurin ist Archivar. Er hat einen kleinen Freund, die Maus Lambert. Die beiden sind die Helden des Computerspiels "Die Amtskette des Bürgermeisters". Das Spiel wurde gemeinsam vom Siegen-Wittgensteiner Kreisarchivar Thomas Wolf, dem Archivar der Stadt Siegen Ludwig Burwitz und Gamedesigner Tobias Müller von Outline Development entwickelt.

Das Computerspiel kann jetzt kostenlos im Internet unter www.lambert-und-laurin.de heruntergeladen werden.

Weitere Infos unter: http://www.siwiarchiv.de/2012/06/lambert-und-laurin/