»Das große Düsseldorf-Lexikon« zum Amtsantritt des neuen Stadtarchivleiters erschienen

Dr. Benedikt Mauer ist neuer Leiter des Stadtarchivs Düsseldorf. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers hat Mauer mit Wirkung vom 1. Juli 2012 zum Archivleiter bestellt. Der 1969 in Düren geborene Historiker studierte und promovierte in Bonn und schloss daran die Ausbildung für den höheren Archivdienst an. Seit 2004 ist er beim Düsseldorfer Stadtarchiv als stellvertretender Leiter tätig. In seiner bisherigen Tätigkeit hat er Ausstellungen kuratiert, Beiträge zur Düsseldorfer Stadtgeschichte publiziert und die Herausgabe mehrerer Bücher betreut, darunter das jetzt erschienene "große Düsseldorf Lexikon". Darüber hinaus ist Mauer seit 2008 Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität. Benedikt Mauer hat sich vorgenommen, das Kulturinstitut Stadtarchiv noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Hinsichtlich der archivischen Kernaufgaben will er die Präsenz des Stadtarchivs und eine bessere Recherche der Bestände im Internet vorantreiben.

Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf, das im Frühjahr 2010 von der Heinrich-Ehrhardt-Straße in die alte Paketpost am Hauptbahnhof umzog (siehe Bericht vom 30.6.2010), zählt mit seinen fast 14 Kilometern Archivalien zu den großen deutschen Kommunalarchiven. Seine im 14. Jahrhundert beginnenden Bestände füllen mehr als 13 Regalkilometer, die jährlich von mehreren tausend Besuchern genutzt werden. Es gehörte seit 1947 zum Hauptamt und wurde erst 1995 dem Kulturdezernat unterstellt. 2011 wurde dem Stadtarchiv das SchifffahrtMuseum angegliedert. Seine Aufgabe ist es, die Unterlagen der Stadtverwaltung, die aus rechtlichen oder historischen Gründen auf Dauer aufzuheben sind, zu übernehmen und zu sichern sowie das Stadtbild und das Stadtgeschehen zu dokumentieren. Das Archiv ist qua Satzung das Geschichtsinstitut der Stadt. Behörden und Privatpersonen erhalten Auskünfte aus Standesamtsunterlagen, Akten und Dokumenten. Wissenschaftler, Journalisten, Studenten, Schüler, Heimatforscher und Genealogen suchen das Archiv auf, um sich über spezielle Themen der Stadtgeschichte zu informieren oder Familienforschung zu betreiben.

Benedikt Mauer tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Clemens von Looz-Corswarem an, der fast ein Vierteljahrhundert an der Spitze des Stadtarchivs Düsseldorf stand und bereits am 29. Februar 2012 in den Ruhestand verabschiedet worden war. Der Historiker, seit 1985 im Stadtarchiv tätig, hatte nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Hugo Weidenhaupt am 1. Juli 1988 die Leitung des Instituts übernommen. Dr. von Looz-Corswarem wurde am 30. Januar 1947 in Koblenz geboren, hat in Bonn und Münster Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte studiert, 1976 über ein Kölner Thema promoviert, war Mitarbeiter am Institut für vergleichende Städtegeschichte und Assistent an der Universität Münster, hat als Referendar des Landes Nordrhein-Westfalen die Archivausbildung in Marburg absolviert und dann von 1982 bis 1985 beim Historischen Archiv in Köln gearbeitet, bevor er ans Stadtarchiv Düsseldorf ging. Er ist durch zahlreiche Veröffentlichungen zur rheinischen Geschichte und zur Stadtgeschichte hervorgetreten, so dass er ab den 1990er-Jahren auch Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität wurde. Sein Bemühen war es, Studenten an die Geschichte Düsseldorfs heranzuführen und die Verbindung von Universität und Stadt zu intensivieren. 1997 wurde er von der Heine-Universität zum Honorarprofessor ernannt. Darüber hinaus war Prof. Dr. von Looz-Corswarem seit 1985 Mitglied im Vorstand des Düsseldorfer Geschichtsvereins und ab 1989 stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter des Düsseldorfer Jahrbuchs. Auch hat er das Stadtarchiv Düsseldorf in zahlreichen wissenschaftlichen und fachlichen Gremien und Organisationen vertreten.

Seine letzte größere Arbeit ist die Mitherausgabe des "Großen Düsseldorf-Lexikons", das nun zum 100. Jubiläum des Stadtarchivs Düsseldorf erschienen ist.

»Das große Düsseldorf-Lexikon«
Aalschokker und Altbier, Heine und Henkel, Beuys und Bundesliga, Mode und Musik – das ist Düsseldorf. Und noch viel mehr. Das alles zusammen – wirklich alles – findet der Düsseldorfer, der Kölner, der Mitbürger aus Japan und jeder andere in einem einzigen Buch: im großen Düsseldorf-Lexikon. Das hat 2.124 Artikel, verfasst von 97 Autoren, und ist gespickt mit großformatigen, farbigen Bildern. Im Jan-Wellem-Saal des Rathauses überreichten Herausgeber und Verlag am 3. Juli 2012 das erste Exemplar dieses Buches an Oberbürgermeister Dirk Elbers. "Auf dieses Buch kann Düsseldorf stolz sein", erklärte der Oberbürgermeister, "ich werde wohl einige Wochen Urlaub nehmen müssen, um es ganz zu lesen."

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Abb.: Verleger Dr. Damian van Melis, Oberbürgermeister Dirk Elbers sowie die Herausgeber: der neue Stadtarchivleiter Dr. Benedikt Mauer und sein Amtsvorgänger Professor Dr. Clemens Graf von Looz-Corswarem (von links) bei der Vorstellung des Düsseldorf Lexikons (Foto: Stadt Düsseldorf).

"Das große Düsseldorf-Lexikon" informiert schnell, umfassend und präzise über eine tolle Stadt – über ihre Geschichte genauso wie über ihre Gegenwart. Zahlreiche Fakten und Sachverhalte wurden eigens für dieses Werk recherchiert und zusammengetragen. Dieses neue Standardwerk zur Landeshauptstadt zeigt deutlich, warum aus dem kleinen Dorf an der Düssel eine prosperierende Großstadt geworden ist. Eine Metropole, die wichtig ist für die Region, das Land und manchmal auch für die ganze Welt. Eine Stadt, die so facettenreich ist wie kaum eine zweite – auch im internationalen Vergleich.

Weiße Dame und Schwarze Madonna
Eine Stadt mit einer Weißen Dame und einer Schwarzen Madonna, mit den Toten Hosen und Fortuna Düsseldorf muss etwas Besonderes sein. Und darum hat sie auch ein besonderes Lexikon verdient. Das bekommt die Stadt nun – zu einem besonderen Anlass: zum 100. Geburtstag des Stadtarchivs. Dieses Archiv beweist seit 100 Jahren, dass es nicht totes Papier verwaltet, sondern lebendige Stadtgeschichte immer wieder neu entdeckt. Und macht so das 856-Seiten-Porträt einer Stadt mit vielen Charakteren und vielfältigem Charakter erst möglich.

Landeshauptstadt unterstützte das Projekt
Auf Anregung des Greven Verlags machten sich die Herausgeber ab 2007 daran, ein passgenaues Konzept für ein Düsseldorfer Stadtlexikon zu entwickeln, Stichwörter zusammenzutragen und Autorinnen und Autoren – allesamt ausgewiesene Experten ihrer Fachgebiete – zu gewinnen. Dabei war es den Herausgebern wichtig, Vergangenheit und Gegenwart der Stadt ebenso in den Blick zu nehmen wie die Besonderheiten der Metropole am Rhein. Die Landeshauptstadt unterstützte das Projekt durch die Bewilligung einer koordinierenden Projektstelle, die mit Dr. Peter Henkel besetzt wurde. Die für die Arbeit an diesem Werk gewonnenen Autorinnen und Autoren stellten ihr Können und ihre Anregungen kostenlos zur Verfügung – ein starkes Zeichen bürgerschaftlichen Engagements. Nach dem Redaktionsschluss im Februar 2012 konnten Ergänzungen nur noch in Ausnahmefällen eingearbeitet werden – aber der Aufstieg Fortunas ist dabei!

Das Lexikon lädt gleichermaßen zum gezielten Nachschlagen wie zum Stöbern ein, zahlreiche Querverweise dienen der Vertiefung dessen, was in den jeweiligen Texten steht und weisen einen Weg, den die Leserinnen und Leser gehen können – aber nicht müssen. Ein umfangreicher Anhang bietet Zahlen, Statistiken und Daten zur Stadtgeschichte bis in die Gegenwart hinein.

Info:
Clemens von Looz-Corswarem, Benedikt Mauer (Hg.), Das große Düsseldorf-Lexikon,
856 Seiten mit 640 Abbildungen, Format 21 x 27 cm, Leinen mit Schutzumschlag,
Greven Verlag Köln 2012,
68 Euro bis zum 31. Januar 2013; danach: ca. 88 Euro
ISBN 978-3-7743-0485-7

Kontakt:
Stadtarchiv Düsseldorf
Worringer Straße 140
40200 Düsseldorf
Telefon 0211 89-99230
Telefax 0211 89-29155
stadtarchiv@duesseldorf.de
www.duesseldorf.de/stadtarchiv

Quelle: Stadt Düsseldorf, Pressemitteilung, 3.7.2012; Pressemitteilung, 26.6.2012; Pressemitteilung, 28.2.2012

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