Am 21. Mai 2012 fand in der Bibliotheca Albertina die offizielle Gründungsveranstaltung des Leipziger Notfallverbundes statt. Als eine der ersten städtischen Einrichtungen treten die Leipziger Städtischen Bibliotheken dem Bündnis zur Notfallvorsorge für Leipziger Archive und Bibliotheken bei. Gestartet wird das Bündnis mit rund 20 Partnern und soll nach und nach möglichst alle in Leipzig ansässigen Bibliotheken und Archive einschließen. Im Bündnis werden Institutionen verschiedener Träger und unterschiedlicher Größen zusammenarbeiten. So sind Einrichtungen des Bundes, des Landes Sachsen und der Kommune ebenso vertreten wie Einrichtungen kirchlicher oder privater Träger.
Vor dem Hintergrund der folgenreichen Ereignisse und Naturkatastrophen wie dem Oder- und Elbehochwasser, dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 oder dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs lud die Universitätsbibliothek Leipzig im Juli 2009 zu einem ersten Arbeitstreffen zur Initiierung eines Leipziger Notfallverbundes ein. In halbjährlichen Abständen folgten weitere Arbeitstreffen, bei denen Referenten die Erfahrungen bereits bestehender Notfallverbünde vorstellten und verschiedene Fragen der Durchführbarkeit und Prävention erörtert wurden. Im April 2011 wurde der Entwurf für eine „Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung der Leipziger Archive und Bibliotheken in Notfällen“ vorgelegt.
Ziel und Anliegen dieser Vereinbarung ist die Schadensprävention sowie die Bündelung der verfügbaren Kräfte personeller und sachlicher Art, um die zum Schutz von Kulturgut zu leistenden Aufgaben bei Schadensereignissen wie z.B. Brand, Wasserschäden, Unwetter oder technischen Defekten zu bewältigen. Aufgrund einer verbindlichen Kooperation wurden gemeinsame Gefahrenabwehrpläne erstellt und Maßnahmen zum Verhalten im Notfall sowie zur Noteinlagerung getroffen. Ein Netzwerk der Erreichbarkeit, gemeinsame Schulungen und Übungen und die gegenseitige Kenntnis der Einrichtungen der am Notfallverbund beteiligten Partner sollen eine reibungslose Zusammenarbeit im Notfall sicherstellen.
Quelle: Stadt Leipzig, Medienmitteilung, 14.05.2012