Das war der Tag der Archive 2012 in Zwickau

Im Rahmen des bundesweiten „Tag der Archive“ hatte das Stadtarchiv Zwickau am 3. März 2012 in seine Räume in der Lessingstraße eingeladen. Entsprechend des zentralen Themas „Feuer, Wasser, Krieg und andere Katastrophen“ stellten die Archivare historische Dokumente zu diesen Schwerpunkten in den Mittelpunkt der Veranstaltung. So waren Bauunterlagen für den Neubau der durch das Muldenhochwasser von 1694 zerstörten Tränkbrücke, später Paradiesbrücke, Aktenstücke über die Hochwasserkatastrophen von 1858 und 1954, zahlreiche Fotodokumente und Erinnerungsberichte genauso zu sehen wie die Pestordnung von 1680 und der Brief Wallensteins aus dem Jahr 1632 vor dem Einzug seines Heers in Zwickau.

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Tag der Archive in Zwickau (1)

Archivführungen gewährten einen Blick in die sonst verschlossenen Magazine
Ein besonderer Höhepunkt sollte die Aufführung des historischen Dokumentarfilms „Solidarität der Tat“ über das Muldenhochwasser im Sommer 1954 werden. Um die Nähe zum Archiv zu wahren, das an diesem Tag ja im Mittelpunkt stand, wurde der Film in den benachbarten Kunstsammlungen gezeigt. Auf Grund des riesigen Besucheransturms musste kurzerhand umdisponiert werden. Der Film lief nicht wie geplant einmal, sondern gleich dreimal hintereinander. Dennoch konnten nicht alle Interessenten an den Vorführungen teilnehmen, was die Zwickauer Archivare dazu veranlasste, im Laufe des Jahres eine weitere Veranstaltung zu Hochwasserkatastrophen in der Geschichte der Stadt Zwickau anzubieten. Informationen dazu sind unter www.zwickau.de zu finden.

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Tag der Archive in Zwickau (2)

Der Tag der Archive war wie schon in den vergangenen Jahren wieder dazu angetan, in die Zwickauer Stadtgeschichte einzutauchen, besondere historische Fakten und Ereignisse anhand von Originaldokumenten kennenzulernen. Während der Magazinführungen, an denen allein ca. 150 Besucher teilnahmen, bestand dazu ausgiebige Gelegenheit. Auch die kleine Präsentation zu Hochwasserkatastrophen, gezeigt in den Kunstsammlungen, fand sehr großen Anklang.

Insgesamt verbuchte das Zwickauer Stadtarchiv an diesem Tag rund 400 Besucher. Das Interesse der Zwickauer für das Archiv und die Arbeit der Archivare war überwältigend.

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Tag der Archive in Zwickau (3)

Link: www.tagderarchive.de

Kontakt:
Stadtarchiv Zwickau
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Telefonnummer 0375 83-4701
Faxnummer 0375 83-4747
stadtarchiv@zwickau.de

(Fotos: Stadt Zwickau, SB Öffentlichkeitsarbeit)

Lernen für die Zukunft aus der Wirtschaftsgeschichte

Berliner Schüler und Schülerinnen des Oberstufenzentrums für Banken und Versicherungen haben seit Februar 2012 einen neuen und unüblichen Lernort. Sieben Monate lang werden sie Gelegenheit haben, das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv mittwochs am Nachmittag zu besuchen. Themen wie „Recherche und Archivarbeit“ oder „Realitätsnahe Simulation von Geschäftsabläufen“ gehören zum Projekt und haben das Ziel, die jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Übergang zwischen Schule, Ausbildung und Beruf zu fördern und ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Lehrer des Oberstufenzentrums und Projektleiter des Wirtschaftsarchivs arbeiten hierfür Hand in Hand.

Auch an anderen Wochentagen ist es den Schülern und Schülerinnen erlaubt, in den Akten des Wirtschaftsarchivs zu recherchieren und in beaufsichtigten Schülerarbeitsgruppen zu lernen. Hierfür stellt das Wirtschaftsarchiv einen Teil seiner rund 450.000 Einzelakten umfassenden Bestände sowie die 10.000 Bände der Bibliothek zur Verfügung. Eine Ausstellung und die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien aus den Archivbeständen sind geplant. Die Präsentation wird auch Berliner Unternehmen vorstellen.

Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Programm LSK (Lokales Soziales Kapital) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF), das sich im Land Berlin dafür einsetzt, beschäftigungswirksame Potenziale in den einzelnen Bezirken zu erschließen.

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V.
Das Wirtschaftsarchiv bewahrt Akten, Fotos, Karten, Pläne und Filme von Unternehmen und Verbänden sowie Nachlässe von Unternehmern auf. Es ist gemeinnützig und als kulturelle Institution vom Berliner Senat anerkannt. Das Wirtschaftsarchiv ist eine Forschungsstelle für die Wirtschaftsgeschichte der Region und organisiert Ausstellungen sowie Konferenzen und Veranstaltungen zu wirtschaftshistorischen Themen. Es ist Lernort für Schulen und kooperiert mit Universitäten und anderen historisch ausgerichteten Institutionen. Das Wirtschaftsarchiv finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Drittmittel und Spenden. Für Spenden können Spendenquittungen ausgestellt werden.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Eichborndamm 167, Haus 42,
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
www.bb-wa.de

Quelle: Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V., Pressemitteilung, 7.3.2012

Besucherandrang in Wedel zum Tag der Archive

Das Stadtarchiv Wedel hat den Jahrestag des Bombenangriffs vom 3. März 1943 zum Thema des Tages der Archive gemacht. Mit faszinierten und fassungslosen Blicken betrachteten Hunderte von Besuchern die Fotopräsentationen und Filmvorführungen, die Stadtarchivarin Anke Rannegger zu diesem Tag der offenen Tür vorstellte.

Das Ausmaß der Zerstörung der Rolandstadt, die am 3. März 1943 schwer von Bomben getroffen wurde, jagt auch heute noch dem Betrachter ein Schaudern über den Rücken. Mit einer Fotopräsentation und Filmvorführungen beeindruckte das Stadtarchiv die Besucher.

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Abb.: Besucherandrang im Stadtarchiv Wedel zum Tag der Archive (Foto: Stadt Wedel)

Die anwesenden Zeitzeugen des schrecklichen Ereignisses berichteten von ihren Erinnerungen an die Nacht und die folgenden Tage. Festgehalten wurde der Tag der Archive im Stadtarchiv Wedel durch ein Team des NDR. Dieser berichtete auch von den umfangreichen Vorbereitungen des Stadtarchivs für diesen Tag. Dieser Film, der am 03.03.2012 im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR lief, ist zurzeit noch in der Mediathek auf der Homepage des NDR zu sehen.

Neben diesen Präsentationen zum Bombenangriff informierten sich auch rund 200 Besucher über die eigentliche Arbeit in einem Archiv, indem sie an den zahlreichen Führungen durch den Magazinraum teilnahmen. Und zeigten sich überrascht über die Vielfältigkeit des Berufsbildes. – In den Beständen des Stadtarchivs Wedel kann man auch ohne Tag der offenen Tür recherchieren, online unter http://www.wedel.de/index.do?ok=30888&uk=31351.

Kontakt:
Stadtarchiv Wedel
Rathausplatz 3 – 5
22880 Wedel
Telefon: 04103 707 215
Fax: 04103 707 88 215
A.Rannegger@stadt.wedel.de

Quelle: Stadt Wedel, 5.3.2012

Geschichtsdidaktiker Karl-Ernst Jeismann verstorben

Im Alter von 86 Jahren ist der Geschichtsdidaktiker Professor Dr. Karl-Ernst Jeismann am 25. Februar 2012 im Alter von 86 Jahren in Münster verstorben. Nach seinem Lehramtsstudium der Fächer Geschichte, Deutsch und Erdkunde in Kiel und Münster war Karl-Ernst Jeismann zunächst Lehrer am münsterschen Schillergymnasium. In den Jahren 1963 bis 1966 leitete er als Oberstudiendirektor das Studienseminar in Münster. 1966 nahm er einen Ruf der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe auf einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an, wo er bis 1978 auch das Amt des Rektors innehatte.

1971 habilitierte er sich an der Ruhr-Universität Bochum und nahm von 1978 bis 1984 die Leitung des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig wahr. Von dort kehrte er an das Institut für Didaktik der Geschichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zurück. 1990 wurde er in Münster emeritiert.

Nach seiner Promotion über das Problem des Präventivkrieges im europäischen Staatensystem vor allem der Bismarckzeit (1956) veröffentlichte Karl-Ernst Jeismann grundlegende Arbeiten zur Bildungsgeschichte und zur Geschichtsdidaktik. Sein Handbuch zur deutschen Bildungsgeschichte des 19. Jahrhunderts, vor allem aber seine zweibändige Studie zum preußischen Gymnasium in Staat und Gesellschaft (1996) haben in ihrer Verknüpfung von Sozial-, Kultur-, Wirtschafts- und Politikgeschichte Standards für die moderne Bildungsgeschichte gesetzt.

Von großer Bedeutung sind seine Leistungen für die Geschichtsdidaktik, wo er das Fundament der modernen Disziplin gelegt hat. Seither beansprucht die Geschichtsdidaktik, mehr zu sein als eine bloße Methodenlehre des Schulfaches Geschichte, sondern die Wissenschaft vom Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft. Für seine Verdienste um die international vergleichende Schulbuchforschung, für die Geschichtsdidaktik und für die wissenschaftliche Lehrerbildung wurde er 1985 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Quelle: WWU Münster, Pressestelle, 29.2.2012