Landesarchiv Nordrhein-Westfalen informiert in drei Filmen über seine Aufgaben und Angebote

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen hat mit Hilfe einer professionellen Produktionsfirma drei Filme erstellen lassen, um Nutzerinnen und Nutzer über die Aufgaben des Archivs zu informieren und sie für den Besuch vor Ort in den Lesesälen vorzubereiten. Die drei Filme sind modular aufgebaut und über Links miteinander verknüpft. Sie sind im Internet über YouTube (www.youtube.com/user/NRWLandesarchiv) und ab demnächst auch über die Internetseite des Landesarchivs (www.lav.nrw.de) zugänglich.

\"Screenshot

Abb.: Screenshot der LAV NRW-Seite bei YouTube

Das Rückgrat bildet ein Film zur allgemeinen Information. Er stellt die Standorte des Landesarchivs NRW und die Vielfalt der Überlieferung vor; er skizziert den Weg der Unterlagen von der Übernahme aus den Verwaltungen, über die Erschließung, bis zur Nutzung und zum langfristigen Erhalt des Archivguts.

Die Nutzung von Archivgut wird in einem eigenen Film-Modul weiter vertieft. Das Modul erläutert vorbereitende Recherchestrategien, die Bestellung von Archivgut und seine Auswertungsmöglichkeiten – in analoger und zunehmend auch digitaler Form. Der Film vermittelt zugleich grundlegende Regeln im Umgang mit unikalem Archivgut.

Ein drittes Film-Modul veranschaulicht die Konservierung und Restaurierung von Archivgut im Technischen Zentrum des Landesarchivs NRW in Münster. Gezeigt werden die Maßnahmen zur Stabilisierung und Entsäuerung von Papier ebenso wie Verfahren der Einzelrestaurierung von Archivgut. Sequenzen zur Digitalisierung und Sicherungsverfilmung runden das Film-Modul zur archivischen Restaurierung ab.

Im Zeitalter der bewegten Bilder müssen auch Archive neue Wege der öffentlichen Vermittlung ihrer Aufgaben und Angebote beschreiten. Über die klassische Print-Broschüre und den Internetauftritt hinaus eröffnet das Medium Film eine sowohl anschauliche wie auch eingängige Form der Darstellung, um die Arbeit des Archivs auch einer breiteren Öffentlichkeit und potentiellen Nutzerinnen und Nutzern verständlich nahezubringen. Bereits in der Vergangenheit hat das Landesarchiv NRW verschiedentlich in kurzen Filmen Einzelaspekte und -standorte seiner Arbeit vorgestellt. Mit den jetzt erstellten drei Filmen liegt erstmals eine ganzheitliche, systematische Präsentation auf aktuellem Stand vor.

Kontakt:
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Fachbereich Grundsätze
– Öffentlichkeitsarbeit –
Dr. Andreas Pilger
Graf-Adolf-Str. 67
40210 Düsseldorf
Tel. (0211) 159 238-201
Fax. (0251) 159 238-111
andreas.pilger@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de

Quelle: LAV NRW, Pressemitteilung, 2.12.2011

Fotoausstellung zur Warendorfer Altstadt

"Erneuern und Bewahren" – so lautet der Titel einer Fotoausstellung mit historischen Ansichten der Warendorfer Altstadt aus dem Kreisarchiv Warendorf. Landrat Dr. Olaf Gericke und Bürgermeister Jochen Walter haben die Ausstellung am 29. November 2011 im Kreishaus eröffnet.

Zu sehen sind Fotos von etwa 80 historischen Gebäuden. Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den späten 1960er Jahren werden aktuellen Farbfotos gegenübergestellt. "Diese Präsentation zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger für ihre Altstadt engagieren", waren sich Landrat und Bürgermeister einig. Zudem erlaube die sehenswerte Ausstellung den Besuchern eine kleine Zeitreise

\"Abb.:

Abb.: Landrat Dr. Olaf Gericke, Kreisarchivar Dr. Mark-Alexander Steinert, Archiv-Mitarbeiterin Victoria Wegener und Bürgermeister Jochen Walter (v.l.) bei der Ausstellungseröffnung (Foto: Kreis Warendorf)

Das Kreisarchiv Warendorf hat im Frühjahr 2011 einen umfangreichen Fotobestand mit Ansichten von historischen Gebäuden in den Städten und Gemeinden der ehemaligen Kreise Warendorf und Beckum übernommen. Prof. Dr. Stefan Baumeier, ehemaliger Leiter des LWL-Freilichtmuseums in Detmold, schenkte dem Kreisarchiv insgesamt 1300 Studienaufnahmen, die er für baugeschichtliche Forschungen angefertigt hatte.

Die Bilder wurden zwar zum Teil bereits seit 1968 von den Denkmalbehörden der Stadt Warendorf und des LWL genutzt, waren der Öffentlichkeit jedoch nicht zugänglich. Die Fotos wurden von Mitarbeitern des Kreisarchivs ausgewertet, geordnet und in einer Datenbank erfasst. Sie stehen inzwischen jedermann im Kreisarchiv zur persönlichen Einsichtnahme und Nutzung zur Verfügung.

Angesichts der großen Zahl der Fotos und der Vielzahl der Motive musste eine vergleichsweise kleine Bildauswahl zunächst nur aus dem Warendorfer Stadtgebiet, wo die meisten Aufnahmen entstanden, getroffen werden. Die aktuellen Vergleichsfotos hat Kreisarchivar Dr. Mark Steinert aufgenommen.

Die Ausstellung ist vom 29. November 2011 bis zum 21. Dezember 2011 im zweiten Obergeschoss des Kreishauses während der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu sehen.

Kontakt:
Kreisarchiv Warendorf
Waldenburger Str. 2
D- 48231 Warendorf
Telefon: 02581/53-1041 oder 02581/53-1040
Telefax: 02581/53-1099
kreisarchiv@kreis-warendorf.de

Quelle: Kreis Warendorf, Pressemitteilung.

Buch über Ulmer Patrizierfamilien

Zwei Jahre Aktenstudium, zwei Jahre sichten, ordnen, erschließen. Dr. Stefan Lang (33) beschäftigte sich von 2009 bis 2011 mit den Nachlässen der Ulmer Patrizierfamilien Gassold, Karg, Krafft, Neithardt und Schermar und hob dabei einige für die Ulmer Stadtgeschichte bedeutende Quellen. In den Patrizierarchiven schlummere enormes kulturhistorisches Potenzial, sagt der ausgebildete Archivar gegenüber der Südwest Presse. Das sei sowohl für die Geschichte der jeweiligen Familien bedeutend, als auch für die spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Reichsstadt Ulm. Insgesamt umfassen die jetzt der Öffentlichkeit zugänglichen Bestände 50 laufende Meter vom späten 13. bis ins 20. Jahrhundert.

\"Stadtherren,

Über ein halbes Jahrtausend prägten Patrizier die Geschichte der Reichsstadt Ulm. Sie lenkten die Politik, bewohnten prachtvolle Stadthäuser und Landschlösser, bereisten ferne Länder, förderten die Kultur und zeigten sich als großzügige Stifter. Basierend auf neuen Forschungsergebnissen gibt dieses Buch erstmals einen Überblick über Lebenswelten und Bedeutung des Ulmer Patriziats, beleuchtet Familienleben, Ausbildungswege, öffentliches Auftreten, Netzwerke, erfolgreiche Karrieren, aber auch Skandale und tragische Einzelschicksale.

302 bislang meist unveröffentlichte Illustrationen und zeitgenössische Texte lassen dabei das „alte Ulm" wieder lebendig werden. Die Publikation schafft dadurch den Spagat zwischen Wissenschaftlichkeit, Unterhaltung und Lesbarkeit: "Bei der Bildrecherche im Ulmer Museum und im Stadtarchiv Ulm hatte ich sprichwörtlich die Qual der Wahl", sagt Lang. Denn aus dem reichen Fundus hätte man gut vier Bücher illustrieren können. Weitere historische Abbildungen bezog Lang aus der berühmten Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, vom Landesmuseum Stuttgart und aus dem Privatbesitz der Familie Krafft.

Der Verfasser Dr. Stefan Lang (*1978), Historiker und wissenschaftlicher Archivar, ist Autor zahlreicher Publikationen zur baden-württembergischen Landesgeschichte. Für seine Forschungen wurde er 2008 mit dem Dr. Leopold-Lucas-Nachwuchswissenschaftlerpreis der Universität Tübingen und 2009 mit dem Baden-Württembergischen Geschichtspreis ausgezeichnet.

Info:
Stefan Lang:
Stadtherren, Gutsbesitzer und Mäzene. Die Patrizier der Reichsstadt Ulm
Süddeutsche V.-G., Ulm 2011
176 S., 302 farb. Abb.
ISBN : 978-3-88294-425-9
28,00 Euro

Kontakt:
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Schwörhaus, Weinhof 12
89073 Ulm
Telefon 0731/161-4200
Telefax 0731/161-1633

Quelle: Simon Palaoro, Südwest Presse, 21.11.2011; Stadt Ulm, Pressemitteilung.