Staatsarchiv Basel-Stadt stellt weitere Digitalisate zur Verfügung

Ab sofort ist eine neue Tranche digitalisierter Archivalien im Online-Archivkatalog des Staatsarchivs Basel-Stadt einsehbar. Das aktuelle Online-Angebot des Staatsarchivs umfasst insgesamt circa 40.000 Bilddokumente und rund 420.000 Seiten Schriftdokumente. Digitalisiert wurden im Projekt Informatisierung III rund 59 laufende Meter Akten.

Im Archiv lagern insgesamt circa 18,5 laufende Kilometer Dokumente. Das Staatsarchiv Basel-Stadt steht mit seiner Informatisierungsstrategie im schweizerischen und internationalen Vergleich in vorderster Reihe. Auch andere Archive wie etwa das Staatsarchiv Zürich oder das Landesarchiv Baden-Württemberg investieren systematisch in Infrastruktur und Benutzungsangebote, um für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerüstet zu sein.

Das Staatsarchiv Basel-Stadt ließ im Rahmen des Projekts Informatisierung III folgende Dokumente als Bilder scannen:
– ausgewählte Stadt-, Hochbau-, Vermessungspläne (994 Stück)
– ausgewählte Urkunden (85 Stück)
Protokolle des Grossen Rats 1690-1993 (154 Bände)
Protokolle des Kleinen Rats resp. des Regierungsrats 1587-1918 (290 Bände)
Rats- oder Urfehdebücher 1387-1789 (43 Bände)
Repertorien zu den Geburts-, Ehe- und Totenregistern 1876-1928 (108 Bände)
Register zu den Kirchenbüchern 1529-1869 (59 Bände)
Tonprotokolle des Verfassungsrats 1999-2005 (53 VHS-Kassetten)
Tonprotokolle des Grossen Rats 1989-2005 (770 VHS-Kassetten)
– Kataloge zu den Bild-Beständen des Stadt- und Münstermuseums und der Negativsammlung (Karteikarten)
– Krankengeschichten Kinderspital 1862-1864 (1 Band)
– Dozentenkartei Universität 1820-1963 (Karteikarten)
– Filme aus verschiedenen Beständen (420 Filmrollen)

Zu finden sind die digitalisierten Archivalien im Online-Archivkatalog. Dazu wird in der erweiterten Volltextsuche einfach der gesuchte Begriff eingegeben und weiter unten die gewünschte Archivalienart (Bild, Akte, Plan, Urkunde) ausgewählt. In der Resultatliste sind die digitalisierten Dokumente hervorgehoben. Mit der Feldsuche erhält man einen Überblick über alle digitalisierten Dokumente, wenn man beim Feld Digitalisat vorhanden die Option Ja und weiter unten die gewünschte Archivalienart auswählt. Die digitalisierten Archivalien lassen sich im Online-Archivkatalog mittels des integrierten Bildbetrachters StABS-Viewer durchblättern, vergrössern, als PDF-Datei speichern und ausdrucken. Die digitalisierten Tonprotokolle sind nicht online verfügbar, die digitalisierten Filme nur zum Teil. Diese Dateien können vorerst nur im Lesesaal eingesehen werden. Die digitalisierten Protokolle von Kleinem Rat und Regierungsrat können aus technischen Gründen erst später online geschaltet werden. Für die Reproduktion digitalisierter Archivalien ist eine Bewilligung einzuholen. Das Staatsarchiv entwickelte spezielle Software-Teile und definierte die nötigen Arbeitsabläufe, um elektronische Akten übernehmen und archivieren zu können. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau einer Speicher-Infrastruktur oder die Anpassung der Ablieferungsprozesse. Als Pilotprojekt wurden mit den neu geschaffenen Werkzeugen elektronische Daten der Polizei ins Staatsarchiv übernommen. Zudem besteht nun eine Abfrageschnittstelle für Adressdaten im Kantonalen Datenmarkt.

Das Staatsarchiv setzt mit dem Projekt Informatisierung III (2008–2011) seine im ausgehenden 20. Jahrhundert begonnenen Modernisierungsschritte fort. 1999 wurde das Archivinformationssystem scopeArchiv entwickelt; es folgte die Website mit Informationen über das Archiv. In einem nächsten Schritt wurde 2005 der Archivkatalog online zugänglich, mit ersten digitalisierten Bilddokumenten. Die allgemeine Informatisierung der Verwaltungstätigkeit und die wachsende Bedeutung der Online-Nutzung erforderten 2008 dann den jüngsten Schritt. Das Staatsarchiv wird sich in den kommenden Jahren mit Folgeprojekten weiter für den Schutz von originalem, oft gefährdetem Archivgut wie auch für die einfachere Benutzbarkeit von Akten einsetzen. Eine vollständige Digitalisierung der Archivbestände ist aus Kostengründen undenkbar.

Kontakt:
Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt
Martinsgasse 2
CH-4001 Basel
Telefon: (0041) 61/26786-01
Telefax: (0041) 61/26786-71
stabs@bs.ch
www.staatsarchiv.bs.ch

Quelle: Staatsarchiv Kanton Basel-Stadt, Pressemitteilung, 31.8.2011

Publikation zeigt Fotografien von Archiven mit DDR-Beständen

„Wann bricht schon mal ein Staat zusammen!“ – Der Untergang der DDR-Diktatur ermöglicht seit zwei Jahrzehnten eine intensive und breite Forschungsarbeit, zuweilen ist im Bezug auf die DDR-Geschichte gar von intellektueller Goldgräberstimmung die Rede. Diese Forschungen stützen sich wesentlich auf Archivmaterial, für dessen Aufbewahrung verschiedene Institutionen zuständig sind. Wie sehen diese Orte aus, an denen im staatlichen Auftrag die DDR archiviert wird? Im Gegensatz zur Erinnerungsarbeit, die über Gedenkstätten und Museen eine Verortung erfährt und darüber ein Bild anbietet von der DDR, ihrem Alltagsleben und ihren Denkmälern, der Mauer, der Stasi-Zentrale oder den Untersuchungshaftanstalten, fehlt ein Bild von den Orten und Räumen, die existieren, weil die DDR existiert hat. Anja Bohnhof hat sich diesem Thema in der Neuerscheinung angenommen.

Das Buch „Zu den Akten“ zeigt Ansichten der Orte, an denen gesammelt, verwaltetet, archiviert, ausgewertet und geforscht wird: Unnahbar wirkender Zweckbauten, endlose Flure und Regalreihen mit Kilometern von Akten, Filmrollen und Papier, gekennzeichnet, nummeriert und in säurefreien Kartons verstaut. Über die visualisierte Ästhetik muten die Ansichten der der Öffentlichkeit unzugängliche Orte geheimnisvoll und gleichermaßen machtvoll an, ohne dabei etwas von ihrer Inhaltlichkeit preiszugeben. Das fotografische Ergebnis verweigert dem Betrachter (scheinbare) Teilhabe und verkehrt so das Prinzip, mit dem mediale Vermittlung zunehmend häufiger operiert, um interessensabhängige Meinungsbildung gezielt zu betreiben.

Das Buch „Zu den Akten“ verweist auf die Grenzen der Visualisierbarkeit im Zeitalter der Bilder, ebenso wie auf die Abhängigkeit von Zeit und vorherrschenden Werten in einer Gesellschaft im Bezug auf die Auslegung und Deutungsweise von Geschichte. Beteiligte Institutionen: Bundesarchiv (Standorte Berlin Lichterfelde, Berlin-Wilmersdorf, Hoppegarten), Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Landesarchiv Berlin, Hauptstaatsarchiv Dresden, Hauptstaatsarchiv Weimar, BStU (Dienstorte Berlin und Magdeburg), Akademie der Künste Berlin.

Info:
Anja Bonhof, Zu den Akten, Hesperus Verlag, Berlin 2011, 112 S., 35,00 Euro, ISBN 978-3-932607-26-4

Kontakt:
Anja Bohnhof
Wittekindstraße 5A
44139 Dortmund
Telefon: 0177 – 88 56 172
anjabohnhof@gmx.de

Quelle: Prophoto GmbH, Pressemitteilung, 31.8.2011

Vortrag zum Schloss Philippsburg im LHA Koblenz

Der nächste öffentliche Vortrag des Vereins für Geschichte und Kunst des Mittelrheins (VGKM) im Rahmen der Kooperation von Bundesarchiv, Landeshauptarchiv Koblenz und Stadtarchiv Koblenz anlässlich der BUGA findet am 6.9.2011 um 18 Uhr im Landeshauptarchiv Koblenz statt und stellt eine frühe, aber weithin unbekannte Residenzanlage am oberen Mittelrhein in den Mittelpunkt: das Philippsburg genannte Schloss in Braubach, hauptsächlich zwischen 1568 und 1571 als Residenzschloss von den Landgrafen von Hessen erbaut. Dieses Schloss ist – im Gegensatz zum kurtrierischen Residenzschloss in Ehrenbreitstein, das ebenfalls Philippsburg genannt wurde – weitgehend erhalten und liegt am südlichen Ende von Braubach.

In seinem Vortrag wird Udo Liessem, Bendorf, nicht nur die Baugeschichte, sondern auch die Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten und die heutige Nutzung des Schlosse thematisieren. So fielen beispielsweise die starken Befestigungsbauten dem Bau der Eisenbahnanlagen zum Opfer. Im 19. Jahrhundert wurde im eigentlichen Schlossbau eine Gaststätte eingerichtet und heute wird das Schloss u.a. als Europäisches Burgeninstitut mit angeschlossenem Archiv genutzt. Bemerkenswert sind zudem der jüngst restaurierte, nach französischem Vorbild gestaltete Renaissancegarten von 1576/77 oder die Mischbauweise des Schlosses mit Sockelgeschossen aus Bruchstein und darauf aufgebauten Fachwerkbauten.

Veranstaltungsdaten:
6. September 2011; 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Landeshauptarchiv Koblenz
Karmeliterstraße 1-3
56068 Koblenz
Telefon: 0261/9129-0
Telefax: 0261/9129-112
post@landeshauptarchiv.de

Kontakt:
Verein für Geschichte und Kunst des Mittelrheins e.V.
56068 Koblenz
r.hanke@landeshauptarchiv.de
http://vgkm.de

Quelle: PRPORT Rheinland-Pfalz, Pressemitteilung, 30.8.2011

Schnupperseminar für Kinder im Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche

Ein Schnupperseminar für Kinder von 9 bis 12 Jahren bietet das Zentralarchiv der pfälzischen Landeskirche in Speyer an. Die Archivdetektive werden unter anderem einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Archivmagazine sind nämlich normalerweise nicht zugänglich. Dabei wird dann auch gleich geprüft, was ein Archiv alles aufbewahrt. Natürlich testen die Kinder auch, wie stabil ein Archivkarton ist.

Wie findet man Unterlagen im Magazin überhaupt? Braucht man dafür ein GPS-Gerät oder geht es auch anders? Wie gelangen die Papiere und anderen Dinge in ein Archiv? Anhand konkreter Beispiele entscheiden die Kinder, was sie aufbewahren würden und erfahren dann, ob sie richtig liegen. Schließlich geht es auch um rätselhafte Dokumente, die zusammengefügt werden müssen. Archivarbeit ist manchmal eben auch Puzzlearbeit. Natürlich ist dabei auch die Sütterlinschrift zu entziffern, fast eine Geheimschrift, die nicht jeder lesen kann. Der Kinderkurs findet statt am Montag, 12. September 2011, 16.00 – 18.00 Uhr. Die Gruppe trifft sich am Domplatz 6 in Speyer vor dem Archiv.

Veranstaltungsdaten
12. September 2011; 16.00 Uhr – 18.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer

Kontakt und Anmeldung:
Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz
Domplatz 6
67346 Speyer
Telefon: 06232/667-181
Telefax: 06232/667-234
archiv@evkirchepfalz.de
www.zentralarchiv-speyer.de

Quelle: Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Veranstaltungsankündigung

Führungen durch Fürstlich Fürstenbergisches Archiv in Donaueschingen

Die Stadt Donaueschingen, das Haus Fürstenberg und die Gesellschaft Historisches Donaueschingen laden am 11. September 2011 zum Tag des offenen Denkmals in das Fürstlich Fürstenbergische Archiv sowie die ehemalige Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek ein. Wer durch die Haldenstraße geht, wird mit einem Ensemble aus mehreren Gebäuden konfrontiert, die ursprünglich alle Teil der Fürstlich Fürstenbergischen Verwaltung gewesen sind.

Äußerlich fallen am Archiv die weitgehend geschlossenen, großen Fensterläden aus grünem Stahlblech auf. Bis auf das spätbarocke Portal wirkt das schnörkellose Gebäude mit den klaren Linien auf den Betrachter ungewöhnlich streng. Trotzdem wurde das Archiv mit sehr hohem Aufwand erbaut und war in der Herstellung erheblich teurer als beispielsweise die benachbarte Hofbibliothek, die äußerlich einen großzügigeren Eindruck hinterlässt. Hinter den schlichten Fassaden des Archivs verbirgt sich dagegen ein für seine Zeit äußerst innovatives Gebäude.

Als es der Fürstlich Fürstenbergische Baudirektor und Architekt Franz-Josef Salzmann in den Jahren 1756 bis 1763 entwarf und erbaute, richtete er alles konsequent auf ein Ziel aus: die sichere Aufbewahrung von Urkunden, Akten und Bücher. Es entstand eines der ersten selbständigen Archivgebäude im Deutschen Reich überhaupt, ein Gebäude, in dem zum Schutz vor Feuer und Eindringlingen moderne bauliche Maßnahmen wie Brandschutztüren und feuerbeständige Tragkonstruktionen Anwendung fanden. Der Architekt Salzmann antwortete auf seine Aufgabenstellung mit genau den gleichen bautechnischen Mitteln, wie sie auch heute noch in ähnlicher Form zum Einsatz kommen.

So ist das Archiv neben seiner historischen Bedeutung auch ein technisches Baudenkmal. Im Inneren überrascht der äußerlich so zurückhaltende Bau mit einem barocken prächtigen Bibliothekssaal. Am 11. September, dem Tag des offenen Denkmals, finden von 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr stündlich Führungen mit dem Leiter des Archivs, Herrn Dr. Andreas Wilts, im Gebäude Haldenstraße 3 sowie auf der Baustelle des Gebäude Haldenstraße 5 (Hofbibliothek) mit den Architekten Gäbele und Raufer statt.

Veranstaltungsdaten:
11. September 2011; stündlich 9.00 Uhr – 15.00 Uhr

Veranstaltungsort:
Fürstlich Fürstenbergisches Archiv
Haldenstraße 3
78166 Donaueschingen

Kontakt und Anmeldung:
Stadt Donaueschingen
Tourist-Information
Karlstraße 58
78166 Donaueschingen
Telefon: 0771/857-221
Telefax: 0771/857-228
tourist.info@donaueschingen.de
www.donaueschingen.de

Quelle: Stadt Donaueschingen, Veranstaltungshinweis.

Unbekannte Unterlagen über Kriegsgefangenenlager St. Georgen gefunden

Im Stadtarchiv Amstetten sind bisher unbekannte Unterlagen über das Kriegsgefangenenlager St. Georgen aufgefunden worden. Wie Stadtarchivar Josef Plaimer berichtet, ist diese Entdeckung Ferienpraktikant Markus Gartler zu verdanken, der im Rahmen seines Praktikums das Kartenmaterial des Archivs durchsuchte. Für solche Arbeiten, so Plaimer, stünden im Normalbetrieb des Archivs keine Kapazitäten zur Verfügung.

Die nun aufgetauchten Skizzen des Kriegsgefangenenlagers aus dem Ersten Weltkrieg dokumentieren detailliert dessen Aufbau. Sie zeigen sowohl die Lage und die Struktur der einzelnen Baracken für die Häftlinge als auch die Form des Offizierslagers. Insgesamt war das Lager für 20.000 Häftlinge ausgelegt. Bis zum 4. November 1918, dem Tag des Waffenstillstandes, ließen etwa 2.000 Menschen in St. Georgen ihr Leben. Das Lager stand zwar nur zu einem Fünftel auf Amstettener Gemeindegebiet, trotzdem wird Plaimer die Karten nicht aus der Hand geben. Schließlich sei das Lager auch Bestandteil der Amstettener Geschichte. Gleichzeitig bot Plaimer der Nachbargemeinde St. Georgen aber Kopien der Unterlagen an.

Kontakt:
Stadtgemeinde Amstetten
Stadtarchiv
Rathausstraße 1
A-3300 Amstetten
Telefon: (0043)7472/601343
stadtarchiv@amstetten.at
http://amstetten.at/Stadtarchiv.147.0.html

Quelle: Niederösterreichische Nachrichten, 30.8.2011