Eröffnung des Kreisarchivs Siegen-Wittgenstein

180.000 Euro hat der Kreis Siegen-Wittgenstein in die größte Gleitregalanlage eines Kommunalarchivs in Südwestfalen investiert und auf 800 qm rund fünf Kilometer Regalflächen geschaffen. Nach neun Jahren provisorischer Archivierung haben die Dokumente des Kreisarchivs nun einen neuen Aufbewahrungsort gefunden – im IHW-Park in Eiserfeld. Gleichzeitig hat der Kreis nun im Kulturhaus Lÿz einen Lesesaal eingerichtet, in dem Interessierte mit fachkundiger Unterstützung der Archivmitarbeiter Einblick in die historischen Dokumente nehmen können.

In einem Festakt hat Landrat Paul Breuer das Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein am Montag, 19.9.2011, offiziell der Öffentlichkeit übergeben: „Ich freue mich sehr, dass das Kreisarchiv nun endlich eine geeignete Unterkunft erhalten hat, die den fachlichen Erfordernissen vollauf genügt, und die Bürgerinnen und Bürger unseres Kreises das Archiv künftig optimal nutzen können. Denn bei uns gibt es ein großes Bewusstsein für Geschichte – und damit auch für die Bedeutung von Archiven“.

Bei der Feierstunde war auch Dr. Marcus Stumpf, Leiter des LWL-Archivamtes für Westfalen, anwesend. Der Landschaftsverband hat die Errichtung des Kreisarchivs mit 50.000 Euro unterstützt. Vor zahlreichen geladenen Gästen sprachen Prof. Rainer S. Elkar (Wilnsdorf) über die Bedeutung der kleinen Archive für die historische Forschung und Prof. Wilfried Reininghaus (Präsident des Landesarchivs NRW, Düsseldorf) über Archive im demokratischen Raum. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Perkussionisten der Philharmonie Südwestfalen mit passender „Papiermusik“. Die neu eingerichteten Räume des Kreisarchivs werden während des Empfangs mit einer Fotodokumentation vorgestellt.

Erste Überlegungen zur Errichtung eines Kreisarchivs gehen auf den Archivtag 1981 zurück, der damals in Freudenberg und Hilchenbach statt. Damals wurde die Notwendigkeit von kommunalen Archiven deutlich betont. Nach der Verkündung des nordrhein-westfälischen Archivgesetzes 1989 waren die Kommunen in Nordrhein-Westfalen verpflichtet, sich um ihr Archivgut zu kümmern. Der Kreis Siegen-Wittgenstein entschied sich dafür, sein Archivgut dem zuständigen Landesarchiv in Münster in Obhut zu geben, da dort für die sachgerechte Aufbewahrung der Archivalien garantiert werden konnte.

Die Überlegungen zur Errichtung eines eigenen Kreisarchivs waren damit aber nicht beendet. Im Vorfeld des Jahres der Industriekultur traf der Kreistag im Jahr 2000 den Grundsatzbeschluss zum Aufbau des Kreisarchivs. Dies wurde zunächst provisorisch im Altbau des Kreishauses untergebracht und nahm dort im Januar 2002 seine Arbeit auf.

Das ältesteste Schriftstück des Kreisarchivs ist ein juristischer Schriftsatz aus dem Jahr 1707, der zur Klärung des Verhältnisses zwischen der katholischen Landesherrschaft und den evangelischen Untertanen in Fragen der Religionsausübung vor dem Reichstag in Regensburg diente. Seit dem Ende des Dreißigjährigen Kriegens schwelte dieser Streit in den Siegener Landen.

Für politisch Interessierte sind die über 70 Bände mit Kreistagsprotokollen von besonderer Bedeutung, die bis ins Jahr 1866 zurückreichen. Neben dem regelmäßig anfallenden, amtlichen Schriftgut verwahrt das Kreisarchiv auch die Unterlagen der Philharmonie Südwestfalen, eines der drei Landesorchester in Nordrhein-Westfalen.

In einem westfalenweiten Kooperationsprojekt mit dem LWL-Archivamt für Westfalen ist es dem Kreisarchiv gelungen, die regionalen AOK-Überlieferungen zu sichern. Gemeinsam mit dem Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein wurde auch die für die Wirtschaftsgeschichte des Siegerlandes wichtige Überlieferung der Siegener Kreisbahn für die Nachwelt erhalten. Sie bildet den Grundstock des Schwerpunktes „Wirtschaftsgeschichte“ des Kreisarchivs.

Kontakt:
Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein
Koblenzer Str. 73
57072 Siegen
Telefon: 0271/333 1510
Telefax: 0271/333 1470
t.wolf@siegen-wittgenstein.de

Leitfaden für Digitalisierung audiovisueller Medien wird veröffentlicht

Am 27. September 2011 veröffentlicht die transfer media gGmbH das Buch „Digitalisierungsfibel: Leitfaden für audiovisuelle Archive“. Das als Handbuch konzipierte Werk versucht praxisnah und verständlich einen Leitfaden für die Digitalisierung audiovisueller Medien zu entwerfen. Nach Herausgeber Andreas Vogel soll mit dem Werk all jenen geholfen werden, die vor der Digitalisierung der eigenen Bestände stehen und diese Herausforderung trotz fehlender technischer Kenntnisse meistern wollen. Dementsprechend beschreibt das Buch unter anderem die technischen Grundbegriffe, die Grundlagen von Digitalisierung und Restaurierung, die Methoden der digitalen Langzeitarchivierung und die modernen Anforderungen an Media Asset Management Systeme. Ferner werden auch Rechtsfragen der Online-Verwertung audiovisueller Archivalien behandelt. An der Umsetzung des Vorhabens haben unter anderem das Filmarchiv des Bundesarchivs, das Deutsche Rundfunkarchiv und die DEFA-Stiftung mitgewirkt. Die Präsentation des Handbuches finden im Rahmen der Gesprächsreihe Film meets IT statt, zu der Helmut Morsbach von der DEFA-Stiftung, Karl Griep vom Bundesarchiv-Filmarchiv und Dr. Peter-Paul Schneider vom DRA Potsdam-Babelsberg erwartet werden.

Info:
Andreas Vogel (Hg.), Digitalisierungsfibel: Leitfaden für audiovisuelle Archive, transfer media, Potsdam 2011, 240 S.

Veranstaltungsdaten:
27. September 2011; 18.30 Uhr

Veranstaltungsort:
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv
Standort Babelsberg
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam-Babelsberg

Kontakt:
transfer media gGmbH
Dianastr. 44
14482 Potsdam
Telefon: 0331/7212169
Telefax: 0331/7212177
info@hdatwork.de
www.hdatwork.de

Quelle: Medien Bulletin, 19.9.2011

Symposium zur digitalen Filmrestaurierung in Krems

In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria und dem Österreichischen Filmmuseum veranstaltet die Österreichische Filmgalerie in ihrem Kino im Kesselhaus am Campus Krems vom 21. bis 23. September 2011 das Symposium „Digital Film Restoration within Archives": Die digitale Filmrestaurierung ist ein zukunftsweisendes wissenschaftliches Projekt zur Sicherung und Bewahrung des filmischen Erbes. Seit Frühjahr 2008 wird historisch bzw. künstlerisch wertvolles und besonders gefährdetes Filmmaterial aus den Beständen der beiden Partnerinstitutionen Filmmuseum und Filmarchiv im Zentralarchiv in Laxenburg gescannt und dann in der Filmgalerie in Krems digital restauriert und zur Sicherung auf Filmmaterial rückbelichtet.

Bei dem dreitägigen Fach-Symposium werden nun internationale Filmrestauratoren, Archivare, Software-Entwickler und Filmwissenschaftler spezifische Fragestellungen der Theorie, Praxis, Ethik und Entwicklung dieser wegweisenden Technologie diskutieren und Erfahrungen austauschen, wo die Grenzen und Möglichkeiten der digitalen Filmrestaurierung liegen, wie die Zukunft analoger Archive aussieht und wie sich das Berufsbild des Archivars verändert. Praxis-Workshops und Arbeitseinblicke in Restaurierungsprozesse ergänzen das Programm.

Das Symposium wird am Mittwoch, 21. September, um 20.30 Uhr mit der öffentlich zugänglichen Vorführung einer von der Cineteca di Bologna restaurierten Filmkopie von Luchino Viscontis „Senso" aus dem Jahr 1954 eröffnet. Auch an den anderen beiden Abenden stehen mit „Beyond the Rocks" (USA 1922, Regie: Sam Wood), „Metropolis" (Deutschland 1927, Regie: Fritz Lang) sowie Filmen aus den Archiven des Österreichischen Filmmuseums und des Filmarchivs Austria öffentlich zugängliche Screenings, zum Teil mit Live-Klavierbegleitung, auf dem Programm, die ausgewählte internationale Beispiele digital restaurierter Lang- und Kurzfilme zeigen. Impulsreferate kommen u. a. von Alexander Horwath (Österreichisches Filmmuseum), Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria), Paolo Cherchi Usai (George Eastman House, David Walsh (Imperial War Museum London), Giovanna Fossati und Simona Monizza (beide EYE Film Institute Netherlands), Katsuhisa Ohzeki (Fuji Film Corporation), Reto Kromer (reto.ch Ltd), Martin Koerber (Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen), Peter Schallauer (Joanneum Research) und Thomas C. Christensen (Danish Film Institute).

Veranstaltungsdaten:
21. September 2011 – 23. September 2011

Veranstaltungsort:
Österreichische Filmgalerie GmbH
Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30
A-3500 Krems

Kontakt:
Österreichische Filmgalerie GmbH
Barbara Pluch
Minoritenplatz 4
A-3500 Krems
Telefon: (0043)2732/908030-322
barbara.pluch@filmgalerie.at
www.filmgalerie.at

Quelle: Amt der NÖ Landesregierung – Landesamtsdirektion Pressedienst, Pressemitteilung, 19.9.2011

Archiv und Wirtschaft 3/2011

In Kürze erscheint Heft 3/2011 der Zeitschrift "Archiv und Wirtschaft", herausgegeben von der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare e.V. (VdW). Unter den Beiträgen und Berichten befinden sich Artikel über die "Zentrale Datenbank Nachlässe" und über das 125-jährige Firmenjubiläum des Industrieunternehmens Bosch.

Inhaltsverzeichnis "Archiv und Wirtschaft" 3/2011

Aufsätze:

Swen Steinberg: Transformationen und Bestand. Erschließung und inhaltliche Potentiale des Bestandes der Papierfabriken Kübler & Niethammer mit dem Nachlass der Unternehmerfamilie im Sächsischen Wirtschaftsarchiv e. V., Leipzig (109-116)

Manuele Lange: Die Zentrale Datenbank Nachlässe (117-121)

Peter Zander: Das Henschel-Museum in Kassel und seine Sammlungen (122-128)

Kathrin Fastnacht: 125 Jahre Bosch. Von der Werkstätte zum globalen Unternehmen (129-136)

Berichte:

Thomas Gasch: Die Vereinigung deutscher Wirtschaftarchivare im World Wide Web (137-138)

Georg Rigele und Roland Erlen: 71. VdW-Lehrgang „Unternehmensgeschichte als Kapital. Unternehmensarchive als (preiswerte) Ressource: Wie Unternehmensarchive (noch besser) zum Unternehmenserfolg beitragen!“ vom 11.-14. Mai 2011 in Heidelberg (139-142)

Rezensionen:

Michael Farrenkopf (unter Mitarbeit von Susanne Rothmund): „Zugepackt – heißt hier das Bergmannswort“. Die Geschichte der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen im Ruhrbergbau (Peter Hoheisel) (143-144)

Andrea Giovannini: De Tutela Librorum. La conservation des livres et des documents d’archives. Die Erhaltung von Büchern und Archivalien (Matthias Weber) (144-146)

Alfred Gottwaldt: Die Reichsbahn und die Juden 1933–1939. Antisemitismus bei der Eisenbahn in der Vorkriegszeit (Kurt Schilde) (146-147)

Andreas Heusler, Mark Spoerer und Helmuth Trischler (Hrsg.): Rüstung, Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit im „Dritten Reich“ (Claus W. Schäfer) (147-148)

Susanne Hilger und Ulrich S. Soénius (Hrsg.): Familienunternehmen im Rheinland im 19. und 20. Jahrhundert. Netzwerke – Nachfolge – Soziales Kapital (Claus W. Schäfer) (148-149)

Manfred Rasch u.a.: Industriefilm 1960–1969. Filme aus Wirtschaftsarchiven im Ruhrgebiet (Edgar Lersch) (149-150)

Terry Snyder (Hrsg.): Business History in the United States: A Guide to Archival Collections (Wilfried Reininghaus) (150-151)

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Landesregierung verfolgt weiterhin Verbundlösung für Landesarchiv Freiburg

Der baden-württembergische Kunststaatssekretär Jürgen Walter MdL besuchte am 16. September 2011 gemeinsam mit der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Edith Sitzmann MdL das Staatsarchiv Freiburg, um sich vor Ort einen Eindruck von der Einrichtung und deren räumlicher Unterbringung zu machen. Dabei traf Walter zu Gesprächen mit dem Präsidenten des Landesarchivs Baden-Württemberg, Professor Dr. Robert Kretzschmar und Dr. Kurt Hochstuhl, dem Leiter des Staatsarchivs Freiburg zusammen.

Der Staatssekretär bekannte sich zum Archivstandort Freiburg. „Das Staatsarchiv Freiburg spielt als kulturelles Gedächtnis und landeskundliches Kompetenzzentrum für Südbaden eine äußerst wichtige Rolle. Die Bestände, die dort verwahrt und laufend ergänzt werden, gehören als archivalisches Erbe zum Kulturgut dieser Region. Deshalb müssen sie für die Öffentlichkeit im Rahmen des allgemeinen Bildungsauftrags an Ort und Stelle zugänglich sein und bleiben.“ Die Unterbringungssituation des Landesarchivs am Standort Freiburg sei nicht zufriedenstellend. Um den Raumbedarf decken zu können, sei die Anmietung von Magazinflächen im Stadtgebiet notwendig geworden. Aufgabe des Landes müsse es deshalb sein, den Archivstandort Freiburg zu stärken. Im Hinblick auf die seit längerem diskutierte Zusammenführung des Staatsarchiv, Stadtarchiv und Universitätsarchivs unter dem Dach eines Neubaus, betonte der Staatssekretär, dass sämtliche Lösungsmöglichkeiten geprüft und vorangetrieben werden müssten.

„Zwar ist das Staatsarchiv Freiburg auch ohne Verbundlösung zukunftsfähig. Ich bin aber der Meinung, dass die Leistungsfähigkeit in einem Verbund mit Stadt und Universität noch weiter gesteigert werden könnte. Durch ein Verbundarchiv ergeben sich Synergieeffekte, die den Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen und darüber hinaus auch den Haushalt entlasten können. Deshalb möchte ich mich für die Realisierung des Projekts Verbundarchiv Freiburg einsetzen.“ Das Staatsarchiv Freiburg geht auf die Einrichtung eines Landesarchivamts im Jahr 1947 zurück. Die Gründung des Landes Baden-Württemberg im Jahr 1952 führte zur Errichtung einer Außenstelle Freiburg des Generallandesarchivs Karlsruhe (April 1953/Dezember 1954) und zur Vereinigung des zum Staatlichen Amt für Archivpflege umgebildeten Landesarchivamts mit dieser Außenstelle (Dezember 1954).

Bei der Neugliederung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg wurde die Außenstelle zum 1. Januar 1975 selbstständiges Staatsarchiv für den seit 1973 bestehenden Regierungsbezirk Freiburg. Im Zuge der jüngsten Verwaltungsreform wurde das Staatsarchiv Freiburg zur Abteilung 3 des Landesarchivs Baden-Württemberg. Zu seinen Aufgaben gehört die Archivierung, Erhaltung und Erschließung der historischen Überlieferung der Ministerien, Zentral- und Oberbehörden des Landes (Süd-)Baden 1945 – 1952, der Mittel- und Lokalbehörden im Regierungsbezirk Freiburg sowie der Gerichte mit Sitz im ehemaligen Regierungsbezirk Südbaden ab 1806, der mittleren und unteren Behörden des Reiches (bis 1945) und der Bundesrepublik im Regierungsbezirk Freiburg sowie der Aufbau ergänzender Sammlungen zur Geschichte vor allem Südbadens. Mit seinem Quellenbestand ist das Staatsarchiv Freiburg eine wichtige Anlaufstelle für die historische Forschung in und über die Region Südbaden. Zahlreiche Ausstellungen haben zu einer verstärkten Wahrnehmung des Archivs in der Öffentlichkeit geführt.

Kontakt:
Landesarchiv Baden-Württemberg
Staatsarchiv Freiburg
Colombistraße 4
79098 Freiburg
Telefon: 0761/38060-0
Telefax: 0761/38060-13
stafreiburg@la-bw.de
www.landesarchiv-bw.de/web/47231

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 16.9.2011

Lexikon der Nürnberger Straßennamen veröffentlicht

Straßennamen dienen nicht nur der Orientierung und Verortung, sondern sie erzählen auch Geschichte, denn sie sind stets Ausdruck der Zeit, in der ihre Benennung erfolgte. In 3.147 Einträgen, von Aachener Straße bis Zwischen den Zeilen, spürt das Lexikon der Nürnberger Straßennamen Verlauf, Ursprüngen und Vergabepraxis der Namen nach und bezieht auch erloschene Straßennamen sowie Straßennamenvorschläge, mit ein.

Mit über 400 Abbildungen reich illustriert liegt damit eine kultur- und mentalitätsgeschichtliche Zusammenschau der Stadt Nürnberg aus bislang unbeachteter Perspektive vor. In Kooperation mit dem Amt für Geoinformation und Bodenordnung erarbeitete ein Autorenteam des Nürnberger Stadtarchivs den Lexikonteil, dem ein Abriss über die Geschichte der Nürnberger Straßennamen von Steven M. Zahlaus vorangeht sowie ein amtlicher Stadtplan und ein separater Altstadtplan beiliegt.

\"Lexikon

Info:
Michael Diefenbacher und Steven Zahlaus:
Lexikon der Nürnberger Straßennamen
(Quellen und Forschungen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 36),
Selbstverlag der Stadt Nürnberg, Nürnberg 2011,
619 S., 39,00 Euro, ISBN 978-3-925002-36-6

Kontakt:
Stadtarchiv Nürnberg
Marientorgraben 8
90402 Nürnberg
Telefon: 0911/2312770
Telefax: 0911/2314091
stadtarchiv@stadt.nuernberg.de
www.stadtarchiv.nuernberg.de

Quelle: Stadtarchiv Nürnberg, Pressemitteilung, 13.9.2011

Mitteilungen aus dem Bundesarchiv 1/2011 erschienen

Ein Schwerpunkt von Heft 1/2011 der „Mitteilungen aus dem Bundesarchiv“ liegt auf der Amtseinführung des neuen Präsidenten des Bundesarchivs am 3. Mai 2011. Die Ansprache von Staatsminister Bernd Neumann MdB, der aus diesem Anlass nach Koblenz gekommen war, der Dank von Dr. Michael Hollmann und das Grußwort von Dr. Michael Diefenbacher, dem Vorsitzenden des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., können hier nachgelesen werden.

Wie immer nehmen Informationen über die Bearbeitung von Beständen breiten Raum ein. Dieses Mal geht es u.a. um das Reichspostministerium, das Amt für Kernforschung und Kerntechnik der DDR, die Deutsche Lufthansa der DDR, das „Berliner Büro der Internationalen Konferenz zur friedlichen Lösung der deutschen Frage“ und vier Nachlässe hochrangiger Militärs. Dass ein frühzeitiger Blick über den „Tellerrand“ des eigenen Archivs den Zugang zu Archivgut erheblich verbessern kann, belegt die Vereinbarung von Bundesarchiv und Archiv des Liberalismus, gleichzeitig Findmittel zum Nachlass des ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel online zu stellen. Außerdem wird u.a. über die Weiterentwicklung des „Informationsportals Zwangsarbeit im NS-Staat“ berichtet und über das KOMINTERN-Projekt, das aus verschiedenen Gründen als „Modellfall internationaler Kooperation“ bezeichnet werden kann. Heft 2/2011 soll zum Jahresende erscheinen. 2010 gab es leider nur eine Ausgabe der „Mitteilungen“.

Info:
Mitteilungen aus dem Bundesarchiv, hg. vom Bundesarchiv, Heft 1/2011, Preis: kostenlos, URL: http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/publikationen/mitteilungen/index.html.de

Kontakt:
Bundesarchiv
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Telefon: 0261/505-0
Telefax: 0261/505-226
poststelle@bundesarchiv.de
www.bundesarchiv.de

Quelle: Bundesarchiv, Pressemitteilung, 13.9.2011

Verschlusssache – streng geheim! Geheimdienstakten und Geheimarchive

1881 öffnete Papst Leo XIII. das Vatikanische Archiv für die historische Forschung. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte war dort eine Fülle von brisanten Dokumenten unter Verschluss gehalten worden, um das bestehende Machtgefüge nicht ins Wanken zu bringen. Der Drang nach dem lange Zeit im Verborgenen gehaltenen Wissen dieses Archivs war enorm. Nacheinander gründeten Frankreich, Österreich und schließlich auch Preußen Institute in Rom, um die dort bislang gehüteten Geheimnisse wissenschaftlich aufarbeiten zu können. Immer wieder in der Geschichte haben unterschiedliche Institutionen Wissen gesammelt und vor dem Licht der Öffentlichkeit verborgen, z. B. um das bestehende System vor vermeintlichen „Verrätern“ zu schützen.

Nach dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten Osteuropas vor nunmehr über 20 Jahren blieben enorme Mengen an Geheimdienst-Material zurück. Es kann zu vielerlei Themen Aufschluss geben. Wie geht man jedoch mit diesem Material um, besonders in einer Zeit, in der Täter und Opfer noch leben? Welche Zugriffe auf Geheimdienstakten sind derzeit in den ehemaligen Ostblock-Staaten möglich? Welche Schritte haben die einzelnen Länder und jungen Demokratien eingeleitet, um dieses Material auszuwerten? Was bedeutet die Öffnung ehemals geheimer Archive für die Erinnerungskultur einer Gesellschaft? Zu einer Diskussion dieser und weiterer Fragen laden wir Sie herzlich ein in das Gebäude der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit, das am Abend des 4. Dezember 1989 im Rahmen der Leipziger Montagsdemonstrationen friedlich von Demonstranten besetzt wurde und in dem sich heute das Museum in der „Runden Ecke“ befindet.

Am 21. Oktober 2011 diskutieren im Museum in der „Runden Ecke“ zum Thema "Verschlusssache – streng geheim! Geheimdienstakten und Geheimarchive" der Osteuropa-Experte Prof. Nikolaus Katzer vom Deutschen Historischen Institut Moskau, der Historiker Dr. Lutz Klinkhammer vom Deutschen Historischen Institut Rom, der Berliner Sprachwissenschaftler Prof. Manfred Bierwisch, Ehrenmitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig sowie die Experten für Zeitgeschichte Prof. Martin Sabrow und Prof. Andreas Wirsching. Es moderiert Prof. Rainer Blasius, Verantwortlicher Redakteur für Politische Bücher bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Veranstaltungsdaten:
21. Oktober 2011; 17:00 Uhr – 20:00 Uhr; Eintritt frei; verbindliche Anmeldung bis zum 16. Oktober 2011

Veranstaltungsort:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Dittrichring 24
04109 Leipzig

Anmeldung:
neschke@leibniz-gemeinschaft.de
Telefon: 0228/30815-216

Kontakt:
Bürgerkomitee Leipzig e.V. für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Dittrichring 24
04109 Leipzig
Telefon: 0341/9612443
Telefax: 0341/9612499
mail(@)runde-ecke-leipzig.de
www.runde-ecke-leipzig.de

Quelle: Bürgerkomitee Leipzig e.V. für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS), Veranstaltungshinweis, 15.9.2011

Delegation des Stadtarchivs Shanghai zu Besuch im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv

Eine Delegation des Stadtarchivs Shanghai ist derzeit in Europa zu Gast, um sich über den Aufbau neuer Archive zu informieren. Am 14.9.2011 wurde die Delegation von Mitarbeitern und Vorstand des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv (BBWA) in Berlin empfangen.

Das BBWA ist für die Archivare aus China besonders interessant, weil es sich noch im Aufbau befindet und wirtschaftshistorische Dokumente regionaler Unternehmen \“rettet\“, die nicht verpflichtet sind, diese nachhaltig aufzubewahren. Dabei stand insbesondere der Gedanke im Mittelpunkt, dass sich das BBWA als „Gedächtnis der regionalen Wirtschaft“ versteht. Ein lebhafter Austausch fand nach der Präsentation des Wirtschaftsarchivs statt, die Aufgaben, Ziele und Perspektiven des BBWA zum Inhalt hatte. Von besonderem Interesse hierbei war es für die Chinesen zu erfahren, wie das BBWA wirtschaftshistorische Themen aufbereitet, um sie an die Öffentlichkeit zu vermitteln.

Die Delegation des Stadtarchivs Shanghai, das eines der größten und modernsten der Welt ist, besteht aus dem Generaldirektor Zhu Jihua und fünf Abteilungsleitern, die bereits in Frankreich beim Unternehmensarchiv der Compagnie de Saint-Gobain in Blois zu Gast waren. Nach dem Berlin-Besuch führt sie ihr Weg ins Stadtarchiv Heidelberg, mit dem sie schon seit einigen Jahren kooperative Beziehungen pflegen.

\"BBWA\"

Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv
Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv wurde im September 2009 eröffnet. Es befindet sich in Berlin-Reinickendorf in der Nähe des Landesarchivs Berlin. Das Wirtschaftsarchiv bewahrt Akten, Fotos, Karten, Pläne und Filme von Unternehmen, Verbänden und Nachlässe von Unternehmern auf. Bedeutendste Bestände sind die IHK-Mitgliedsakten und das »Forschungsarchiv Flick«. Das Wirtschaftsarchiv finanziert sich durch Mitgliedschaften und Spenden. Bisher unterstützen die Bayer Schering Pharma AG, die Berlin-Chemie AG, die BSR, die IHK Berlin, der VBKI, die Handwerkskammer, die Siemens AG, der Ostdeutsche Sparkassenverband, die Berliner Stadtgüter GmbH und die Feuersozietät Berlin Brandenburg Versicherung AG als Fördermitglieder das Archiv. Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv ist auch eine Forschungsstelle für die Wirtschaftsgeschichte der Region und organisiert Ausstellungen, Schulprojekte, Konferenzen und andere Veranstaltungen zu wirtschaftshistorischen Themen. Die persönliche Mitgliedschaft kostet 30 € im Jahr. Für die Förderung des Wirtschaftsarchivs beim Auf- und Ausbau durch Spenden können Spendenquittungen ausgestellt werden.

Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen (Geschäftsführer)
Eichborndamm 167, Haus 42
13403 Berlin
Telefon 030 41190698
Telefax 030 41190699
mail@bb-wa.de
www.bb-wa.de

Quelle: BBWA, Pressemitteilung.

Wittmunder Stadtarchivar gibt Tätigkeit auf

Johannes Mennen gibt nach vier Jahrzehnten ehrenamtlicher Arbeit seine Tätigkeit als Leiter des Stadtarchivs Wittmund auf. Bei der Verabschiedung des 78-jährigen Archivars lobte Bürgermeister Rolf Claußen die Arbeit des Pensionärs. Mennen habe in seiner Zeit als Behördenleiter ein Kommunalarchiv aufgebaut, das in Ostfriesland seines Gleichen suche.

Mennen wurde 1933 in Süderneuland geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre zum Seesteuermann und war von 1958 bis 1961 bei der Nord-West Ölleitung GmbH in Wilhelmshaven beschäftigt. 1961 trat er in die mittlere Beamtenlaufbahn bei der Bundeswehrverwaltung ein, wo er bis zu seinem Ruhestand tätig war. Seit 1971 engagierte sich Meenen als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Stadt Wittmund. Bis 1987 fungierte er als Leiter der Stadtbücherei und in der Folge in gleicher Position beim Stadtarchiv. Bereits 2009 ist Meenen für seine Verdienste mit der Christoffel-van-Brant-Medaille der Stadt Wittmund ausgezeichnet worden. Die Leitung des Stadtarchivs übernimmt ab sofort Anja Fimmen, die bereits seit acht Jahren die Stadtbücherei betreut.

Kontakt:
Stadtarchiv Wittmund
Kurt-Schwitters-Platz 1
26409 Wittmund
Telefon: 04462/983132
elke.luerkens@stadt.wittmund.de
www.wittmund.de/Default.aspx?tabid=116

Quelle: Ostfriesen-Zeitung, 14.9.2011