Eine Delegation des Stadtarchivs Shanghai ist derzeit in Europa zu Gast, um sich über den Aufbau neuer Archive zu informieren. Am 14.9.2011 wurde die Delegation von Mitarbeitern und Vorstand des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv (BBWA) in Berlin empfangen.
Das BBWA ist für die Archivare aus China besonders interessant, weil es sich noch im Aufbau befindet und wirtschaftshistorische Dokumente regionaler Unternehmen \“rettet\“, die nicht verpflichtet sind, diese nachhaltig aufzubewahren. Dabei stand insbesondere der Gedanke im Mittelpunkt, dass sich das BBWA als „Gedächtnis der regionalen Wirtschaft“ versteht. Ein lebhafter Austausch fand nach der Präsentation des Wirtschaftsarchivs statt, die Aufgaben, Ziele und Perspektiven des BBWA zum Inhalt hatte. Von besonderem Interesse hierbei war es für die Chinesen zu erfahren, wie das BBWA wirtschaftshistorische Themen aufbereitet, um sie an die Öffentlichkeit zu vermitteln.
Die Delegation des Stadtarchivs Shanghai, das eines der größten und modernsten der Welt ist, besteht aus dem Generaldirektor Zhu Jihua und fünf Abteilungsleitern, die bereits in Frankreich beim Unternehmensarchiv der Compagnie de Saint-Gobain in Blois zu Gast waren. Nach dem Berlin-Besuch führt sie ihr Weg ins Stadtarchiv Heidelberg, mit dem sie schon seit einigen Jahren kooperative Beziehungen pflegen.
Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv
Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv wurde im September 2009 eröffnet. Es befindet sich in Berlin-Reinickendorf in der Nähe des Landesarchivs Berlin. Das Wirtschaftsarchiv bewahrt Akten, Fotos, Karten, Pläne und Filme von Unternehmen, Verbänden und Nachlässe von Unternehmern auf. Bedeutendste Bestände sind die IHK-Mitgliedsakten und das »Forschungsarchiv Flick«. Das Wirtschaftsarchiv finanziert sich durch Mitgliedschaften und Spenden. Bisher unterstützen die Bayer Schering Pharma AG, die Berlin-Chemie AG, die BSR, die IHK Berlin, der VBKI, die Handwerkskammer, die Siemens AG, der Ostdeutsche Sparkassenverband, die Berliner Stadtgüter GmbH und die Feuersozietät Berlin Brandenburg Versicherung AG als Fördermitglieder das Archiv. Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv ist auch eine Forschungsstelle für die Wirtschaftsgeschichte der Region und organisiert Ausstellungen, Schulprojekte, Konferenzen und andere Veranstaltungen zu wirtschaftshistorischen Themen. Die persönliche Mitgliedschaft kostet 30 € im Jahr. Für die Förderung des Wirtschaftsarchivs beim Auf- und Ausbau durch Spenden können Spendenquittungen ausgestellt werden.
Kontakt:
Berlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V.
Björn Berghausen (Geschäftsführer)
Eichborndamm 167, Haus 42
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Telefax 030 41190699
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Quelle: BBWA, Pressemitteilung.