Wie jetzt bekannt wurde, ist der oberösterreichische Historiker Prof. Harry Slapnicka am 13. August 2011 im Alter von 93 Jahren gestorben. Slapnicka wurde 1918 in Klodno in der heutigen tschechischen Republik geboren und studierte zwischen 1937 und 1940 Geschichte sowie Politik- und Rechtswissenschaften an der Karls-Universität in Prag. Nach dem Kriegseinsatz im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Gefangenschaft kam Slapnicka im Herbst 1946 nach Oberösterreich.
Dort leitete er bis 1961 das Sekretariat der Diözesancaritas in Linz. 1955 wechselte er dann als Redakteur zum Linzer Volksblatt, dem Vorgänger des Neuen Volksblattes, wo er von 1961 bis 1970 die Tätigkeit des Chefredakteurs versah. Ab 1971 übernahm Slapnicka den Aufbau und die Leitung der neu geschaffenen Abteilung "Zeitgeschichte und Dokumentation" am Oberösterreichischen Landesarchiv. In dieser Zeit entstanden auch seine mehr als 300 Publikationen, unter denen die Werke „Oberösterreich unter Kaiser Franz Josef (1861-1918)“ und „Oberösterreich als es Oberdonau hieß“ hervorzuheben sind.
Neben seiner Tätigkeit als Archivar hielt Slapnicka geschichtliche Vorlesungen an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz und war freier Mitarbeiter mehrerer Zeitungen und des ORF. Im Laufe seines Lebens wurde er mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst erster Klasse, der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich und dem Landeskulturpreis für Geisteswissenschaften ausgezeichnet.
Quelle: Neues Volksblatt, 23.8.2011