Die Gladbecker Bürgerin Doris Minck hat die über viele Jahre von ihrem Mann mit großer Leidenschaft angelegte Sammlung dem Stadtarchiv Gladbeck übergeben. Eindrucksvoll gestaltet mit Hinweisen zur Gladbecker Postgeschichte enthält sie zahlreiche Postbelege aus dem Zeitraum 1820 – 1999 sowie Postkarten mit Gladbecker Motiven. Es war ihrem Mann ein besonderes Anliegen, seine Sammlung der Stadt Gladbeck zu überlassen. Zu finden sind auch einige Raritäten, z. B. eine Post-Zustellungsurkunde mit der Unterschrift des ersten Gladbecker Postboten Norpoth aus dem Jahr 1880. Zu den neuen Schätzen des Stadtarchivs gehören auch Postkarten vom Appeltatenfest, das zwischen der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und 1908 als Appeltatenkirmes gefeiert wurde.
Gladbeck hatte erst am 1. November 1865 eine eigene Postexpedition bekommen, vorher wurde es von der Postexpedition in Buer, die dem Postamt Dorsten unterstand, mitversorgt. Daher weisen die ältesten Briefe der Privatsammlung ab dem Jahr 1820 Stempel von Buer und Dorsten auf. Die Alben enthalten ferner Briefmarken mit Gladbecker Stempeln, Ersttagsbriefe und sogar Notgeld aus dem Jahr 1923. Die Zeit der Inflation wird auch durch einen Brief mit fünfzig (!) verklebten Marken veranschaulicht.
Katrin Bürgel, Leiterin des Stadtarchivs Gladbeck, ist auch von dem sehr guten Erhaltungszustand beeindruckt. „Die Postbelege und Postkarten sind eine wertvolle Ergänzung für den Bestand unseres Archivs.“ Nach der Verzeichnung kann die Postkartensammlung öffentlich genutzt werden. Auf die bedeutende Sammlung zur Postgeschichte Gladbecks hatte der Vorsitzende des Vereins für Orts- und Heimatkunde Heinz Enxing aufmerksam gemacht. Für dieses Engagement ist Katrin Bürgel dankbar, zumal bereits mehrere historische Dokumente in diesem Jahr mit Unterstützung des Heimatvereins für die langfristige Aufbewahrung gesichert werden konnten. So ist es möglich, die amtliche Überlieferung im Stadtarchiv durch private Dokumente und Sammlungen zu ergänzen. Ziel ist, das kommunale Leben in seiner gesamten Vielfalt zu dokumentieren und ein möglichst vollständiges historisches Gedächtnis der Stadt zu bilden. Daher freut sich die Archivleiterin immer über wichtige historische Dokumente aus privater Hand. Interessant sind auch Fotos und Tagebücher aus alten Zeiten. So sind Totenzettel besonders für Familienforscher hilfreiche Quellen.
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Quelle: Stadt Gladbeck, Pressemitteilung, 17.8.2011