Jahrestagung der österreichischen Ordensarchivare und -bibliothekare in Vöcklabruck

Am 14. und 15. Juni 2011 trafen sich die Archivare und Bibliothekare der kirchlichen Orden in Österreich zur Jahrestagung im Seminarhaus St. Klara in Vöcklabruck. Hierzu hatte die Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive Österreichs eingeladen, eine 2004 gegründete Plattform zum Erfahrungsaustausch von Bibliothekaren und Archivaren in Orden und Klöstern. Auf dem Programm der Tagung standen zahlreiche Vorträge zu vielfältigen Themen aus den Bereichen Archiv und Bibliothek.

Am 14. Juni sprach Dr. Monika Würthinger vom Diözesanarchiv Linz über die Ordenslandschaft in der Diözese Linz in ihrer historischen Entwicklung, ehe Michaela Follner vom Österreichischen Staatsarchiv über Kostensätze und Gebühren sowie Dr. Erwin Rotter vom Rechtsreferat der Österreichischen Superiorenkonferenz über Datenschutzfragen im Archivwesen referierte.

Am Morgen des 15. Juni gab Manfred Massani von der Provinzbibliothek der Kapuziner in Innsbruck eine Einführung über die Herausforderungen und Strategien heutiger Ordensbibliotheken. Hierbei sprach der Bibliothekar ein generelles Problem der Orden an, denn durch Klosteraufhebungen und damit verbundenen Bibliothekszusammenführungen entstünden immer wieder Platzprobleme. Diese versuchen die Kapuziner durch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartner zu lösen. Anschließend referierten Gert Janusch und Wolfgang Lang über die Klosterbibliothek der Franziskaner in Graz und der langjährige Provinzarchivar der Redemptoristen, Pater Ferdinand Zahlner, über seine Tätigkeit im Provinzarchiv in Maria am Gestade in Wien. Letzter Referent der Tagung war Severin Matiasovits – er hatte im Rahmen eines Projekts im Jahr 2009 das Archiv der Passionisten an der Wallfahrtskirche Maria Schutz am Semmering geordnet und betreut.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkursion ins Archiv des Benediktinerstifts Lambach. Dies diente vor allem dazu, den Teilnehmern der Tagung an einem gelungenen Beispiel zu veranschaulichen, wie man Räumlichkeiten zu Archivzwecken sinnvoll umbauen kann. Im Rahmen der Exkursion berichtete Abt Maximilian Neulinger über die Grundsätze der Archivarbeit in Lambach. Ordensarchive seien „Gedächtnis und Hilfestellung für das Gewissen einer Gemeinschaft“, weswegen die Offenheit eine wichtige Eigenschaft moderner Archive darstelle. „Kirche steht oft unter dem Generalverdacht des Bunkerns, Mauerns und des Verbergens. Wir haben bewusst ein offenes Archiv, mit dem wir Zugang auch für die Aufarbeitung von unbequemen Fragestellungen schaffen wollen.“

Kontakt:
ARGE Ordensarchive Österreichs
Sekretariat (Dr. Helga Penz)
Österreichische Superiorenkonferenz
Freyung 6/1/2/3
1010 Wien
Tel.: +43-1-5351287-19
www.ordensarchive.at

Quelle: kathpress, 17.6.2011

Dauerausstellung Geschichte einer Großstadt im 20. Jahrhundert im Stadtarchiv Essen eröffnet

Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß eröffnete am 15. Juni 2011 die Dauerausstellung „Essen – Geschichte einer Großstadt im 20. Jahrhundert“. Damit ist der letzte Baustein für das Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv fertig gestellt, so dass der Oberbürgermeister auch das neue Institut offiziell seiner Bestimmung übergeben konnte.

In seiner Grußansprache dankte Reinhard Paß unter anderem den vielen Leihgebern der Dauerausstellung, die mit ihren Exponaten die Ausstellung mit Leben füllen. Besonders dankte der Oberbürgermeister dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), der mit 100.00 Euro die Ausstattung der Renovierungswerkstatt und die Magazineinrichtung unterstützt hat. Für den LVR übermittelte Ratsfrau Jutta Eckenbach, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, zur Eröffnung Grüße.

Nach der Vorstellung des Hauses der Essener Geschichte und der Dauerausstellung durch Dr. Klaus Wisotzky hielt Prof. Dr. Mark Roseman, Indiana University – Bloomington/USA, den Festvortrag zu dem Thema „Archivierte und präsentierte Geschichte: ein Spannungsverhältnis“. Für den musikalischen Rahmen der Feierstunde sorgte die Big Band des Burggymnasiums. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können das Haus der Essener Geschichte und die Dauerausstellung in dieser Woche zu folgenden Sonderöffnungszeiten besuchen: bis Sonntag, 19. Juni, von 10 bis 17 Uhr, am Freitag beim Kulturpfadfest sogar bis 22 Uhr. Anschließend ist die Ausstellung jeweils mittwochs von 10 bis 17 Uhr geöffnet. der Eintritt ist frei; Führungen sind jedoch kostenpflichtig und nach Vereinbarung möglich (60 Minuten 30 Euro, 90 Minuten 45 Euro). Wichtig: Anfragen zu Führungen müssen vorab per Mail beim Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv gestellt werden.

Veranstaltungsdaten:
16.06.2011 bis 28.12.2011
Öffnungszeiten: mittwochs 10:00 bis 17:00 Uhr

Veranstaltungsort:
Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv
Ernst-Schmidt-Platz 1
45128 Essen

Kontakt:
Haus der Essener Stadtgeschichte / Stadtarchiv
Telefon: 0201 88-41300
Fax: 0201 88-41313
hdeg@essen.de
www.essen.de/stadtarchiv

Quelle: Presse- und Kommunikationsamt der Stadt Essen, Pressemitteilung, 16.6.2011

Rundgang durch historisches Kellergewölbe in Gießen

Am 15. Juni 2011 hatten die Firma Poppe aus Gießen und das Stadtarchiv Gießen zu einem Rundgang in den noch erhaltenen Gewölben unter dem Firmengelände am Leihgesterner Weg geladen. In diesen Kellerbunker hatte sich am 6. Dezember 1944 ein Teil der Gießener Bevölkerung vor britischen Bombenangriffen gerettet. Bei der Bombardierung wurde ein Teil des Gewölbes zerstört, mehr als hundert Menschen verloren dabei ihr Leben.

Fachkundige Begleitung erhielten die Teilnehmer des Rundganges nicht nur durch Peter Schalgetter-Bayertz, der für das Stadtarchiv Gießen Führungen durch die Bunkeranlage anbietet, und Vertreter des Unternehmens Poppe, sondern auch durch zehn Zeitzeugen, wovon drei selbst Zuflucht in den Anlagen gesucht hatten. Deren Erinnerungen hatten maßgeblichen Anteil daran, dass die Teilnehmer des Rundganges Zeitgeschichte hautnah nacherleben konnten.

Die nächste Gelegenheit zur Besichtigung der Gewölbe bietet sich am Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011, denn für diesen Tag plant das Stadtarchiv Gießen die nächsten Führungen, an denen auch wieder Zeitzeugen teilnehmen sollen.

Kontakt:
Stadtarchiv Gießen
Berliner Platz 1
35390 Gießen
Telefon : 0641 306-1540
stadtarchiv@giessen.de

Quelle: Gießener Anzeiger, 16.6.2011

Preisgericht entscheidet über Neubau für Kölner Stadtarchiv

Am 17. und 18. Juni 2011 wird in Köln über den Neubau des vor zwei Jahren eingestürzten Kölner Stadtarchivs entschieden. Wie die Stadt mitteilte, soll ein Preisgericht die mehr als 40 Entwürfe von nationalen und internationalen Architekten bewerten und der Entschluss am Sonntag bekannt gegeben werden. Der Sieger der Ausscheidung erhält ein Preisgeld von 62.500 Euro.

Der Neubau des Archivs soll nicht an der Unglücksstelle, sondern in der südlichen Neustadt entstehen und als ein einladendes, offenes und funktionales Haus errichtet werden. Gleichzeitig soll das neue Archiv höchste Energiestandards erfüllen. Als Kosten veranschlagt die Stadt geschätzte 85 Millionen Euro. Das Kölner Stadtarchiv war am 3. März 2009 eingestürzt, als Unglücksursache gelten Gleisbauarbeiten an der Kölner Untergrundbahn.

Von den verschütteten Archivalien konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 90 Prozent geborgen werden. Schätzungen gehen davon aus, dass weitere 5 Prozent noch geborgen werden können, während der Rest als verloren gilt. Der Gesamtschaden wird mittlerweile auf mindestens eine Milliarde Euro veranschlagt. Hiervon entfallen circa 350 bis 400 Millionen Euro auf die Restaurierung des geborgenen Archivgutes, 85 Millionen auf den Neubau und etwa 500 Millionen Euro auf die Sanierung und den Wiederaufbau an der Unglücksstelle sowie die Entschädigung der Anwohner und Opfer.

Kontakt:
Provisorische Zentrale
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Telefon: 0221-221-24455
Telefax: 0221-221-22480
HistorischesArchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Aachener Zeitung, 15.6.2011

Einführungsseminar in die Archivbenutzung in Gescher

Die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V. lädt am 21.6.2011 zu einem Seminar "Einführung in die Archivbenutzung" in das Rathaus in Gescher ein.

Am Beispiel des Stadtarchivs Gescher wird Archivar Andreas Froning erläutern, wie die öffentlichen Archive des Westmünsterlandes für vielfältige Fragestellungen genutzt werden können. Wer waren meine Vorfahren und wie haben sie gelebt? Seit wann gibt es meinen Sportverein, meine Nachbarschaft, meine Schule und was hat sich seitdem ereignet? Welche Geschichte hat das Haus, in dem ich lebe? Wie hat es in meiner Heimatstadt früher ausgesehen? Wo finde ich die richtigen Ansprechpartner für meine Fragen zur Regionalgeschichte?

Viele sind sich gar nicht bewusst, welche Schätze in den Archiven der Region schlummern und nur darauf warten, ausgewertet zu werden. Das Seminar soll Anleitungen geben, wie man sich dieser Schätze nähern kann und was notwendig ist, um die eigene Geschichte zu erforschen.

Veranstaltungsdaten:
Seminar "Einführung in die Archivbenutzung" in Gescher
Datum: 21. Juni 2011

Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes e.V.
c/o Landeskundliches Institut Westmünsterland
Gasthausstraße 15
48691 Vreden
www.ghl-westmuensterland.de

Das Seminar findet am Dienstag, 21.6.2011 ab 18.00 Uhr im Rathaus der Stadt Gescher, Marktplatz 1 statt. Im Anschluss werden Führungen durch die Räume des Archivs angeboten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos.

Kontakt:
Stadtarchiv Gescher
Andreas Froning
Tel. 02542-60160

Geschichte der Stadt Dülmen erschienen

Die vom Stadtarchiv Dülmen herausgegebene wissenschaftliche Stadtgeschichte Dülmens konnte rechtzeitig zum Stadtjubiläum erscheinen und ist nun beim Dülmener Laumann-Verlag bzw. im Buchhandel erhältlich.

Nach der umfassenden, aber inzwischen veralteten Stadtgeschichte Weskamps von 1911 und den beiden eher populärwissenschaftlichen Stadtgeschichten von Brathe 1961/86 liegt damit ein Werk vor, das die Dülmener Stadtgeschichte auf Grundlage intensiver Quellenrecherche in den verschiedenen Archiven und mit neuen geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen sowie durch eine Einbettung in die Geschichte der Region analysiert, zugleich aber auch für Laien verständlich ist. Das Buch richtet sich also in gleichem Maße an die interessierten Bürger/innen der Stadt, an die Heimatforscher der Region und an die universitäre Forschung als Lesepublikum.

Die einzelnen Kapitel wurden teilweise vom Stadtarchiv Dülmen, teilweise von auswärtigen Autoren/innen (v.a. von der Universität Münster und aus benachbarten Archiven) erstellt.

Inhalt des Buchs:

– Vor-/Ur-/Frühgeschichte, archäologische Funde
– Siedlungsgeschichte des Dülmener Raums
– Dülmen im Mittelalter
– Dülmen in der Frühen Neuzeit
– Das Dülmener Umland bis 1803/13
– Dülmen in der napoleonischen Zeit
– Dülmen 1813-1918
– Dülmen in der Weimarer Republik
– Dülmen im Nationalsozialismus
– Dülmen 1945-1974
– Die Umlandgemeinden 1803/13-1974
– Die Kommunale Neugliederung im Raum Dülmen
– Dülmen nach der Kommunalen Neugliederung bis 2010
– Wahlen und Parteien in Dülmen nach 1945
– Geschichte der katholischen Kirche in Dülmen
– Geschichte der evangelischen Kirche in Dülmen
– Geschichte der jüdischen Gemeinde
– Geschichte der Dülmener Schulen
– Wappen und Siegel der Stadt Dülmen
– Die Dülmener Landwehren
– Dülmen als Bundeswehrstandort
– Kunst- und Architekturgeschichte Dülmens
– Register

Info:
Stefan Sudmann (Hg.), Geschichte der Stadt Dülmen,
Verlag Laumann, Dülmen 2011, 848 S., 29,80 EUR, ISBN 978-3-89960-348-4

Kontakt:
Stadtarchiv Dülmen
Dr. Stefan Sudmann
Charleville-Mézières-Platz 2
48249 Dülmen
Tel.: 02594/890815
Fax: 02594/890817
info@stadtarchiv-duelmen.de

Spätmittelalterliche Sachkultur in Trier

Am Mittwoch, den 25. Mai 2011, hielt der Historiker Daniel Raths im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Trier einen Vortrag über die Ergebnisse seiner Untersuchungen zur spätmittelalterlichen Sachkultur anhand der Rechnungsüberlieferung des Trierer St. Jakobshospitals. Die vom Verein Trierisch e.V. ausgerichtete Veranstaltung stieß über das Fachpublikum hinaus auf Interesse und regte zu zahlreichen Nachfragen und Diskussionen an. Zum Schluss gab es bei einem Glas Wein Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dem Autor.

Raths Forschungen erschienen jüngst im Kliomedia Verlag als erster Band der „Kleinen Schriften der Trierer Historischen Forschungen“, die gerade Nachwuchswissenschaftlern eine Publikationsplattform bieten soll.

Das vorliegende Buch wertet die bisher unedierten Abrechnungen einer spätmittelalterlichen Pfründeranstalt auf Hinweise zur materiellen Kultur in der Moselstadt für den Zeitraum von 1437/1438 bis 1480/1481 aus. Im Mittelpunkt steht hierbei die Rekonstruktion des Alltagslebens in Trier während des 15. Jahrhunderts. Die hier skizzierte Arbeit ist die einzige ihrer Art und auch in Zukunft ist aus Mangel an vergleichbaren Quellen keine weitere Forschung auf diesem Gebiet zu erwarten.

Info:
Daniel Raths, Sachkultur im spätmittelalterlichen Trier. Die Rechnungsüberlieferung des St. Jakobshospitals,
Trier Kliomedia-Verlag 2011 (Kleine Schriften der Trierer Historischen Forschungen 1)
299 Seiten, ISBN 978-3-89890-153-6, 26,90 €

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Landeskirchliches Archiv Kassel übernimmt Vorlass des Glaskünstlers E. Jakobus Klonk

Das Landeskirchliche Archiv Kassel schätzt sich glücklich, den Vorlass von Erhardt Jakobus Klonk in seine Obhut nehmen zu können. Es handelt sich bei dem bedeutenden Vorlass zunächst um die Übernahme von 360 realisierten Glasmalerei-Entwürfen, die als Aquarelle im Maßstab 1 : 10 angefertigt wurden. Die Übernahme fand im Juni 2011 statt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden u.a. Fotos von den realisierten Werken und ein entsprechender Schriftwechsel übernommen. Der Vorlass wird digitalisiert erschlossen.

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Abb.: Die Fotos zeigen den Künstler E. Jakobus Klonk bei der Übergabe der Glasmalerei-Entwürfe in seinem Atelier in Oberrosphe am 8. Juni 2011 (Foto: B. Wischhöfer, Landeskirchliches Archiv Kassel)

Erhardt Klonk wurde 1932 in Marburg als zweiter von fünf Söhnen des Malers, Zeichners und Glaskünstlers Erhardt Klonk geboren. 1950 bis 1958 absolvierte er eine Ausbildung als Maler und Glasmaler. Seine Meisterprüfung legte er an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Seit der Akademiezeit nennt er sich E. Jakobus Klonk oder Erhardt Jakobus. Erste Aufträge als freier Maler fielen in die Zeit zwischen 1954 und 1959. 1959 bis 1970 arbeitete er mit seinem Vater in gemeinsamer Werkstatt und Atelier in Marburg. Seit 1970 führt E. Jakobus Klonk ein eigenes Atelier in Oberrosphe. Im Herbst 2010 hat in den Räumen der ehemaligen Glasmalerei in Wetter-Oberrosphe, die der Künstler von 1976 bis 2000 leitete, eine Ausstellung stattgefunden, die sein Lebenswerk thematisierte: „Kirchenfensterlebenswerk im Maßstab 1 : 10“.

Die sein Gesamtwerk prägenden Arbeiten hat der Künstler auf seiner Website zusammengestellt unter www.glasmaler-jakobus.de. Sein Schaffen hat Spuren in Sakralbauten in Hessen, Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hinterlassen.

1964 Freusburg / Sieg, ev. Kirche, 3 Chorfenster und alle Schiffenster
1968 Helmstedt, St. Marienberg, 3 Chor- und 2 Apsidenfenster
1974 Burgwald – Münchhausen, ev. Kirche, Fensterwand
1976 Braunschweig – Abbenrode, alle Fenster, Kruzifix und Paramente
1980 Niederhausen / Nahe, ev. Kirche, 3 Chorfenster
1985 Bornhausen bei Seesen, ev. Kirche, 5 Chorfenster
1987 Naumburg – Elbenberg, ev. Freizeitheim, Fenster im Feierraum und Kruzifix
1989 Cremlingen – Destedt, Friedhofskapelle, Fensterwand
1990 Betzdorf / Sieg, ev. Kirche, 5 Chorfenster
1992 Birstein, Altenhilfe, 2 Kapellenfenster
1993 Eltmannshausen / Meißner, ev. Kirche, Altarfenster
1996 Tokio, Japan, ev.-lutherische Kirche, 4 Altarfenster
1997 Seesen, Schildauklinik, Kapelle, Fenster, Wandbehang, Raumgestaltung
1998 Marburg, Philippshaus, Kapelle, 6 Psalmfenster
2000 Arnstadt/Thüringen, Marienstift, Orthopädische Klinik, Kapelle, 6-Fenster-Wand
2005 Eilum, evang. Kirche, 1 Altarfenster
2007 Felsberg/Hessen, Friedhofskapelle, alle Fenster
2008 Marburg-Cappel, St. Franziskuskirche, Fensterwand am Altar
2009 Wächtersbach-Wittgenborn, evang. Kirche, 2 Altarfenster
2009 Braunschweig-Waggum, Friedhofskapelle, 4 kleine Fenster

E. Jakobus Klonk hat neben Glasfenstern in zumeist evangelischen, aber auch katholischen Kirchen, Synagogen und öffentlichen Gebäuden Kabinettscheiben (Glasfenster in Privathäusern) und zahlreiche Holzschnitte geschaffen. Er hat Paramente entworfen und Orgelprospekte bemalt. Entstanden sind auch Fresken und Wandmalereien, Mosaike, Zeichnungen, Gemälde in Öl und Holzschnitzereien.
In einem weiteren Schritt wird das Landeskirchliche Archiv Kassel auch den Nachlass seines Vaters übernehmen.

Erhardt Klonk (1898-1984) wirkte ebenfalls als Maler, Zeichner und Glaskünstler und hatte sein Atelier in Marburg. Nach dem ersten Weltkrieg ließ er sich als Maler, Zeichner und Illustrator ausbilden, nahm ab 1921 Gesangs- und Schauspielunterricht und wirkte an Bühnen in München und Leipzig. Ab 1925 malte er wieder und ging autodidaktisch den Weg des Glasmalers. 1937 gründete er eine Werkstatt in Marburg und stattete u.a. mehrere hessische Dorfkirchen mit Sakralfenstern aus. Er erhielt einen Ruf für Glasmalerei an die Staatliche Kunstakademie in Düsseldorf. Nach dem zweiten Weltkrieg wirkte Klonk als Schauspieler und Bühnenbildner in Marburg. 1955 gründete er aufs neue eine eigene Werkstatt als Glasmaler. Ausgeführte Arbeiten finden sich in Kirchen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und in der Pfalz.

Kontakt:
Landeskirchliches Archiv der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Lessingstraße 15A
34119 Kassel
Tel.: (0561) 78876 – 0
Fax: (0561) 78876 – 11
archiv@ekkw.de
www.ekkw.de/archiv

Bad Homburger Archiv legt seinen Bericht für 2010 vor

Das Stadtarchiv Bad Homburg hat seinen Jahresbericht 2010 vorgelegt. „Das Archiv besitzt eine wichtige Funktion als Gedächtnis unserer Stadt. Der Bericht zeigt, wie intensiv die Bürgerinnen und Bürger es nutzen“, sagt Kulturdezernentin Beate Fleige. Die Themen, nach denen die Besucherinnen und Besucher forschen, reichen von historischen Ereignissen bis zur Geschichte eines Gebäudes. „Das Interesse an den Archivalien ist häufig darin begründet, dass jemand etwas entwickeln oder verändern möchte. Die meisten wollen vorher wissen, wie das entstanden ist, was sie kennen“, so Fleige.

Stadtarchivarin Dr. Astrid Krüger hat diese Einsicht als Motto vor den Bericht gestellt: „Das Stadtarchiv Bad Homburg sieht sich als das Gedächtnis der Stadt. Es bewahrt die Zeugnisse der Geschichte, sammelt die Zeugnisse der Gegenwart und bereitet sie für die Zukunft auf; dadurch wird das Stadtarchiv zur Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft. Es greift unmittelbar in die Identitätsbildung der Bürger ein und prägt sowohl den Blick auf die Vergangenheit als auch die Einschätzung der Gegenwart; dadurch gibt es Handlungsperspektiven für die Zukunft.“

„Wir bewahren historische Dokumente und bereiten sie für die Nutzung durch Bürgerinnen und Bürger auf“, fasst Krüger die Arbeit des Archivs zusammen. Was so einfach klingt, verteilt sich auf vier arbeitsintensive Felder: Sammeln, Schützen, Nutzbarmachen und Vermitteln.

Das Archiv erweitert seine Bestände durch kontinuierliches Sammeln von Prospekten, Postkarten, Fotos und vielen weiteren zeitgeschichtlichen Dokumenten. So kaufte das Stadtarchiv im Jahr 2010 den Bestand zum ehemaligen Waisenhaus. Er belegt die Entwicklung vom Kinderheim zur Landgräflichen Stiftung.

Historisches Material kann auf Auktionen oder in Antiquariaten erworben oder muss „gefunden“ werden. Eine Daueraufgabe des Stadtarchivs ist zudem die Übernahme von Akten der Verwaltung. Beim Sammeln ist es gleich, ob es um aktuelle Postkarten und Prospekte geht oder um historische Akten oder Bücher. „Wir müssen eine Auswahl treffen, die unser Publikum der Zukunft zufrieden stellt“, so Krüger. Das Archiv muss für Forschungseinrichtungen und Stadthistoriker mitdenken.

Was gesammelt wird, schützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Archivs. Sorgfältig verpackt und geschützt stehen die Dokumente dann nachfolgenden Generationen zur Verfügung. Dieses Arbeitsfeld ist zeitaufwändig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen wissen, welche Materialien in Frage kommen, welches Papier geeignet ist, welche Kunststoffe verwendet werden dürfen und welche chemischen oder physikalischen Prozesse im Archivgut ablaufen können.

Damit die Dokumente auffindbar sind, werden sie katalogisiert und damit erst nutzbar gemacht. Die Kataloge des Bad Homburger Archivs sind inzwischen teilweise im Internet abrufbar und über www.bad-homburg.de/stadtarchiv zu erreichen. Die Bestände bei Archivgut und Bibliothek sind bereits online eingetragen. Die Ansprüche an die Archive steigen „Anfragen von Wissenschaftlern aus anderen Orten zeigen uns, dass online-Kataloge auch tatsächlich genutzt werden“, stellt Krüger fest.

Zur Vermittlung steht der Lesesaal im Gotischen Haus zur Verfügung. Dazu kommen Öffentlichkeitsarbeit und historische Bildungsarbeit durch Vorträge, Publikationen, Führungen und Aktionstage. „Dieses Arbeitsfeld ist besonders spannend, denn wir entwickeln immer wieder neue Ideen, um historische Inhalte zu vermitteln“, berichtet Krüger. Die nächsten Veranstaltungen sind ein Stöbertag und eine Wanderung zum Herzbergfest am 30. / 31. Juli.

Die Resonanz auf das Angebot des Stadtarchivs ist sehr gut. 1.065 Nutzerinnen und Nutzer kamen zwischen Januar 2010 und März 2011 in den Lesesaal. Rund 1.350 Archivkartons holten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Zeit aus dem Magazin, das unter der Stadtbibliothek untergebracht ist. Hinzu kommen 283 schriftliche oder mündliche Anfragen. Ein Drittel dieser Anfragen betrifft die 2009 vom Standesamt übergebenen Personanstandsregister, also die Einträge in Geburten-, Heirats- und Sterbebücher. Forschungsthemen waren 2010 unter anderem die Luftschiffparade von 1910, die Vergangenheit Dornholzhausens und die Jazz-Musik. Die Forschungen zu diesem Thema mündeten letztlich in die Publikation „jazz-o-mania“ von Wolfgang Zöll und Esther Walldorf.

In den Jahren 2011 und 2012 hat das Stadtarchiv ein technisch sehr diffiziles Projekt in Angriff genommen: die archivtaugliche Verpackung von Bauplänen. Diese werden sehr häufig benutzt, und zwar sowohl für heimatgeschichtliche Forschung als auch für Bauprojekte oder im Rahmen des Denkmalschutzes

Das Internet-Angebot wird weiter verbessert: So sind die vertiefte Katalogisierung und Präsentation des online-Findbuchs und die Einstellung der Digitalisate der Baupläne geplant. Nach und nach soll die Sammlung vollständig digitalisiert werden. Außerdem läuft die Katalogisierung im online-Katalog des Hessischen Bibliotheksverbund HeBIS auf Hochtouren. Die Literatur zu geschichtlichen Themen ist erfasst, als nächstes werden Homburgensia katalogisiert und anschließend der Altbestand, der bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht.

Das Stadtarchiv besitzt zudem eine sehr wertvolle Sammlung von Noten des ehemaligen Kurorchesters aus der Zeit um 1900, deren Katalogisierung fast abgeschlossen ist. Diese Sammlung könnte zum Beispiel im Zusammenhang mit Festlichkeiten im Kurpark eingesetzt werden.

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Homburg v.d.Höhe
Tannenwaldweg 102
61350 Bad Homburg v.d.Höhe
Telefon: (06172) 37882
Telefax: (06172) 935801
stadtarchiv@bad-homburg.de

Quelle: Stadt Bad Homburg, Pressemitteilung, 7.6.2011

Ausstellung zum Seebad Cuxhaven auf frühen Ansichtskarten

Am Dienstag, 21. Juni 2011, um 18.00 Uhr eröffnet Bürgermeister Bernd Luetgebrunne in der Bürgerhalle des Rathauses Cuxhaven die Ausstellung: „Bilder aus dem Stadtarchiv Cuxhaven – Das Seebad auf frühen Ansichtskarten“. Die Ausstellung kann ab dem 22. Juni bis zum 1. August 2011 zu den gewohnten Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.

Großformatige Reproduktionen von Ansichtskarten von der Wende zum 20. Jahrhundert werfen einen Blick auf ein nicht mehr ganz junges, aber immer noch beschauliches Seebad Cuxhaven, das gerade seinen ersten Boom erlebt. Die Zeiten von Woltman, Lichtenberg und Abendroth – die „Väter“ des 1816 gegründeten Seebades – waren längst vergangen, die Tage des Kalten und Warmen Badehauses und selbst des Karrenbades waren längst gezählt. Vorbei aber auch die Zeit, in der es für den Badegast mühsam und langwierig war, das Seebad überhaupt zu erreichen.

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Abb.: Promenadenkonzert bei Grimmershörn 1 (Foto: Stadt Cuxhaven)

Seit 1881 fuhr man ganz bequem mit der Eisenbahn, zunächst über Stade und Harburg, seit 1896 fuhr der Zug aber auch in Richtung Geestemünde. So war es wohl im Grunde hauptsächlich der Eisenbahnverbindung zu danken, dass der Besucherstrom in wenigen Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges um das Dreifache anschwoll – von knapp 10.000 im Jahre 1900 auf dann rund 30.000 Badegäste.

Allerdings mag zu diesem ersten „Boom“ auch die simple, kleine Ansichtskarte einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet haben. Es gab sie schon lange: Das erste als Post verschickte Bild ist wohl in Frankreich Ende des 18. Jahrhunderts auf den Weg gebracht worden. In Deutschland dauerte es bis 1870, ehe vereinzelt Glückwunsch- oder Ansichtspostkarten versandt wurden. Den regelrechten großen Durchbruch erlebte die Ansichtskarte jedoch erst seit 1896, als durch den Einsatz der Chromolithographie attraktive farbige Ansichten möglich wurden. Dieses Verfahren fand auch sofort Anwendung bei den hiesigen Postkartenverlegern, so dass seit der Jahrhundertwende durch die Badegäste Schönheit und Ruf Cuxhavens, seines Seebades, seiner Strände vieltausendfach in alle Welt geschickt wurde, was wiederum bei den Empfängern wie ein Werbeträger ersten Ranges gewirkt haben dürfte.

Der Fachbereich Kultur/Stadtarchiv Cuxhaven zeigt in dieser Ausstellung eine Auswahl von etwa 80 Ansichtskarten-Reproduktionen aus der Zeit bis etwa 1920, denen allen – farbig oder schwarz/weiß – Seebad-Motive zugrunde liegen.

Ausstellungseröffnung:
Dienstag, 21.06.2011, 18.00 Uhr, Bürgerhalle, Rathaus, Rathausplatz 1, 27472 Cuxhaven

Quelle: Stadt Cuxhaven, Pressemitteilung, 8.6.2011