Am 17. und 18. Juni 2011 wird in Köln über den Neubau des vor zwei Jahren eingestürzten Kölner Stadtarchivs entschieden. Wie die Stadt mitteilte, soll ein Preisgericht die mehr als 40 Entwürfe von nationalen und internationalen Architekten bewerten und der Entschluss am Sonntag bekannt gegeben werden. Der Sieger der Ausscheidung erhält ein Preisgeld von 62.500 Euro.
Der Neubau des Archivs soll nicht an der Unglücksstelle, sondern in der südlichen Neustadt entstehen und als ein einladendes, offenes und funktionales Haus errichtet werden. Gleichzeitig soll das neue Archiv höchste Energiestandards erfüllen. Als Kosten veranschlagt die Stadt geschätzte 85 Millionen Euro. Das Kölner Stadtarchiv war am 3. März 2009 eingestürzt, als Unglücksursache gelten Gleisbauarbeiten an der Kölner Untergrundbahn.
Von den verschütteten Archivalien konnten bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 90 Prozent geborgen werden. Schätzungen gehen davon aus, dass weitere 5 Prozent noch geborgen werden können, während der Rest als verloren gilt. Der Gesamtschaden wird mittlerweile auf mindestens eine Milliarde Euro veranschlagt. Hiervon entfallen circa 350 bis 400 Millionen Euro auf die Restaurierung des geborgenen Archivgutes, 85 Millionen auf den Neubau und etwa 500 Millionen Euro auf die Sanierung und den Wiederaufbau an der Unglücksstelle sowie die Entschädigung der Anwohner und Opfer.
Kontakt:
Provisorische Zentrale
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
50667 Köln
Telefon: 0221-221-24455
Telefax: 0221-221-22480
HistorischesArchiv@stadt-koeln.de
Quelle: Aachener Zeitung, 15.6.2011