Zu einem Austausch von Findmitteln zwischen dem Archiv der Erzdiözese Salzburg und dem Salzburger Landesarchiv kommt es am Mittwoch, 27. April, 14.00 Uhr, im Salzburger Landesarchiv in der Michael-Pacher-Straße 40 in Salzburg. Vom Archiv der Erzdiözese gehen an das Landesarchiv Reproduktionen des Repertoriums I-3/1 (Konsistorial- und Ordinariatsprotokolle), des Repertoriums III-1 (Pfarrmatriken der Erzdiözese Salzburg, Bundesland Salzburg und Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg) und des Repertoriums I-5 (Altbestand Urbare). Umgekehrt gehen vom Salzburger Landesarchiv an das Archiv der Erzdiözese Salzburg das Repertorium 11-01 (Urbare), das Repertorium 11-06/01 (Geheimes Archiv) sowie das Repertorium 21-11/01 (Buchförmige Archivalien der Pfleggerichte, Grundherrschaften, Hofämter und Stiftungen).
\“Dieser Austausch von Repertorien ist ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Archiven, die in ihren Beständen unersetzliche historische Dokumente der Geschichte Salzburgs für künftige Generationen bewahren und somit besonders in Zeiten zunehmender Globalisierung einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der regionalen Identität unseres Bundeslandes leisten\“, informierte Dr. Oskar Dohle, Direktor des Salzburger Landesarchivs, über den bevorstehenden Austausch, an dem neben Direktor Dohle auch Landesamtsdirektor Hofrat Dr. Heinrich Christian Marckhgott sowie für die Erzdiözese Salzburg Ordinariatskanzlerin Dr. Elisabeth Kandler-Mayr und Dr. Thomas Mitterecker, Leiter des Archivs der Erzdiözese, teilnehmen werden. Durch die Teilnahme dieser hochrangigen Vertreter der Verwaltung von Land und Erzdiözese werde die Bedeutung des Findmittelaustausches in besonderer Weise unterstrichen, so Dr. Dohle.
Bis 1803 war das Erzstift Salzburg ein selbstständiges geistliches Fürstentum. Der jeweilige Erzbischof, der daher auch den Titel \“Fürsterzbischof\“ trug, war nicht nur geistliches, sondern auch weltliches Oberhaupt in seinem Land. Diese Doppelfunktion spiegelt sich auch in vielen Bereichen der Verwaltung und in dem von ihr produzierten Schriftgut wider. Daher ist eine klare inhaltliche Trennung der historischen Bestände von Diözesanarchiv und Landesarchiv für die Zeit vor 1803 nicht möglich.
Diese Verzahnung der Bestände stellt für Archivbenützer, Wissenschafter und interessierte Laien ein Problem dar, da für viele Fragestellungen umfangreiche Recherchen in beiden Archive nötig sind. Aus diesem Grund haben sich das Archiv der Erzdiözese Salzburg und das Salzburger Landesarchiv entschlossen, Reproduktionen der zentralen Findbehelfe resp. Repertorien auszutauschen. Durch diesen Findmittelaustausch wird künftig vermieden, dass Benützer unnötige Recherchen, die aufgrund der historisch bedingten Überlieferungssituation im jeweiligen Archiv keine Aussicht auf Erfolg haben, durchführen. Überdies wird sich der Beratungsaufwand für die Mitarbeiter beider Archive vermindern, sodass diese mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Forscher aufbringen können.
Quelle: Land Salzburg, Salzburger Landeskorrespondenz, 20.4.2011