600 Jahre Wigboldrecht für Cloppenburg

Vor genau 600 Jahren, am 9. März 1411, wurde der Siedlung bei der Burg Cloppenburg das sog. Wigboldrecht verliehen. Der Landesherr, der Bischof von Münster, erhob damit die Siedlung zum Wigbold mit einem Marktrecht, was für die Kaufleute und die Bauern der Umgebung von großer Bedeutung war. Ein Wigbold war im Münsterländischen eine minder große Stadt mit eingeschränkten Privilegien, die aber in dem damals dünn besiedelten Gebiet durch die Wigboldrechte in ihrem Status aufgewertet wurde.

Das Wort Wigbold oder Weichbild meint im gesamten norddeutschen Raum, besonders aber in Westfalen und Niedersachsen, stadtähnliche Gebilde mit eingeschränkten Stadtrechten, die sich aber in der Regel deutlich von Dörfern abhoben; ihre Einwohner wurden meist auch schon als Bürger bezeichnet. Diese Wigbolde wurden oft auch Flecken oder Städtlein genannt und werden in der Terminologie der neueren Stadtgeschichtsforschung gern auch als Minderstädte apostrophiert. Diesen Begriff hatte der Münsteraner Städtehistoriker Heinz Stoob 1956 eingeführt: Er wollte damit ausdrücken, dass die Stadtherren bei diesen neuen Kommunen bewusst eine Qualitätsminderung einplanten, um sie nicht zu selbständig und mächtig werden zu lassen wie viele ältere Städte, mit deren Unabhängigkeitsstreben die Stadtherren zunehmend Probleme bekamen.

Im unmittelbaren Bereich von Burgen bildeten sich sehr häufig Siedlungen von Handwerkern und Kaufleuten, die vor allem für die Versorgung der Burgbesatzung zuständig waren. Solche Freiheiten, Täler oder Burgflecken erhielten dann oft besondere Freiheitsrechte, die sie zu Wigbolden oder Städten, Letzteres nicht selten in einem zweiten Schritt, erhoben. Delmenhorst z.B., das schon 1371 Bremer Stadtrecht erhalten hatte, ist einen ähnlichen Weg wie Cloppenburg gegangen. Dagegen sind für Vechta und Friesoythe, wo ebenfalls Städte in der Nachbarschaft einer Burg lagen, entsprechende Privilegien nicht überliefert. Cloppenburg war strategisch und verkehrsmäßig günstig an der Kreuzung wichtiger Straßen gelegen und bot für eine durch eine landesherrliche Burg geschützte Stadt gute Voraussetzungen.

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Abb.: Vor genau 600 Jahren, am 9. März 1411, wurde der Siedlung bei der Burg Cloppenburg das sog. Wigboldrecht verliehen. Der Landesherr, der Bischof von Münster, erhob damit die Siedlung zum Wigbold mit einem Marktrecht. Im Cloppenburger Rathaus wurde die Urkunde mit dem Siegel des Bischofs jetzt präsentiert (Abb.: Stadt Cloppenburg).

Nur 24 Jahre nach der Verleihung des Wigboldrechtes verlieh der Bischof dem Wigbold Cloppenburg die vollen Stadtrechte und erhob es dadurch zur Stadt – ein Ereignis, das im Jahr 2010 in Cloppenburg als Jubiläum gefeiert wurde. Beleg für die Gründung ist eine im Original erhaltene Urkunde, die der aus einem Adelsgeschlecht am Niederrhein stammende Münsteraner Bischof Heinrich von Moers am 5. Januar 1435 für seine lieben Getreuen, Bürgermeister, Rat und Einwohner seiner Stadt und seines Wigbolds zur Cloppenburg ausgestellt hatte.

Darin verlieh er ihnen nicht nur ein Stadtwappen, das dem Wappen seiner eigenen Familie nachgebildet war, sondern auch das Recht der (vormals ravensbergischen, seit 1252 münsterischen) Stadt Haselünne. Als Begründung hierfür gibt der Landes- und Stadtherr an, die Cloppenburger sollten sich künftig, wenn sie sich in Fragen ihres Stadtrechts nicht untereinander verständigen könnten („se under sick des nicht verstentlick genoich enwern“), notfalls an Bürgermeister und Rat von Haselünne wenden. Was diese dann nach dem Stadtrecht von Haselünne erklärten, das sollte die von Cloppenburg gänzlich befolgen.

Quelle: Stadt Cloppenburg, Pressemitteilung, 9.3.2011; Albrecht Eckhardt, Die Entstehung der Stadt Cloppenburg. Vortrag, 21.5.2010

125 Jahre Stadtarchiv Augsburg im Haus Fuggerstraße 12

1884 wurde der Stadt Augsburg das heutige Stadtarchiv-Gebäude von Frieda Forster, Tochter des Tabakfabrik-Besitzers Ludwig Sander, zum 1. Januar 1885 mietweise zur Verfügung gestellt. Ab Mitte 1885 konnten die bis dahin im Rathaus auf verschiedene Räume verteilten Archivbestände in das für Archivzwecke umgebaute ehemalige Wohnhaus der Familie Sander verlagert werden. Ein geordneter Dienstbetrieb in dem repräsentativen Gebäude, das den Westabschluss einer 1820 auf dem heutigen Stadtmarkt errichteten Tabakfabrik bildete, konnte aber erst 1886 beginnen.

Spätestens seit Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts erfüllt der Bau seine Aufgabe als Archivstätte nur mehr äußerst unzureichend. Nicht zuletzt deshalb ist der 2003 vom Augsburger Stadtrat beschlossene Umzug des Stadtarchivs Augsburg auf das AKS-Gelände für 2013 fest vorgesehen. Gerade in der nach 125 Jahren mehr als notwendigen Phase der räumlichen Neuorientierung des Stadtarchivs erscheint es sinnvoll, einen Überblick über die wesentlichen Stationen der Augsburger Stadtarchivgeschichte von den Anfängen bis heute zu geben.

Im Rahmen der Themenabende des Stadtarchivs Augsburg informiert Archivdirektor Dr. Michael Cramer-Fürtig am 9. März 2011 über die Geschichte des Stadtarchivs im Haus Fuggerstraße 12.

Archivdirektor Dr. Michael Cramer-Fürtig, seit 2002 Leiter des Stadtarchivs Augsburg, war von 1991 bis 2002 als Archivar am Bayerischen Hauptstaatsarchiv tätig, bevor er sich der komplexen Reformaufgabe Stadtarchiv Augsburg verschrieb.

Info:
Themenabend "125 Jahre Stadtarchiv im Haus Fuggerstraße 12"
Mittwoch, 9. März 2011, 19.30 Uhr
Stadtarchiv Augsburg, Fuggerstraße 12, 86150 Augsburg
http://www.stadtarchiv.augsburg.de/

Die Filme der Elisabeth Wilms auf DVD

Elisabeth Wilms, die resolute Bäckersfrau aus Dortmund-Asseln, hat vom Beginn der 1940er Jahre bis zu ihrem Tod im August 1981 insgesamt mehr als 150 Filme realisiert. Sie hat nicht nur den Alltag ihrer näheren Umgebung, sondern auch das Leben in der bombenzerstörten Großstadt Dortmund und den späteren Wiederaufbau nach 1945 mit der Kamera aufgezeichnet und so für die Nachwelt festgehalten. Aber ebenso finden sich Industrie-, Werbe- und Reisefilme sowie Reportagen in ihrem Werk. Nachdem Elisabeth Wilms und ihr Mann Erich kinderlos verstorben waren, gelangte ihre Filmsammlung in den Besitz der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Asseln. Um die wertvollen Filmoriginale optimal für die Nachwelt zu sichern, wurden sie im Jahr 2007 ins Filmarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen überführt und dort in speziellen Kühlkammern eingelagert.

Mit dieser DVD in der Reihe „Westfalen in historischen Filmen“ möchte das LWL-Medienzentrum in Kooperation mit der Kirchengemeinde Asseln und dem Stadtarchiv Dortmund die Erinnerung an eine großartige Frau und ihr auch heute noch beeindruckendes filmisches Lebenswerk wach halten. Neben einem 24-minütigen, von Claus Bredenbrock geschaffenen Porträt, in dem sie selbst zu Wort kommt, finden sich hier fünf weitere Filmdokumente von ihrer Hand. Die Filme zeigen unter anderem die münsterländische Geburtsheimat von Elisabeth Wilms, den Alltag in einer Bäckerei und das zerstörte Dortmund in den Nachkriegsjahren. Die Kurzfilme ermöglichen Einsichten in das breit angelegte Oeuvre der Filmemacherin und unterrichten zugleich anschaulich über die Lebenswirklichkeit der Kriegs- und Nachkriegsjahre in Westfalen.

Dem einführenden Filmporträt „Erich, lass mal laufen!“ liegt ein Filminterview von Michael Lentz und Jürgen Klauß aus dem Jahr 1980 zu Grunde, in dem das Ehepaar Wilms in sehr ehrlicher, authentischer Weise Auskunft über das Leben und die Arbeit, und, immer wieder, über die Filme gibt, die Elisabeth Wilms in annähernd 40 Jahren geschaffen hat. In sorgfältig ausgewählten Szenen und Bildsequenzen wird sie so noch einmal lebendig: die Welt der Bäckersfrau und Filmpionierin Elisabeth Wilms.

Info:
Erich, lass mal laufen! Die Filme der Elisabeth Wilms
Ein Filmporträt und fünf Originalfilme, s/w und Farbe, insgesamt ca. 115 Min.
DVD mit Begleitheft, 2010 (D 149), 14,90 Euro zzgl. 2,60 Euro Versand

Die DVD ist ab dem 16.03.2011 lieferbar.

Kontakt:
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstraße 14
48147 Münster
Tel. 0251 591-3902
Fax 0251 591-3982
medienzentrum@lwl.org

Ulmer Patrizier im Spiegel ihrer Privatarchive

Über Jahrhunderte hinweg haben Angehörige von Patrizierfamilien die Geschicke der Reichsstadt Ulm und ihres großen Herrschaftsgebiets gelenkt. Seit dem 16. Jahrhundert durchweg in den Adelsstand erhoben, waren sie Politiker, Gelehrte, Militärs, Geistliche, Stifter und Bauherren. Bis 1819 bekleideten die Patrizier alleine die Bürgermeister und die anderen leitenden Ämter der Stadt. Ihre Wappen zieren bis in die Gegenwart das Ulmer Münster und das Rathaus. Exponate aus dieser Zeit sind in einer kleinen, aber hochkarätigen Ausstellung vom 3. bis 30. März 2011 im Haus der Stadtgeschichte Ulm zu sehen.

Die einzige Ansicht der mittelalterlichen Burg im heutigen Ulmer Stadtteil Böfingen ist das farbigste Stück der neuen Sonderausstellung im Schwörhaus. Deren Thema "Ulmer Patrizier im Spiegel ihrer Privatarchive" bringt es freilich mit sich, dass dort schriftliche Dokumente dominieren. Jenes Bild bleibt also eine Ausnahme, und es kommt auch nicht aus den patrizischen Privatarchiven, die das Stadtarchiv Ulm verwahrt. Es zeigt jedoch, zu welchen Entdeckungen das Sichten und Ordnen dieser Bestände führen kann – vor allem, wenn dies durch einen findigen Historiker wie Dr. Stefan Lang geschieht.

Der stieß beim Durchforsten des Nachlasses der Familie Neithardt auf die Akten eines Prozesses aus dem Jahr 1495, über den er mehr erfahren wollte. Also forschte er im Hauptstaatsarchiv Stuttgart weiter – und fand in den dortigen Prozessunterlagen die älteste bekannte Darstellung Böfingens sowie Pfuhls und des Striebelhofes jenseits der Donau. – Lang erarbeitet eine Publikation zu der Geschichte der Patrizier, die bis zum Jahresende 2011 abgeschlossen sein soll.

Unter den in der Ausstellung präsentierten Exponaten sind zudem mit der Urkunde zur Einrichtung der Neithardtkapelle von 1437 das einzige erhaltene Gründungsdokument für eine Münsterkapelle zu sehen und eine spätmittelalterliche „To-do-Liste" vermittelt das umfangreiche Alltagsgeschäft eines Ulmer Stadtschreibers und enthält zugleich die schriftliche Ersterwähnung des Safranberges. Das abgewetzte Reisetagebuch des Anton Schermar aus den 1620er Jahren gibt Einblicke in die Ausbildungswege der Ulmer Elite, kaiserliche Privilegien belegen den Adelsstand der Patrizier und Bauzeichnungen mit den zugehörigen Handwerkerquittungen die Arbeiten an ihren repräsentativen Stadthäusern und Landgütern.

Link: Online-Katalog des Stadtarchivs Ulm zu den Patrizierfamilien

Kontakt:
Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm
Schwörhaus
Weinhof 12
89073 Ulm
Postanschrift: Stadtarchiv Ulm, 89070 Ulm
Telefon 0731/161-4200
Telefax 0731/161-1633
www.stadtarchiv.ulm.de

Quelle: Stadt Ulm, Pressemitteilung; Henning Petershagen, Südwest Presse, 4.3.2011

Südtiroler Landesförderung für private und kirchliche Archive

Das Land Südtirol fördert die Erhaltung sowohl privater, als auch kirchlicher Archive. Um Zuschüsse für die Erhaltung von Archiven oder für Restaurierungs- oder Katalogisierungsmaßnahmen kann bis zum 31. März 2011 im Südtiroler Landesarchiv angesucht werden.

Das Landesarchiv bezuschusst die Erhaltung der Archive, Verzeichnungs- und Katalogisierungsarbeiten, die Restaurierung von Archivalien und andere aufwertende Maßnahmen. Auch wer historische Buchbestände erhalten oder aufwerten will, kann im Landesarchiv um finanzielle Unterstützung ansuchen. Vorausgesetzt wird ein Mindestalter der Buchbestände von 50 Jahren.

Um finanzielle Förderung können Eigentümer, Besitzer und Verwahrer kirchlicher und privater Archive oder geschichtlicher Bibliotheken und Buchbestände ansuchen. Gesuchstermin ist auch in diesem Jahr der 31. März 2011. Gesuchsvordrucke sind im Südtiroler Landesarchiv in der Bozner Armando-Diaz-Straße 8 (Tel. 0471 411946 oder 0471 411941) erhältlich. Sie können zudem aus dem Südtiroler Bürgernetz von der Homepage des Südtiroler Landesarchivs heruntergeladen werden (www.provinz.bz.it/denkmalpflege/1303).

Quelle: Provinz Bozen/Südtirol, Pressemitteilung, 1.3.2011

75. Gründungsjubiläum von Archiv und Bibliothek der Kirchenprovinz Sachsen

An das 75. Gründungsjubiläum von Archiv und Bibliothek der Kirchenprovinz Sachsen wird am kommenden Wochenende (5./6. März 2011) in Magdeburg erinnert. Das landeskirchliche Archiv Magdeburg bewahrt und verwaltet gegenwärtig über 8.500 laufende Regalmeter Akten und Bücher.

Anlässlich des Gründungsjubiläums bietet das Archiv am 5. März 2011 (ab 10.00 Uhr) ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm unter anderen mit einer Archivführung für Kinder, einem Bücherflohmarkt oder Filmvorführungen. Eine Ausstellung mit wertvollen Drucken des Reformators Philipp Melanchthon wird um 15.00 Uhr eröffnet. Zur Einführung in das umfangreiche Werk des berühmten Mitstreiters Luthers hält Dr. Harald Bollbuck (Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel) einen Vortrag über Melanchthon und die Magdeburger Centurien. Die Melanchthon-Ausstellung wird im Archiv bis Ende Juli zu sehen sein.

In einer umfangreichen Führung am Sonntag (6. März 2011, 12.30 Uhr) wird Interessierten die Gesamtheit der Archivschätze vom 13. bis in das 20. Jahrhundert präsentiert. Im Anschluss wird in einem Festgottesdienst (14 Uhr) mit Propst Christoph Hackbeil, Regionalbischof von Stendal-Magdeburg, in der Matthäusgemeinde an das 75. Gründungsjubiläum gedacht.

Das Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen wurde durch Beschluss des Konsistoriums vom 6. März 1936 als "Konsistorial- und Provinzialkirchenarchiv" gegründet. Dem Archiv wurden 1939 im Konsistorium die Magazinflächen in den früheren Räumen des Preußischen Staatsarchivs über dem Domremter zugewiesen. Obwohl das konsistoriale Dienstgebäude am 6. Februar 1945 zu etwa einem Drittel zerstört wurde, blieb das Magdeburger Archiv im Gegensatz zur Mehrzahl der landeskirchlichen Archive völlig unzerstört. 2002 bezog das Archiv aus Platzgründen seinen heutigen Standort in Magdeburg Stadtfeld im dafür umgebauten Gemeindehaus der Matthäusgemeinde.

Kontakt:
Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
Dr. Margit Scholz (Archivleiterin)
Freiherr-vom-Stein-Str. 47
D – 39108 Magdeburg
Tel.: 0391 / 506659-90
Fax: 0391 / 506659-96
archiv.magdeburg@ekmd.de

Quelle: Pressestelle Magdeburg, Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), 1.3.2011

Bilanz der Stadt Köln zwei Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Am 3. März 2009 stürzte – vermutlich im Zusammenhang mit Bauarbeiten an einem unterirdischen Gleiswechselbauwerk der geplanten U-Bahnstrecke der Nord-Süd-Stadtbahn – das Gebäude des Historischen Archivs der Stadt Köln ein. Mitgerissen wurden weitere benachbarte Gebäude. Zwei Menschen verloren beim Einsturz dieser Gebäude ihr Leben. Anwohnerinnen und Anwohner mussten ihre Wohnungen, benachbarte Schulen ihre Räume verlassen. Über 30 Regalkilometer Zeugnisse Kölner und Rheinischer Geschichte durchmischten sich mit den eingestürzten Wänden und Decken des Archivs zu einem unterirdischen und oberirdischen Schuttberg.

Zwei Jahre nach dem Einsturz zieht die Stadt Köln eine Zwischenbilanz. Oberbürgermeister Jürgen Roters betont: "Mit ungeheurer Kraftanstrengung, die auch eine Millionenstadt manchmal vor die Grenze des Machbaren stellt, ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, die Katastrophe des Einsturzes sowohl für die betroffenen Menschen als auch für die Kulturschätze des Archivs bisher gut zu bewältigen. Wir gedenken der beiden Opfer des Unglücks. Ohne den Zusammenhalt und das Können vieler wäre die Aufbauarbeit der vergangenen zwei Jahre nicht möglich gewesen. Eine Riesenaufgabe steht allerdings noch vor uns – die Restaurierung der Archivalien. Denn geborgen heißt noch nicht automatisch gerettet. Dazu bedarf es auch der Unterstützung anderer. Ich hoffe, dass wir schnellstmöglich durch den Bau des Besichtigungsbauwerks hinreichende Erkenntnisse über die Ursache des Einsturzes gewinnen und damit auch die Frage der Verantwortung klären können. Das sind wir den betroffenen Menschen, an erster Stelle sind hier die beiden Opfer des Einsturzes zu nennen, schuldig."

Anwohnerinnen, Anwohner und Betroffene
Durch den mutigen Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beteiligter Unternehmen und des Historischen Archivs konnten Besucherinnen und Besucher des Historischen Archivs, Passantinnen, Passanten, Schülerinnen, Schüler, Anwohnerinnen und Anwohner so frühzeitig gewarnt werden, dass sie den unmittelbaren Gefahrenbereich verlassen konnten. Zwei Bewohner eines angrenzenden Wohnhauses verloren im zusammenstürzenden Gebäude jedoch ihr Leben.

Oberbürgermeister Jürgen Roters wird in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen des Kölner Stadtrates am Vorabend des Unglückstages, am Mittwoch, 2. März 2011, um 19 Uhr, mit einer Kranzniederlegung auf dem Gelände Waidmarkt der Toten gedenken.

36 Anwohnerinnen und Anwohner der Nachbarhäuser verloren ihre Wohnungen. Über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Wohnungsversorgungsbetriebs kümmerten sich sofort um die persönlichen Belange der Betroffenen, über 500 Wohnungsangebote wurden geprüft. Alle erhielten sofort eine eigene "Assistentin" oder einen eigenen "Assistenten". Die Betroffenen sind inzwischen mit neuem Wohnraum versorgt und weitgehend in ihrem neuen "Leben" angekommen. Ängste sind bei vielen in unterschiedlicher Ausprägung geblieben. Von ursprünglich 180 Personen, die zunächst vom psychologischen Betreuungsteam der Feuerwehr, später vom Psychosozialen Dienst des Gesundheitsamtes betreut wurden, nehmen heute keine mehr die vorhandenen Betreuungsangebote war. Wenige Einzelfälle benötigen noch privat organisierte Betreuung. Der von der Stadt Köln zur Unterstützung für die Betroffenen in allen Rechts- und Entschädigungsfragen vorgeschlagene Ombudsmann konnte seine Arbeit inzwischen beenden.

Das Gelände eines ehemaligen Nachbargebäudes wurde von der Stadt Köln angekauft, ein zweites Grundstück wird gemeinsam mit dem Eigentümer in eine geplante künftige Bebauung einbezogen. Die finanziellen Entschädigungen für die unmittelbar Betroffenen wurden über die Kölner Verkehr-Betriebe (KVB) geregelt.

Als Entschädigung für die Beeinträchtigungen durch die laufenden Arbeiten an der Einsturzstelle hat die Stadt Köln finanzielle Vereinbarungen für die unmittelbar betroffenen 40 Anwohnerinnen und Anwohner getroffen. Über 150.000 Euro wurden zwischenzeitlich ausgezahlt. Zwischen der Stadt Köln und den Anwohnerinnen und Anwohnern besteht ein regelmäßiger Informationsaustausch, unter anderem mit bisher fünf Bürgerinformationsveranstaltungen. Die Belange des Quartiers inclusive der Geschäftswelt auf der Severinstraße vertritt der von der Stadt Köln eingesetzte Veedelsmanager. Er ist Ansprechpartner und Verbindungsmann zwischen dem Viertel, KVB und Stadt Köln. Den Anliegerinnen und Anliegern der Severinstraße kommt die inzwischen abgeschlossene Sanierung der Severinstraße zugute.

Schulen
Von den Folgen des Einsturzes sind auch betroffen die beiden benachbarten Schulen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und Kaiserin-Augusta-Schule.

Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG)
Die Generalinstandsetzung für das FWG wird von der Stadt Köln mit Priorität betrieben. Der ursprünglich angedachte Fertigstellungstermin, und damit verbunden der Rückzug der Schule zum Schuljahresbeginn 2011/2012, kann aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der auftretenden Schwierigkeiten nicht gehalten werden.

Der derzeitige Schwerpunkt der laufenden Arbeiten liegt in der Ertüchtigung des Tragwerks sowie der Fundamente. Das statische Tragsystem der Schule muss verbessert werden, auch um seine Erdbebensicherheit zu gewährleisten. Des weiteren sind die mit dem Denkmalschutz verbundene Arbeiten – so kann beispielsweise die Wärmedämmung nur innenliegend angebracht werden – aufwendiger als bei sonstigen Vorhaben. Neue Hinweise auf vermutete Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg haben dazu geführt, dass nun mobile Bauten versetzt und bisher geplante neue Stützen geändert werden müssen.

Der gesamte Sanierungsprozess wird der Schulöffentlichkeit transparent gemacht. Die Schulpflegschaft und die Schulleitung sind an allen Gesprächen zur Baukoordination beteiligt. Die Verwaltung geht nach jetzigem Planungsstand von einer Fertigstellung spätestens im Juni 2012 aus, bemüht sich aber um einen möglichst frühen Zeitpunkt.

Kaiserin-Augusta-Schule
Die Kaiserin-Augusta-Schule hat inzwischen ihren Ganztagsbetrieb aufgenommen. Dafür wurde auf dem Schulhof eine Fertigbaueinheit mit Großküche, geräumiger Mensa und vier Aufenthaltsräumen geschaffen. Zusätzlich werden im April 2011 sechs weitere Klassencontainer am Standort Georgstraße in Betrieb genommen.

Um den Raumbedarf der Schule langfristig zu decken, wurden die Planungen für einen Erweiterungsbau aufgenommen. Zurzeit wird ein Architektenwettbewerb vorbereitet. Mit den Ergebnissen des Wettbewerbs ist Ende des Jahres zu rechnen. Im Wettbewerbsverfahren ist die Schule beteiligt. Den umliegenden Schulen (Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Severinschule) wurde der Verfahrensstand und die anstehende Planung, die unter anderen auch eine Teilfläche des ehemaligen Historischen Archivs einnimmt, Mitte Februar 2011 vorgestellt.

Archivalien und Bergung der Archivalien
Mit dem Einsturz vermengten sich über 30 Regalkilometer Archivgut mit den eingestürzten Wänden und Decken des Gebäudes. Das Gelände steht nach wie vor als Einsatzstelle unter der Aufsicht der Kölner Berufsfeuerwehr, die unterstützt von unzähligen freiwilligen Helferinnen und Helfern anderer Feuerwehren und Hilfsdienste, die Erstbergung der Archivalien aus den ober- und unterirdischen Trümmerbergen vornahm.

Heute sind 90 Prozent der Bestände geborgen, davon 35 Prozent schwerst beschädigt, 50 Prozent mit schweren und mittleren Schäden und 15 Prozent mit leichten Schäden. Etwa fünf Prozent sind derzeit noch im Grundwasser, weitere fünf Prozent sind voraussichtlich vollständig verloren. Derzeit ruht die Bergung, bis die im Grundwasser liegenden Fundamentteile entfernt werden können.

Nach der Bergung der oberirdisch lagernden Archivalien hat die Stadt Köln für die Bergung unter Wasser für über 13 Millionen Euro ein technisch kompliziertes "Bergungsbauwerk" errichten lassen, aus dem teilweise mit Schwerstgerät Archivalien, aber auch Trümmerstücke geborgen werden. Die aktuelle Bergungsphase läuft seit dem 24. November 2010 und erbrachte gute Ergebnisse mit 116 Gitterboxen, das entspricht 580 laufenden Regalmetern, voll Archivgut. Die aktuellen Fundstücke aus dem Grundwasser sind in unterschiedlichem Zustand, teilweise stark aufgeweicht, aufgequollen und in Stücken, teilweise vollständig im Block und insgesamt gut erhalten. Die Dokumente werden nach Erstsäuberung bei minus 30 Grad Celsius schockgefroren, später unter Vakuum aufgetaut. Bei diesem Vorgang geht das enthaltene Wasser sofort vom festen Zustand (Eis) in den gasförmigen Zustand (Wasserdampf) über. Daran schließt sich dann die weitere Behandlung wie Glätten, Fehlstellen schließen et cetera an.

In Köln-Porz/Lind errichtet die Stadt derzeit ein eigenes Restaurierungs- und Dokumentationszentrum, das in wenigen Wochen den Betrieb aufnimmt. Seit dem Einsturz des Gebäudes arbeitet das Archiv bundesweit mit 20 Facharchiven zusammen, die das geborgene Archivgut fachgerecht aufgenommen haben. Die Kosten der Restaurierung der Archivalien werden derzeit auf 350 bis 400 Millionen Euro geschätzt. In 30 bis 50 Jahren könnte das Archivgut wieder in gesicherten Zustand für die historische Forschung zugänglich sein, wenn 200 Restauratoren parallel daran arbeiten könnten.

Geborgen wurden unter anderem:
Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit oder Handschriften wurden in großen Teilen in der ersten Bergungsphase herausgeholt. In der aktuellen, letzten Bergungsphase wird überwiegend eine Mischung aus städtischen Akten des 20. Jahrhunderts und Nachlassteilen gefunden. Dazu gehören Baupläne, Gewerbeamtsakten, Konzessionsakten, Akten des Schulverwaltungsamtes, Stücke des Männergesangsvereins und der Cäcilia Wolkenburg, Stücke aus der Plankammer, darunter Pläne der Architekten Wilhelm Kreis und Erich Schneider-Wessling.

Neubau Historisches Archiv
Im Dezember 2010 hat die Stadt Köln den Architektenwettbewerb für den Neubau des Historischen Archivs am Eifelwall/Luxemburger Straße mit einem internationalen Teilnehmerwettbewerb gestartet. Dem Archiv werden künftig 20.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, in dem Komplex werden außerdem die Kunst- und Museumsbibliothek einschließlich des Rheinischen Bildarchivs untergebracht. Die Kosten des Neubaus liegen bei circa 85 Millionen Euro.

Aus 200 Bewerbungen wurden insgesamt 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermittelt, die bereits Mitte Februar 2011 die Auslobungsunterlagen erhielten. Das Preisgericht wird am 17./18. Juni 2011 über die Arbeiten entscheiden.

Fachbeirat zum Wiederaufbau
Zur Beratung des Historischen Archivs bei allen Fragen des Wiederaufbaus hat die Stadt Köln einen 16-köpfigen Fachbeirat initiiert. Unter dem Vorsitz des Präsidenten des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Professor Wilfried Reininghaus, gehören dem Gremium Vertreter des Bundesarchivs, des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA), der großen Archive in Köln sowie weitere Expertinnen und Experten der Universitäten Köln und Bonn sowie der Deutschen Forschungsgesellschaft an. Sieben Projektgruppen werden begleitet:

  • Bestandszusammenführung
  • Restaurierung und Konservierung
  • Digitalisierung und Weiterentwicklung der Software
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Hilfekoordination
  • Betreuung der Nachlassgeberinnen, Nachlassgeber, Depositarinnen und Depositare
  • Neubau und provisorisches Archiv

Bislang wurden sechs Konzepte in acht Sitzungen evaluiert und verabschiedet.

Bergungsbauwerk und Besichtigungsbauwerk
Zur Archivalienbergung unterhalb des Grundwassers entstand im Sommer/Herbst 2010 unmittelbar an der Schlitzwand des Gleiswechselbauwerks Waidmarkt unter besonders schwierigen Randbedingungen die so genannte "Bergungsbaugrube". Eine Baugrube innerhalb eines Einsturztrichters mit naturgemäß besonderer Bodenbeschaffenheit (16,5 mal maximal 30 Meter).

Insgesamt wurden 63 Bohrpfähle bis in rund 30 Meter Tiefe gebohrt. Für die Archivalienbehandlung wurde ein beheizbares Versorgungszelt errichtet. Das bisherige Aushubvolumen liegt bei rund 3.100 Kubikmetern, das entspricht circa 500 LKW-Fuhren. Die aktuelle mittlere Aushubtiefe liegt bei 7,1 Metern unterhalb der Arbeitsebene. Im Januar 2011 wurden im Grundwasser Fundamentkörper des eingestürzten Stadtarchivs mit Einzelgwichten bis zu 40 Tonnen entdeckt, insgesamt neun Einzelfundamente, fünf Stahlbetonstützen und ein großes Bodenplattenteil. Das Gesamtgewicht wird auf 170 Tonnen geschätzt. Bautaucher sind mit der Zerkleinerung unter Wasser mittels Seilsäge beauftragt, um die sperrigen Teile zu entfernen. Die Entfernung ist unverzichtbar, um mit dem Bau des geplanten außenliegenden "Besichtigungsbauwerks" an dieser Stelle überhaupt beginnen zu können.

Das Besichtigungsbauwerk soll entscheidende Untersuchungen der Staatsanwaltschaft an der Schlitzwand des Gleiswechselbauwerks und des Untergrunds ermöglichen, um Aufschlüsse über die mögliche Schadensursache und die daraus resultierende Verantwortung zu gewinnen. Das Gelände soll dazu Anfang Juli 2011 an den Bauherrn übergeben werden. Die Bauherreneigenschaft haben jetzt KVB und Stadt Köln im Auftrag de Gerichts übernommen. Außerdem müssen diese großformatigen Teile mit Blick auf eine künftige Nutzung der Bodenoberfläche entfernt werden.

Zukunft des Grundstücks Severinstraße
Die künftige Nutzung des Einsturzgeländes soll unter frühzeitiger und breiter Beteiligung der Kölner Bürgerinnen und Bürger diskutiert und entschieden werden. Das Planungsdezernat der Stadt Köln hat dazu eine erweiterte Bürgerbeteiligung entwickelt. Am Dienstag, 12. April 2011, 19:30 Uhr, findet dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Piazzetta des Historischen Rathauses statt. Oberbürgermeister Jürgen Roters sowie Planungs- und Baudezernent Bernd Streitberger stellen die städtebaulichen Aspekte, die Fragen der zukünftigen Nutzungen der neu zu erstellen Gebäude an der Severinstraße und andere Aspekte zur Diskussion. Entsprechende Schautafeln und Pläne sind vom 12. April 2011 bis zum 21. April 2011 im Rathaus zu sehen. Noch vor den Sommerferien soll ein zweitägiger moderierter Workshop, zu dem bis zu 80 interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden können, Ergebnisse für die weiteren Planungen erarbeiten.

Zu den städtebaulichen Aspekten und Anforderungen, die an die Flächen des ehemaligen Archivs gestellt werden, gehören:

  1. die dringend benötigte Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule am Georgsplatz
  2. die Schaffung eines Verbindungswegs zwischen Kaiserin-Augusta-Schule, Severinstraße und Friedrich-Wilhelm-Gymnasium.
  3. Auswahl des Ortes und die Gestaltung des Gedenkens
  4. Schließung der städtebaulichen Lücke an der Severinstraße mit der Möglichkeit, im Erdgeschoss Räume für publikumswirksame Nutzungen zu schaffen

Rechtsverfahren und Schadenssumme
Die Stadt Köln geht von einer Gesamtschadenssumme für die Stadt Köln von mindestens 1 Milliarde Euro aus.

Zur Wahrung ihrer Rechte ist die Stadt Köln nach dem Unglück dem von der KVB unmittelbar gegen die Arbeitsgemeinschaft Nord-Süd Stadtbahn Köln Los Süd eingeleiteten selbständigen Beweisverfahren (Aktenzeichen 5 OH 1/10) vor dem Landgericht Köln als (Mit-)Antragstellerin beigetreten. Es wird Beweis erhoben über die Fragen:

  1. Was ist die Ursache für den Einsturz?
  2. Hätte sich das Unglück vermeiden lassen und wenn ja, durch welche Maßnahmen?
  3. Liegt ein Verstoß gegen die anerkannten Regeln der Technik vor?

Zur Sicherung der finanziellen Ansprüche der Stadt Köln beabsichtigt die Stadt Köln außerdem die Einleitung eines weiteren separaten selbständigen gerichtlichen Beweisverfahrens zur Schadenshöhe gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen (zunächst die ARGE Nord-Süd Stadtbahn Köln Los Süd mit ihren ARGE-Partnern).

Außerdem sind fünf sogenannte "Leihgeberklagen bei Kölner Gerichten anhängig. Sie sind im Wesentlichen gerichtet auf die Feststellung der Schadenersatzpflicht der Stadt Köln für den Verlust und/oder die Beschädigung beziehungsweise Herausgabe des Bestandes, soweit er unbeschädigt ist. Drei Klagen wurden vom Landgericht Köln in erster Instanz abgewiesen. Das Oberlandesgericht Köln setzte die daraufhin eingelegten Berufsverfahren im Hinblick auf die laufenden Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln vorläufig aus. In den beiden anderen Klageverfahren, die noch in de ersten Instanz beim Landgericht anhängig sind, hat das Gericht jeweils das Ruhen des Verfahrens angeordnet.

Link: Unterlagen zum aktuellen Sachstand

Kontakt:
Provisorische Zentrale
Historisches Archiv der Stadt Köln
Heumarkt 14
D- 50667 Köln
Telefon: 0221-221-24455
Telefax: 0221-221-22480
HistorischesArchiv@stadt-koeln.de

Quelle: Inge Schürmann, Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Pressemitteilung, 28.2.2011