Verfahrenshinweise zur Blockentsäuerung für Archive im Rheinland

Das Projekt zur Entsäuerung von säuregeschädigtem Archivgut geht in Nordrhein-Westfalen in eine neue Phase. Ab Januar 2011 können für die vorläufige Projektdauer bis zum 31.12.2011 auch fest formierte Bestände entsäuert werden. Dies bedeutet für alle nichtstaatlichen Archive im Rheinland, wie das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum berichtet, dass Antragstellungen für die Bezuschussung einer Blockentsäuerung ab sofort möglich sind.

Kurzinformation zum technischen Verfahren
Es handelt sich um ein standardisiertes Verfahren der Massenentsäuerung, bei dem fest formierte Archivalien (z.B. fadengebundene Akten oder klebegebundene Bücher) in einer nichtwässrigen Lösung entsäuert werden – bei gleichzeitiger Einbringung einer alkalischen Reserve. Im Technischen Zentrum Brauweiler sowie in den Unterzentren des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums (LVR-AFZ) werden die zur Blockentsäuerung vorgesehenen Bestände für die maschinelle Bearbeitung vorbereitet und nach ihrer Entsäuerung kontrolliert. Dazu gehört auch die Überprüfung des pH-Wertes.

Durchführung
Die Auswahl geeigneter Bestände nehmen die Archive vor. Nach Eingang des Antrags beim LVR-AFZ findet eine Vorbesprechung und Beratung hinsichtlich des Blockverfahrens im jeweiligen Archiv statt. Die Transporte der Archivalien zu den Vorbereitungsstellen und zum Dienstleister wie auch die Rücktransporte werden vom LVR organisiert und für die Archive kostenfrei durchgeführt. Die Vor- und Nachbereitung der Blockentsäuerung erfolgen im Technischen Zentrum Brauweiler bzw. den Unterzentren des LVR-AFZ. Die maschinelle Blockentsäuerung selbst geschieht beim jeweiligen Dienstleister, in 2011 beim ZFB in Leipzig.

Kosten
Bei der Blockentsäuerung wird nach Gewicht der Archivalien abgerechnet; für das Projekt besteht ein günstiger Sonderpreis.

Bezuschussung
Das Land NRW unterstützt die Blockentsäuerung von Archivbeständen und stellt dafür im Jahr 2011 Mittel in Höhe von insgesamt 95.000 Euro für die rheinischen Archive zur Verfügung. Die Kosten der Blockentsäuerung werden zu 70 Prozent aus diesen Mitteln finanziert, 30 Prozent sind vom Antragsteller aufzubringen.

Antragstellung
Anträge sind an das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum zu richten. Das Antragsformular ist hier zu finden:
https://formulare.lvr.de/liplvrdb/action/invoke.do?id=983002i

Das Antragsformular ist auszufüllen, auszudrucken und unterschrieben zu senden an das

LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Ehrenfriedstr. 19
50259 Pulheim-Brauweiler

Rückfragen an:
Volker Hingst, Dipl.-Restaurator
(Leitung Bestandserhaltung)
Tel 02234 9854-236
volker.hingst@lvr.de

Katharina Weiler, Dipl.-Restauratorin
Tel 02234 9854-354
katharina.weiler@lvr.de

Tina Löhr, Dipl.-Restauratorin
Tel 02234 9854-368
tina.loehr@lvr.de

Quelle: Art. Projekterweiterung der Landesinitiative Substanzerhalt (LISE) für fest formierte Bestände ("Blockentsäuerung"), Newsletter des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums, 18.1.2011

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