Mit dem 30. September 2010 trat der Leiter des Stadtarchivs Bocholt, Dr. phil. Hans-Detlef Oppel, in den Ruhestand. Knapp 34 Jahre lang amtierte der Städtische Oberverwaltungsrat als Stadtarchivar im Westmünsterland an der niederländischen Grenze. Der 65-jährige gebürtige Franke, der aus Bad Kissingen stammt, wird in Bocholt bleiben, das zu seiner Heimat geworden sei. Zum 1. Januar 1977 hatte er dort seine Stelle angetreten.
Zuvor hat Oppel nach einem Studium der Geschichte und Volkskunde sowie einer Dissertation über die Mirakel des Engelhard im Jahr 1976 sieben Jahre lang an seiner Alma Mater, der Universität Würzburg, als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. In dieser Zeit war er für das Archiv der ehemaligen Reichsstudentenführung und des NS-Studentenbundes zuständig.
Hans-Detlef Oppel hat als Bocholter Stadtarchivar u.a. die Schriftleitung der Zeitschrift für Kultur und Heimatpflege „Unser Bocholt“ inne gehabt und dabei 135 Hefte dieser Reihe betreut. Er fungierte zudem, im Bereich der Neuen Medien, als Redaktionsleiter des 2005 begonnenen Bocholter online-Stadtlexikons. Bis 2002 war Oppel Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatzeitschriften im Deutschen Heimatbund (heute: Bund Heimat und Umwelt). Er war zudem Gründer und erster Leiter der "Bibliothek der Deutschen Heimatzeitschriften", die heute in der Stiftung Naturschutzgeschichte in Königswinter geführt wird. Bis 1993 zeichnete der in Jugendzeiten als Gitarrist einer erfolgreichen Schul- und Teenband aktive Oppel verantwortlich für den deutschen Teil der Euregio-Bibliographie (mit ca. 43.000 Titeln). Grenzüberschreitend war auch sein Engagement als Mitbegründer und Mitveranstalter des zweijährlich stattfindenden Deutsch-niederländischen Archivsymposiums, dessen 16. Veranstaltung zum Thema Bestandserhaltung vom 2.-3. September 2010 wiederum in Bocholt durchgeführt wurde.
Im Sommer hat sich die Stadt Bocholt auf die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für Stadtarchivar Hans-Detlef Oppel begeben. Diese oder dieser könnte 2011 ggfls. ein neues Domizil beziehen, sofern auch das Stadtarchiv Bocholt neben der VHS, der Musikschule und der Kulturverwaltung mit im neuen Kulturhaus an der Industriestraße untergebracht werden sollte.
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46397 Bocholt
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Quelle: Renate Witteler, Westfälische Nachrichten, 25.9.2010; Foto: privat.