Nach 23 Jahren im Dienst trat Peter Wagner, der Stadtarchivar von Reinbek, Ende Juli 2010 in den Ruhestand. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, ein geordnetes und strukturiertes Stadtarchiv zu schaffen. Seit 1987 ist der Bestand an historischen Akten im Stadtarchiv Reinbek von 123 auf etwa 5.100 Stück angewachsen. Die Fotosammlung umfasst 11.000 Bilder, geordnet in 53 Alben oder digital im PC. Es gibt eine Zeitungsausschnittssammlung in 61 Ordnern und einen Bestand an 650 historischen Karten und Plänen.
Manchmal hat der studierte Archivar Wagner auch seinen Etat, der 3.000 Euro umfasst, zum Ankauf von Raritäten eingesetzt. „Für 6.000 Mark habe ich mehrere Bände einer kostbaren Sammlung zur Postgeschichte in Reinbek erworben“, erinnert er sich gegenüber der Bergedorfer Zeitung. Der Sammler wollte die Postkarten, Stempel und Marken privat veräußern. Wagner überzeugte ihn, sie für die Allgemeinheit zu erhalten.
Obwohl er seine Aufgabe vorwiegend darin sah, das Archiv zu pflegen und zu hegen und sich nicht mit dessen Schätzen zu schmücken, ließ er sich auch von Geschichten fesseln. „Schließlich schlummert nicht nur staubtrockener Behördenkram im Archiv“, sagt er und erinnert sich an das Schicksal eines Kurpatienten aus dem Sophienbad, der hier ein Magenleiden auskurierte und sein Taschengeld durch Schwarzfischen in der Bille aufbessern wollte, was ihn fasst ein Haftstrafe eingebracht hätte. Zu lesen ist die Geschichte im Jahrbuch 1994 des Kreises Stormarn
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Quelle: Anne Müller, Bergedorfer Zeitung, 30.7.2010