Auch Beton-Betrug beim Kölner U-Bahn-Bau

Beim Bau der neuen U-Bahn in Köln sind weitere Unregelmäßigkeiten bekannt geworden. Laut Informationen des Kölner Stadt-Anzeigers könnten fehlerhafte Betonarbeiten Ursache für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 mit zwei Toten gewesen sein. Der Zeitung zufolge sollen Werte eines Vermessungsprotokolls für einen 3,40 Meter breiten Wandabschnitt sowie das Betonierungsprotokoll verfälscht worden sein. In dem rechtlich vorgeschriebenen Papier, das dokumentiere, ob ausreichend Beton eingefüllt worden sei, seien Zahlen vertauscht worden. Vermutlich sei zu wenig Beton verarbeitet worden, hieß es. Die Gutachter der Staatsanwaltschaft vermuteten demnach ein Leck in der unmittelbar vor dem ehemaligen Archiv eingebauten Lamelle 11, durch welches Grundwasser in die Baugrube strömte, was schließlich zum Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln geführt haben könnte.

Nach KSTA-Informationen könnte die Lücke dadurch entstanden sein, dass der 3,40 Meter breite Greifer zum Aushub der Lamelle in einer Tiefe von 30 Metern durch ein Hindernis beschädigt und dann gegen einen lediglich 2,80 Meter breiten Greifer ausgetauscht wurde. Nach dem Bericht der Zeitung soll es zudem 22 Lamellen mit falschen Vermessungsprotokollen geben.

Die Stadt Köln beziffert den Gesamtschaden auf mindestens eine halbe Milliarde Euro.

Quelle: Detlef Schmalenberg, Kölner Stadt-Anzeiger, 13.2.2010; koeln.de, 12.2.2010; Spiegel-Online, 13.2.2010

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