Vom 16. bis 18. November 2009 fand im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München eine Konferenz des "International centre for archival research" (ICARUS) statt, zu der über 40 Teilnehmer aus elf Staaten anreisten. ICARUS versteht sich als archivisches Netzwerk innerhalb Europas mit dem Ziel, grenzüberschreitende Projekte aufzubauen und voranzutreiben. Dem Verein gehören gegenwärtig über 50 Archive sowie auch Bibliotheken und Einrichtungen aus dem universitären Bereich an. Deutschland ist im ICARUS-Vorstand durch einen bayerischen Vizepräsidenten vertreten.
ICARUS ist Träger des internationalen virtuellen Urkundenarchivs "Monasterium". "Monasterium" ist mit über 120.000 Urkunden das mit weitem Abstand größte Portal seiner Art; mehr als ein Sechstel der Stücke kommen mittlerweile aus Bayern, vor allem aus den Beständen des Bayerischen Hauptstaatsarchivs.
Abb.: Teilnehmende am Treffen von ICARUS im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München (Foto: GDA)
Das ICARUS-Treffen begann am 16. November nach einer Begrüßung durch die Leiterin der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns mit einer Sitzung des Vorstands, während am 17. November Arbeitssitzungen zu einzelnen Themen sowie die erste Plenumssitzung auf der Agenda standen. Die Sitzung des Plenums sowie ein abendlicher Festakt zur Freischaltung der Urkunden des Birgittenklosters Altomünster fanden im Rathaus des Marktes Altomünster statt. Am nächsten Tag folgte eine zweite Plenumssitzung.
Zu den thematischen Schwerpunkten der Konferenz zählte neben den turnusmäßigen Berichten der ICARUS-Mitarbeiter sowie der einzelnen Mitgliedsstaaten der Fortgang des EU-Projekts "Charters Network" und der damit im Zusammenhang stehende Personalaustausch zwischen den Archiven. Technische Fragestellungen bezüglich des Portals "Monasterium" wurden intensiv besprochen; mit der "Agenda 2015" wurde eine Arbeitsplanung für die nächsten Jahre verabschiedet.
Die nächste ICARUS-Konferenz wird im Juni 2010 in Zagreb (Kroatien) stattfinden.
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Joachim Kemper, München