Am 30. September 2009 konnte das Niedersächsische Landesarchiv – Staatsarchiv Stade – auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken. 1959 wurde es als eines der jüngsten der sieben niedersächsischen Staatsarchive gegründet. Zunächst war das Archiv noch auf dem Dachboden des Regierungsgebäudes untergebracht, bis 1965 das heutige Archivgebäude Am Sande fertiggestellt und bezogen wurde.
Mit dieser Wiedergründung des Stader Archivs wurde an eine lange Tradition angeknüpft: Die Schweden richteten Mitte des 17. Jahrhunderts erstmals ein Archiv für die neu erworbenen Herzogtümer Bremen und Verden ein, indem sie die Archive des Erzstifts Bremen und des Stifts Verden sowie der Klöster des Elbe-Weser-Raums in Stade zusammenführten. Dieses Archiv blieb mehr als zweihundert Jahre bestehen, bis die Preußen es 1869/70 nach Hannover verlegten.
Ursprünglich diente das Archiv noch vor allem der Sicherung landesherrlicher Rechte und Einkünfte. Nur in Ausnahmefällen bekamen regionale Historiker Zugang. Dies hat sich längst geändert. Heute versteht sich das Staatsarchiv Stade als Dienstleister der regionalen Geschichtsforschung. Vor allem sind es Regionalhistoriker, Heimat- und Familienforscher, die das Archivgut im Lesesaal des Archivs für ihre Arbeit auswerten. Die Urkunden, Akten und Amtsbücher des Archivs entstammen vor allem den staatlichen Behörden im Elbe-Weser-Raum, dem ehemaligen Regierungsbezirk Stade, und reichen vom 9. Jahrhundert bis nahe an die Gegenwart. Als meist handschriftliche Originale bilden sie unersetzliche Quellen für die Geschichtsforschung.
1978 wurde die Zuständigkeit auf die Überlieferung des gesamten Regierungsbezirks Lüneburg erweitert, der bis Ende 2004 bestand. Seit 2005 bildet das Staatsarchiv Stade eine Abteilung des damals neu errichteten Niedersächsischen Landesarchivs.
Das Staatsarchiv hat nicht nur die Aufgabe, die im Hause verwahrte historische Überlieferung für die Zukunft zu bewahren, es übernimmt auch laufend moderne Akten von Verwaltungsbehörden und Gerichten, die künftigen Generationen ermöglichen sollen, sich anhand authentischer Quellen ein Bild unserer Zeit machen zu können. Doch die Raumreserven für neue Akten sind fast erschöpft, so dass die Archivare auf einen Neubau in den nächsten Jahren hoffen.
Kontakt:
Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv Stade –
Am Sande 4c
21682 Stade
Telefon: (04141) 406-404
Fax: (04141) 406-400
Stade@nla.niedersachsen.de
Quelle: Staatsarchiv Stade, Pressemitteilung; Hamburger Abendblatt, 5.10.2009