Hilchenbachs Stadtarchivar erkundet Haus- und Familiennamen

Seit den 1980er Jahren erkundet der Hilchenbacher Stadtarchivar Reinhard Gämlich die Haus- und Familiennamen in Hilchenbach. Begonnen hat er, als die Stadt am Rothaarsteig als Denkmalschutzbehörde mehr über ihre Häuser wissen musste. Jetzt ist er mit dieser Aufgabe fertig: 2010 erscheint der vierte und letzte Band der „Haus- und Familiennamen”, die der Hilchenbacher Geschichtsverein herausgibt.

13 Jahre sind dann seit der Veröffentlichung des ersten Bandes vergangen: Die 300 Exemplare über Alt-Hilchenbach sind vergriffen. Der zweite Band mit Hadem, Helberhausen, Oberndorf und Vormwald erschien 2000, der dritte mit Allenbach, Grund, Lützel, Oechelhausen und Ruckersfeld 2004.

Band 4 beinhaltet die Geschichte von etwa 160 Häusern in Müsen und von etwa 90 in Dahlbruch, dem „Dreidorf” mit Winterbach, Schweisfurth und dem bis 1901 selbstständigen Dillnhütten, das erst mit der Industrialisierung gewachsen und das Bergmannsdorf im Norden überrundet hat.

Die Gebäudekartei des Stadtarchivs Hilchenbach ist eine wichtige Quelle, ebenso die Vorarbeit von Manfred Klein und Heinz Bensberg, die in Müsen und Dahlbruch die aktuellen Hausnamen aufgeschrieben haben. Lebensdaten der früheren Bewohner können aus den Kirchenbüchern ermittelt werden. Das Urkataster von 1820/21, die Volkszählungslisten seit 1840 und die Grundsteuer-Mutterrollen sind die ältesten Quellen, auf die Gämlich zurückgreifen kann und die letztlich die Beschreibung der Geschichte jedes Hauses und seiner Bewohner zulässt.

Kontakt:
Stadtarchiv Hilchenbach
Im Burgweiher 1
57271 Hilchenbach
Telefon: 02733-288-260
Telefax: 02733-288-288
info@hilchenbach.de

Quelle: Der Westen/WAZ, 29.7.2009

Leipziger Bibliotheken und Archive gründen Notfallverbund

Der Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März haben den Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, veranlasst, im Juli 2009 zu einem ersten Arbeitstreffen zur Notfallvorsorge einzuladen. 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von insgesamt 18 Institutionen vor allem aus Leipzig bewiesen das große Interesse am Thema.

Man beschloss die Gründung eines Notfallverbundes, der sich künftig in halbjährlichem Turnus beraten will. Die Teilnahme an dem Notfallverbund für Leipzig wird auf Freiwilligkeit beruhen und steht allen Archiven und Bibliotheken in der Stadt offen. Wie in anderen Städten rechnet man für die Etablierung eines funktionierenden Notfallverbundes zwei bis drei Jahre.

Checklisten und Notfallpläne können nunmehr gemeinsam erarbeitet und für die einzelnen Institutionen angepasst werden, damit auch kleinere Archive und Bibliotheken die Chance erhalten, im Notfall handlungsfähig zu sein. Im Leipziger Stadtgebiet stellt Wasser aus dem Untergrund und aus kleineren Flüssen sowie aufgrund der Flutung von Tagebauseen ein besonderes Gefahrenpotenzial dar.

Wichtige Anregungen gab Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Münster), der über „Notfallvorsorge für Archive und Bibliotheken. Vor dem Schaden klug sein – Wie sollten sich Bibliotheken und Archive für den Notfall rüsten?“ referierte. Der Archivar war nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln maßgeblich an der Koordinierung der Rettungsmaßnahmen beteiligt.

Kontakt:
Universitätsbibliothek Leipzig
Beethovenstr. 6
04107 Leipzig
Tel: +49(0) 341 97 30577
Fax: +49(0) 341 97 30596
auskunft@ub.uni-leipzig.de
www.ub.uni-leipzig.de

Quelle: Leipziger Internet Zeitung, 4.8.2009

Freudenberg bringt Archivgut aus Köln unter

In Freudenberg sind am 3. August 2009 300 Regalmeter Akten aus dem eingestürzten Historischen Archiv der Stadt Köln angeliefert worden. Drei Lastwagen brachten insgesamt 27 Europaletten mit den typischen grauen Archivboxen. Deren Inhalt ist noch nicht genauer bekannt. Es handele sich um ein \“Puzzle mit zwei Millionen Teilchen\“, so die Kölner Diplom-Archivarin Karoline Meyntz.

Die Sichtung der nun in Freudenberg gelagerten Dokumente wird monatelang dauern. Im Keller des Freudenberger Rathauses werden die Archivalien rund drei bis fünf Jahre verweilen müssen. Die Stadt Freudenberg hatte sich bereits am Tag nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs Anfang März bereit erklärt, Dokumente einzulagern.

\"Die

Abb.: Die Archivare Detlef Köppen und Karoline Meyntz sowie Bürgermeister Eckhard Günther beim Entladen des LKW(v.l.n.r.) (Foto: Henning Prill)

Freudenberg verfügte über 700 Regalmeter Kapazitäten, so dass Bürgermeister Eckhard Günther und Stadtarchivar Detlef Köppen nun die Hilfe für das Kölner Archivgut organisieren konnten. Untergebracht sind die wertvollen Archivalien außerdem noch in Düsseldorf und Gelsenkirchen, aber auch in Freiburg und Schleswig sowie demnächst in Siegen.

Das Freudenberger Stadtarchiv ist technisch perfekt auf die Aufnahme der Kölner Dokumente vorbereitet. Eine konstante Raumtemperatur garantiert, dass die empfindlichen Papiere nicht feucht werden. Dazu ist eine moderne Gaslöschanlage eingebaut, die ein eventuell ausbrechendes Feuers durch Sauerstoffentzug in Sekundenschnelle erstickt.

Kontakt:
Stadtarchiv Freudenberg
Mörer Platz 1
57258 Freudenberg
Telefon: 02734-43-0
Telefax: 02734-43-115
d_koeppen@freudenberg-stadt.de

Quelle: WAZ, 3.8.2009

Geschichte der Kirchengemeinde Neunkirchen in 66 Kartons

Die Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Neunkirchen hat nun ein überarbeitetes und geordnetes Archiv. Im Jahr 2008 wurde das gesammelte Schriftgut im Landeskirchlichen Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld archiviert und verzeichnet. Dessen Mitarbeiterin, Diplom-Archivarin Claudia Brack, und Gerhard Moisel, Archivpfleger des Kirchenkreises Siegen, übergaben Ende Juni der Kirchengemeinde das Findbuch zum Archiv. Die Schriftstücke reichen bis in das späte 16. Jahrhundert zurück. Das Archiv umfasst 455 Akten und Amtsbücher sowie einige Bauzeichnungen und Fotos aus der Zeit um 1650 bis 2008.

Die Kirchengemeinde Neunkirchen nutzte den Service des Landeskirchlichen Archivs, sie bei der Sicherung des historisch so wertvollen Schriftgutes zu unterstützen. Es wurde nach Bielefeld transportiert, dort gesichtet, geordnet, verzeichnet und in konservierende Mappen und Kartons verpackt. Über den Inhalt der einzelnen Archivalien gibt nun ein rund 100 Seiten umfassendes Findbuch Auskunft.
Claudia Brack bemerkt zum Bestand: „Aus älterer Zeit sind vor allem Unterlagen zur Vermögensverwaltung und zu den Auseinandersetzungen um die Besetzung der Pfarrstelle vorhanden. Voraussetzung zum Lesen der alten Dokumente ist auf jeden Fall das Beherrschen der Deutschen Schrift. Beim Schriftgut des 20. Jahrhunderts fällt besonders die sehr umfangreiche Überlieferung zu den Gebäuden der Kirchengemeinde ins Gewicht.“

\"Archivübergabe

Archivübergabe mit Diplom-Archivarin Claudia Brack (2. v.l.) und Gerhard Moisel (2. v.r.), Archivpfleger des Kirchenkreises Siegen (Foto: KK Siegen)

Dass eine Kirchengemeinde, die ihre Wurzeln noch in vorreformatorischer Zeit hat und seit Ende des 16. Jahrhunderts evangelisch ist, ihre Überlieferung aber dennoch so weit zurückreichend erhalten hat, ist nicht selbstverständlich. Dass in der Neunkirchener Kirchengemeinde schon früh viel Wert auf eine ordentliche Aktenführung gelegt wurde, zeigt ein 1835 durch den damaligen Pfarrer Kind angelegtes Aktenverzeichnis. Das älteste Dokument im Archiv stamme aus dem 17. Jahrhundert. Es sei eine Abschrift des „Renth und Zinsbuches der Pfarr Neunkirchen“, ein Verzeichnis über das Vermögen der Kirchengemeinde, das im Jahr 1595 von dem zweiten lutherischen Pfarrer in Neunkirchen Johannes Grymeus angelegt wurde.Bis ins 20. Jahrhundert diente dieses Amtsbuch der Kirchengemeinde in Rechtsstreitigkeiten als Beweisstück zur Sicherung ihrer Rechte. Vermutlich aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt ein weiteres Register über die Vergabe der Kirchensitze in der Kirche zu Neunkirchen. Noch heute haben diese und andere Dokumente im Gemeindearchiv eine breite Aussagekraft für die historische Forschung.

Nach der Bearbeitung des Archivs in Bielefeld wurde das Schriftgut nun gut verpackt wieder an die Kirchengemeinde zurückgegeben. Claudia Brack erklärt: „Wir freuen uns immer, wenn die Kirchengemeinden so viel historisches Bewusstsein besitzen, dass sie sich um die archivische Aufbereitung ihrer Schätze bemühen und stehen als Landeskirchliches Archiv gern mit Rat und Tat zur Seite.“ Gerhard Moisel ergänzt: „Durch die Aufbewahrung vor Ort ist die Benutzung des Archivs sowohl für die Kirchengemeinde selbst auch für die Ortgeschichtsforschung unkompliziert möglich.“

Kontakt:
Ev.-Ref. Kirchengemeinde Neunkirchen
Gemeindebüro
Hochstraße 54
57290 Neunkirchen
Telefon: 02735/ 2553
Telefax: 02735/ 77 05 99
kirche-neunkirchen@kk-si.de

Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
Altstädter Kirchplatz 5
D- 33602 Bielefeld
Telefon: 0521 594-164
Telefax: 0521 594-267
archiv@LkA.EKvW.de

Kinder gestalten das Programm im Schloss Burgfarrnbach

Die Resonanz auf den großen Wünsch-dir-Was-Wettbewerb, bei dem Kinder Programmvorschläge für die kulturpädagogischen Angebote im Schloss Burgfarrnbach machen konnten, war überwältigend. Mehrere hundert Einsendungen mit kreativen Vorschlägen haben uns erreicht und einen Einblick in die Ideenvielfalt und Wunschvorstellungen von Kindern und Jugendlichen gegeben. Die thematischen Schwerpunkte der Vorschläge decken sich in vielerlei Hinsicht auch mit den neu eingerichteten Angeboten mit Werkstattcharakter und werden so auch künftig richtungsweisend Einfluss auf die kulturpädagogischen Angebote haben.

Die hochkarätig besetzte Jury hatte bei der Vielfalt der Ideen die Qual der Wahl. Aus den vorliegenden Vorschlägen haben sich drei Gewinner-Programme ergeben, die im August angeboten werden. Der erste Preis, ein Gutschein für den Europa Park Rust mit einer Übernachtung für 3 Personen, geht an den sechsjährigen Tim Schmidt. Sein Vorschlag „Eine Nacht im Schloss“ (11.8., 19.30 – 23.00 Uhr) mit Nachtwanderung und jeder Menge Gespenster-Grusel, überzeugte durch seine Außergewöhnlichkeit.

\"Abb.:

Abb.: Das Foto zeigt die kleinen Preisträger Tim, Matthias und Sebastian bei der Entgegennahme ihrer Preise (Foto: Schloss Burgfarrnbach)

Der zweite Preis geht an den Vorschlag von Matthias Gailus (8 Jahre) „Wie lebten eigentlich Grafen?“ mit Kutschfahrt und Verkleiden (12.8., ab 13.00 Uhr), und schließlich der dritte Preis an Sebastian Hörmann (9 Jahre). Sein Vorschlag, ein „Ritter- und Burgfräuleinfest“ (13.8., ab 13.00 Uhr). Für alle Termine ist eine Anmeldung erforderlich.

Kontakt:
Schloss Burgfarrnbach
Schlosshof 12
90768 Fürth
Tel. 0911 / 97 53 45 12
ingrid.baier@archiv.fuerth.de
www.schloss-burgfarrnbach.de