Einem Zufall ist es zu verdanken, dass Alfred Schröder (Rheda-Wiedenbrück) eine im Jahr 1804 vom Königlich Preußischen Conducteur D. Reinhold gezeichnete Karte von dem in der Herrschaft Rheda belegenen Gotteshause Clarholz im zur Vernichtung bestimmten Räumungsgut einer Wohnung entdeckte und über Umwege an das Gemeindearchiv Herzebrock-Clarholz übergeben hat. Mit Unterstützung von Dr. Peter Worm (LWL-Archivamt für Westfalen) konnte ermittelt werden, dass die 140 x 130 cm große kolorierte Karte aus dem Fürstlich Bentheim-Tecklenburgischen Archiv in Rheda stammt. Am 12. August 2009 hat nun Bürgermeister Jürgen Lohmann die Karte aus dem Besitz der Gemeinde Herzebrock-Clarholz an den Eigentümer, Erbprinz Maximilian von Bentheim-Tecklenburg zurückgegeben. In der Zwischenzeit war die Karte in der Restaurierungswerkstatt des LWL-Archivamtes für Westfalen gereinigt und restauriert worden.
Bei der Übergabe der Karte betonte Gemeindearchivar Eckhard Möller, dass mit der Karte das Missing-Link zwischen den Karten der Herrschaft Rheda aus dem späten 18. Jahrhundert und den Urkatasterkarten aus den 1820er-Jahren gefunden worden sei. Deutlich könnten die Gebäudeanlagen und vor allem die Gartenstrukturen des ein Jahr zuvor säkularisierten Klosters ebenso abgelesen werden wie die Einbettung der Anlage in die umgebende von Wiesen, Weiden und Waldungen geprägte Kulturlandschaft. . Eine genaue Auswertung der Karte werde eine Forschungsaufgabe für die nächsten Monate sein. Erbprinz Maximilian bedauerte, dass die Karte nicht schon vor einigen Jahren bekannt gewesen sein, als man die mit Restaurierung der Clarholzer Gartenanlage begonnen habe. Ganz sicher könne man sagen, dass einige der damals realisierten Maßnahmen mit Kenntnis der Karte in anderer Form umgesetzt worden wären.
Eine Abbildung der Karte ist vom LWL-Archivamt für Westfalen veröffentlich worden unter http://www.archive.nrw.de/WeitereArchive/Privatarchive/AdelspflegeWestfLippe/InformationenUndService/KartenfundRheda.html.