Leipziger Bibliotheken und Archive gründen Notfallverbund

Der Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 und der Einsturz des Kölner Stadtarchivs im März haben den Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig, Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, veranlasst, im Juli 2009 zu einem ersten Arbeitstreffen zur Notfallvorsorge einzuladen. 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von insgesamt 18 Institutionen vor allem aus Leipzig bewiesen das große Interesse am Thema.

Man beschloss die Gründung eines Notfallverbundes, der sich künftig in halbjährlichem Turnus beraten will. Die Teilnahme an dem Notfallverbund für Leipzig wird auf Freiwilligkeit beruhen und steht allen Archiven und Bibliotheken in der Stadt offen. Wie in anderen Städten rechnet man für die Etablierung eines funktionierenden Notfallverbundes zwei bis drei Jahre.

Checklisten und Notfallpläne können nunmehr gemeinsam erarbeitet und für die einzelnen Institutionen angepasst werden, damit auch kleinere Archive und Bibliotheken die Chance erhalten, im Notfall handlungsfähig zu sein. Im Leipziger Stadtgebiet stellt Wasser aus dem Untergrund und aus kleineren Flüssen sowie aufgrund der Flutung von Tagebauseen ein besonderes Gefahrenpotenzial dar.

Wichtige Anregungen gab Dr. Johannes Kistenich (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Münster), der über „Notfallvorsorge für Archive und Bibliotheken. Vor dem Schaden klug sein – Wie sollten sich Bibliotheken und Archive für den Notfall rüsten?“ referierte. Der Archivar war nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln maßgeblich an der Koordinierung der Rettungsmaßnahmen beteiligt.

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Quelle: Leipziger Internet Zeitung, 4.8.2009

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