Heilbronn – eine Filmreise in die Vergangenheit

Nach den erfolgreichen Filmabenden „Kamera: Foto-Mangold“ präsentierte das Stadtarchiv Heilbronn am  4. Juli 2009  erstmals öffentlich die jetzt fertiggestellte Dokumentation „Heilbronn – eine Filmreise in die Vergangenheit“. Die Premiere fand im Komödienhaus des Heilbronner Theaters statt. Wer die Premiere im Komödienhaus des Theaters Heilbronn verpasst hat, hat noch eine weitere Chance, die Filmreise auf der großen Kino-Leinwand zu erleben – und zwar am Samstag, 18. Juli 2009, beim diesjährigen Open-Air-Kino in der Genossenschaftskellerei Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg.

Heilbronn 1928: der Stuttgarter Amateurschwimmclub legt auf einer Bootsfahrt am Neckarufer an. Ein technikbegeistertes Clubmitglied fängt den fröhlichen Ausflug mit der Filmkamera ein. Der unbekannte Kameramann weiß nicht, dass seine Aufnahmen 80 Jahre später die ältesten bewegten Bilder dieser Stadt sein werden – und Ausgangspunkt einer dokumentarischen Filmreise durch die Heilbronner Vergangenheit. Für die Filmreise sind zahlreiche unbekannte oder in Vergessenheit geratene Filmschätze zusammengefügt worden, darunter auch die Aufnahmen der Gebrüder Mangold. In 45 Minuten spannt sie den Bogen von den 1920er Jahren bis in die 1970er Jahre und berichtet auf unterhaltsame Weise über große und kleine Ereignisse der Stadtgeschichte, Freizeit und Privates, Produkte und Prominente, gute und schlechte Zeiten der Stadt am Neckar. Produziert wurde die Filmreise vom Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart, im Auftrag des Stadtarchivs Heilbronn, das das Projekt beratend begleitet hat. Filmautor ist der frühere Kulturchef des SDR-Fernsehens Manfred Naegele. 

Die unterhaltsame Filmchronik richtet sich an alle, die sich für Heilbronn interessieren – junge und alte Einwohner, Zugewanderte und Ausgewanderte, Heilbronner Urgesteine und Neubürger. Sie erscheint daher in vier Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch und Türkisch. Ab dem 6. Juli 2009 kann die Filmreise für 19,20 Euro beim Stadtarchiv sowie im Buchhandel auf DVD erworben werden. Diese enthält neben den vier Sprachfassungen auch umfangreiches Bonusmaterial: Aufnahmen des Heilbronner Stadtbilds von Hermann Mangold und Walter Kissling sowie die beiden Werbefilme „Silberschätze im Haushalt“ (Bruckmann) und „Spuk auf der Leine (Flammer).

Kontakt
Stadtarchiv Heilbronn
Eichgasse 1 (Deutschhof)
74072 Heilbronn
Tel.: 07131 / 56 – 2290
Fax: 07131 / 56 – 3195
stadtarchiv@stadt-heilbronn.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Heilbronn, 29.6.2009; Stadtarchiv Heilbronn; Helmut Buchholz, Heilbronner Stimme, 6.7.2009

Varus-Ausstellung im Stadtarchiv Bielefeld wird verlängert

Die Ausstellung „2000 Jahre Varusschlacht – ein geschichtliches Großereignis und sein Bezug zu Ostwestfalen-Lippe“ des Instituts Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld wird bis Ende August 2009 verlängert. Schwerpunkte der Ausstellung sind das Hermannsdenkmal, als allgemein bekanntes Sinnbild der berühmten Schlacht, und sein Erbauer Ernst von Bandel. Herausragendes Ausstellungsstück ist eine 1544 in Basel erschienene Ausgabe der Annalen des altrömischen Schriftstellers Tacitus. Es ist möglich, eine Literaturliste neuerer Bücher aus der Landesgeschichtlichen Bibliothek sowie verschiedene Texte zum Thema der Ausstellung, mitzunehmen. Zugänglich ist die Ausstellung im Vorraum des Instituts zu folgenden Zeiten: Montag bis Donnerstag 8.00 bis 18.00 Uhr, Freitag 8.00 bis 17.00 Uhr. 

Kontakt
Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld
Rohrteichstraße 19
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 / 51 – 24 71 
Fax: 0521 / 51 – 68 44
stadtarchiv@bielefeld.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Bielefeld, 7.7.2009

TBV Lemgo – 25 Jahre Bundesliga-Handball

Anlässlich des großen Bundesliga- Jubiläums des TBV Lemgo´s wurde ein ganz besonderes Buch mit dem Titel "TBV Lemgo – 25 Jahre Bundesliga-Handball" von Autor Reinhard Wulfmeyer verfasst. Das 208- seitige Buch liegt jetzt auch in der Stadtbücherei Lemgo sowie dem Stadtarchiv Lemgo aus. Reinhard Wulfmeyer überreichte es dieser Tage an Hans-Ulrich Struck von der Stadtbücherei und an Dr. Anikó Szabó vom Stadtarchiv Lemgo.

25 Jahre ist es nun her, dass der TBV Lemgo seine Erstliga- Zugehörigkeit besitzt. Reinhard Wulfmeyer berichtet in seinem Buch über Siege, deren Feiern aber auch die kritischen Phasen in der Geschichte des Vereins werden wiedergegeben. In seinem Buch geht Reinhard Wulfmeyer auf die Sportgeschichte ein und schreibt über die Entwicklung der Sportgeneration, die aufeinander trifft. Dank so mancher früherer Fotos weckt das Buch alte Erinnerungen Saison für Saison wieder auf. Für die Erstellung des Buches hat Reinhard Wulfmeyer seit 2003 viele Stunden im Stadtarchiv der Alten Hansestadt Lemgo verbracht. Vorerst wurden 5.000 Exemplare gedruckt. Das Buch ist sowohl ein großartiges Sportbuch als auch eine wundervoller Erinnerung für ehemalige Handballspieler. Käuflich erworben werden kann das Buch für 9,90 Euro im Buchhandel und u.a. auch im Stadtarchiv der Alten Hansestadt Lemgo. 

Kontakt
Stadtarchiv Lemgo
Rampendal 20a
32657 Lemgo
Tel.: 05261 / 213 – 413
Fax: 05261 / 213 – 215
A.Szabo@lemgo.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Lemgo, 3.7.2009

Der Fotograf Wilhelm Kratt – Schöpfer des badischen Denkmälerarchivs

Vom 6. Juni bis 23. August 2009 ist im Stadtmuseum Karlsruhe im Prinz-Max-Palais die Ausstellung "Der Fotograf Wilhelm Kratt (1869-1949). Schöpfer des badischen Denkmälerarchivs" zu sehen. Der 1869 in Karlsruhe geborene Fotograf Wilhelm Kratt übernahm 1898 ein Fotoatelier in Heilbronn. Zuvor hatte er seinen Schauspielerberuf wegen eines Gehör- und Lungenleidens aufgeben müssen und bei Prof. Schmidt in Karlsruhe und bei dem Hoffotografen C. Ruf in Freiburg eine Ausbildung absolviert. Daneben besuchte er kunsthistorische Vorlesungen von Professor Wilhelm Lübke an der TH Karlsruhe. Schon in Heilbronn begann Kratt seine Tätigkeit als Fotograf badischer und württembergischer Baudenkmäler und die Mitarbeit an den Inventarisationsbänden des badischen Denkmalamts. Im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. dokumentierte er damals Schloss Hornegg bei Heilbronn und wurde zum Hoffotografen ernannt.

1905 gründete er in Karlsruhe das \“Institut für kunsthistorische Photographie\“, aus dem allmählich sein \“Badisches Denkmälerarchiv\“ hervorging. Kratt bereiste die Kulturlandschaft am Oberrhein, das badische Bodenseegebiet, die Ämter Bruchsal und Bretten, die Umgebung von Baden-Baden und Freiburg, dokumentierte aber auch die Architektur seiner Heimatstadt Karlsruhe und ihrer Stadtteile mit etwa 500 Aufnahmen. 1936 kaufte der badische Staat sein Lebenswerk, das bis dahin etwa 12.000 Fotoplatten umfasste. 1949 starb Kratt fast 80jährig in Karlsruhe. Er hatte noch selbst sehen und erleben müssen, wie viele der von ihm dokumentierten Baudenkmäler in Schutt und Asche gefallen waren.

Unter dem Motto der Ausstellungsreihe \“Der Oberrhein um 1900\“ zum zehnjährigen Jubiläum des Oberrheinischen Museumspasses zeigt das Stadtmuseum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg, dem  Generallandesarchiv Karlsruhe, das die Sammlung erschlossen hat, und dem Regierungspräsidium Karlsruhe, Abteilung Denkmalpflege, das als Besitzer der Sammlung lange Jahre damit gearbeitet hat, eine Auswahl aus Kratts Lebenswerk, das heute eine Fundgrube mit vielen ungeahnten Schätzen ist.

Kratt gelangen auch stimmungsvolle Aufnahmen von historischen Ortskernen und Festveranstaltungen, die im Gegensatz zu seinen reinen Architekturfotografien mit Menschen belebt sind. Sie werden in der Ausstellung z. T. erstmals gezeigt. Zudem wird mit einer historischen Fotowerkstatt nachgestellt, unter welch schwierigen Bedingungen Kratt damals arbeiten musste und trotzdem außerordentlich qualitätsvolle Ergebnisse erzielte. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Begleitband.

Ergänzend zur Ausstellung, die dienstags, freitags und sonntags von 10 – 18 Uhr, donnerstags von 10 – 19 Uhr und samstags von  14 – 18 Uhr geöffnet ist, wird ein Begleitprogramm angeboten. So gibt es unter anderem am 9. Juli 2009 um 19 Uhr im Stadtmuseum Karlsruhe einen Vortrag von Dr. Clemens Kieser und Dr. Jürgen Treffeisen mit dem Titel \“Kratts badisches Denkmälerarchiv, seine Bedeutung für die Denkmalpflege und seine Erschließung und Erhaltung im Generallandesarchiv Karlsruhe\“. 

Kontakt
Stadtmuseum Karlsruhe
Prinz-Max-Palais 
Karlstraße 10 
76124 Karlsruhe
Tel.: 0721/133-4231 oder – 4234
stadtmuseum@kultur.karlsruhe.de

Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 2
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721 / 926 – 2206
Fax: 0721 / 926 – 2231
glakarlsruhe@la-bw.de 

Quelle: Aktuelles Stadtmuseum; ka-city, 5.7.2009

Archiv der Stadt Menden umgezogen

Die Umzugs- und Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen. Am 15. Juni 2009 nahm das Stadtarchiv Menden (Sauerland) seine Arbeit offiziell wieder auf und steht jedem Interessierten zur Verfügung. Die neuen Räumlichkeiten befinden sich im Westwall 21-23. Auch die Internetpräsenz des Archivs wird zur Zeit überarbeitet. Die neuen Seiten werden in Kürze fertiggestellt.

Das Archiv der Stadt Menden gehört ebenso wie die Bücherei, das Museum und die Musikschule zu den kulturellen Instituten der Stadt Menden. Als Gedächtnis der Stadt dient es aber nicht nur der Stadtverwaltung, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern. Besonders kümmert es sich auch um die Kontakte zu den heimischen Schulen. Schon früh soll damit die Angst vor der Behörde genommen werden.

Die älteste Überlieferung im Bestand des Archivs beinhaltet ca. 80 Privaturkunden, die auf unterschiedlichen Wegen im Archiv gelandet sind. Die eigentliche Stadternennungsurkunde zählt aber nicht zu den vorzeigbaren Exponaten, da sie bei einem der verheerenden Stadtbrände im Mittelalter vernichtet wurde. Trotzdem verfügt die Stadt Menden über eine fast komplette Sammlung an Ratsniederschriften. Seit 1654 bis zum heutigen Tage sind die Protokolle fast lückenlos erhalten. Die älteren Ausgaben wurden restauriert und stehen der Forschung zur Verfügung.

Das hauptamtlich geführte Stadtarchiv Menden ermöglicht den Benutzern die Forschung hier in Menden auch in leihweise überlassenen Archivalien. So können, wenn dies aus konservatorischen Gründen möglich ist, Archivalien aus anderen Städten oder sogar des Staatsarchivs im Benutzerraum bearbeitet werden. Dies ist eine kostengünstige Möglichkeit und wird auch gerne von Benutzern in Anspruch genommen.

Zu den eigentlichen Kernaufgaben des Archivs (verwahren, erhalten, erschließen und nutzbar machen) hat sich das Archiv der Stadt Menden als mit der Zeit gehendes Institut auch daran gemacht, die Chronik der Stadt Menden nicht nur in papierener sondern auch in audiovisueller Form zu führen. So existieren seit 1992 Jahreschroniken als Videoproduktionen des Archivs. Neben kleineren Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen werden auch Führungen angeboten.

Des weiteren unterhält das Stadtarchiv Menden zwei Veröffentlichungsreihen unter dem Gesamttitel: Menden in Geschichte und Gegenwart. Als Forschungspool steht es allen heimatgeschichtlich tätigen Wissenschaftlern zur Verfügung.

Kontakt:
Stadtarchiv Menden
Norbert Klauke
Postfach 28 52, 58688 Menden
Westwall 21 – 23, 58706 Menden
Tel +49-23 73-90 37 80
Fax +49-23 73-90 3107 80
archiv@menden.de
www.menden.de

Thüringer ULB präsentiert bislang unbekannte Handschriften

Beidseitig dicht illustriert, detailreich und farbenfroh sind die rund acht Meter Pergament der „Jenaer Bilderrolle“. Dennoch ist diese mittelalterliche Handschrift aus dem Bestand der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) in Jena bislang ein gänzlich „unbeschriebenes“ Blatt. Denn fast niemand kennt sie. Öffentlich noch nie zu sehen und kaum dokumentiert, hat von der illustrierten Weltchronik aus dem 15. Jahrhundert auch die Fachwelt bisher kaum Notiz genommen. Jetzt haben Wissenschaftler der ThULB die Jenaer Bilderrolle aus ihrem mehr als fünf Jahrhunderte dauernden Dornröschenschlaf geweckt. In einem gerade veröffentlichten Katalog wird die Pergamentrolle erstmals wissenschaftlich beschrieben und gleichzeitig auch zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert: Die Jenaer Bilderrolle bildet das Herzstück der Ausstellung „Entdeckungen! Mittelalterliche Handschriften der ThULB – neu erforscht“, die am 6. Juli 2009 um 16.15 Uhr im Vortragsraum der ThULB (Bibliotheksplatz 2) eröffnet wird.

\“Die Jenaer Bilderrolle gibt uns nach wie vor viele Rätsel auf“, bekennt Dr. Joachim Ott. Der Leiter der Abteilung Handschriften und Sondersammlungen der ThULB hat gemeinsam mit Kollegen die Bilderchronik im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts untersucht. „Wir wissen nicht, wo sie entstanden ist oder wer sie benutzte. Es ist außerdem völlig unklar, wann und woher sie in die Jenaer Bibliothek gelangte.“ Bis Mitte des 20. Jahrhunderts trug die Pergamentrolle keinerlei Signatur und taucht – außer in einer Fußnote Ende des 19. Jahrhunderts – in der wissenschaftlichen Literatur nirgends auf.

Als einzige Quelle muss den Forschern bis auf weiteres die Handschrift selbst dienen. „Man erkennt, dass sie ursprünglich aus elf großformatigen, zu einer Rolle zusammengeklebten Pergamentstücken bestand, die irgendwann in vier Teile zerschnitten wurden“, so Dr. Ott. Stilistisch weisen die Zeichnungen Ähnlichkeiten mit Bilderchroniken dieser Zeit aus dem süddeutschen Raum auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Buchrollen ist das Jenaer Exemplar allerdings beidseitig bemalt. Mit gekonntem Federstrich wurden nicht weniger als 370 Einzelzeichnungen auf das fast acht Meter lange und bis zu 70 cm breite Pergament gebracht. Die von ein und derselben Hand ausgeführten Zeichnungen erzählen detailreich und lebhaft die Genealogie Christi: angefangen von Adam schließt sich die Reihe der Päpste bis Urban V. (†1370) an. Daneben sind Personen, Szenen und Ereignisse der christlichen Glaubensgeschichte wie der weltlichen Historie zu finden.

Neben der Jenaer Bilderrolle präsentiert die aktuelle Ausstellung der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek auch weitere Entdeckungen aus dem Handschriftenbestand der ThULB. So z. B. eine um 1300 vermutlich in Süditalien entstandene Handschrift, die weltweit einmalig sein dürfte: Es handelt sich um die wahrscheinlich früheste und einzige erhaltene mittelalterliche Handschrift, in der ein Text zur Leidensgeschichte der heiligen Katharina von Alexandrien mit einer Bilderzählung kombiniert ist. Die Handschrift gelangte kurz nach 1883 mit der Bibliothek und dem Nachlass Wolfgang Maximilians von Goethe, eines Enkels des Dichterfürsten, an die Jenaer Universitätsbibliothek. Auch die älteste Handschrift der ThULB – ein kostbar geschmücktes Evangeliar aus dem späteren 9.Jahrhundert – wird in der aktuellen Ausstellung gezeigt.

Die Ausstellung ist bis zum 27. August 2009 im Zimelienraum der ThULB zu sehen und jeweils dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Um Voranmeldung wird gebeten. Gruppenführungen sind ebenfalls nach vorheriger telefonischer Anmeldung auch zu anderen Zeiten möglich.

Kontakt:
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB)
Bibliotheksplatz 2
07743 Jena
Tel.: 03641 / 940 – 100
thulb_direktion@thulb.uni-jena.de

Quelle: Pressemitteilung Uni Jena, 3.7.2009

Ludwigshafen um 1900

Prof. Dr. Wolfgang von Hippel und Stadtarchivar Dr. Stefan Mörz stellen am Dienstag, 7. Juli 2009, 18.30 Uhr, im Vortragssaal im Stadtarchiv Ludwigshafen das Buch "Ludwigshafen um 1900: Eine Industriestadt vor 100 Jahren" und die Epoche um 1900 vor. Kulturdezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg wird die Gäste begrüßen. Musikalisch umrahmt wird die Präsentation von einem Streichertrio der Städtischen Musikschule. "Ludwigshafen um 1900" erscheint in der Reihe der Schriften des Stadtarchivs. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Jubiläums "150 Jahre Stadt Ludwigshafen am Rhein".

Die Dokumentation von Prof. Dr. Wolfgang von Hippel ist ein ungewöhnliches Porträt einer Stadt, ein Werk, das in seiner Konzeption in Deutschland nahezu einmalig ist. Anhand von Originaldokumenten, Fotos und Erläuterungen rückt Prof. Dr. Wolfgang von Hippel eine der entscheidenden Epochen der Stadtgeschichte in den Vordergrund. Das Werk hat zwei Bände mit zusammen etwa 1.000 Seiten, etwa 200 meist ganzseitigen Abbildungen und einem Register und ist ab sofort für 45 Euro im Stadtarchiv und dem Buchhandel erhältlich. Es gibt einen Einblick in das alltägliche und nicht-so-alltägliche Leben einer kaum 50 Jahre alten königlich-bayrischen Großstadt.

Kontakt:
Stadtarchiv Ludwigshafen
Rottstraße 17
67061 Ludwigshafen am Rhein
Tel.: 0621 / 504 – 3047 und 504 – 2047
Fax: 0621 / 504 – 2433
stadtarchiv@ludwigshafen.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Ludwigshafen, 30.6.2009; Aktuelles Stadt Ludwigshafen

Wachsendes Interesse am Südtiroler Landesarchiv

Wenn kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater oder Bibliotheken ihre Jahresbilanzen vorlegen, dann verweisen sie gerne auf Besucher- oder Ausleihstatistiken. Auch Archive, die in der allgemeinen Wahrnehmung eher im Schatten ihrer größeren \“Geschwister\“ stehen, messen ihre Attraktivität in so genannten Benutzertagen oder Tagespräsenzen. Unter diesem Aspekt ist die Entwicklung der letzten Jahre, was das Südtiroler Landesarchiv betrifft, durchaus bemerkenswert: Bewegten sich die Zahlen der Besucherinnen und Besucher des Landesarchivs in den 1990er Jahren noch rund um die 2000er-Marke (1992 etwa 1998 Benutzertage, 1993: 2035, 1994: 1926, 1995: 2000 usw.), so stieg die Besucherzahl 1999 auf 2593, sprang 2004 erstmals über die 3000 und erreichte 2008 mit 3738 Besucherinnen und Besuchern an 249 Öffnungstagen ihren vorläufigen Höhepunkt. \“Da wir zum 30. Juni 2009, also zur Halbzeit, bereits 2231 Tagespräsenzen verzeichnet haben, rechnen wir im heurigen Jahr mit einer weiteren deutlichen Steigerung\“, sagt der stellvertretende Direktor im Landesarchiv, Gustav Pfeifer.

Am Landesarchiv führt man den Attraktivitätszuwachs der letzten Jahre auf eine allgemeine Zunahme des Interesses an der eigenen Geschichte zurück. \“Außerdem haben wir uns in den vergangenen Jahren bemüht, durch eine verstärkte Öffentlichkeits- und Weiterbildungsarbeit unser Profil als Südtiroler \’Haus der Geschichte\‘ zu schärfen und konnten durch die Übernahme vor allem auch zeitgeschichtlich interessanter Bestände weiter an öffentlichem Interesse gewinnen\“, erklärt Archivdirektorin Christine Roilo.

Auch die mittlerweile über die engeren Grenzen hinaus bekannte wissenschaftliche Veröffentlichungsreihe des Archivs  wächst weiter: Im Herbst erscheint bereits der dreißigste Band. Auch die Veranstaltungsbilanz des Südtiroler Landesarchivs kann sich sehen lassen. Die Veranstaltung von Ausstellungen, Buchvorstellungen, kleineren, aber auch internationalen Tagungen zu verschiedenen Themen der Landesgeschichte vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte sei neben dem Tagesgeschäft eine wichtige Aufgabe des Archivs, durch die wissenschaftliche Erkennntnisse in breiterem Rahmen weitergegeben werden können, so die Landesarchivare. Hinzu kommen Schulungen und Weiterbildungsveranstaltungen etwa für Chronisten oder in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und anderen Bildungseinrichtungen.

Kontakt
Südtiroler Landesarchiv
Armando-Diaz-Straße 8
39100 Bozen
Tel.: 0471 / 411 – 940
Fax: 0471 / 411 – 959
landesarchiv@provinz.bz.it 

Quelle: Pressemitteilung Autonome Provinz Bozen, 2.7.2009

Neuer Kreisarchivar für Wesel

Landrat Dr. Ansgar Müller stellte am Mittwoch, 1. Juli 2009, gemeinsam mit Kreisdirektor Ralf Berensmeier den neuen Leiter des Kreisarchivs Wesel, Dr. Axel Metz, vor. Sie wünschten ihm einen guten Start und freuten sich auf die zukünftige Zusammenarbeit.  Der Archivar nahm am 1. Juli 2009 seinen Dienst bei der Kreisverwaltung Wesel auf. Dr. Axel Metz ist Jahrgang 1974 und stammt aus dem hessischen Langen. Er studierte Geschichte, Deutsch und Katholische Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau mit dem Abschluss zur Befähigung für das Lehramt an Gymnasien in diesen Fächern. 2007 promovierte er in Freiburg im Fach Mittelalterliche Geschichte und erhielt für seine Dissertation den Baden-Württembergischen Geschichtspreis. Die Baden-Württembergischen Bank würdigte damit die Forschungen des promovierten Historikers, die zu einem vertieften Verständnis der Geschichte des Landes Baden-Württemberg beigetragen haben. Der Preis wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler als Auszeichnung für ihre Arbeiten zur Landesgeschichte und Landeskunde Baden-Württembergs verliehen. Bis Juni 2009 war Dr. Metz Referatsleiter am Bistumsarchiv Münster. Er wird Nachfolger von Dr. Meinhard Pohl, der sich  in der Freizeitphase seiner Altersteilzeit befindet. Dr. Axel Metz  wird sich nach den Sommerferien in den Fachausschüssen der Politik vorstellen. 

Kontakt
Kreisarchiv Wesel
Reeser Landstr. 31
46483 Wesel
Tel.: 0281 / 207 – 2828
Fax: 0281 / 207 – 4821
kreisarchiv@kreis-wesel.de

Quelle: Pressemeldung Kreis Wesel, 1.7.2009

Digitales Volkslied- und Tonarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen

Auch nach einem Lied über den Räuberhauptmann und Herzensbrecher Rinaldo Renaldini wird man im Volkslied- und Tonarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe fündig. Es ist eines von über 12.000 Liedern, die erfasst wurden. Die umfangreiche Sammlung an Volkslied- und Tondokumenten kann ab sofort im Internet eingesehen werden.

270 Magnettonbänder, 425 Audiokassetten, die rund 1200 Stunden Audiomaterial ergeben, sowie 9000 Liedblätter und zahlreiche handschriftliche Liederbücher sind in eine Datenbank eingeflossen. Im Vordergrund des Projekts stand zunächst die Langzeitarchivierung der Dokumente, da Magnettonbänder und Audiokassetten einem raschen Verfall ausgesetzt sind. Jetzt befinden sich die Daten auf einem Server des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe, wo sie sicher archiviert werden.

Ermöglicht wurden die Rettung des Materials und die Präsentation im Internet durch die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG), die das Projekt innerhalb ihres Förderprogramms "Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme" unterstützte. Angesiedelt ist das Projekt, bei dem in Zukunft noch weitere Archivteile der Volkskundlichen Kommission für Westfalen digital archiviert werden sollen, am Seminar für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Münster.

Seit Dezember 2006 arbeiten eine wissenschaftliche Mitarbeiterin und bis zu vier studentische Hilfskräfte am Projekt. Die Tondokumente wurden durch einen externen Dienstleister digitalisiert, die schriftlichen Lieddokumente haben die studentischen Hilfskräfte vor Ort gescannt. Das IT-Zentrum des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe erstellte in Anlehnung an das schon vorhandene Bildarchiv der Volkskundlichen Kommission für Westfalen eine Datenbank, in der alle Dokumente erfasst wurden. Diese Arbeiten konnten Ende 2008 abgeschlossen werden. Parallel dazu wurde eine Version der Datenbank für das Internet entwickelt, bei der die eingegebenen Dokumente online recherchierbar sind.

Die Datenbank enthält Lieder aus den unterschiedlichsten Bereichen des westfälischen Volksliedgutes: Von Liebesliedern und Räubergeschichten, Fastnachts-, Oster-, Sylvesterliedern, Jäger-, Soldaten- und Bauernliedern, bis hin zu Bergmanns- und Tanzliedern. Kaum ein Anlass, der in Westfalen nicht besungen wurde, egal ob es sich um Hochzeiten, unterschiedliche Bräuche und Feste oder auch um Lebenssituationen wie verschmähte Liebe oder Sehnsucht nach der Heimat handelte.

Das Westfälische Volkslied- und Tonarchiv enthält Liedgut aus Westfalen mit dem zeitlichen Schwerpunkt zwischen 1900 und 1970. Eine Besonderheit der Datenbank sind die umfangreichen ergänzenden Informationen, die Mitarbeiter der Volkskundlichen Kommission zu den Liedern gesammelt haben. Biografische Angaben zu den Gewährspersonen zählen ebenso dazu wie ergänzende Berichte, Manuskripte und Literatur. Soweit vorhanden wurden diese Informationen mit in die Datenbank aufgenommen und ergeben somit einen interessanten Forschungsgegenstand.

Aber auch für Nichtwissenschaftler stellt die Sammlung eine Alternative zu herkömmlichen Liedersammlungen dar, lassen sich doch mit Sicherheit viele weniger bekannte Lieder entdecken. Die Recherchemaske des Internets ist gut überschaubar, dennoch können eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen abgefragt werden. Dazu gehören die Bereiche: Ortsangabe, zeitliche Einordnung, die Auswahl der Dokumentenart, ob es sich um ein Audio- oder ein schriftliches Dokument handeln soll, ob Noten vorhanden sind und inhaltliche Komponenten. Hinzu kommt ein Schlagwortkatalog und eine Volltextsuche, die auch die ergänzenden Angaben berücksichtigt.

Link: http://www.lwl.org/LWL/Kultur/VOKO/Archive_Bibliothek/Volkslied_Tonarchiv/

Quelle: Uni Münster, Pressemitteilung, 29.6.2009