Call for Papers der Fachtagung »Digitale Unterlagen in den Archiven des Alpenraumes« (6./7. Mai 2010)

Auf der 31. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE ALP (Oktober 2008, Zürich) ist beschlossen worden, im Mai 2010 eine archivische Tagung zum Thema "Digitale Unterlagen in den Archiven des Alpenraumes" durchzuführen. Die Tagung wird vom 6. bis 7. Mai 2010 in München (Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns) stattfinden.

Die Tagung wird sich mit verschiedenen Aspekten der elektronisch-digitalen Archivierung beschäftigen. Sie richtet sich gleichermaßen an das gesamte archivische Fachpublikum in Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich sowie in deren Nachbarstaaten.

In einem ersten Teil sollen verschiedene Probleme, Fragestellungen und Lösungsansätze hinsichtlich der Archivierung digitaler Unterlagen thematisiert werden. Ein zweiter Themenkomplex ist dann der Digitalisierung von Archivalien und Archivbeständen inklusive Präsentationsformen gewidmet.

Für beide Bereiche der Tagung werden jeweils knappe Themenvorschläge für Vorträge bzw. Praxisberichte erbeten. Ausdrücklich sind auch Vorschläge erwünscht, die thematisch über den Kontext der ARGE ALP und des Alpenraumes hinausgehen. Die Vorträge sollen eine Länge von 20 Minuten nicht übersteigen. Tagungssprachen sind deutsch und italienisch (Dolmetscherdienst). Eine Publikation der Vorträge ist vorgesehen. Übernachtungskosten für die Referenten werden übernommen; die Fahrtkosten sollen von den jeweiligen Institutionen getragen werden.

Themenvorschläge sollen in elektronischer Form möglichst bis zum 30.9. 2009 eingereicht werden (poststelle@gda.bayern.de).

Für Rückfragen stehen gerne zur Verfügung:

Grundschüler besuchen das Kreisarchiv Warendorf

Dreizehn Kinder der OGS aus der Laurentiusschule in Warendorf erfuhren bei einem Besuch im Kreishaus viel Neues. Auch in den Sommerferien machen die 42 Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) im Kreis Angebote für die Kinder. Für die Erst- bis Viertklässler der OGS an der Warendorfer Laurentiusschule zum Beispiel stand im Rahmen des Sommerprogramms am 8. Juli 2009 ein Besuch im Kreishaus auf dem Programm. Dabei erfuhren die 13 Grundschüler, die von den OGS-Mitarbeiterinnen Elke Besselmann und Annette Holsträter begleitet wurden, viel Neues über den Kreis Warendorf sowie über die Aufgaben der Kreisverwaltung. 

Ihr neu gewonnenes Wissen konnten die Kinder bei einem Quiz direkt anwenden. Anschließend ging es in die weitläufigen Kellerräume des Kreisarchivs Warendorf. Dessen Leiter Dr. Marc Steinert zeigte einigen Kindern die Originaltageszeitung ihres Geburtstages und die älteste vorhandene Akte – eine 770 Jahre alte Urkunde. Die fahrbaren Regale, die immer nur einen Gang freigeben, beeindruckten die Grundschüler besonders. \“Auf diese Weise sparen wir Platz\“, erklärte Dr. Steinert. Schließlich muss das Kreisarchiv dafür sorgen, dass wichtige Akten oder zum Beispiel die Tageszeitungen aus dem Kreis möglichst noch in vielen Jahrhunderten auffindbar und nachzulesen sind. 

Kontakt
Kreisarchiv Warendorf
Waldenburger Str. 2
48231 Warendorf
Tel.: 02581 / 53 – 2197
Fax: 02581 / 53 – 2452
kreisarchiv@kreis-warendorf.de 

Quelle: Pressemeldung Kreis Warendorf, 8.7.2009

Sammlung Friedel Kloos für das Stadtarchiv Limburg

Das Stadtarchiv Limburg an der Lahn ist um einen wertvollen Bestand reicher: Maria Kloos übergab die von ihrem verstorbenen Ehemann Friedel Kloos (1928-2007) in jahrzehntelanger Arbeit zusammen getragene stadtgeschichtliche Sammlung. Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker nahmen die Sammlung mit großer Freude entgegen. Bürgermeister Martin Richard dankte der Witwe von Friedel Kloos für ihren Entschluss, mit dem sie allen über die Stadt Limburg Forschenden einen großen Dienst erwiesen hat. „Die Sammlung sucht ihresgleichen,“ so Martin Richard. Er hob auch die Verdienste hervor, die Maria Kloos sich durch die tatkräftige Unterstützung ihres Mannes bei der Anlage und Erschließung der Sammlung erworben hatte. Dem Dank des Bürgermeisters schloss sich der Stadtarchivar an: „Der Sammlung ist anzumerken, dass Friedel Kloos nicht nur ein Hobby betrieben hatte, sondern mit Leidenschaft bei der Sache war.“ Vor allem mehrere tausend Fotos aus der Zeit des späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart bereichern das Stadtarchiv und ermöglichen nun eine bessere Darstellung Limburger Geschichte als zuvor.

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Abb.: Übergabe der Sammlung im Stadtarchiv: (v.l.n.r.) Bürgermeister Martin Richard, Maria Kloos, Beate Kloos, Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker, Stephan Kloos (Foto: Stadt Limburg)

Der Aufbau der Sammlung begann 1976, als der unfreiwillig zum Frührentner gewordene Friedel Kloos eine sinnvolle Beschäftigung suchte. Er sammelte zunächst alte Ansichten seiner Heimatstadt Limburg. Schnell aber beließ er es nicht nur beim Zusammentragen von Fotos und Postkarten, sondern versuchte auch das Abgebildete einzuordnen, zeitlich wie räumlich. Er wertete zudem intensiv die Limburger Tageszeitungen seit dem 19. Jahrhundert aus. Dies daraus erwachsenen umfangreichen Verzeichnisse der Personen, Gebäude, Ereignisse, Straßen usw. stellte er noch selbst dem Stadtarchiv zur Verfügung, wo sie seitdem ein unverzichtbares Hilfsmittel der täglichen Arbeit sind.

Friedel Kloos verstand sich als „Stadtschreiber“, als Chronist der Ereignisse in seiner Heimatstadt. Davon zeugen zahlreiche Zeitungsartikel aus seiner Feder. Er wurde damit zu einer Auskunftsstelle zur Geschichte Limburgs und erfreute sich nicht zuletzt aufgrund seiner Hilfsbereitschaft großer Anerkennung. Öffentlich gewürdigt wurden seine Verdienste durch die Verleihung der städtischen Ehrenplakette 2003.

Bürgermeister Martin Richard und Stadtarchivar Dr. Waldecker dankten Maria Kloos sowie ihren Kindern Beate Kloos und Stephan Kloos für ihren Entschluss, die Sammlung der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, damit sie weiter im Sinne von Friedel Kloos genutzt werden kann.

Der Sammelband zum Stadtjubiläum, der im Frühjahr 2010 erscheint, wird zu einem wesentlichen Teil mit Fotos aus dem neuen Bestand illustriert werden. Für Herbst 2010 ist eine weitere Publikation geplant, die aus der Sammlung Friedel Kloos erarbeitet wird.

Genutzt werden können die Sammlung Friedel Kloos und alle Bestände des Stadtarchivs immer mittwochs von 8.30 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.

Kontakt:
Stadtarchiv Limburg a. d. Lahn
Mühlberg 2 (Schloss)
65549 Limburg a. d. Lahn
Tel.: 06431-932 367
Fax: 06431-584 39 47
www.limburg.de

Quelle: Stadt Limburg, Pressemitteilung 103, 10.7.2009

Zufallsfund ergänzt Bestand des Stadtarchivs Immenstadt

Durch Zufall wurden beim Aufräumen im ehemaligen Gemeindehaus der bis 1972 selbständigen Gemeinde Rauhenzell wichtige historische Unterlagen zur Dorfgeschichte entdeckt. Der Leiter der städtischen Liegenschaftsabteilung sorgte dafür, dass die völlig verdreckten Papierbündel umgehend ins Stadtarchiv Immenstadt gebracht wurden. Nachdem sie dort sorgfältig gereinigt worden waren, entdeckte man. dass es sich um Akten aus dem 18. bis 20. Jahrhundert handelte. Die Belastungen der Gemeinde Rauhenzell durch die Reichsritterschaft aus den Jahren 1768 bis 1842 sind nun ebenso dokumentiert wie die Schuldtilgungen und Steuerumlagen aus den Franzosenkriegen der Jahre 1786 bis 1816. Es gehören aber auch die Gemeinderechnungen von 1835 bis 1925 und die Rechnungen eines Fonds von 1874 bis 1921 dazu, der die Armen des Ortes genauso wie eine Medikamentenstiftung unterstützte. Interessant sind auch ein altes Schulinventar aus dem Jahre 1858, ein Gemeindeinventar von 1885 und Schülerlisten aus den Jahren 1865 bis 1920. Zum Fund gehörten aber auch Verordnungen, Vorschriften, Sammel- und Durchhalteplakate aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. 

Durch diesen wichtigen Fund können nun so manche Lücken in den Unterlagen der Gemeinde Rauhenzell, die seit 1972 gemeinsam mit den Archivalien der ehemaligen Gemeinden Akams, Bühl a. Alpsee, Diepolz, Eckarts und Stein i. Allgäu im Stadtarchiv Immenstadt lagern, ergänzt werden. Leiter des Stadtarchivs Immenstadt ist zur Zeit Gerhard Klein, der auch als Historiker am Gymnasium in Immenstadt tätig ist. Unterstützt wird er bei seiner Arbeit unter anderem von Siegbert Eckel, der seit vielen Jahren ebenfalls ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist. Das Besondere am Stadtarchiv Immenstadt ist darin zu sehen, das seine Finanzierung durch eine Stiftung gesichert ist. Die Dr.-Rudolf-Vogel-Stiftung geht auf den Anfang September 2005 verstorbenen früheren Konrektor des Staatlichen Gymnasiums und langjährigen ehrenamtlichen wissenschaftlichen Leiter des Stadtarchivs (von 1987 bis 2005), Studiendirektor a.D. Dr. Rudolf Vogel zurück, der mit Immenstadt, seinem Wohnsitz und einstigen beruflichen Wirkungsort, sehr verbunden war. 

Bereits zu seinen Lebzeiten hatte Dr. Vogel erwogen, die Stadt Immenstadt mit einem zweckgebundenen Vermächtnis zu bedenken, was jedoch zunächst durch seinen plötzlichen Tod vereitelt wurde. Die Stiftung wurde dann aber doch im Jahr 2006 mit einer Kapitalausstattung von 131.000 € als sogenannte fiduziarische, d.h. nichtrechtsfähige Stiftung gegründet. Träger der nach Dr. Vogel benannten Stiftung ist die Stadt Immenstadt. Das Grundstockvermögen der Stiftung ist, so wurde dies ausdrücklich in den einzelnen Schenkungsverträgen festgehalten, in seinem Bestand zu erhalten. Der Stiftungserlös ist nach dem Willen der Erben von der Stadt zweckgebunden für den Betrieb des Stadtarchivs zu verwenden. Dadurch werde nicht nur die Erinnerung an Dr. Vogel, der das Stadtarchiv in sehr engagierter Weise geleitet habe, stets wach gehalten, sondern auch ein Teil seines Erbes in seinem Sinne eingesetzt. Der Stiftungszweck wird insbesondere dadurch verwirklicht, dass die Stiftung jährlich die Stadt Immenstadt i. Allgäu mit finanziellen Zuwendungen beim Betrieb des Stadtarchivs unterstützt. Die Zuwendungen sind zweckgebunden einzusetzen zur ganzen oder teilweisen Finanzierung insbesondere
a) der Vergütungen bzw. Aufwandsentschädigungen der im Stadtarchiv eingesetzten städtischen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter oder der ehrenamtlich im Stadtarchiv tätigen Personen; 
b) des Erwerbs von Archivalien; 
c) der Restaurierung von Archivgut; 
d) der Einrichtungsausstattung des Stadtarchivs;
e) der Beschaffung von Betriebsmitteln.

Kontakt
Stadtarchiv Immenstadt im Allgäu
87504 Immenstadt im Allgäu
Tel.: 08323 / 7577
Fax: 08323 / 914190

Quelle: Siegbert Eckel, Allgäuer Anzeigenblatt, 8.7.2009; Dr.-Rudolf-Vogel-Stiftung.

Neue Archivarin im Stadtarchiv Bonn

Beeindruckende zweieinhalb Seiten lang war der Lebenslauf von Dr. Yvonne Leiverkus, mit dem sie sich für den Posten der stellvertretenden Leitung des Stadtarchivs im März 2009 bewarb. Seit Anfang Juni 2009 ist sie die zweite wissenschaftliche Archivarin im Stadtarchiv Bonn. Diese Stelle war seit Anfang 2003 unbesetzt, als Dr. Norbert Schlossmacher die Leitung von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek übernahm. \“Bonn ist für mich ein Glückfall\“, sagt sie. \“Ich komme aus Wuppertal, da gehört Bonn quasi zur erweiterten Heimat\“. 

Die 33-Jährige studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Mittelalterliche Geschichte, Neuere und Neuste Geschichte sowie Romanistische Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Französisch. Sowohl in der Magisterarbeit als auch in der Promotion beschäftigte sie sich mit dem Thema \“Das äußere Erscheinungsbild der Stadt Köln im Spätmittelalter\“. Im Laufe ihrer Ausbildung zur Archivarin, die sie nach der Promotion antrat, arbeitete die 33-Jährige ein halbes Jahr lang im Staatsarchiv Detmold, wo sie unter anderem an der Wanderausstellung "9.11.1938 – Reichspogromnacht in Ostwestfalen-Lippe" mitwirkte. Es folgten zudem Stationen im Stadtarchiv Düsseldorf und im Bundesbildarchiv in Koblenz. Den theoretischen Teil der Ausbildung legte Dr. Leiverkus an der Archivschule in Marburg ab. 

Kontakt
Stadtarchiv Bonn
Berliner Platz 2
53103 Bonn
Tel.: 0228 / 77 – 2410
Fax: 0228 / 77 – 4301
stadtarchiv@bonn.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Bonn, 9.7.2009

Bestände des Mainzer Reichserzkanzlerarchivs in einer Online-Datenbank erfasst

Das Archiv des Reichserzkanzlers, der die Kaiser- und Königswahl in Frankfurt zu leiten und das Krönungshochamt zu zelebrieren hatte, befindet sich heute im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Im Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz lagern Mikrofilme der Bestände, da große Teile vor der Abgabe nach Wien abfotografiert wurden. Diese Bestände stellen eine wichtige und sehr reiche Quelle für die Erforschung von Mainz, die Erforschung der Tätigkeit des Erzkanzlers und der Geschichte des Alten Reiches und Europas in der Frühen Neuzeit dar. Der Interdisziplinäre Arbeitskreis (IAK) \“Kurmainz und der Erzkanzler des Reiches\“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat sich zum Ziel gesetzt, in Mainz eine Forschungsstätte \“Reichserzkanzler\“ aufzubauen. Unter der Leitung von HD Dr. Ludolf Pelizaeus wird an der Erfassung der im Institut für Geschichtliche Landeskunde verwahrten umfangreichen Verfilmungen des Reichserzkanzlerarchivs in einer Datenbank gearbeitet. Dank eingeworbener Mittel der Häcker Stiftung war es jetzt möglich, einen Teil der bisher nur als Mikrofilm vorliegenden Bestände des Mainzer Reichserzkanzlerarchivs in einer Online-Datenbank zu erfassen, die der IAK am Mittwoch, 15. Juli 2009, um 15 Uhr im Fakultätssaal, Raum 01-185, im Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, vorstellt. Grußworte sprechen Prof. Dr. Jürgen Oldenstein, Vizepräsident für Studium und Lehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, und die Dekanin des Fachbereichs 07 – Geschichts- und Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra. Im Anschluss werden die Funktionalitäten und Nutzungsmöglichkeiten der Datenbank vorgestellt. 

Kontakt:
Historisches Seminar 
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
HD Dr. Ludolf Pelizaeus 
Jakob Welder Weg 18
55122 Mainz
Tel.: 06131 / 39 2 41 14
Fax: 06131 / 39 2 54 80
pelizaeu@uni-mainz.de

Quelle: Pressemitteilung Uni Mainz, 9.7.2009; Verfilmung des Archivs des Mainzer Erzkanzlers 

Köln fordert erneut Unterstützung an

Zwar sind bereits 80 Prozent der Gesamtbestände des Historischen Archivs der Stadt Köln mittlerweile geborgen, nichtsdestoweniger ist die Kölner Feuerwehr, die seit dem 3. März 2009 ununterbrochen an der Unglücksstelle im Einsatz ist, vor wenigen Wochen in Grundwassertiefe (12 Meter unter Straßenniveau) auf unerwartet massereiches Schriftgut aus dem zusammengestürzten Kölner Stadtarchiv gestoßen. Die Stadt Köln hat deswegen vor kurzem einen erneuten bundesweiten Hilferuf versendet, um in der personalschwachen Ferienzeit zusätzliche Hilfskräfte für die Bergung und Sicherung der schwer geschädigten Dokumente in Anspruch nehmen zu können. 

Wie schon im März dieses Jahres reagierte Bürgermeister Pantförder auf den Kölner Hilferuf umgehend, indem der Leiter des Stadtarchivs Recklinghausen, Dr. Matthias Kordes, der vier Jahre dort tätig war, erneut für eine Woche nach Köln entsendet wird (13. – 17. Juli 2009). Auch Kulturdezernentin Nölle und Fachbereichsleiterin Ehlert-Willert unterstützen diese zweite Hilfsaktion vorbehaltlos. Einsatzort ist weiterhin das von der Öffentlichkeit streng abgeschirmte sog. Erstversorgungszentrum im rechtsrheinischen Köln, wo die geborgenen Archivalien notdürftig behandelt und provisorisch geordnet werden. Die gesamten Wiederherstellungsarbeiten an den hunderttausenden Einzeldokumenten werden lt. Auskunft der Kölner Archivare übrigens voraussichtlich noch 25 Jahre andauern.

Kontakt
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen
Hohenzollernstr. 12
45659 Recklinghausen
Tel.: 02361 / 501 – 902
Fax: 02361 / 501 – 234
stadtarchiv-recklinghausen@t-online.de 

Quelle: Pressemeldung Stadt Recklinghausen, 9.7.2009

Tagung zum 100. Geburtstag von Gerhard Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Anlässlich des 100. Geburtstags des großen Wasserzeichenforschers Gerhard Piccard (1909-1987) am 15. Juli 2009 veranstaltet das Landesarchiv Baden-Württemberg im Hauptstaatsarchiv Stuttgart die internationale Tagung "Wasserzeichen und Filigranologie". Hier steht die Wasserzeichenforschung im Mittelpunkt, ihre Entwicklung und Perspektiven, sowie der zentrale Beitrag, den Gerhard Piccard dazu geleistet hat. Sein außergewöhnliches Leben und Werk werden in biographischen Notizen wie einer abschließenden Podiumsdiskussion besonders betrachtet.

Eine erste Sektion widmet sich der aktuellen Wasserzeichenforschung, den Beziehungen zwischen gedruckten Wasserzeichenpublikationen und digitalen Präsentationen im Internet, ihrer Vernetzung und Nutzung über Internetportale bis zum besonderen Gebrauch von Papier und Wasserzeichen im Mittelalter. Die zweite Sektion geht von der Wasserzeichensammlung Piccard als der weltweit größten ihrer Art aus und beschreibt ihre Entwicklung und Präsentation in der Internetdatenbank Piccard-Online sowie die Vernetzung mit anderen großen internationalen Datenbanken. Der dritte Teil nähert sich der Persönlichkeit des Künstlers und Wasserzeichenforschers Gerhard Piccard an: in Kurzbeiträgen werden wichtige Beziehungen in Piccards Leben skizziert ebenso wie seine Arbeit im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, die in der abschließenden Podiumsdiskussion zu weiterem Austausch über eine große Gestalt der Wasserzeichenforschung und darüber hinaus anregen sollen. Teilnehmer der Tagung sollten sich bis zum 10. Juli 2009 beim Hauptstaatsarchiv Stuttgart anmelden.

Programm: 15. Juli 2009

9.30 Uhr
Registrierung der Teilnehmer

10.00 Uhr
Begrüßung: Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg (Stuttgart); 

Einführung: Peter Rückert (Stuttgart): Wasserzeichen, ihre internationale Terminologie und Erforschung; Wasserzeichenforschung heute

10.30 Uhr
Alois Haidinger (Wien): Gedruckte Wasserzeichenrepertorien und das WorldWideWeb

Erwin Frauenknecht (Tübingen): Symbolik im Papier? Die Tiara als Wasserzeichen in der Kanzlei Kaiser Friedrichs III. 

Emanuel Wenger (Wien): „Bernstein“ – ein EU-Projekt zur Papier- und Wasserzeichenforschung

12.30 Uhr
Mittagspause

Von der Wasserzeichensammlung Piccard zu Piccard-Online

14.00 Uhr
Gerald Maier (Stuttgart): Piccard-Online und das „Wasserzeichen-informationssystem Deutschland“ 

Maria Stieglecker (Wien): Wasserzeichen des Mittelalters (WZMA) und Piccard

Marieke van Delft (Den Haag): Watermarks in Incunabula printed in the Low Countries (WILC) and Piccard

Gerard van Thienen / María Dolores Díaz de Miranda (Den Haag/Barcelona): Watermarks in Spanish Manuscripts and Incunabula in Piccard-Online

16.00 Uhr 
Kaffeepause

„Der Herr der Ochsenköpfe“ – Biographisches zu Gerhard Piccard (mit Podiumsdiskussion) 

16.30 Uhr
Frieder Schmidt (Leipzig): Gerhard Piccard und Lore Sporhan-Krempel

Franz Irsigler (Trier): Gerhard Piccard und Wolfgang von Stromer

Hermann Bannasch (Stuttgart): Gerhard Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart

18.00 Uhr 
Stehempfang

Kontakt
Landesarchiv Baden-Württemberg
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Konrad-Adenauer-Straße 4
70173 Stuttgart
Tel.: 0711 / 212 – 4335
Fax: 0711 / 212 – 4360
hstastuttgart@la-bw.de

Quelle: Veranstaltungen Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Neue Stadtarchivarin in Eppingen

Ab dem 15. September 2009 übernimmt Petra Binder die Leitung des Stadtarchivs Eppingen im Landkreis Heilbronn. Nach der Rückkehr von Dr. Heike Krause, die das Archiv nur wenige Monate geleitet hatte, nach Gaildorf, (siehe Bericht vom 30.11.2008) war die Stelle ab Januar 2009 wieder vakant. Petra Binder, die an der Universität Würzburg Kunstgeschichte, klassische Archäologie sowie Neuere und Neueste Geschichte studierte, verfügt über mehrjährige Archiverfahrung im Stadtarchiv Marbach am Neckar und im Staatsarchiv Stuttgart. Außerdem betreute sie zuletzt ein Firmenarchiv. Das Stadtarchiv Eppingen ist zuständig für die amtliche, kommunale Überlieferung der Stadt Eppingen und der eingemeindeten Orte Adelshofen, Elsenz, Kleingartach, Mühlbach, Richen und Rohrbach a. G., die den Kern der Bestände bilden, die bis in das Jahr 1303 zurückgehen. Daneben werden weitere Quellen zur Ortsgeschichte aufbewahrt und gesammelt wie z.B. Nachlässe, Zeitungen, Zeitschriften, Videobänder und CD-ROM. 

Kontakt
Stadtarchiv Eppingen
Gemminger Straße 7
75031 Eppingen-Richen 
Tel.: 07262 / 912 – 694
Fax: 07262 / 912 – 695
Rathaus@Eppingen.de

Quelle: Heilbronner Stimme, 8.7.2009

Frischer Wind für die Familienforschung. Personenstandsunterlagen in schleswig-holsteinischen Archiven

Unter dem Motto "Frischer Wind für die Familienforschung. Personenstandsunterlagen in schleswig-holsteinischen Archiven" trafen sich am 26. Mai 2009 Archivarinnen und Archivare aus ganz Schleswig-Holstein mit zahlreichen vornehmlich familiengeschichtlich Interessierten zu einer Informationsveranstaltung in Bad Segeberg.

Nach der Neufassung des § 7 Abs.3 PStG sind die Personenstandsregister seit dem 1. Januar 2009, die Sicherungsregister und die Sammelakten nach Ablauf der Fortführungsfristen den zuständigen öffentlichen Archiven zur Übernahme anzubieten. Vor dem Hintergrund dieser Gesetzesänderung hatten der Verband schleswig-holsteinischer Kommunalarchivarinnen und -archivare (VKA), das Landesarchiv Schleswig-Holstein, der Kreis Segeberg und der Schleswig-Holsteinische Heimatbund gemeinsam zu einer Tagung eingeladen. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Gesetz haben gezeigt, dass eine weiter führende Diskussion über Übernahme, Bewertung und Benutzung der Unterlagen hilfreich wäre.

Unbestritten ist der hohe Rang dieser neu in die Archive gelangten Quellen. Die von den Standesämtern geführten Personenstandsbücher enthalten die grundlegenden Daten unserer Lebensläufe. Sie sind Grundlage jeder personen- und familiengeschichtlichen Forschung. Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, zeigte der vollbesetzte Kreistagssaal in Bad Segeberg.

Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, einerseits über die Auswirkungen der Reform des Personenstandsrechts auf die Archive und ihre Benutzung zu informieren, andererseits wollte sie Lust auf familiengeschichtliche Forschung wecken.

Die Grußworte sowie die einführenden Referate von Hans Rahlf (Arbeitskreis Geschichte im Amt Trave-Land) und Manfred Jacobsen (Arbeitsgemeinschaft für Heimat- und Landesforschung im Westen des Kreises Segeberg) betonten die große Bedeutung der Kommunalarchive für die lokale und regionale Geschichtsforschung und stellten die enge Zusammenarbeit der Archive mit heimatgeschichtlichen Vereinigungen am Beispiel des Kreises Segeberg vor. In der Vernetzung hauptamtlicher und ehrenamtlicher Arbeit ist es gelungen, neue Projekte in der Geschichtsarbeit vor Ort umzusetzen.

Der Vortrag von Johannes Rosenplänter (Stadtarchiv Kiel) fasste zusammen, was es mit den neuen Beständen in den Kommunalarchiven auf sich hat und welche Möglichkeiten der Nutzung sich für die Forschung ergeben. Gleichzeitig wies er auf die rechtlichen Konsequenzen hin, die aus den geänderten Zuständigkeiten resultieren.

Dass die Neuerungen auch Konsequenzen auf die Benutzung von Kirchenbüchern in den kirchlichen Archiven haben, wurde im Beitrag von Ulrich Stenzel (Nordelbisches Kirchenarchiv) deutlich. Die kirchlichen Archive werden sich mit ihren Schutzfristen an das neue Personenstandsrecht anlehnen und damit den Forschern ebenfalls neue Möglichkeiten der Einsichtnahme eröffnen.

Abschließend hob Ulf Bollmann (Genealogische Gesellschaft Hamburg) noch einmal die Bedeutung der Personenstandsunterlagen als Säule der Familiengeschichtsforschung hervor und hielt ein engagiertes Plädoyer für die Aufbewahrung der Sammelakten zu den Personenstandsbüchern.

Die positive Resonanz auf die Einladung zu dieser Informationsveranstaltung lässt erwarten, dass das Interesse an der Nutzung der Personenstandsunterlagen in den Kommunalarchiven sehr groß sein wird.
Die Zusammenkunft, die mit einem eindringlichen Appell von Jutta Briel, der Vorsitzenden des VKA, zur Schaffung starker Archive begonnen hatte, setzte einen wichtigen Impuls: Landrätin Jutta Hartwieg versprach, endlich konkrete Schritte zur Einrichtung eines Kreisarchivs im Kreis Segeberg einzuleiten.

Christian Lopau (Mölln)