Schon immer zählte der Blick zu den Sternen zum Eindrucksvollsten der Natur. Astronomen und Philosophen versuchten, die Gesetze des Kosmos als Symbol der Harmonie, Schönheit und Vollkommenheit, zu verstehen. Vor vierhundert Jahren richtete der Astronom Galileo Galilei ein Fernrohr auf den Himmel und erschloss ein ganzes Universum auch im Bild. Johannes Kepler veröffentlichte im selben Jahr mit der \“Astronomia nova\“ eines der zentralen Bücher über unser Sonnensystem. Ihm gelang als erstem die korrekte Beschreibung der Planetenbahnen. Die Ausstellung „Harmonia mundi“, die am 23. Juli.2009 um 17.00 Uhr im Kulturhistorischen Museum Rostock eröffnet wurde, präsentiert vom 24. Juli bis 1. November 2009 einen Blick in die Geschichte der Sternenkunde.
Im Mittelpunkt steht der Weg vom Weltbild der Antike und des Mittelalters bis hin zum modernen Wissen um den Kosmos. Namen wie Claudius Ptolemäus, dessen Erkenntnisse 1600 Jahre lange die Ordnung des Universums bestimmten, Nikolaus Kopernikus, der mit einem neuen Weltbild die Erde aus dem Mittelpunkt des Universums versetzte, Tycho Brahe mit seinen bahnbrechenden Beobachtungen und Johannes Kepler, der mathematisch bewies, was Kopernikus darlegte, haben diese Entwicklung maßgeblich geprägt. Auch das veränderte Bild von der Erde selbst ist Thema der Rostocker Exposition. Gerhard Mercator gehörte zu denen, die das Kartenbild von der Erde revolutionierten. Christoph Kolumbus war es, der den neuen Karten glaubte, als einer ersten westwärts segelte und dabei einen ganzen Kontinent entdeckte.
Die Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Rostock und der Universitätsbibliothek Rostock in den historischen Räumen des Klosters zum Heiligen Kreuz präsentiert in einer einmaligen Auswahl kostbare astronomische Messinstrumenten und Globus, einzigartige mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften und Drucke sowie zentrale Werke der europäischen Astronomiegeschichte, die erstmals in dieser Breite in Mecklenburg-Vorpommern zu sehen sind.
Kostbarkeiten aus der Universitätsbibliothek Rostock und Leihgaben aus deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven, Modelle und Rekonstruktionen historischer Instrumente und Fernrohre erlauben einen Blick auf die Methode und Mittel der Forscher und Astronomien vergangener Jahrhunderte. Sie verwandeln für drei Monate die Ausstellungsräume des Kulturhistorischen Museums Rostock in ein Schatzhaus der Geschichte. Die historischen Zeugnisse bieten ein Bild von der Veränderung unseres Wissens vom Universum an einem Scheideweg der Wissenschaft. Sie nehmen die Besucherinnen und Besucher der Rostocker Ausstellung mit auf eine Reise an den Beginn der Moderne, zu den wichtigsten Entdeckungen der Astronomie und der Kartografie. Öffentliche Führungen finden jeweils dienstags um 15.00 Uhr, sowie in unregelmäßigen Abständen sonntags um 11.00 Uhr statt.
Info: Vorträge jeweils Donnerstags um 17.00 Uhr
27.08.2009
Sternstunden der Astromonie, Dr. Jürgen Hamel, Archenhold-Sternwarte Berlin
24.09.2009
Astronomie in Rostock, Dr. Steffen Stuth, Kulturhistorisches Museum Rostock
1.10.2009
Otto von Guericke. Vom Experiment zum Weltbild, Dr. Dietmar Schneider, Otto-von-Guericke-Gesellschaft Magdeburg
Kontakt:
Kulturhistorisches Museum Rostock
Klosterhof 7
18055 Rostock
Tel.: 0381 / 20359 – 0
Fax: 0381 / 38194 – 51
kulturhistorisches.museum@rostock.de
Quelle: Aktuelles Kulturhistorisches Museum Rostock, 16.7.2009; Sonderausstellungen Kulturhistorisches Museum Rostock