Die Schlacht bei Kunersdorf vor den Toren Frankfurts bescherte Preußen 1759 eine empfindliche Niederlage im Siebenjährigen Krieg. Die Ausstellung im Museum Viadrina " Mirakel des Hauses Brandenburg" thematisiert das Kriegsgeschehen, seine Auswirkungen auf Stadt und Land sowie Erinnerungen an die Schlacht bei Kunersdorf. Die Exposition im Kleist-Museum " \“Mein Herz ist wund, doch darf ich\’s nicht bekennen…\“ Ewald von Kleist (1715-1759) stellt den preußischen Major und Dichter Ewald von Kleist vor. Er war ein entfernter Verwandter Heinrich von Kleists und starb an den Folgen der Verwundungen in der Schlacht bei Kunersdorf. Ein großer Teil der Ausstellungsstücke in beiden Häusern stammt sowohl aus den Beständen beider Museen, als auch aus dem Frankfurter Stadtarchiv. Außerdem stellten das Deutsche Historische Museum (Berlin) und die Berliner Familie Robbert, die sich seit Jahrhunderten mit der Sammlung von Stücken zum Thema Preußen beschäftigt, Leihgaben zur Verfügung.
1. Teil im Museum Viadrina – „Mirakel des Hauses Brandenburg“ (Stadtarchiv Frankfurt an der Oder/ Museum Viadrina)
Ausstellungsdauer: 10.07. bis 1.11.2009
2009 jährt sich zum 250. Mal die Schlacht bei Kunersdorf, die Preußen vor den Toren Frankfurts eine empfindliche Niederlage bescherte und beinahe das Schicksal Preußens besiegelt hätte. Diese Schlacht war Teil des Siebenjährigen Krieges 1756 – 1763 (3. Schlesischer Krieg), in dem Preußen und Österreich mit ihren jeweiligen Verbündeten um Schlesien und die Vormacht im Reich kämpften. Das kleine Frankfurter Kämmereidorf Kunersdorf rückte im August 1759 für einen Moment ins Blicklicht eines europäischen Konfliktes. Während eine Tabakdose dem preußischen König Friedrich II. das Leben rettete, verloren mehr als 35.000 Soldaten auf beiden Seiten ihr Leben, wurden verwundet oder gerieten in Gefangenschaft. Schlaglichtartig wird in der Ausstellung die Region um Frankfurt in der Mitte des 18. Jahrhunderts vorgestellt. Anschließend werden die Geschehnisse, die unmittelbar mit dem Kriegsgeschehen im Zusammenhang standen, ihre Auswirkungen auf Stadt und Land wie auch die Erinnerungen an diese Schlacht verdeutlicht.
2. Teil im Kleist-Museum – „Mein Herz ist wund, doch darf ich´s nicht bekennen …“ (Stadtarchiv/ Kleist-Museum)
Ausstellungsdauer: 10.07. bis 11.10.2009
Unter den Toten und Verwundeten dieser Schlacht war auch der preußische Major und Dichter der Aufklärung Ewald von Kleist. Der auf dem Kunersdorfer Schlachtfeld verwundete von Kleist wurde von einem russischen Offizier nach Frankfurt gebracht. Hier fand er Aufnahme im Haus des Professors Nikolai, (Gr. Oderstraße 37, Ecke Junkerstraße), wo er am 24. August starb. Zwei Tage später wurde er unter großer Anteilnahme auf dem, dem Militär vorbehaltenen Friedhofsteil bei St. Gertraud beigesetzt. Im Jahr darauf weilte auch Lessing an seiner Grabstätte. 1777 fasste die ein Jahr zuvor in Frankfurt gegründete Freimaurerloge \“Zum aufrichtigen Herzen\“ auf Anregung ihres Ehrenmitgliedes Leopold von Braunschweig den Beschluss, für Ewald von Kleist ein Denkmal zu errichten. Der Auftrag ging an den Potsdamer Bildhauer Melchior Kambly, der es in der Form eines dreiseitigen Obelisken 1778/79 gestaltete.
Ein Teil seiner Berühmtheit ist den Umständen seines Todes zuzuschreiben, denn die Dichtung Ewald von Kleists ist heute nahezu unbekannt. Ewald von Kleist zählt zu den bedeutenden Dichtern der Aufklärung. Als Naturlyriker prägte er neben Klopstock die Erlebnisdichtung des 18. Jahrhunderts. Seine Freundschaft mit zahlreichen Autoren der Zeit, besonders aber mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Gotthold Ephraim Lessing, ist ein Beispiel der literarischen Geselligkeit. Aus familiären Zwängen, nicht aus innerer Neigung, schlug der auf Gut Zeblin bei Köslin geborene Kleist die militärische Laufbahn ein, machte dort eine schnelle Karriere. Doch seine Lyrik drückt das Leiden des freisinnigen Adligen am preußischen Garnisonsgeist aus, ist erfüllt vom Ideal eines harmonischen Lebens aller Stände, vom Lob der Natur. Die Ausstellung will ausgehend von den weltliterarischen Vorbildern das lyrische Werk Ewald von Kleists würdigen, seinen Freundeskreis in Wort und Bild vorstellen und einen Blick auf die Rezeption werfen.
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Frankfurt (Oder)
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(Collegienhaus)
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Quelle: Ausstellungen Kleist-Museum; Ausstellungen Museum Viadrina; Ausstellungen Stadtarchiv Frankfurt (Oder); Märkische Oderzeitung, 14.7.2009